Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  2. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  3. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  6. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  7. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  8. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  9. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  10. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  11. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  12. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  13. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  14. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  15. Dziwisz: "Das Leiden von Franziskus war fast eine Nachahmung dessen, was Johannes Paul II. erlitt"

Missbrauchs-Doku über Johannesgemeinschaft: Osservatore-Kommentar

17. März 2019 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Journalistin Mondo: Die Anfang März vom deutsch-französischen Fernsehsender Arte gezeigte Doku "Gottes missbrauchte Dienerinnen" sei an einigen Stellen zu oberflächlich und unterstreiche "erwartbare Aussagen, ohne die Gedankengänge zu vertiefen".


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Die vatikanische Zeitung "Osservatore Romano" hat sich in ihrer Samstagsausgabe mit der Arte-Dokumenation zu sexuellem Missbrauch von Ordensfrauen befasst. Es brauche menschliche Gerechtigkeit, Anerkennung und Begleitung der Opfer - egal, ob es sich um Kinder oder Frauen handle, so die Autorin des Beitrags Monica Mondo.

Von einem "weitereren Skandal" in der Kirche zu reden, wie etwa in der Beschreibung zu der Dokumentation, ist aus Mondos Sicht jedoch unangebracht: "Der Skandal ist ein einziger: Der Missbrauch von Macht, Übel, das Böse, also Sünde."

Die katholische Journalistin fordert, Berufungen zum Ordensleben gut zu begleiten. Männer wie Frauen müssten sich dabei auch "frei und ausgewogen" mit dem Thema Sexualität auseinandersetzen.

Die Anfang März vom deutsch-französischen Fernsehsender gezeigte Doku "Gottes missbrauchte Dienerinnen" sei an einigen Stellen zu oberflächlich und unterstreiche "erwartbare Aussagen, ohne die Gedankengänge zu vertiefen", schreibt die beim Fernsehsender der Italienischen Bischofskonferenz TV2000 tätige Journalistin. Doch verringere auch eine eventuell beabsichtigte Instrumentalisierung der Ereignisse ihre Bedeutung nicht. "Aber wir haben alle die Pflicht, zu unterscheiden", so Mondo.


Konkret sei unrichtig, wenn in der Dokumentation gesagt werde, im katholischen Rechtssystem gelte das Motto, gebeichtete Sünden seien vergebene Sünden. "So ist es nicht, und so darf es nicht sein", schreibt die TV-Moderatorin. Sie erinnert an die Stellungnahmen von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) und Papst Franziskus in Fällen erwiesener Schuld bei sexuellem Missbrauch durch Kleriker, in denen das Gegenteil der erwähnten Formulierung betont worden war.

Die Arte-Doku befasste sich vor allem mit dem 2006 verstorbenen Pater Marie Dominique Philippe. Papst Franziskus hatte am 5. Februar eingeräumt, dass es Fälle gegeben habe, in denen Ordensfrauen Priestern "als Sexsklavinnen" gedient hätten, und er erwähnte insbesondere Handlungen der Patres Marie Dominique Philippe, Gründer der Johannesgemeinschaft, und Thomas Philippe, der Jean Vanier zur Gründung der "Arche" inspiriert hatte. Die diesbezüglichen Zeugenaussagen von Michèle France sind nach den Worten der aktuellen Verantwortlichen der Johannesgemeisnchaft sowie nach Aussage der Französischen Bischofskonferenz "erschütternd", wie "Radio Notre Dame" vor der Ausstrahlung der Arte-Doku am 5. März berichtet hatte.

Bereits im Jahr 2013 hatte der Generalprior der Johannesgemeinschaft zu P. Marie Dominique Philippe erklärt, dass ein "schwerwiegender Mangel an Keuschheit" vorliege. "Als der Generalprior sprach, hatte er keinen Zugang zu expliziten Zeugenaussagen", sagte Bruder Jean-Yves, Sprecher der Gemeinschaft, im Radiosender. Die Details der Verstöße seien nach 2013 bekannt geworden: "Es war jedoch die klare Absicht unseres früheren Generalpriors, weitere Zeugnisse zu erhalten."

Die Johannesgemeinschaft wolle die Opfer ansprechen und ihren Mut würdigen, so der Ordenssprecher. "Dies sind Zeugenaussagen, die es uns ermöglichen, den Mechanismus des Missbrauchs heute besser zu verstehen." Die Opfer hätten gelitten und, sie seien "von Auswirkungen, die diese schrecklichen Handlungen auf ihr Leben haben" betroffen. "Wir möchten daher den Mut der Opfer würdigen und insbesondere bei den Opfern von Pater Marie Dominique Philippe um Verzeihung bitten, so Frère Jean-Yves.

Die Bischofskonferenz Frankreichs äußerte "tiefe Empörung, Trauer und Wut". Es gehe in diesem Fall um die Ordensfrauen und jungen Ordensmänner. "Alle französischen Bischöfe wollen sie unterstützen", betonten die Bischöfe.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  6. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  7. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  8. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?
  9. Wenn ein Belasteter am Amt kleben bleibt, hat sich eine glaubwürdige Aufarbeitung erledigt!
  10. Wehrt und vernetzt Euch!







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  6. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  7. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  8. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  9. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  10. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  11. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  12. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  13. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt
  14. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  15. Papst-Beerdigung findet im kleinen Kreis statt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz