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Kirche weist Vorwurf der 'Schwarzen Liste' gegen Kardinäle zurück

7. März 2013 in Aktuelles, 18 Lesermeinungen
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Lombardi zu Missbrauchsvorwürfen: SNAP steht Entscheidung über Konklave-Teilnahme nicht zu - Zurückweisung auch durch Tschechische Bischofskonferenz


Vatikan-Prag (kath.net/KAP) Nach der Veröffentlichung einer schwarzen Liste für die Papstwahl durch US-amerikanische Missbrauchsopfer hat sich der Vatikan gegen eine Einmischung in das Konklave verwahrt. Es stehe dem Netzwerk der Überlebenden von Missbrauch durch Priester (SNAP) nicht zu, darüber zu befinden, wer am Konklave teilnehmen dürfe, sagte Sprecher Federico Lombardi am Mittwoch im Vatikan. "Von den Kardinälen wird erwartet, dass sie ohne den Ratschlag von SNAP eine Entscheidung treffen", so Lombardi.

Ausführlicher hatte bereits vor zwei Wochen im Umfeld der Diskussionen um den der Vertuschung von Missbrauchsfällen belasteten US-amerikanischen Kardinal Roger Mahony der Sekretär des Päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten, Bischof Juan Ignacio Arrieta, Mahonys Teilnahme am Konklave verteidigt. Das Kirchenrecht schütze ausdrücklich die Freiheit der Papstwähler gegen "alle möglichen Einmischungen, Widerstände und Wünsche durch weltliche Autoritäten" sowie Gruppen oder Einzelpersonen, betonte Arrieta damals mit Verweis auf die Papstwahlordnung "Universi Dominici gregis".

SNAP hatte eine Liste mit den Namen von zwölf Kardinälen veröffentlicht, von denen einige als aussichtsreiche Kandidaten für die Nachfolge von Benedikt XVI. gelten. Die Organisation fordert ihr Fernbleiben vom Konklave. Sie wirft ihnen vor, sich verharmlosend über sexuellen Missbrauch geäußert oder pädophile Priester vor der staatlichen Strafverfolgung geschützt zu haben. Auch habe man den Eindruck, dass derzeit kein Kurienmitglied an einer durchgreifenden Aufklärung interessiert sei, begründete SNAP-Direktor David Clohessy die Aktion.


Tschechische Bischöfe verteidigen Duka

Deutliche Kritik an der Liste kam inzwischen von der tschechischen Bischofskonferenz. Sie wies den Vorwurf gegen den Prager Erzbischofs Dominik Duka - er soll "Missbrauchsopfer nicht unterstützt" haben - zurück. SNAP hatte angeführt, der Kardinal habe "durch seine Behauptung, die Meldungen über die Belästigung von Kindern in irischen Schulen" seien "ein Versuch, die Kirche aus ihrer Position bei der Erziehung und Ausbildung von Kindern hinauszudrängen, die Fälle priesterlicher Pädophilie in Irland verharmlost". Dukas Behauptung, nur zehn Prozent der Anschuldigungen gegenüber Priestern seien belegt, sei "eine sehr schmerzhafte Erklärung für alle, die dies mitgemacht haben", so Zach Hiner von der in Chicago ansässigen Organisation.

Die Vorwürfe gegen den Prager Erzbischof seien laut der tschechischen Bischofskonferenz wohl darauf zurückzuführen, dass dieser während einer Reise in die USA darauf hingewiesen habe, dass es bei den Missbräuchen um "ein Problem unserer ganzen Gesellschaft" gehe, deren Bestandteil die Kirche sei, und weiters, dass es sich um "das Problem der zerrütteten Familien und allgemein der Lockerung der Moral" handle. Im selben Atemzug habe der Kardinal jedoch "darauf bestanden, dass die Kirche in diesen Dingen umsichtiger" sein müsse als andere Institutionen und "alle Vorkehrungen getroffen werden müssen, den Missbrauch zu verhindern", so die Bischofskonferenz.

Zu bedenken gaben die tschechichen Bischöfe, dass es "in jener Zeit, da es weltweit zu den Missbräuchen kam, der Kirche in der Tschechoslowakei verboten war, kirchliche Schulen zu gründen". "Paradoxerweise dank dem Kommunismus" sei sie in Tschechien daher "von diesem Problem verschont geblieben". Dukas Zeremoniär Vojtech Matl fügte hinzu, die Behauptungen von SNAP seien "völliger Unsinn". Er wisse von einigen Fällen, die Duka so "strikt gelöst" habe, dass dies "einige Leute in der Kirche sogar verwundert" habe.

Wie die Bischöfe Tschechiens weiters kritisierten, kämen die Anschuldigungen just "zu einem Zeitpunkt, da seitens der Medien wegen der bevorstehenden Papstwahl ein großes Interesse am Kardinalskollegium" bestehe. Die Kardinäle könnten sich "infolge ihrer Abwesenheit von Zuhause und des ihnen auferlegten Schweigegebots schwer verteidigen".

Zwölf Kardinäle auf der Liste

Der Prager Erzbischof steht ebenso auf der "Dirty Dozen list" von zwölf Purpurträgern wie die US-Kardinäle Timothey Dolan (New York), Sean O'Malley (Boston) und Donald Wuerl (Washington), weiters Leonardo Sandri (Argentinien), George Pell (Australien), Marc Ouellet (Kanada), Peter Turkson (Ghana), Oscar Rodriguez Maradiaga (Honduras), Tarcisio Bertone und Angelo Scola (Italien) sowie Norberto Rivera Carrera (Mexiko).

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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