Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. DILEXI TE!
  3. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  4. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  5. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  6. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  7. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  8. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  9. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  10. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  11. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  12. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  13. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  14. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex
  15. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!

Der Papst vom 'Ende der Welt'

15. März 2013 in Kommentar, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus war doch der Heilige, der im Traum eine einstürzende Kirche vor sich sah und den Ruf hörte: „Bau meine Kirche wieder auf!“ Sind wir wieder soweit? - Von Paul Badde


Vatikan (kath.net) Mit dem weißen Rauch im dunklen Himmel über der Sixtina hörte der Regen plötzlich auf. Den ganzen Tag lang hatte es über dem Petersplatz gegossen. Jetzt wurden die Schirme eingeklappt. Links im Glockenturm der Fassade von Sankt Peter begannen die Glocken zu schlagen. Déjà-vu einer Zeitenwende.

Der neue Papst sieht mit seiner Brille aus der Ferne zunächst so aus wie Pius XII., auch seine stattliche Figur, dann wie Johannes Paul I., der „lächelnde Pontifex“, dem danach nur noch 30 Tage zu leben blieben. Diesen Mann hatte keiner auf dem Bildschirm.

Doch fehlt ihm im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht etwas? Ja. Er hat keine Mozetta an. Ihm fehlt der hermelinumsäumte purpurne Umhang der Päpste und er steht so verhalten da oben, nachdem er der unübersehbaren Menge als „Papa Francesco“ vorgestellte wurde. So hieß ein Papst noch nie. Es wurde auch noch nie ein Jesuit Papst wie der Erzbischof von Buenos Aires. Auch noch nie ein Mann aus Amerika, der „Neuen Welt“, vom „Ende der Erde“, wie er gerade sagte.

Nach dem Ordensgründer Benedikt war der heilige Franziskus Jahrhunderte später doch gleichsam das Gegengewicht zu den reich gewordenen Orden, auch zu den Päpsten seiner Zeit, in der der Bettler aus Assisi als „alter Christus“ galt, als neuer Christus. Könnte sich der neue Papst da oben auf der Loggia nicht auch geradewegs Jesus nennen? Geht so etwas überhaupt? Franziskus war doch der Heilige, der im Traum eine einstürzende Kirche vor sich sah und den Ruf hörte: „Bau meine Kirche wieder auf!“ Sind wir wieder soweit?


Sein spanisches Italienisch ist so weich. Die bairische „tschoia“ in Benedikts italienischem „gioia“ (Freude) wird bei ihm plötzlich zu „d-joia“. Er steht so verhalten da oben. Zögerlich, fast linkisch. Als warte er. „Buona sera!“ sagt er als erstes, nachdem das letzte öffentliche Wort Benedikts vor 14 Tagen in Castel Gandolfo „buona notte!“ hieß.

Aus ganz Rom laufen und strömen die Menschen auf den Platz ihm entgegen, in einer ungeheuren Verdichtung, wo er sich über ihnen nicht als Papst, sondern nur als „neuer Bischof von Rom“ vorstellt, und damit jener Diözese, die den „Vorsitz in der Liebe habe., sonst nichts. Das Wort ist uralt, von Ignatius von Antiochien aus dem 2. Jahrhundert, das zuletzt hier an dieser Stelle Benedikt XVI. in Erinnerung gerufen hat.

Bald ist die Menge eine Masse, eine gefühlte Million, in beispielloser Erregung, als der neue Papst vor ihnen zu seinem ersten Amtsakt einsetzt. Als erstes ruft er sie hier zu einem Gebet für seinen einsamen Vorgänger und Beter auf dem „Berg des Gebets“ in Castel Gandolfo auf.

Es ist ein Hochofen des Gebets, den er entfacht. Die Masse ruft und brüllt ein Vaterunser, ein Avemaria und eine Preisung der heiligen Dreifaltigkeit mit ihm gemeinsam für den schwach und gebrechlich gewordenen Benedikt in den Albaner Bergen in den Himmel. Es ist eine Schule, nein es ist ein Hochofen, ein Vulkan des Gebets. So etwas hat es hier noch nie gegeben. Das hat der Petersplatz noch nie erlebt.

Dann beugt Papst Franz sein Haupt und bittet um ein stilles Gebet für sich selbst und seinen Dienst, weil er wohl weiß, was jetzt auf ihn zukommt. Und die Menge ist vollkommen still. Auch das hat es hier noch nie gegeben. In seinem alten Namen klingt das italienische „orgoglio“ (Stolz) mit an, und Franz ist eigentlich ein Name für stolze Kaiser, nicht für Päpste.

Doch jetzt ist es plötzlich ein Papst, der bei aller Demut seiner Vorgänger schon so unendlich bescheiden und zurück haltend wirkt, so beängstigend demütig, dass man fast schon Angst um seine Gesundheit bekommt. Und dass er doch noch lange leben möge, bei den Aufgaben, die auf ihn warten.
Er hat das gleiche Alter, das auch Papst Johannes XXIII. 1958 bei seiner Wahl hatte, dem die katholische Kirche in seiner kurzen Amtszeit die Einberufung des II. Vatikanischen Konzils verdankt. Er segnet die Römer und die Weltkirche erstmals, die ihn ringsum um den Globus auf dem Bildschirm verfolgen und verabschiedet sich: „Brüder und Schwestern, ich verabschiede mich von euch. Vielen Dank für den Empfang. Betet für mich und bis bald! Wir sehen uns bald: Morgen möchte ich die Mutter Gottes aufsuchen und sie bitten, ganz Rom zu beschützen. Gute Nacht und angenehme Ruhe.“

Minuten danach ruft Franziskus seinen Vorgänger an. Im Konklave von 2005 hatte er ihm am Schluss seine Stimmen überlassen. So hat er damals die Wahl Benedikts ermöglicht. Ab heute wird er unter seinen Augen regieren und sich mit vielen der Probleme abmühen, die ihm das Leben so unmäßig schwer gemacht haben. Nun verspricht er ihm am Telefon: „Eure Heiligkeit, ich komme Sie bald besuchen!“ Der „Papa emeritus“ bedankte sich mit den Worten: „Eure Heiligkeit, ich verspreche Ihnen Gehorsam und Ehrerbietung“. Beide reden sich mit „Heiligkeit“ an. Dieser Umgang von zwei Päpsten untereinander kann nicht anders als absolute Weltpremiere in der katholischen Kirche bezeichnet werden.

Papst FRANZISKUS - Die ersten Ereignisse des neuen Pontifikats:



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Gemelli-Chefarzt: Papst Franziskus wäre fast gestorben
  3. "Nicht glücklich": Papst bedauert Äußerung zu Russland
  4. Papst tauft Kind in der Gemelli-Klinik
  5. Papst im Kongo eingetroffen
  6. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  7. Erneut keine Fasten-Exerzitien mit Papst und Kurie in den Bergen
  8. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  9. Vatikan: Papst stellt Live-Gottesdienste ein
  10. Papst Franziskus: Zölibat ist ein Geschenk und eine Gnade!






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. DILEXI TE!
  4. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  5. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  6. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  7. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  8. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  9. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  10. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  11. Spanischer Priester wegen Kritik am radikalen Islam verurteilt
  12. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  13. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  14. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  15. Was macht die Menschenwürde unantastbar?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz