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„Illegitim und undemokratisch“

14. Jänner 2019 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
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Venezuelas Bischöfe stellen sich gegen Präsident Maduro


München-Wien (kath.net/KIN) Die Venezolanische Bischofskonferenz hat zu Beginn der zweiten Amtszeit von Nicolás Maduro schwere Kritik am umstrittenen Präsidenten geübt. Seine erneute Präsidentschaft sei illegitim. „Sie öffnet der Nichtanerkennung der Regierung Tür und Tor, weil sie einer demokratischen Grundlage (…) entbehrt“, schreiben die Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung, die der Päpstlichen Stiftung „Kirche in Not“ vorliegt.

Auch die vorgezogenen Präsidentschaftswahlen Ende Mai 2018 und die von Maduro installierte Verfassungsgebende Versammlung seien unrechtmäßig gewesen, erklärten die Bischöfe weiter: Sie wiederholten ihre fundamentale Kritik am gesamten Regierungssystem: „Wir leben faktisch in einem Regime, das die in der Verfassung grundgelegten Rechte oder die Prinzipien der Menschenwürde nicht achtet.“

„Himmelschreiende Sünde“

Die Bischöfe sähen es als ihre „Pflicht, nach den ethischen Hintergründen der überaus schwierigen Lage“ in ihrer Heimat zu fragen. Als Beispiele nennen sie „eine Politik des Hungers, politische Verfolgung, Unterdrückung durch Polizei und Militär, politische Gefangene, Folter, Korruption und Ineffizienz der öffentlichen Verwaltung“.


Präsident Maduro wird in dem Text namentlich nicht genannt. Die Verantwortlichkeit stellen die Bischöfe dennoch klar heraus: „Die Macht um jeden Preis halten und die Ineffizienz der letzten Jahrzehnte verlängern zu wollen, ist eine himmelschreiende Sünde. Es ist moralisch inakzeptabel!“

Ihre Hoffnung setzen Venezuelas Bischöfe auf die Nationalversammlung. Allein diese sei demokratisch legitimiert und „die einzige öffentliche Institution, die ihre Amtsbefugnisse rechtmäßig ausüben darf“. Das Parlament ist mehrheitlich von der Opposition dominiert, aber seit Einführung der Verfassungsgebenden Versammlung im August 2017 weitgehend ohne Machtbefugnisse. Die Bischöfe fordern deshalb eine Rückgabe der Gesetzgebenden Gewalt an das Parlament und berufen sich dabei auf Äußerungen des Heiligen Stuhls und von Papst Franziskus, dem sie für „seine beständige Nähe und Besorgnis für unsere Heimat“ danken.

Venezuela auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen

Besonderes Augenmerk richten die Bischöfe auch auf die große Zahl der Auswanderer. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen beziffert ihre Zahl auf über drei Millionen. „Wir danken den Kirchen verschiedener Länder für ihre Solidarität und die Betreuung der Landsleute, die wegen der Krise auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen das Land verlassen mussten“, schreiben die Bischöfe. Venezuela brauche weiterhin Unterstützung aus dem Ausland.

Den Beitrag der katholischen Kirche zur Überwindung der Krise sehen die Bischöfe vor allem in drei Bereichen: dem karitativen Einsatz für die verarmte Bevölkerung in den Pfarreien, die „Verteidigung und Förderung der Menschenrechte“ sowie durch geplante „Ausbildungs- und Organisationsprogramme (…), die auf friedliche Art die Wiederherstellung der demokratischen Institutionen und den Wiederaufbau des Landes ermöglichen“. Dazu laden die Bischöfe explizit alle Bevölkerungsschichten und Angehörige aller Religionen ein.

Das erdölreiche Venezuela galt einst als eines der wohlhabendsten Länder Südamerikas. Derzeit durchleidet es einen wirtschaftlichen Niedergang und eine Inflation von bis zu einer Million Prozent. Auf die zunehmende Kritik an seiner Regierung reagierte Präsident Maduro mit kurzfristig angesetzten Neuwahlen. Die Opposition sah sich in ihrer politischen Mitwirkung beschnitten und wirft dem Präsidenten systematische Verfolgung Andersdenkender vor. Zahlreiche ausländische Staaten, darunter auch Deutschland, erkannten den Wahlausgang nicht an. Dennoch trat Maduro am 10. Januar seine zweite Amtszeit an. Die katholischen Bischöfe Venezuelas blieben der Vereidigungszeremonie fern.

„Kirche in Not“ ruft zur Solidarität mit der leidenden Bevölkerung Venezuelas auf. Neben der Unterstützung für die karitative Arbeit der Kirche lädt das Hilfswerk dazu ein, heilige Messen für das südamerikanische Land feiern zu lassen. Der Betrag für die Mess-Stipendien kommt mittellosen Priestern und ihren Gemeinden zugute. Darüber hinaus bittet „Kirche in Not“ um Spenden:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Foto: Wahlplakat für Nicolás Maduro vor den Präsidentschaftswahlen im Mai 2017 (c) Kirche in Not



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Lesermeinungen

 Mmh 16. Jänner 2019 
 

Krasser Gegensatz

Der Heilige Stuhl entsandte Msgr. George Koovakod zur Angelobungszeremonie.


0
 
 wedlerg 14. Jänner 2019 
 

Mutige Bischöfe - verlassen vom PApst

"Die Macht um jeden Preis halten und die Ineffizienz der letzten Jahrzehnte verlängern zu wollen, ist eine himmelschreiende Sünde. Es ist moralisch inakzeptabel!“

Gut auf den Punkt gebracht. Von PF hört man solche Worte über Maduro nie.

Es ist allenfalls ein guter taktischer Schachzug der Bischöfe, sich auf den Hl. Stuhl und Papst Franziskus zu berufen. denn das bringt auch Rom unter Druck. Wobei sogar Parolin die venezolanischen Bischöfe unterstütz.

PF tut dies nicht. Von ihm kommt maximal ein Statement zur Versöhnung aller Gruppen. Denn eigentlich gefällt ihm das System Maduro. Einzig ist wohl praktisch einiges für ihn im argen. Aber ideologisch ist PF für Maduro und das System Chavez.

Für PF ist die Umsetzung der Klassenkampfideologie wichtiger als das Evangelium bzw. ist der "Kern des Evangeliums" und wichtiger als Wohl und Leben der Opfer, vornehmlich der Katholiken in Venezuela.

Diese haben immerhin mutige Bischöfe an ihrer Seite.


8
 

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