Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Skandal in München
  5. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  6. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  7. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  10. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  11. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  12. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  13. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  14. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

DBK-Vorsitzender Zollitsch richtet bewegende Abschiedsworte an Meisner

9. März 2014 in Deutschland, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zollitsch würdigte Meisners eindeutiges „Eintreten für die Unverletzlichkeit der Menschenwürde und für die Achtung der fundamentalen Menschenrechte.“


Köln (kath.net/dbk/pl) „Die bittere Erfahrung der Repressalien durch das kommunistische Regime der DDR haben in Dir einen tiefen Unwillen gegenüber jeglicher Form bevormundender Autorität bestärkt. Nicht zuletzt zeigt sich dies auch in Deinem eindeutigen Eintreten für die Unverletzlichkeit der Menschenwürde und für die Achtung der fundamentalen Menschenrechte.“ Dies hob der scheidende DBK-Vorsitzende Erzbischof Robert Zollitsch (Foto) in seinen Dankesworten an Joachim Kardinal Meiser beim Pontifikalamt zum Abschied Meisners als Erzbischof von Köln im Hohen Dom zu Köln am Sonntagnachmittag hervor.

kath.net dokumentiert die Ansprache von Erzbischof Zollitsch in voller Länge:

„Lieber Joachim!
Vor fast auf den Tag genau sechs Jahren, am 8. März 2008, hast Du, lieber Kardinal Joachim, anlässlich des 75. Geburtstags und der Verabschiedung von Bischof Reinhard Lettmann im Paulus-Dom zu Münster gepredigt. Dort, wo wir morgen die Frühjahrsvollversammlung unserer Deutschen Bischofskonferenz eröffnen werden. Mit der Annahme Deines Amtsverzichts durch Papst Franziskus wirst Du auch nicht mehr an unseren Beratungen teilnehmen. Mit Dir verlässt der dienstälteste Bischof unsere Konferenz. Und so ist es angemessen und richtig, wenn wir heute nicht nur auf die 25 Jahre Deines Wirkens als Erzbischof von Köln zurückschauen, sondern auf Dein ganzes bisheriges Wirken im Weinberg des Herrn. Dein Lebensbogen, lieber Joachim, zieht sich von Breslau über Erfurt nach Berlin und Köln.

In besonderer Weise möchte ich in dieser Stunde an Deine Verantwortung als Vorsitzender der Berliner Bischofskonferenz erinnern, einen brüderlichen Dienst, den Du 1982 übernommen hast. Die bittere Erfahrung der Repressalien durch das kommunistische Regime der DDR haben in Dir einen tiefen Unwillen gegenüber jeglicher Form bevormundender Autorität bestärkt. Nicht zuletzt zeigt sich dies auch in Deinem eindeutigen Eintreten für die Unverletzlichkeit der Menschenwürde und für die Achtung der fundamentalen Menschenrechte. Du bist ein entschiedener Kämpfer für eine „Kultur des Lebens“, in der die von Gott geschenkte Würde und die Grundrechte jedes einzelnen Menschen uneingeschränkt respektiert werden – von der Zeugung bis zum Tod. Bei Deinen öffentlichen Ansprachen versteckst Du Dich nicht hinter diplomatischen Floskeln und vorsichtigen Formulierungen. Dein Zeugnis ist eindeutig, auch wenn Du mit Deinem Einsatz für den Schutz des menschlichen Lebens in einer oft nur vordergründig aufgeklärten und vermeintlich pluralen Gesellschaft immer wieder auf Unverständnis stößt und manchmal durchaus heftigen Widerspruch hervorrufst.


Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden im Jahr 1990 die Berliner Bischofskonferenz und die Deutsche Bischofskonferenz zusammengeführt. Du, lieber Joachim, hast diesen Vereinigungsprozess unserer Konferenz wegweisend gestützt und couragiert mitgetragen. Gemeinsam mit den anderen Mitbrüdern aus der Region Ost und mit dem damaligen Konferenzvorsitzenden Kardinal Karl Lehmann warst Du Mittler der Einheit unserer Bischofskonferenz. Dafür sage ich Dir ein herzliches ‚Vergelts Gott‘. Und nehme Deinen Impuls ernst, den Du, lieber Kardinal Joachim, vor sechs Jahren im Dom zu Münster formuliert hast. Dort erinnertest Du an die Briefe des Apostels Paulus, die alle mit der Eucharistie und der Eulogia beginnen, mit der Danksagung und dem Lobpreis Gottes, wie wir es heute in diesem Gottesdienst auch getan und gefeiert haben. Paulus habe, so führtest Du aus, beim Anblick des nächtlichen Himmels nicht über die große Schwärze geklagt, sondern sich für die leuchtenden Punkte bedankt, für die strahlenden Sterne. Das ist der Blick dessen, der an Gott glaubt. Diesen Blick für die leuchtenden Sterne konntest Du auch durch den Weltjugendtag 2005 und den Eucharistischen Kongress im vergangenen Jahr bei vielen Menschen schulen. Beide Ereignisse haben den Glauben vertieft und dazu ermutigt, für die Botschaft des Evangeliums auch öffentlich einzustehen und Zeugnis zu geben, ganz so, wie Du es von Dir selbst immer verlangst.

Von diesem Engagement zeugt nicht zuletzt Deine langjährige Arbeit als Vorsitzender unserer Liturgiekommission. Dazu gehören die Revision der Übersetzung der liturgischen Bücher und das neue GOTTESLOB – beides war Dir ein Herzensanliegen. Den Christen im Osten Europas bliebst Du stets treu verbunden. Als Vorsitzender der Unterkommission für Mittel- und Osteuropa konntest Du nachhaltige Hilfe anstoßen. Dank der Gründung von RENOVABIS vor fast 21 Jahren, dem Osteuropahilfswerk der katholischen Kirche, konnte Deine Vision von einer Kirche in Solidarität mit dem Osten verwirklicht werden. Solche Solidarität bedeutet für Dich immer auch eine enge und treue Bindung an den Heiligen Stuhl. Mit großer Hingabe und durch vertrauensvolle Kontakte hast Du in zahlreichen päpstlichen Dikasterien mitgewirkt und hast über viele Jahre den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Dabei ging es Dir immer um eines: eine gute und stabile Verbundenheit zwischen Rom und der Ortskirche.

Lieber Kardinal Joachim, was Du vor sechs Jahren über Bischof Lettmann gesagt hast, gilt in dieser Stunde auch ganz für Dich: In der Rückschau wirst Du einen ganzen Psalm zusammenstellen können, ähnlich jenen alttestamentlichen Lobpsalmen, in denen dankend der Taten Gottes gedacht wird. Und was sich hinter nüchternen Jahreszahlen an Sorge, Mühe, Enttäuschung, aber auch an Erfüllung verbirgt, weiß außer Dir, lieber Jubilar, nur der gute Gott. Von diesem unerschütterlichen Glauben an den treuen Gott war Dein Wirken stets geprägt. ‚Spes nostra firma – Unsere Hoffnung für Euch steht fest‘ – lautet deshalb auch Dein bischöflicher Wahlspruch. Mit klaren Worten und – sei es gelegen oder ungelegen – auch unbequemen Positionen hast Du das Evangelium verkündet und die Lehre der Kirche verteidigt. Da konnte der Wind durchaus rauer ins Gesicht wehen, Du warst ein unbeirrbarer Zeuge Christi und seiner Kirche. Wer Deine Predigten hört – und ich denke dabei auch an die zahlreichen Predigten bei unseren Vollversammlungen –, der erlebt einen Priester und Bischof mit einem lebendigen Glauben und tiefem Gottvertrauen.

Dafür sind wir Dir dankbar. Möge Gott Dich mit seiner Gnade und seinem Segen auch in den kommenden Jahren als Emeritus begleiten und mögest Du, lieber Kardinal Joachim, den Weg der Kirche in die Zukunft und auch die Beratungen unserer Deutschen Bischofskonferenz mit Deinem Gebet weiterhin begleiten.“

Foto: Erzbischof Zollitsch während seiner Ansprache an Kardinal Meisner



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Meisner

  1. Wer sich anpasst, kann gleich einpacken
  2. „Das Bekenntnis zur Wahrheit betrachtete Kardinal Meisner als heilige Pflicht“
  3. Brennendes Herz. Für "Kaplan Meisner"
  4. Nachlass von Kardinal Meisner versteigert
  5. Kardinal Woelki feiert erstes Jahresgedächtnis für Kardinal Meisner
  6. Ring und Kelch von Kardinal Meisner für Berlin
  7. Alice Schwarzer: Letzte Begegnung mit Meisner hat mich berührt
  8. Erdö würdigt Meisners Verdienste in Ost und West
  9. Papst würdigt 'unerschrockenen Einsatz' von Kardinal Meisner
  10. Meisner-Beisetzung: 'Keine offizielle Anfrage zur WDR-Übertragung'







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  6. Skandal in München
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  9. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  10. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  11. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  12. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  13. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  14. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz