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Der Papst, die Handreichung und ein Intrigantenstadl

28. Juni 2018 in Kommentar, 28 Lesermeinungen
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Der Papst hat, so ist einer Note zu entnehmen, sein „F“ dazu gegeben. Es bestätigt sich, dass derjenige, dem es gelingt das Ohr des Papstes zu bekommen, auch den „F“reibrief bekommt. kath.net-Kommentar von Peter Winnemöller


Bonn (kath.net/pw) Man fühlt sich an unselige Zeiten erinnert. In Deutschland tobte innerhalb der Kirche der Streit um die Beratungsscheine, die zur straffreien Abtreibung berechtigen. Ein Teil der deutschen Bischöfe wollte schon damals im großen bunten Mainstream der Welt mitspielen. Das Leben der Schwächsten war dabei zweitrangig. Papst Johannes Paul II. war demgegenüber für ein unverstelltes Zeugnis für das Leben. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz kam damals auf die grandiose Idee, den Beratungsschein mit einem Zusatz zu versehen, der die Verwendung zur straffreien Abtreibung ausschließen sollte. Dies geschah natürlich nicht ohne sich vorher zu versichern, dass staatliche Stellen den Schein trotzdem anerkennen würden. Ein solcher Sophismus muss einem erst einmal einfallen. Der Papst kassierte die Regelung trotzdem. Papst Johannes Paul II. war ein starker Hirte der Kirche.

In bester unseliger Tradition bedient man sich heute eines ähnlichen Sophismus, um die von Rom eigentlich untersagte Veröffentlichung der Handreichung dennoch vornehmen zu können. Die Handreichung ist nun eine „Orientierungshilfe“ und sie ist veröffentlicht. Der Papst hat, so ist einer ebenfalls veröffentlichten Note zu entnehmen, sein „F“ dazu gegeben. Der Fels wackelt! Es bestätigt sich, dass derjenige, dem es gelingt zur rechten Zeit das Ohr des Papstes zu bekommen, auch den „F“reibrief unter seine Note bekommt. Man kann schon sagen, dass der Papst im Hinblick auf konsequentes Handeln ganz arg schwankt.

Auch was das Stärken der Brüder in der Wahrheit angeht, schwächelt der Papst. Noch unvergessen sind die Worte des Papstes zu jenem gemischtkonfessionellen Ehepaar in Rom, das nach der gemeinsamen Kommunion fragte. „Beziehen Sie sich immer auf die Taufe: «Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr», so sagt uns Paulus - und daraus ziehen Sie die Konsequenzen. Ich werde nie wagen, eine Erlaubnis zu geben, das zu tun, weil das nicht meine Kompetenz ist. Eine Taufe, ein Herr, ein Glaube. Sprecht mit dem Herrn und geht weiter. Mehr wage ich nicht zu sagen.“ Mehr wagte er nicht zu sagen. Und nun haben wir den Salat. Wer, wenn nicht Petrus ist es, der „mehr sagen“ soll. Er sagte nichts, doch im aktuellen Kommunionstreit fiel er um.


Zwar will man einen lauten Streit gehört haben, glaubt man einem „Standpunkt“ im Portal der Internetmarke der APG, doch am Ende hat der Papst offensichtlich doch zugestimmt. Der Kardinal aus München hatte sein Spiel gewonnen. Dass der Papst damit zugleich aber einen seiner eigenen hochrangigen Kurialen in den strömenden römischen Monsunregen gestellt hat, kümmert offensichtlich wenig. Der Papst empfindet die Kurie sowieso als Pest, was soll es also. Hätte Ladaria westfälisches Naturell, so würde er ihm das frisch verliehene rote Birett vor die Füße knallen und sich eine nette Landpfarrei suchen. Der Präfekt der Glaubenskongregation ist schwer beschädigt. Noch vor wenigen Tagen war er an die Presse gegangen und hatte sein Handeln, die Veröffentlichung der Handreichung zu stoppen, sachlich und gut nachvollziehbar begründet.

Nun ist er in der Öffentlichkeit, dieser Text, der aus irgendwelchen Gründen – obwohl nicht reif für die Veröffentlichung – dennoch als Diskussionsgrundlage dienen soll. Wie soll das gehen, da der Text wahrlich kein großer Wurf ist. Das gibt sogar der Ökumenebischof der DBK zu, der ihn ansonsten verteidigt. Zudem steckt die Handreichung, die eine Orientierungshilfe ist, sich aber im Text selber doch selbst als Handreichung bezeichnet, noch voll gravierender theologischer Mängel. Die öffentliche Diskussion, die ohnehin nur noch „Kommunionstreit“ heißt, ist so aufgeheizt, dass eine sachlicher Auseinandersetzung jetzt völlig aussichtslos erscheint.

Wehe dem Bischof, der jetzt nicht schleunigst eine hinreichend liberale Lösung im Sinne der Nichthandreichung einführt. Man wird ihn zu jagen und zu drängen wissen. Das walte die allmächtige Phalanx aus Presse und Diözesanräten. Und da der Episkopat gerade seinem Klerus ein leuchtendes Beispiel gegeben hat, was es heißt, dass die Diözesen keine Filialen des Vatikans sind, kann man sich schon mal darauf einstellen, dass sich Pfarreien (oder pastorale Räume) künftig noch weniger um Vorgaben aus der Bischofsstadt scheren werden.

Da wundert es wenig, wenn inzwischen sogar der eher für seine ruhige, nüchterne und besonnene Haltung bekannte Kardinal Müller den deutschen Bischöfen attestiert, eine Agenda zu verfolgen, die die Kirche elastisch an die Welt anschmiegt. Treffsicher nennt der Kardinal die Punkte der Agenda der Anbiederung. „Segnungen für Homosexuelle, Interkommunion mit Protestanten, die Relativierung der Unauflösbarkeit der sakramentalen Ehe, die Einführung von Viri probati, die Abschaffung des Zölibats und die Anerkennung von sexuellen Beziehungen vor und außerhalb der Ehe.“ (vgl.: http://kath.net/news/64271)

Diese Agenda wird uns noch reichlich beschäftigen, denn es sollte niemand glauben, dass mit der jetzt veröffentlichten „Orientierungshilfe“ schon das Ende erreicht ist. Die Zeit drängt, die Gelegenheit ist günstig. Rom ist schwach und so können lange gehegte Projekte jetzt umgesetzt werden. Die Spaltung im Episkopat wird sich unter dieser Belastungsprobe durchsetzen. Den „Modernisierern“ kann es gleichgültig sein.

Bei aller Krise, die mit dieser Aktion von unseren eigenen Bischöfen verstärkt wurde, kann man als gläubiger Mensch den Fortbestand der Kirche ruhig als gegeben ansehen. Der KKK gilt auch noch immer. Die ewige Wahrheit, die Christus ist, bleibt treu.

Doch der unbedarfte Zeitgenosse, der der Kirche mit etwas Abstand gegenüber steht, muss sich jetzt wirklich fragen: Veräppeln sie uns jetzt oder haben sie uns in den vergangenen Jahrhunderten veräppelt. Es ist den Menschen ein Ärgernis, was gerade geschieht. Und das ist nicht harmlos.

Deutsche Bischofskonferenz - Note von Kardinal Marx nach Gespräch mit EB Ladaria für Papst Franziskus - Mit Sichtvermerk von Papst Franziskus


Foto oben: Sichtvermerk von Papst Franziskus


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