Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  7. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  8. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  9. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Großbritannien - Priester kündigt an, er wird Pro-Sterbehilfe-Politiker die Kommunion verweigern
  15. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“

Erzbischof Gänswein und die Kölner Erklärung zur 'Pille danach'

19. Februar 2013 in Aktuelles, 40 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Prof. Manfred Spieker nimmt Stellung zu fehlerhaften spanischen Medienberichten


Osnabrück (kath.net) „Richtig ist, dass Erzbischof Gänswein mir am 14. Februar geschrieben hat, dass es nicht wahr ist, dass Kardinal Meisner mit ihm über seine Stellungnahme zur Pille danach gesprochen habe und dass dies zu dementieren sei.“ Dies sagte Manfred Spieker (Foto), emeritierter Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück und Berater des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden.

Auf Anfrage von kath.net nahm Spieker Stellung zu fehlerhaften spanischen Mediendarstellungen und erklärte, welche Kontakte bisher zwischen dem Papstsekretär und Kurienerzbischof Georg Gänswein und dem Kölner Kardinal Meisner sowie der Glaubenskongregation bzw. der Päpstlichen Akademie für das Leben und Kardinal Meisner in der Frage nach der Verantwortbarkeit der Verabreichung der „Pille danach“ an Vergewaltigungsopfer erfolgt sind.

Die Stellungnahme von Prof. Manfred Spieker für kath.net:

Die spanischsprachige Meldung von Aci Prensa und EWTN Noticias, über welche kath.net berichtet hat, enthält mehrere Fehler bzw. Ungenauigkeiten.


Richtig ist, dass Erzbischof Gänswein mir am 14. Februar geschrieben hat, dass es nicht wahr ist, dass Kardinal Meisner mit ihm über seine Stellungnahme zur Pille danach gesprochen habe und dass dies zu dementieren sei. Ich hatte ihm zuvor die entsprechende Passage aus dem Interview des Kardinals mit dem Kölner Stadtanzeiger vom 12.2. geschickt.

Falsch ist, dass ich gesagt hätte, die Päpstliche Akademie für das Leben oder die Glaubenskongregation hätten die Erklärung von Kardinal Meisner nicht gebilligt. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass weder die Glaubenskongregation noch die Päpstliche Akademie für das Leben „amtlich“ mit der Erklärung von Kardinal Meisner befasst waren, dass nur telefonisch bzw. elektronisch ein schnelles o.k. für die Erklärung des Kardinals eingeholt wurde, die, wie ich schon in meiner Kolumne in der Tagespost am 9.2. schrieb, moraltheologisch nicht falsch ist, im Verein mit der Erklärung der Pressestelle des Erzbistums, die der Glaubenskongregation vermutlich nicht vorgelegt wurde, aber eine fatale Wirkung hat. Die beiden Erklärungen suggerieren zum einen, es gäbe eine Pille danach, die nur ovulationshemmend, nicht aber nidationshemmend wirkt.

Zum anderen wollen sie es dem Gewissen und der wissenschaftlichen Einschätzung des Arztes überlassen, inwieweit bei einem Präparat eine nidationshemmende Wirkung besteht. Dem ist die am 13.2. veröffentlichte Untersuchung des IMABE-Instituts entgegenzuhalten, die zeigt, dass alle gegenwärtig auf dem Markt befindlichen Präparate der Pille danach sowohl eine ovulationshemmende als auch eine nidationshemmende Wirkung haben und dass die jeweilige Wirkung der Pille vom Zeitpunkt im Zyklus der Frau abhängt, an dem sie zum Einsatz kommen soll.

Es wäre den deutschen Bischöfen zu empfehlen, sich an der Erklärung der amerikanischen Bischöfe „Ethical and Religious Directives for Catholic Health Care Services“ vom 17.11. 2009 zu orientieren, in der es im Hinblick auf Vergewaltigungsopfer heißt:

"Compassionate and understanding care should be given to a person who is the victim of sexual assault. Health care providers should cooperate with law enforcement officials and offer the person psychological and spiritual support as well as accurate medical information. A female who has been raped should be able to defend herself against a potential conception from the sexual assault. If, after appropriate testing, there is no evidence that conception has occurred already, she may be treated with medications that would prevent ovulation, sperm capacitation, or fertilization. It is not permissible, however, to initiate or to recommend treatments that have as their purpose or direct effect the removal, destruction, or interference with the implantation of a fertilized ovum" (Ziffer 36).

Osnabrück, 19.2.2013
Prof. Dr. Manfred Spieker

Siehe auch kathpedia: Manfred Spieker

Foto Manfred Spieker: © www.kath-theologie.uni-osnabrueck.de


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  3. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  6. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  7. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  8. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  9. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  10. Allgemeine Ratlosigkeit
  11. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  12. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  13. Fällt die CDU erneut um?
  14. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung
  15. Kaufte ein evangelischer Pfarrer Zwangsdienste eines 15-Jährigen? – Am Zölibat kann es nicht liegen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz