Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Der Abschied von der Moral

18. März 2019 in Kommentar, 53 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wer sich anschickt, an der Lehre der Kirche herumzuschrauben, spielt mit der Spaltung. Wird man als Katholik Bischöfen wie Marx folgen müssen, die die Absicht haben, die Lehre der Kirche zu verändern? Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)
Die Kirche in Deutschland geht auf den synodalen Weg. Eine Synode mit dem Grad an Verbindlichkeit und den strengen rechtlichen Vorgaben, ist dem deutschen Episkopat wohl zu aufwendig. Schnell gehen soll es, denn wer weiß, wie lange das Zeitfenster in Rom noch offen ist. Verbindlich soll es sein, doch wie das gehen soll, da bleibt man ganz im Unverbindlichen.

Und doch ist das Ziel die Dekonstruktion bestehender Moral und ihrer praktischen Folgen. Die Kirche kann außerehelichen sexuellen Beziehungen nicht denselben Stellenwert verleihen wie der Ehe.

Und doch sucht man den Kotau vor dem Zeitgeist, indem man alles wertschätzen will, „was nach strengen Maßstäben zwischen frei einwilligenden Personen und unter Wahrung von Treueverpflichtungen geschieht“. Serielle Monogamie, die der 7. Familienbericht der Bundesregierung in Deutschland als modellhaft für Familien und als Alternative zur klassischen Ehe und Familie ansieht, wird dann wohl Einzug in die einst katholische Sexualmoral halten.

Eben jene Sexualmoral, die, wie unsere Bischöfe finden, moderne Erkenntnisse aus Theologie und Humanwissenschaften nicht berücksichtige. Ferner finde die personale Bedeutung der Sexualität keine hinreichende Beachtung, lässt uns der deutsche Episkopat wissen. Stellt sich die Frage, auf welchem Planeten sich die jetzt im Amt befindlichen Bischöfe aufgehalten haben, während der heilige Papst Johannes Paul II. die Theologie des Leibes vorgestellt hat.


Der Synodale Weg soll neben der Morallehre noch die Lebensform der Priester umbauen und die Machtstrukturen in der Kirche ändern. Eine gewisse Erschütterung angesichts dessen, was auf der Abschlusspressekonferenz zur Vollversammlung der DBK verkündet wurde, lässt sich nicht leugnen.

Ganz offensichtlich befinden sich die Bischöfe weder mit ihrem Leitungsamt noch mit ihrem priesterlichen Dienst im Reinen. Statt die Morallehre der Kirche zu verkünden besteht die Absicht, sie an die Gewohnheiten der Zeit anzupassen. Statt dem Naturrecht zur Geltung zu verhelfen, wird das Naturrecht einfach rechtspositivistisch dekonstruiert.

Man ist dies seit langem von der Theologie an den staatlichen Universitäten gewohnt. Nun sind diese irrtumsbehafteten Gedanken offensichtlich im Episkopat angekommen und tragen faule Früchte.

Nach den Erfahrungen der letzten Jahre lässt sich leicht erahnen, wohin die Reise geht. Ähnlich wie bei der Interkommunion und der verbotenen Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene wird man behaupten, die Lehre nicht zu ändern. Man dreht dann nur an ein paar pastoralen Stellschrauben und schon wertschätzt man serielle Monogamie ebenso wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften und andere Varianten menschlicher sexueller Betätigung. Wo die Grenzen liegen und wie diese begründet werden sollen, dass man z.B. Polygamie und Promiskuität bis dato doch ablehnt, unterliegt einem reinen Akt der Willkür. Mit Vernunft lässt sich wohl das Naturrecht begründen, die Dekonstruktion des Naturrechts ist denkbar unvernünftig und verlangt geradezu die Willkür.

Was, so muss man sich fragen, ist davon zu halten, wenn Bischöfe ganz offensichtlich Teile der Lehre der Kirche bezüglich der Sitten ablehnen. Insofern die Kirche Lehren bezüglich des Glaubens und der Sitten verbindlich als zu Glauben vorlegt, handelt es sich dabei um absolute und ewige Wahrheiten, die auch dann fortexistieren, wenn sie niemand glaubt. Bezüglich der Ablehnung von kirchlicher Sittenlehre mit solcherart hoher Verbindlichkeit muss man Fragen stellen dürfen. In Frage zu stellen wäre auch, welcher humanwissenschaftlichen und theologischen Erkenntnisse die Kirche bedarf, um ihre offensichtlich seit Jahrtausenden geltende Morallehre angemessen zu modifizieren.

Die Entscheidung der deutschen Bischöfe wirf deutlich mehr Fragen auf, als sie Antworten zu geben vermag. Die Art der Fragen ist anderer Natur, als sich der Vorsitzende der DBK dies denken mag. Der Bogen wurde wirklich arg überspannt.

Denn am Ende stellt sich zu allem anderen noch die Frage: Wird man als Katholik Bischöfen folgen müssen, die die Absicht haben oder vollenden, die Lehre der Kirche zu verändern? Es ist durchaus fraglich, ob man sich im Episkopat die potentielle schismatische Sprengkraft der Folgen der gegenwärtigen Entscheidungen bewusst gemacht hat. Die Einheit ist ein hohes Gut, mit dem nicht leichtfertig umgegangen werden soll. Mehr noch ist die Einheit sogar eines der vier Attribute, welche die Kirche als Kirche überhaupt erst definieren. Die anderen drei – Apostolizität, Katholizität und Heiligkeit – haben allerdings keinen geringeren Wert. Wer sich anschickt an der Lehre der Kirche herumzuschrauben, spielt unzweifelhaft mit der Spaltung. Das kann und darf keinen Katholiken kalt lassen.


Der kath.net Video Blog Montag #7 - Die Gerechtigkeit Gottes & das Martha Syndrom from kath.net on Vimeo.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  2. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  3. Und ewig lockt die Macht
  4. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  5. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  6. Freude über den neuen Papst
  7. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  8. Klerikalismus im Bistum Passau
  9. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  10. Breite Rezeption für eine vermeintlich gescheiterte Theologie






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Fällt die CDU erneut um?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz