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Papst Paul VI. hatte die Abschaffung der Heiligen Jahre erwogen

vor 7 Stunden in Chronik, 3 Lesermeinungen
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Heilige Jahre gehören zu den erfolgreichsten Großereignissen der katholischen Kirche - Vor 50 Jahren stand die uralte Tradition auf der Kippe


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Tradition der Heiligen Jahre in Rom stand vor 50 Jahren vor dem möglichen Aus. Das geht aus bislang unveröffentlichten Aufzeichnungen des Konzilspapstes Paul VI. (1963-1978) hervor, die jetzt im Vatikan in einem Buch dokumentiert wurden.  

Demnach hatte der damalige Papst erhebliche Zweifel, ob die mit der Idee des Ablasses verbundene Tradition der Heiligen Jahre überhaupt noch zeitgemäß sei. Diese Zweifel brachte er in handschriftlichen Notizen zum Ausdruck, die in dem aktuellen Buch "L'anno santo con Paolo VI" (Das Heilige Jahr mit Paul VI.) von der vatikanischen Verlagsbuchhandlung LEV veröffentlicht wurden. Herausgeber ist Monsignore Leonardo Sapienza, seit 2012 Regent der Präfektur des Päpstlichen Hauses und damit für den reibungslosen Ablauf innerhalb des päpstlichen Haushalts zuständig.


Bewusste Konfrontation mit Moderne

Nach gründlicher Abwägung habe sich Paul VI. dann doch entschieden, die Tradition der Heiligen Jahre fortzusetzen und damit auch bewusst in eine Auseinandersetzung mit der modernen Welt zu führen, heißt es dort. Der Papst hielt dies damals in seinen Notizen mit den Worten fest: "Konfrontation von Glaube und Welt - die Welt entwickelt sich und neigt dazu aufzusaugen, zu verschlingen, zu relativieren."

Dem setzt er entgegen: "Erneuerung durch das Festhalten an den fruchtbaren Prinzipien - Wiederentdeckung des Reiches Gottes - Energie und Hoffnung (...) Rückkehr in 'Gnade'. Umkehr, Buße und sakramentale Vergebung. (...) Berufung zur sozialen Verantwortung." Zusammenfassend hält er drei Ideen für das Heilige Jahr fest: "1. Erweckung. 2. Konfrontation 3. Reform."

Öffentliche Hinweise auf Zweifel

Seine ursprünglichen Zweifel am Heiligen Jahr hatte Papst Paul VI. selbst 1974 in einer Ansprache zur Ankündigung des Heiligen Jahres angedeutet. Damals sagte er: "Nach Gebet und Nachdenken haben wir entschieden, das kommende Jahr 1975 als Heiliges Jahr zu feiern - gemäß dem 25-jährigen Rhythmus."

Das erste Heilige Jahr seit den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) wurde seinerzeit ein überraschend großer Erfolg. Mehr als neun Millionen Pilger strömten 1975 durch die Heiligen Pforten der Papstkirchen in Rom. Im laufenden Heiligen Jahr 2025 rechnet der Vatikan mit rund 30 Millionen Pilgern.

Das bislang erfolgreichste Heilige Jahr war das Jahr 2000; damals kamen laut vatikanischer Zählung rund 25 Millionen Pilger nach Rom. Das erste Heilige Jahr fand 1300 unter Papst Bonifaz VIII. statt.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 HoffnungHaben vor 4 Stunden 
 

@ carola; ja das mit den vielen Touristen ist bekannt

Unser Reisebüro erzählte, dass selbst Touristen die erkennbar ohne Religion angereist sind, unbedingt durch die Heilige Pforte statt durch den Haupteingang wollen. Dann werden Fotos gemacht. Ordner versuchen einzelne Altäre fûr betende Menschen abzutrennen. Die Agenturen sind sehr enttäuscht vom Heiligen Jahr da nicht die erwartete Menge Touristen gekommen ist. Ein paar Pilgergruppen die lediglich die Pforte genommen haben und dann wieder nach Hause. Man hört in Rom derzeit auffallend viel, dass 2026 der große Boom einsetzt weil dann alle die kommen, die nicht das religiöse Rom sehen wollen und im Heiligen Jahr eher zu Hause blieben. Wir fahren Ende September nach Rom und werden die Pforte durchschreiten und uns dann aber eher wieder auf das weltliche Rom konzentrieren. Gottesdienst in kleinen Kirchen abseits des Tourismus empfehlen wo der Pfarrer noch richtig Predigt. Da wir italienisch sprechen ist das um ein vielfaches schöner.


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 carola vor 5 Stunden 
 

Paul VI hatte was von einem Propheten

"die Welt entwickelt sich und neigt dazu aufzusaugen, zu verschlingen, zu relativieren." das gilt eben auch für die "heiligen Jahre" und den "Erfolg" selbiger an der Anzahl der Menschen zu messen, die durch die "heiligen Pforten" gehen halte ich für nun ja sehr naiv. Ich war in diesem Heiligen Jahr in Rom,. es war überhaupt nicht möglich andächtig durch die heiligen Pforten zu gehen, weil man in Touristenmassen eingeklemmt war, die eben anstatt wie sonst durch den Haupteingang zu gehen, nun eben durch die heilige Pforte gingen. Selbst im Petersdom wo man extra von innen dann zur heiligen Pforte und dann erneut durch selbige nach drinnen gehen musste, war das so. Stimmung "wir nehmen das halt mal mit!" nicht anders als sonst in der Schlange zum Eingang, Abundan verstreut Leute die ausstrahlen frommm zu sein. Mag sein dass es in einer größeren Pilgergruope anders ist. Aber konfrontieren tut das heilige Jahr nicht.


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 Hängematte vor 6 Stunden 
 

Gott sei Dank hat Paul VI. die Heiligen Jahre nicht abgeschafft,

sondern auf ihren Kern zurückgeführt.
Dieses Heilige Jahr 1975 war für ihn sicher schon sehr mühsam, vor allem nach der verhängnisvollen Ablehnung der prophetischen Enzyklika "Humanae Vitae" aus 1968 durch zumindest die deutsprachigen
Bischofskonferenzen - die Folgen davon sehen wir jetzt.
Und auch wegen seiner zunehmenden gesundheitlichen Beschwerden - er ist ja 1978 in Castelgandolfo gestorben.


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