Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  10. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  11. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  12. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  13. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  14. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  15. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr

Zwei Donnerschläge aus Rom

18. Juni 2018 in Kommentar, 21 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mit dem päpstlichen Veto gegen die in Deutschland geplante Handreichung zur Interkommunion hat die Berichterstattung über den Papst begonnen zu kippen - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Papst Franziskus hat sich, wie auch in der Vergangenheit schon mehrfach zu den Themen Abtreibung und Homosexualität geäußert. Das ist nicht neu. Neu ist, daß diesmal von vielen Medien in Deutschland darüber berichtet wird.

Papst Franziskus spricht davon, daß homosexuelle Paare keine Familie bilden können und referiert damit nur die katholische Ehe- und Familienlehre, wie sie auch im Katechismus steht. Darüber hinaus übte der Papst sehr strenge Kritik an der Praxis – oft genug nur vermeintlich - kranke Kinder abzutreiben. Hier griff der Papst zu einem in Europa denkbar unüblichen Vergleich, indem er das Tötungsprogramm des NS- Regimes in Deutschland mit der gegenwärtigen Abtreibungspraxis in Eins setzte. Auch dies ist nicht neu. Der Argentinier Papst Franziskus kennt nicht die deutsche und europäische Scheu irgendetwas mit den Verbrechen der Nazis zu vergleichen. Als Europäer sträuben sich einem dabei die Nackenhaare und dennoch müssen wir lernen zu verstehen, daß das nicht überall auf der Welt so ist.


Sind die Äußerungen von Papst Franziskus für denjenigen, der dem Papst schon in der Vergangenheit zugehört hat, nicht neu, so sind sie ganz sicher neu für den gewöhnlichen deutschen Medienkonsumenten. Der Papst vom anderen Ende der Welt galt den Medien als Reformpapst, als Modernisierer der Kirche, als Liberaler gar. Nicht davon und alles ist richtig.

Papst Franziskus läßt sich mit herkömmlichen Maßstäben nicht messen. Spricht er pastoral, dann ist er von kaum zu überbietender Unschärfe. Das gilt dann auch für Interviews oder Ansprachen. Man könnte daran verzweifeln. Läßt er sich – in äußerst seltenen Fällen - darauf ein, konkret über die Lehre zu reden, ist er von geradezu erdrückender Schärfe in seiner Ausdrucksweise. Die Berichterstattung über Papst Franziskus hat bisher den pastoralen Papst in den Vordergrund gerückt und jegliche Aussage über die Lehre ausgeblendet.

Mit dem päpstlichen Veto gegen die in Deutschland geplante Handreichung zur Interkommunion hat die Berichterstattung über den Papst begonnen zu kippen. Der scheinbar liberale Papst ist plötzlich ein Hardliner. Und so bestätigt sich, was von Anfang an zu erwarten war. Das erfundene Franziskusbild in den Medien blättert ab und bröckelt. Hervor kommt der irgendwie offensichtlich doch katholische Papst. Dies geschieht zum Entsetzen vieler Medienschaffender, die selber „ihren“ liberalen Papst offensichtlich nur zu gerne für wahr gehalten hatten.

Erstaunlich ist, daß in zahlreichen Berichten über das Papstinterview mit der Nachrichtenagentur ANSA ein deutlicher Hinweis auf die verhinderte Handreichung der DBK steht. In vielen Berichten wird die immer noch nicht liberalisierte Familienplanung erwähnt.

Die Leserlenkung hier ist klar: Achtung! Dieser Papst ist nicht modern, nicht liberal, nicht weltoffen.

Wir können ab jetzt mit einer immer stärker kippenden Berichterstattung rechnen, die den Papst zunehmend in eine Reihe mit seinen – natürlich rückwärtsgewandten - Vorgängern stellt. Es ist nicht auszuschließen, wie die Erfahrung aus beiden Vorgängerpontifikate zeigt, daß auch manipulativ berichtet werden wird. Es gilt die Augen weit offen zu halten.

Dem interessierten Leser sei hier ausdrücklich empfohlen nicht nur auf die Texte sondern auch auf die Bildsprache der Medien zu achten. Welche Fotos vom Papst werden verwendet um die Artikel zu bebildern. Auch da findet Leserlenkung statt.

Eines ist gewiss, langweiliger wird die Berichterstattung über den Papst jetzt nicht werden.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  2. Rotes Licht für verfolgte Christen
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  5. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  6. Und sie glauben doch
  7. Abtreibung – und was dann?
  8. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?
  9. Brötchentüten für die Demokratie
  10. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  5. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  6. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  7. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  8. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  9. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  10. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  11. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  12. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  13. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  14. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  15. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz