Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst an Ministranten: Denkt über Priesterberuf nach
  2. USA werden im Jahr 2100 ein katholisches Land sein
  3. Der deutsch-synodale Irrweg möchte Kritiker zum Schweigen bringen
  4. Ist der Begriff „Neger“ mit dem des „parasitären Zellhaufens“ verfassungsrechtlich vergleichbar?
  5. Papst Leo an Politiker: Man kann nicht katholisch sein und gleichzeitig für Abtreibung sein
  6. Dokumentationsstelle: Islamistischer Einfluss in Österreich nimmt zu
  7. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte
  8. Theologen: Konzil von Nizäa nach 1.700 Jahren weiter aktuell
  9. Papst Leo XIV. betet für die Opfer des Attentats auf eine katholische US-Schule
  10. Den tradierten Glauben demütig anbieten
  11. Sozialethiker Rhonheimer: Jesus war kein Kapitalismuskritiker
  12. Weißes Haus: FBI untersucht auf „Inlandsterrorismus und Hasskriminalität gegen Katholiken“
  13. Australien wirf Iran Steuerung von antisemitischen Terroranschlägen vor
  14. "Ohne ihr heldenhaftes Handeln hätte es deutlich schlimmer kommen können"
  15. US-Erzdiözese Denver: Pfarreien nominieren 900 junge Männer für das Priestertum

Ist die Adoption von Embryonen ethisch vertretbar?

vor Minuten in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kein Gesetz soll Leben vernichten: Die Invitro-Fertilisation schafft ethische Probleme. Gastkommentar von JOSEF SPINDELBÖCK in "Die Presse" vom 9. August


Der Autor ist Moraltheologe und vertritt die Diözese St. Pölten bei der NÖ Ethikkommission.

Das Problem stellt sich infolge der Invitro-Fertilisation (IVF).
Da bei der künstlichen Befruchtung außerhalb des Mutterleibes mehrere Embryonen zur möglichen Einpflanzung vorbereitet, aber faktisch nicht alle benötigt werden, werden die "überzähligen" Embryonen eine gewisse Zeit (in Österreich laut Gesetz ein Jahr) eingefroren, und anschließend vernichtet. Der Gynäkologe Prof. DDr. Johannes Huber hat nun erneut vorgeschlagen, eine gesetzliche Möglichkeit zu schaffen, diese Embryonen zu adoptieren und sie so vor dem sicheren Tod zu retten. Was gesetzlich beschlossen werden soll, muß auch ethisch vertretbar sein. Wie verhält es sich damit?
Ist die Adoptionsmöglichkeit für sogenannte überzählige Embryonen zu befürworten oder abzulehnen? Da der Embryo auch im Anfangsstadium bereits alle Anlagen zur vollen menschlichen Entwicklung in sich trägt, ist er als menschliche Person anzusehen und zu respektieren. Insofern darf keinem Embryo das Lebensrecht verwehrt werden. Das ethische Problem beginnt also nicht erst mit der Adoption von Embryonen, sondern bereits viel früher: Ist IVF ethisch zulässig?
Da IVF aufgrund der Natur des Verfahrens überzählige Embryonen herstellt und ihren Tod in Kauf nimmt, ist diese Frage zumindest aus diesem Grund zu verneinen. Zwar regelt das österreichische Fortpflanzungsmedizingesetz, daß niemals mehr Embryonen erzeugt werden sollen, als für einen konkreten Versuch der medizinisch unterstützten Fortpflanzung erforderlich ist. De facto muß jedoch davon ausgegangen werden, daß bei IVF mehr Embryonen anfallen als für eine künstlich initiierte Schwangerschaft nötig sind.

Ein weiteres entscheidendes Argument gegen IVF ist die Trennung der Fortpflanzung vom Liebesakt, die Auslieferung des Lebensanfangs eines Menschen an die Technik. Was aber, wenn IVF tatsächlich praktiziert wird und in vielen Ländern - wie auch in Österreich - eine legale Möglichkeit darstellt? Wie sieht die ethische Perspektive dann aus? Auch in diesem Fall ist das Lebensrecht für alle Embryonen einzufordern. Die Vernichtung von Embryonen, wie sie durch die IVF quasi eingeplant ist, erscheint höchst unverantwortlich. Ebenso ist eine Verwendung für die "verbrauchende" Embryonenforschung ein Verstoß gegen die Würde der Person. Es ist darum vom Gesetzgeber zu fordern, daß die Aufbewahrungsfrist für Embryonen verlängert wird.Jener Frau, die tatsächlich die biologische Mutter ist, könnten später mit ihrem Einverständnis diese Embryonen eingepflanzt werden. Was soll aber mit den dann noch übrigen Embryonen geschehen? Einzig vertretbar erscheint tatsächlich die Adoption von "überzähligen" Embryonen, solange es die IVF noch gibt. Denn deren gesetzliche Abschaffung bleibt aus den bereits angeführten Gründen ein ethisch erstrebenswertes Ziel. Es gibt kein absolutes Recht auf ein eigenes Kind.

Mit der Adoptions-Alternative sind freilich nicht alle Probleme gelöst. Tatsächlich könnte auf diesem Weg die sogenannte Leihmutterschaft durch die Hintertür eingeführt werden. Wenn die biologischen Eltern die Erlaubnis zur Adoption verweigern, wäre der Embryo wiederum schutzlos. Ein gesetzlicher Zwang zur Adoptionsfreigabe müßte eingeführt werden. Juristen sind aufgerufen, sinnvolle Adoptionsmo-delle zu überlegen.

Der Gesetzgeber ist von seiner Verantwortung für ungeborenes Leben nicht zu dispensieren. Es darf nicht sein, daß Gesetze Leben vernichten, anstatt zu erhalten!

Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Die Presse



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Tennessee: Lebensschützer feiern drei Jahre Abtreibungsverbot
  2. Abtreibungsklinik in Florida schließt nach 23 Jahren
  3. Bundesstaat Texas verschärft Vorgehen gegen illegalen Vertrieb von Abtreibungspillen
  4. Schottland stellt Verfahren gegen 75-Jährige ein, die auf einem Schild Gespräche angeboten hat
  5. Planned Parenthood schließt dieses Jahr 41 Zentren in den USA
  6. Planned Parenthood schließt beide Niederlassungen im US-Bundesstaat Louisiana
  7. Missouri klagt gegen Planned Parenthood wegen Gesetzesverstößen bei Abgabe von Abtreibungspillen
  8. Neue Umfrage: Mehr Amerikaner für Lebensschutz als vor einem Jahr
  9. USA: Überreste abgetriebener Babys landen im Abwasser
  10. Nach Abtreibungsverbot bei Herzschlag um 63 Prozent weniger Abtreibungen






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Bitte helfen SIE uns jetzt JETZT!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Papst Leo an Politiker: Man kann nicht katholisch sein und gleichzeitig für Abtreibung sein
  4. Der deutsch-synodale Irrweg möchte Kritiker zum Schweigen bringen
  5. Papst Leo XIV. betet für die Opfer des Attentats auf eine katholische US-Schule
  6. Papst an Ministranten: Denkt über Priesterberuf nach
  7. USA: Dominican Sisters of St. Cecilia heißen dieses Jahr 21 Postulantinnen willkommen
  8. Ist der Begriff „Neger“ mit dem des „parasitären Zellhaufens“ verfassungsrechtlich vergleichbar?
  9. US-Erzdiözese Denver: Pfarreien nominieren 900 junge Männer für das Priestertum
  10. Polen: Tschenstochau feiert "Schwarze Madonna" mit Friedensappell
  11. Ökumenische Begegnungen zwischen Rom und Konstantinopel
  12. 'Alles, was künftig geschehen soll, ist für Gott bereits geschehen'
  13. USA werden im Jahr 2100 ein katholisches Land sein
  14. "Ohne ihr heldenhaftes Handeln hätte es deutlich schlimmer kommen können"
  15. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz