Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  5. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  6. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  7. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  8. „Wie retten wir die Welt?“
  9. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  10. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  11. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  12. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  13. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  14. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"
  15. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?

'Christentum ist Hardcore-Religion, Kunst sollte dies reflektieren'

4. Mai 2016 in Interview, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Den „Obdachlosen Jesus würde ich als mein Meisterstück einschätzen“, sagt der christliche Bildhauer Timothy Schmalz. kath.net-Interview von Petra Lorleberg


Ontario (kath.net/pl) „Das Christentum ist eine Hardcore-Religion, ich finde, Kunst sollte dies reflektieren.“ Dies stellt der kanadische Künstler Timothy Schmalz im kath.net-Interview fest. Das wohl bekannteste Werk von Schmalz ist die Bronzeskulptur „Obdachloser Jesus“, die ihren Weg inzwischen an viele Orte gefunden hat, sogar schon in den Vatikan.

kath.net: Herr Schmalz, ist der „Obdachlose Jesus“ für Sie etwas Besonderes?

Schmalz: Ja. Ich würde das Werk als mein Meisterstück einschätzen. Ich habe seit mehr als 20 Jahren Jesusskulpturen hervorgebracht, doch diese Figur bringt die innersten Ideen des Christentums weltweit auf die Straßen, in die Städte. Außerdem hat sie verschiedene andere Arbeiten inspiriert, die derzeit für einige der heiligsten Orte Roms ausgeführt werden, einschließlich der Kirche St. Peter in Ketten.

kath.net: Sie hatten den „Obdachlosen Jesus“ – der so tief mit den Grundüberzeugungen von Papst Franziskus verbunden ist – vor der Wahl dieses Papstes gestaltet. Sie waren inspiriert von einen einsamen Obdachlosen in Toronto. Wenn ich auf das Charisma von Papst Franziskus schaue, auf seinen Fokus auf die Barmherzigkeit, frage ich mich, ob ein prophetischer Impuls auf Ihrer Statue liegt. Sehen Sie hier ebenfalls eine Verbindung?

Schmalz: Ja, ich glaube, Kunst wird für eine bestimmte Zeit „geboren“.


Heute sind die Reichen reicher denn je und die Armen ärmer denn je. Durch diesen Spalt, der sich öffnet, ist der Obdachlose Jesus in die Städte, auf die Straßen gefallen, um uns daran zu erinnern, dass alles menschliche Leben geheiligt ist.

kath.net: Verstehen Sie sich als praktizierenden Christen? Wer ist Jesus Christus für Sie?

Schmalz: Ja, ich bin Christ. Meine Vorstellung von Jesus konzentriert sich nicht auf die geschichtliche Person, sondern eher auf den Heiland, der die Menschheit vor sich selbst errettet hat. Wir sind ständig in Gefahr, uns selbst zu verschlingen. Gewalt und Hass sind real. Nur Christus kann uns vor diesem Tod bewahren, sowohl uns persönlich wie auch die Gesellschaft als Ganzes.

kath.net: Wo finden Sie persönlich geistliche Nahrung und Inspiration?

Schmalz: Im Evangelium. Ich habe jeden Tag ein Stück aus der King-James-Bibel gehört, über ein Jahr lang. Eine andere große Inspiration für mich und meine Familie ist Rene Girrard.

kath.net: Die Gestaltung, die „Geburt“ solcher Bronzeskulpturen, die teilweise sehr groß sind, ist harte körperliche Arbeit. Ist es gleichzeitig auch ein spiritueller Prozess? Verbinden Sie damit auch Worte wie „Kontemplation“, „Gebet“ oder das benediktinische „Ora et labora“ (Bete und arbeite)?

Schmalz: Ja. Ich habe eine sehr weite Definition des Gebetes. Ich halte das für gesund. Es würde die eigene Spiritualität einengen, wenn man sich unter Gebet nur etwas vorstellen würde, das in der Kirche getan werden kann. Predigt das Evangelium überall, und wenn es nötig sein sollte, dann benutzt dazu auch Skulpturen.*

kath.net: Worin sehen Sie die Herausforderungen der zeitgenössischen christlichen Kunst?

Schmalz: Etwas hervorzubringen, das nicht unsichtbar ist. Das Christentum wird seit über 2.000 Jahren in Skulpturen dargestellt. Die Herausforderung kommt, wenn der Künstler nach den blinden Flecken sucht, nach den Gebieten, in die noch nie ein Künstler vorgedrungen ist.

Dabei denke ich, dass wir Künstler deutlich mehr Freiheit haben als die Künstler der vergangenen Generationen.

Doch genau jene Kunst, die ich nicht schätze, das verrückte abstrakte Zeug, hat mir ironischerweise die absolute Freiheit geschenkt, ohne Grenzen zu gestalten. Das Christentum ist eine Hardcore-Religion, ich finde, Kunst sollte dies reflektieren.

*Schmalz greift hier eine Mahnung des Hl. Franz von Assisi auf: „Predigt das Evangelium überall, und wenn es nötig sein sollte, dann benutzt dazu auch Worte.“

Link zur Homepage des Künstlers.

Vgl. dazu auch den kath.net-Kommentar: Zeitgenössisches Kunstobjekt 'Obdachloser Jesus' – Armes Christentum?!

Der kanadische Künstler und Christ Timothy Schmalz erklärt das Tonmodell ´Beichte - Pater Pio´ (in engl. Sprache)


Die lebensgroße Bronzefigur ´Obdachloser Jesus´ von Timothy Schmalz steht nun im Vatikan vor der Päpstlichen Almosenverwaltung (engl.)


Papst Franziskus segnete 2015 eine kleinere Ausgabe der Bronzeskulptur ´Obdachloser Jesus´ (Homeless Jesus)


Foto oben (c) Timothy Schmalz


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kunst

  1. Tück: „Werke des Schock-Künstlers Gottfried Helnwein gehören nicht in eine Kirche“
  2. Egino Weinert - Der demütige Meister
  3. Riskante Schau: Vatikan zeigt Raffaels Wandteppiche in Sixtina
  4. Einer, der seine Kunst in den Dienst Gottes stellt
  5. Stephansdom: Mögliche Wandzeichnung von Albrecht Dürer entdeckt
  6. Ist Alfred Hitchcock ein katholischer Künstler?
  7. ‘Der Sonntag’ erklärt ‘Geheimnis von Leonardos Abendmahl’
  8. Michael Jackson im Herz-Jesu-Look
  9. Wiener Votivkirche zeigt große Renaissancekünstler-Ausstellung
  10. Stephansdom bleibt höchste Kirche Österreichs







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  2. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  3. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  8. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  9. Papst Franziskus wurde nun in Santa Maria Maggiore beigesetzt
  10. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  11. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  12. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  13. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  14. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung
  15. Das Konklave beginnt am 7. Mai

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz