Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  2. Papst Pi
  3. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  4. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  5. Erzbischof Lackner zur Amoktat in Graz: "Tief betroffen und sprachlos"
  6. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?
  7. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  8. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  9. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  10. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  11. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  12. Deutsche Gesundheitsministerin will Grill- und Alkoholverbot bei öffentlichen Sportveranstaltungen
  13. Priesterweihen 2025: Mehr Jungpriester als Spätberufene
  14. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  15. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt

Nuntius Eterovic: Die katholische Kirche kann ihre Dogmen nicht ändern

25. Februar 2014 in Interview, 15 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Eterovic, Nuntius in Deutschland, lehnt die Anpassung an den Zeitgeist ab. In der Sexualmoral gelte es, die nach dem Evangelium lebenden christlichen Familien zu stärken. Von Ludwig Ring-Eifel und Christoph Scholz (KNA)


Berlin (kath.net/KNA) Gegen eine Anpassung der katholischen Dogmen an den Zeitgeist hat sich der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nicola Eterovic, ausgesprochen. Der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärte der neue Botschafter von Papst Franziskus, wie er die Rolle der Kirche in der gegenwärtigen Lage sieht.

KNA: Herr Erzbischof, wie sind ihre ersten Erfahrungen als Apostolischer Nuntius in Deutschland?

Eterovic: Ich freue mich auf die Aufgabe. Die Beziehungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl sind sehr gut. Ganz persönlich freue ich mich als Kroate in einem Land zu sein, das viele kulturelle, geschichtliche und kirchliche Beziehungen zu meiner Heimat hat. Ich fühle mich sehr wohl hier. Ich war schon als Theologiestudent Ende der 70er Jahre für zwei Monate in Passau, um Deutsch zu lernen.

KNA: Derzeit wird das etablierte Verhältnis zwischen Staat und Kirche in Deutschland von manchen infrage gestellt?

Eterovic: Die Kirche spielt in Deutschland eine wichtige soziale Rolle. Es gibt etwa die Caritas und Tausende kirchliche Kindergärten und Schulen. Ermöglicht wird dies auch durch die Kirchensteuer. Wenn die Kirche diesen Einsatz leisten kann, kommt das den Bürgern zugute und nutzt somit auch dem Staat. Und die Verträge zwischen Kirche und Staat haben sich bewährt.


KNA: Manche fordern heute die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften mit der Ehe. Wie bewerten Sie das?

Eterovic: Eterovic: Der Familie gilt die besondere Sorge der katholischen Kirche. Sie hält daran fest, dass es für das Kind am besten ist, wenn es mit Mutter und Vater zusammenlebt.

KNA: Die jüngste Umfrage des Vatikan zeigt: Viele Katholiken folgen nicht mehr der kirchlichen Morallehre. Muss die Kirche diese Lehre ändern?

Eterovic: Die Umfrage ist sehr wichtig für die Vorbereitung der Synode. Die Teilnehmer werden sie einbeziehen; aber ebenso werden sie darüber reflektieren, was die Heilige Schrift, die lebendige Tradition der Kirche und das Lehramt dazu sagen. Jesus Christus sagt: «Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt.» Die Kirche hat auch eine prophetische Rolle. Es geht also nicht nur um eine soziologische Betrachtungsweise, sondern um eine theologische Vertiefung, um ein Verständnis aus dem Glauben.

KNA: Nun fordern selbst Bischöfe in Kernfragen der Moral eine Veränderung.

Eterovic: Die katholische Kirche kann ihre Dogmen nicht ändern. Es geht darum, die Wahrheit des Evangeliums in die heutige Zeit hinein zu übersetzen. Viele Familien leben weiterhin danach. Sie haben damit eine prophetische Rolle in einer säkularisierten und übersexualisierten Gesellschaft. Wir erhalten in der Nuntiatur täglich Briefe von Familien, die uns darum bitten, sie in ihrem Leben zu stützen und zu schützen.

KNA: Erwarten Sie, dass Papst Franziskus die kirchliche Lehre in diesem Punkt ändern wird?

Eterovic: Papst Franziskus ist der Bischof von Rom und damit der oberste Hüter des Glaubens. Er ist den Menschen sehr nahe und er hat von sich selbst gesagt, dass er ein guter Sohn der Kirche sein möchte.

KNA: Im März wird der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Wo sehen Sie die wichtigsten Herausforderungen für ihn?

Eterovic: Ich bin erst seit kurzem hier und möchte mir kein Urteil anmaßen. Mir scheinen aber zwei Dinge wesentlich: In Deutschland ist jeder Dritte nicht getauft. Die größte Herausforderung für Christen ist es, diesen Menschen den Schatz der Frohen Botschaft vorzuschlagen. Außerdem gilt es, der kommenden Generation den Glauben zu vermitteln. Angesichts dieser Herausforderungen relativieren sich innerkirchliche Probleme.

KNA: Dazu gehört der Fall des Limburger Bischofs. Wann ist mit einer Entscheidung zu rechnen?

Eterovic: Wir müssen zunächst die Ergebnisse der Untersuchungskommission abwarten. Dann wird der Papst, der sehr gut über den Fall informiert ist, entscheiden.

KNA: Sie kennen Papst Franziskus persönlich, unter anderem aus dem Synodensekretariat. Was ist das Besondere an ihm?

Eterovic: Franziskus ist ein großer Katechet. Er spricht über Gott, Jesus Christus und die Botschaft der Kirche in einer einfachen Sprache, er trifft die Herzen der Menschen. Er teilt sich auch durch einfache Gesten mit. Der Heilige Geist schenkt immer wieder Überraschungen: So gab er einer müde gewordenen Kirchen diesen neuen Papst, der einen Frühling bringt. Ich wünsche mir das auch für die Kirche in Deutschland und in Europa.

Emailkontakt zu Nuntius EB Eterovic: [email protected]

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto © Wikipedia/Roberta F. This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. Attribution: Roberta F.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  2. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  3. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  4. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  5. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  6. Papst Pi
  7. Gymnasiasten in Essen wollten Abifeier mit Geschlechtertrennung
  8. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  9. Papst Leo räumt auf! - Mosaike von Pater Rupnik verschwinden von der Website von Vatican News
  10. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  11. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  12. Kardinal Kasper: Papst Leo „ist ein Mann der Mitte“
  13. "Duftend wie Weihrauch, der einen ganzen Raum erfüllt, obwohl er dabei verbrennt"
  14. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  15. Papst Leo XIV. wird den neuen Erzbischöfen das Pallium wieder auflegen!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz