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Eine Form von Häresie: Wiederverheiratete Geschiedene

25. August 2016 in Buchtipp, 5 Lesermeinungen
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Eine Obsession gewisser abendländischer Kirchen, die sogenannte „theologisch verantwortbare und pastoral angemessene“ Lösungen durchsetzen wollen – Leseprobe 8 aus dem Buch von Kardinal Sarah: „Gott oder Nichts – Ein Gespräch über den Glauben"


Kisslegg (kath.net) Interviewfrage an Kardinal Sarah: Im letzten Dezember hat Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, erklärt: »Die Suche nach einer theologisch verantwortbaren und pastoral angemessenen Begleitung von Gläubigen, deren Ehe zerbrochen ist und die zivil geschieden und wiederverheiratet sind, gehört weltweit zu den drängenden Herausforderungen der Ehe- und Familienpastoral im Kontext der Evangelisierung.« Welche Ansicht haben Sie zu diesem Thema, das zu den Fragen der letzten Synode im Oktober 2014 gehörte?

Kardinal Sarah: Ich habe großen Respekt vor Kardinal Reinhard Marx. Doch diese allgemeine Aussage scheint mir Ausdruck einer Ideologie zu sein, die man im Gewaltmarsch der ganzen Kirche aufoktroyieren will.

Nach meiner Erfahrung – vor allem nach dreiundzwanzig Jahren als Erzbischof von Conakry und neun Jahren als Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker – ist die Frage von »Gläubigen, deren Ehe zerbrochen ist und die zivil geschieden und wiederverheiratet sind«, keine drängende Herausforderung für die Kirchen Afrikas oder Asiens.

Im Gegenteil, es handelt sich um eine Obsession gewisser abendländischer Kirchen, die sogenannte »theologisch verantwortbare und pastoral angemessene« Lösungen durchsetzen wollen, die der Lehre Jesu und dem kirchlichen Lehramt radikal widersprechen.

Die dringendste Notwendigkeit in den Missionsländern besteht darin, eine Seelsorge aufzubauen, deren einziges Ziel die Antwort auf die Frage ist: Was bedeutet es in der heutigen geschichtlichen und kulturellen Situation unserer globalisierten Gesellschaften, wirklich Christ zu sein? Wie kann man furchtlose und großherzige Christen, eifrige Jünger Christi heranbilden?


Für einen erwachsenen Christen kann der Glaube an Christus keine Intuition, keine Emotion, kein Gefühl sein. Für einen Christen muss der Glaube die Form, die Gussform für sein gesamtes privates und öffentliches, persönliches und soziales Leben werden. Welche Schwierigkeiten es derzeit auch geben mag, die Jünger Christi müssen die theoretischen und praktischen Anforderungen des Glaubens an Christus entschlossen und kompromisslos hervorheben, denn es sind die Anforderungen und Vorschriften Gottes.

Die zweitwichtigste Notwendigkeit besteht darin, solide christliche Familien heranzubilden, denn die Kirche, die Familie Gottes, baut auf der Grundlage christlicher Familien auf, die sakramental vereint sind und die große Bedeutung des Geheimnisses bezeugen, das uns für immer durch Christus geschenkt ist. Die Wahrheit des Evangeliums muss immer im schwierigen Schmelztiegel des Engagements im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben gelebt werden.

Angesichts der moralischen Krise, vor allem der Krise von Ehe und Familie, kann die Kirche daran mitwirken, gerechte und konstruktive Lösungen zu suchen, doch sie kann nur daran teilhaben, indem sie sich entschlossen auf das bezieht, was der Glaube an Jesus Christus an Eigenem und Einzigartigem zum Menschsein beiträgt.

In diesem Sinne ist es nicht möglich, sich eine irgendwie geartete Schieflage zwischen Lehramt und Seelsorge vorzustellen. Die Idee, die darin bestehen würde, das Lehramt in ein hübsches Schmuckkästchen zu packen und es von der pastoralen Praxis zu trennen, die sich je nach Umständen, Moden und Leidenschaften entwickeln könnte, ist eine Form von Häresie, eine gefährliche Schizophrenie.

Ich möchte also feierlich erklären, dass sich die afrikanische Kirche jeder Rebellion gegen die Lehre Jesu und des Lehramts entschlossen widersetzen wird.

.... Auch heute setzt sich die afrikanische Kirche im Namen Jesu, des Herrn, dafür ein, die Lehre Gottes und der Kirche über die Unauflöslichkeit der Ehe unverändert beizubehalten: Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Wie könnte eine Synode die konstante, vereinheitlichte und vom seligen Paul VI., vom heiligen Johannes Paul II. und von Benedikt XVI. vertiefte Lehre rückgängig machen?

Ich setze mein Vertrauen auf die Treue von Franziskus.

Großer kath.net-Lesetipp
Gott oder Nichts
Ein Gespräch über den Glauben
Von Nicolas Diat; Robert Sarah
Sonstiger Urheber Georg Gänswein; Übersetzt von Katrin Krips-Schmidt; Claudia Reimüller
Hardcover, 399 Seiten
2015 Fe-Medienverlag
ISBN 978-3-86357-133-7
Preis 18.30 EUR

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Cardinal Sarah: The man overseeing the charity works of the Church (Rome Reports 2013)


Titelblatt des Buches



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Lesermeinungen

 myschkin 26. August 2016 
 

Aufgrund seines antieuropäischen

Zungenschlags wird es der Herr Kardinal schwer haben, im Kreise der Eminenzen für papabile gehalten zu werden.


2
 
 bernhard_k 26. August 2016 
 

Vergelt's Gott!

Die Gläubigen dürsten nach der Wahrheit. Sie wollen ein "Navi", das ihnen den Weg zu Jesus Christus weist, was denn auch sonst!


12
 
 priska 25. August 2016 
 

Danke Kardinal Sarah, sehr klare Worte..


15
 
 Stefan Fleischer 25. August 2016 

Ein weiteres Problem in dieser Frage

habe ich vor einiger Zeit in meinen "Gedankensplittern" angesprochen. Es handelt sich um die Kasuistik im Fall der Ungültigkeitserklärung einer Ehe. Meines Erachtens gibt es da zwei verschiedene Arten, welche beide vorkommen können:

bit.ly/2bjbsRx


4
 
 Seramis 25. August 2016 
 

Wunderbar!

Man traut seinen Augen nicht, die katholische Lehre und das Vorgehen ihrer Widersacher so klar und kraftvoll formuliert zu lesen:

Häresie ... Ideologie aufoktroyieren ... Obsession ... Rebellion gegen die Lehre Jesu ...

Und dann noch der kleine Seitenhieb mit der Treue [!] von Franziskus. Ja, genau!


14
 

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