Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  2. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  3. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  4. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  5. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  8. 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
  9. "Hassprediger und Hofnarr"
  10. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  11. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  12. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  13. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  14. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  15. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"

Kardinal Müller: Papst Franziskus vertritt zweifellos keine Häresien

9. November 2017 in Weltkirche, 33 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Früherer Präfekt der Glaubenskongregation schlägt ein Treffen hochrangigen Vertreter beider Positionen vor, um gemeinsame pastorale Richtlinie zu erarbeiten - Müller bedauert die Reibungen zwischen Kurienkardinal Sarah und Franziskus


Vatikan (kath.net) Kardinal Gerhard Ludwig Müller nimmt Papst Franziskus vor Häresievorwürfen in Schutz. Von Häresie könne man nur dann reden, „wenn ein Katholik hartnäckig eine geoffenbarte und von der Kirche verbindlich vorgetragene Glaubenswahrheit leugnet“, erläuterte der frühere Präfekt der Glaubenskongregation im Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ (PNP). Er konnte sich dies zwar auch bei Päpsten und Bischöfen vorstellen, räumte er ein und führte dazu aus: dazu müssten sie den Gläubigen eine Lehre mit höchstverbindlicher Autorität zu glauben vorlegen, die im Widerspruch stünde zu Gottes Wort in der Heiligen Schrift, zur Apostolischen Tradition sowie zu den bisherigen dogmatischen Entscheidungen der ökumenischen Konzilien. Doch dies sein zweifellos bei „Amoris laetitia“ nicht der Fall. Hier habe dies Müller im Rückgriff auf verbindliche Interpretationsprinzipien lehramtlicher Texte sogar im Detail nachzuweisen versucht. Papst Franziskus habe nie an den Fundamenten des katholischen Glaubens rütteln wollen, auch wolle er nicht die Lehre Christi modernisieren, als ob sie veraltet sei. Es sei „sträflicher Leichtsinn“ gegenüber dem Seelenheil der Betroffenen, hier mit solchen Schlagworten zu argumentieren.


Müller führte zu Amoris laetitia im Einzelnen aus, dass es in den wenigen strittigen Passagen des Schreibens darum gehe, Menschen in schwierigen ehelichen – oft sogar tragischen – familiären Verhältnissen pastoral beizustehen. Hier könne am Ende auch die volle Versöhnung mit Gott und der Kirche im Sakrament der Buße und danach auch Teilnahme an der Kommunion stehen.

Der frühere Glaubenspräfekt schlug im Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ vor, dass herausragende Vertreter beider Positionen sich treffen und anhand der Regeln eines wissenschaftlichen Gesprächs versuchen könnten, eine gemeinsame pastorale Richtlinie zu erarbeiten.

Zu Kardinal Sarah

Müller bedauerte sehr, dass bei der Frage der richtigen und treuen Übersetzung der originalen lateinischen Liturgiesprache des römischen Ritus Reibungen zwischen Papst Franziskus und Kardinal Robert Sarah entstanden seien. Franziskus hatte nach einem kritischen Kommentar Sarahs im Internet (siehe hier in voller Länge dem Präfekten der Gottesdienstkongregation in einem Brief öffentlich widersprochen.

Zur Frage, ob die Harmonie zwischen Papst Franziskus und dem emeritierten Papst Benedikt XVI. verschwunden sei, weil der Emeritus im Vorwort eines Buches geschrieben hatte, die Liturgie sei bei Sarah in guten Händen, wollte sich Müller nicht festlegen. Er erläuterte, es überschreite seine Kompetenz, sich „zum Verhältnis des Papstes zu Benedikt XVI. öffentlich zu äußern“.

Müller wies aber darauf hin, dass der aus Guinea/Afrika stammende Sarah in der Vergangenheit unter Lebensgefahr unter einer kommunistischen Regierung seinen Glauben bezeugt hatte. Der Kardinal bezeichnete dies gegenüber der „Passauer Neuen Presse“ als eine tiefe spirituelle Voraussetzung, um in der Liturgie die Anbetung Gottes existenziell sowie spirituell zu vollziehen.

Archivfoto Kardinal Müller


Archivfoto (c) Markus Gehling/kath.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Müller

  1. „Im Jubiläumsjahr ermutigt uns die Kirche, vom Geschenk der Barmherzigkeit Gottes zu profitieren“
  2. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  3. Erste Papstreisen von Leo XIV. gehen in die Türkei und in den Libanon
  4. Erntedank: „Der Kosmos besteht um des Menschen willen“
  5. Müller: „Nur eine Woche nach der ‚LGBT-Jubiläumswallfahrt‘ hat man den Petersdom erneut missbraucht“
  6. Emeritierter Glaubenspräfekt Kardinal Müller: „Als Dogmatiker möchte ich nicht diplomatisch sein“
  7. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  8. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  9. Kardinal Müller: "Wenn Bischöfe Menschen prinzipiell von den Sakramenten fernhalten…"
  10. Kardinal Müller: Priester sind die letzte Berufsgruppe wo man Kollektivurteile fällt






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  3. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  4. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  5. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  6. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  7. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  8. "Hassprediger und Hofnarr"
  9. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  10. "Was kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt"
  11. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  12. Papst ordnet Diözese Rom neu und hebt Reform des Vorgängers Papst Franziskus auf
  13. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  14. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  15. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz