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Marx: 'Die Beichte ist ein Ort des Dankes und des Aufbruchs'

5. April 2014 in Spirituelles, 4 Lesermeinungen
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Münchner Kardinal ruft bei Bußgottesdienst zu Neuentdeckung des Sakramentes der Versöhnung auf. „Wir haben in den letzten Jahren in unterschiedlichen Weisen erfahren… was es bedeutet, wenn diese Gedächtnisleistung nicht erbracht wird.“


München (kath.net/pem) Beim zentralen diözesanen Bußgottesdienst am Donnerstagabend, 3. April, hat Kardinal Reinhard Marx zu einer Neuentdeckung der Beichte aufgerufen. „Das Sakrament der Beichte ist kein Instrument der Disziplin und des Gerichtes, sondern zuerst ein Ort des Dankes und des Aufbruchs“, so der Erzbischof von München und Freising bei der Feier des Bistums-Bußgottesdienstes in der Jesuitenkirche St. Michael in München. Zwar gehöre zur Beichte „auch das Gericht, das Neu-ausgerichtet-werden“, sagte Marx, „aber im Zentrum steht: die Danksagung dafür, dass ich gerettet bin, die Bitte um Vergebung, dass ich nicht auf dem Niveau dessen gelebt habe, was mir geschenkt wurde, und der Neuaufbruch, freudiger, ermutigender, frischer Neuaufbruch“. So sei die Beichte keine „moralische Überforderung, sondern eine Einladung, die Liebe Gottes zu entdecken, sich neu auf den Weg bringen zu lassen, den Weg der Liebe, der Vergebung, der Versöhnung“.


Kardinal Marx betonte die Bedeutung der Erinnerung: „Wir haben in den letzten Jahren in unterschiedlichen Weisen erfahren, in unseren persönlichen Biographien, aber auch im Schicksal der Völker und der Kirche, des Volkes Gottes, was es bedeutet, wenn diese Gedächtnisleistung nicht erbracht wird.“ Verdrängen und vergessen seien keine Wege „zu einem guten Leben“, erklärte der Erzbischof. In der vorösterlichen Bußzeit gehe es um „Erinnerung an das, was gut ist, Kräftigung des Lebens durch die guten Erfahrungen, die wir gemacht haben, und Heilung dort, wo Erfahrungen da waren, die unser Leben zutiefst beunruhigt und vielleicht sogar zerstört haben“, so Kardinal Marx. Sinn dieser Zeit sei es, sich zu erinnern: „Ich bin ein Christ, welch ein Glück, welch eine Freude!“, sich aber auch zu fragen: „Wie lebe ich? Lebe ich mit dieser Freude, lebe ich mit diesem Glück, getauft zu sein, die Begegnung mit Jesus Christus erfahren zu haben?“.

Der diözesane Bußgottesdienst findet traditionell in der von den Jesuiten geführten Kirche St. Michael statt, eine der größten Beichtkirchen Münchens. Er bietet einen Rahmen zur gemeinsamen Besinnung und gibt Impulse zur individuellen Gewissenserforschung. Während des Bußgottesdienstes besteht die Möglichkeit, im Beichtstuhl oder im Gesprächszimmer zu beichten und das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.

Ein Papst geht zur Beichte


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