Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  2. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  3. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  8. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  9. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  10. Designierter Präsident der Georgetown University lehnt Lehre der Kirche über Homosexualität ab
  11. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  12. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  13. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  14. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  15. Der Cheftrainer mit dem Rosenkranz

Uni schließt Raum der Stille nach Schwierigkeiten mit Muslimen

6. Februar 2016 in Deutschland, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


TU Dortmund: Muslimische Männer hatten Frauen den Zugang nur zu einem abgetrennten Bereich erlaubt - Flyer empfahl Studentinnen Kopftuchtragen und Parfumverzicht – Rektorat: "Gleichberechtigung von Mann und Frau ist ein unantastbarer Kernbereich"


Dortmund (kath.net) Mehrfach wurden „weibliche Besucher des Raumes am Eingang von männlichen muslimischen Nutzern abgefangen und darauf hingewiesen, dass sie nur Zugang zu einem kleineren, optisch und tatsächlich abgegrenzten Raumteil hätten, der größere Raumteil sei nur Männern vorbehalten.“ Dies beschreibt die Technische Universität Dortmund über das Verhalten muslimischer Studenten im hochschuleigenen „Raum der Stille“ im Physikgebäude des Campus. Das Rektorat gab nun bekannt, dass man dieses Angebot nicht länger aufrechterhalten werde, der Raum werde einer anderen Nutzung zugeführt. Die Technische Universität begründet ihre Entscheidung damit, dass dies ein „unter keinen Umständen hinnehmbarer Verstoߓ gegen „Art. 3 unseres Grundgesetzes (u. a. Gleichberechtigung von Mann und Frau)“ sei, was sie „zu einem unverzüglichen Handeln gezwungen“ habe. „Vor diesem Hintergrund betrachten wir den Versuch, einen neutralen und allen Glaubensrichtungen in gleicher Weise zur Verfügung stehenden ‚Raum der Stille‘ zu schaffen, leider als gescheitert“, erläuterte das Rektorat in einem Brief an Beschwerdeführer vom 3.2.2016.

Bei einer Ortbesichtigung habe das Rektorat festgestellt, „dass die raumhohen, stabilen Regale umgestellt worden waren und als Raumteiler dienten, die den Raum, beginnend am Eingang, in einen größeren hellen und einen kleineren dunklen Bereich aufteilten. Über diese Regale waren zusätzlich Decken gehängt, womit sichergestellt wurde, dass eine Blickverbindung von einem Raumteil in den anderen nicht möglich war.“ Entgegen den Nutzungsvereinbarungen für den Raum der Stille habe man „mehrere Gebetsteppiche und ein Koran“ vorgefunden.


Bereits einige Zeit zuvor, so schilderte das Rektorat weiter, sei es zu „einem ersten massiven Verstoߓ gegen Nutzungsordnung und Zweckbestimmung des Raumes gekommen. So habe eine Begehung durch den ASTA ergeben, „dass in dem Raum, entgegen der Nutzungsordnung, diverse Gebetsteppiche und Korane gelagert wurden sowie Flugblätter in arabischer Schrift und deutschsprachige Belehrungen auslagen, die unter anderem Hinweise enthielten, wie sich Frauen zu kleiden und zu benehmen hätten (z. B. Tragen eines Kopftuches, Verzicht auf Parfüm, etc.). Ferner wurde die Nutzung durch externe Dritte im Rahmen von Gruppenveranstaltungen sowie die Verwendung von Raumteilern zur Geschlechtertrennung festgestellt.“ Dies alles habe den AStA dazu veranlasst, „den Raum vorübergehend zu schließen und mit den für die Verstöße Verantwortlichen zunächst ein klärendes Gespräch zu führen“. Nach Wiederherstellung der Ordnung und Inaussichtstellung einer positiven Prognose sei der Raum wieder geöffnet worden.

Das Rektorat äußert in seinem Schreiben, das ausschließlich an drei Männer gerichtet ist, wörtlich: „Ihre Ansichten bezüglich einer angeblichen Verhöhnung, einer Diskriminierung, einem antiislamischen Rassismus oder einem Generalverdacht weisen wir aus den genannten Gründen auf das Schärfste zurück. Ihre Anmerkungen zur Bedeutung der Integration greifen wir gerne auf und erlauben uns zu ergänzen, dass hierzu die Kenntnis und Akzeptanz der in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Gesetze gehört, an die wir alle gebunden sind. Gleichberechtigung von Mann und Frau ist dabei ein unantastbarer Kernbereich. Aufgrund des von Ihnen aufgezeigten öffentlichen Interesses an der Angelegenheit machen wir unsere Antwort auf Ihr Schreiben der Öffentlichkeit unmittelbar zugänglich.“ Über die Vorgänge wurde inzwischen sowohl in regionalen wie auch in überregionalen Medien berichtet.

Interreligiöse Stilleräume sind inzwischen in vielen öffentlichen Einrichtungen üblich. Ob es auch andernorts zu ähnlichen Problemen mit der Gleichberechtigung von Frau und Mann kommt (oder möglicherweise auch zu Schwierigkeiten zwischen den Religionen), ist bisher nicht bekannt. Die Technische Universität Berlin bietet jedenfalls gleich zwei interreligiöse Räume der Stille an, die jeweils nur für Männer oder für Frauen gedacht sind.

Das Schreiben der Technischen Universität Dortmund vom 3.2.2016 in voller Länge - Leseempfehlung!

Die „Ruhrnachrichten“ veröffentlichen ein Foto des Stilleraumes mit den Stellwänden, die offenbar häufiger zweckentfremdet wurden: „TU schließt Ruheraum wegen Geschlechtertrennung“

Wandgestaltung vor dem interreligiösen Raum der Stille auf dem Flugplatz Stuttgart



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Iran: Immer mehr Frauen verstoßen gezielt gegen die Hijab-Pflicht
  2. Muslime größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen
  3. Bistum Hildesheim: Kein Verständnis für Kritik an Auftritt eines Imams bei Abschlussfeier
  4. Imam mit Verbindung zur IGMG predigt bei Abschlussfeier einer katholischen Schule
  5. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  6. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  7. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  8. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  9. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  10. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  3. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  7. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  8. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  9. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  10. Zahl der Theologiestudenten in Passau in drei Jahren versiebenfacht - Von 21 auf 140 Studienanfänger
  11. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  12. Tausende bei Eucharistie-Prozession in New York City
  13. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  14. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  15. Alles, was Gott will, ist deine Ehrlichkeit“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz