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Die Zahl der islamischen Extremisten in Deutschland wächst

20. Juni 2014 in Deutschland, 4 Lesermeinungen
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Verfassungsschutz: Salafisten sind die dynamischste islamistische Bewegung


Berlin/Frankfurt am Main (kath.net/idea) Die Zahl islamischer Extremisten in Deutschland ist im vergangenen Jahr gewachsen. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht hervor, den Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, am 18. Juni in Berlin vorlegten. Danach hatten islamistische Organisationen im vergangenen Jahr 43.190 Anhänger und damit 640 mehr als 2012. Der Anstieg beruhe insbesondere auf dem stetigen Zuwachs bei salafistischen Gruppen. Ihre Anhängerzahl habe im Vergleichszeitraum von 4.500 auf 5.500 zugenommen. Der Salafismus bleibe in Deutschland, aber auch international die dynamischste islamistische Bewegung. Laut Verfassungsschutz ist diese Bewegung eine besonders radikale Variante des Islamismus, der vorgebe, sich ausschließlich an den Prinzipien des Koran, dem Vorbild des Propheten Mohammed und der ersten drei Generationen der Muslime zu orientieren. Salafisten wollten Staat, Gesellschaft und das individuelle Leben vollständig auf diese als „gottgewollt“ angesehenen Normen ausrichten. Sie versuchten, ihre Ideologie durch massive Propaganda zu verbreiten. Dazu organisierten sie bundesweit Kundgebungen, Infostände und Veranstaltungen zum Thema Syrien. Sie nutzten auch moderne Medien wie Youtube-Kanäle, Chatforen, und Facebook.


Die größte islamistische Organisation ist Milli Görüs

Dem Bericht zufolge sind in der Bundesrepublik 30 islamistische Organisationen aktiv. Die größte ist die „Islamische Gemeinschaft Milli Görüs“ mit 31.000 Anhängern. Nach Angaben des Verfassungsschutzes liegt Deutschland nach wie vor im Zielspektrum des islamistischen Terrorismus. Dies werde deutlich in Reisebewegungen von Dschihadisten und deren Verlautbarungen. In den Blick rückten vermehrt Einzeltäter und weitgehend autonome Kleinstgruppen. Dabei handele es sich um Personen der zweiten und dritten Einwanderergeneration sowie radikalisierte Konvertiten, die in Europa aufgewachsen seien, sich an der Ideologie der Terrororganisation El Kaida orientierten und dem hiesigen Wertesystem ablehnend gegenüberstünden. Nach Angaben des Verfassungsschutzes sind bis Anfang 2014 mehr als 270 deutsche Islamisten nach Syrien ausgereist, um sich dort am Kampf gegen das Assad-Regime zu beteiligen. Etwa 90 Prozent von ihnen seien ausländischer Herkunft. Etwa jeder Zehnte sei zum Islam übergetreten. Etwa 15 Prozent sind den Angaben zufolge bis 20 Jahre alt. Einige dieser Islamisten seien bereits nach Deutschland zurückgekehrt. Sie stellten ein besonderes Sicherheitsrisiko dar.

Frankfurt am Main: Salafisten bedrohen Mitarbeiter von Jugendhäusern

Ein Schwerpunkt der salafistischen Szene ist Hessen. Nach Angaben des dortigen Innenministerium sind in dem Bundesland rund 1.200 Salafisten aktiv. Im Mai war bekannt geworden, dass Anhänger der Bewegung Mitarbeiter von Jugendhäusern in Frankfurt am Main bedroht haben. Die Einrichtung im Stadtteil Gallus wurde daraufhin vorübergehend geschlossen. Dort hatten junge Männer eine Mitarbeiterin beschimpft, weil sie nach ihrer Meinung nicht züchtig angezogen sei. Der Extremismus-Beauftragte der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Holger Bellino, erklärte am 17. Juni zu den Drohungen: „Der Salafismus liefert den Nährboden für eine islamistische Radikalisierung und befördert den Einstieg in den gewaltbereiten Islamismus.“ Der islamische Fundamentalismus gehöre nicht zu Deutschland. Wenn Salafisten straffällig würden, werde mit allen Mitteln des Rechtsstaates gegen sie vorgegangen.

Kirchliche Expertin: Immer mehr Jugendliche unter salafistischem Einfluss

Die Pfarrerin für interreligiösen Dialog der evangelischen Kirche in Frankfurt, Ilona Klemens, sagte auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, sie sehe mit Sorge, dass immer mehr Jugendliche unter dem Einfluss dieser Ideologie stünden. Es sei sehr schwierig, mit ihnen in einen Dialog zu treten. Laut Klemens kommt es darauf an, dass Moscheegemeinden, Schulen und Jugendeinrichtungen dieser „Form des religiös begründeten Extremismus“ pädagogisch und theologisch entgegentreten. Auch die große Mehrheit der Muslime lehne den Salafismus ab. Anfällig dafür seien zum Beispiel Jugendliche, die nach Orientierung suchten oder Erfahrungen der Diskriminierung und Ausgrenzung gemacht hätten. Mit Hinweis auch auf den Rechtsextremismus sagte Klemens: „Je pluralistischer und offener eine Gesellschaft wird, desto stärker werden möglicherweise die extremistischen Ränder.


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