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Heilige Päpste signalisieren: Es gibt einen Himmel

6. Juli 2013 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Papst Franziskus unterzeichnet das Dekret zur Heiligsprechung seiner Vorgänger Johannes Paul II. und Johannes XXIII. Von Paul Badde (Die Welt)


Vatikan (kath.net/Die Welt) Papst Franziskus hat am Freitag seine erste Enzyklika veröffentlicht, die er zum allergrößten Teil dem spitzen Bleistift und scharfen Verstand seines Vorgängers aus Deutschland verdankt. Außerdem hat er sich am Freitag mit Benedikt XVI. noch einmal in den Vatikanischen Gärten getroffen.

Es war eine doppelte Sensation, die dennoch übertroffen wurde von der wenig überraschenden Ankündigung, dass ihr gemeinsamer Vorgänger Johannes Paul II. (1920 bis 2005) aus Polen wohl noch vor Ende des Jahres zusammen mit dem "guten Papst" Johannes XXIII. (1881 bis 1963) von der katholischen Kirche offiziell heilig gesprochen werden wird.

Ein notwendiges zweites Wunder, das für die Heiligsprechung Johannes Paul II. für diesen Vorgang notwendig war, ist mittlerweile von einer unabhängigen Ärztekommission zweifelsfrei als unerklärlich anerkannt worden. Es handelt sich dabei um die Heilung einer Frau aus Costa Rica von einer Gehirnverletzung, die nach einem Bittgebet zu dem verstorbenen Papst aus Polen zu eben dem Zeitpunkt am 1. Mai 2011 stattgefunden hat, als der Verstorbene gerade feierlich in Rom von Benedikt XVI. selig gesprochen wurde.

Johannes XXIII. wird schon lange wie ein Heiliger verehrt

Bei Papst Johannes XXIII. wird nach Angaben des Pressesprechers Pater Federico Lombardi hingegen auf ein solches zweites Wunder ausnahmsweise verzichtet. Er wird in Rom allerdings ohnehin schon lange wie ein Heiliger verehrt, erst recht seit sein unverwester Leichnam im Jahr 2000 exhumiert wurde und seitdem in einem Glassarg vor einer der vier Hauptsäulen des Petersdoms von frommen Pilgern ebenso wie von lärmenden Touristen zu bewundern ist.


Der ungemein populäre Papst aus dem norditalienischen Bergamo hatte nicht nur das II. Vatikanische Konzil einberufen. In den fünf Jahren seiner Amtszeit wurde er auch zu einer Quelle zahlloser Legenden und Anekdoten, die seitdem über ihn und seinen Humor im Umlauf sind. In den vergangenen Jahren wurde außerdem vor seinem Sarkophag an jedem Morgen von einer überaus treuen Gemeinde eine Messe zu seiner Heiligsprechung gelesen, oft angeführt von dem Kurienkardinal Paolo Sardi. Am 3. Juni hat Papst Franziskus auch selbst den Sarkophag im Beisein von 2000 Pilgern aus Bergamo aufgesucht, um dem Seligen am 50. Jahrestag seines Todes feierlich Referenz zu erwiesen.

Die entsprechenden Dokumente zur Heiligsprechung der beiden hat Papst Franziskus am Freitag unterschrieben. Als Datum für den offiziellen Akt könnte nach unbestätigten Meldungen der nächste 8. Dezember in Frage kommen, der in Rom seit Papst Pius IX. als Hochfest von der Unbefleckten Empfängnis Marias gefeiert wird.

Die für eine Heiligsprechung vorgesehenen Kandidaten müssen in der katholischen Kirche zunächst seliggesprochen werden. Dies war für Johannes Paul II. 2011 in Rekordzeit geschehen, nachdem der Vatikan anerkannt hatte, dass eine Nonne auf seine Fürsprache von der Parkinson-Krankheit geheilt worden war.

Johannes Pauls heroisch getragenes Leid ist unvergessen

Unvergessen ist in Rom aber auch ohnehin noch sein langes öffentliches und heroisch ertragenes Leiden, nachdem er am 2. April 2005 nach einem der längsten und ereignisreichsten Pontifikate der Kirchengeschichte mit 84 Jahren starb. Die Welt hatte sich in dieser Zeit radikal verändert, woran nicht zuletzt Karol Woijyla einen bedeutenden Anteil hatte, der 1920 in Wadowice, knapp 30 Kilometer von Auschwitz entfernt, geboren wurde.

Zur Überraschung des vergangenen Jahrhunderts wurde dann 1978 seine Wahl zum Papst der Weltkirche – mitten im Kalten Krieg und im getrennten Europa. Wenige Tage danach rief er in Rom schon die Menschen aus Ost und West dazu auf, "die Tore aufzureißen" für Christus: "Habt keine Angst! Öffnet die Grenzen der Staaten, die wirtschaftlichen und politischen Systeme, die weiten Bereiche der Kultur, der Zivilisation und des Fortschritts der rettenden Macht Christi! Habt keine Angst! Christus weiß, was im Innern des Menschen ist." Der Appell war ungeheuerlich.

Doch auch Johannes Paul II. selbst wusste offensichtlich vom ersten Moment seines Pontifikats an, was im Innern der Menschen ist: ihre Sehnsucht nach Freiheit, im Osten wie im Westen. So wurde seine Wahl zu einem brisanten Sprengsatz im Herzen des geteilten Europas. Drei Jahre später durchbohrte ihn auf dem Petersplatz, da, wo sich jetzt die Massen um Papst Franziskus drängen, ein Projektil des Kalibers 9 aus einer Browning Parabellum in der Hand eines Auftragkillers. Davon hat er sich körperlich nie mehr erholt. Seit dem Tag war er gezeichnet. Mit dieser Wunde begann er sein Lebenswerk.

Seine letzte Botschaft – es gibt den Himmel

Als er schließlich starb, war er – krank, schwerst behindert und stumm – zum Staunen der ganzen Welt geworden. Dass es den Himmel gibt, hat Karol Wojtyla noch einmal unvergessen gemacht. Die Heiligen bleiben und die Friedfertigen. Das Leben bleibt und nicht der Tod. Das war die letzte Botschaft Karol Wojtylas.

Es ist also auch in diesem Herbst wieder etwas ganz Einfaches, das in der Anerkennung der beiden Päpste als Heilige aufscheint, wie aufreizend es im säkularen Raum auch klingen mag. Das ist dies: Es gibt den Himmel. Das ist der Raum "bei Gott". Er ist nicht fern von unserer Welt. Wir wissen, wer uns da erwartet und jetzt sind auch Johannes XXIII. und Johannes Paul II. gewiss unter ihnen, der "papa buono" und der "santo subito", wie die beiden schon unmittelbar nach ihrem Tod angerufen wurden.

Was die katholische Weltkirche liturgisch mit dem Rechtsakt der Heiligsprechung ausdrückt, ist nicht mehr als eine Selbstverständlichkeit des christlichen Credos. Dafür stehen beide bald als Garanten, nicht mehr erdenschwer, doch in derselben Welt, die Gott schon am Anfang als "Himmel und Erde" erschaffen hat. Hier sagen uns beide: Die Vergangenheit gehört dem Hass, die Ewigkeit gehört der Liebe.


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