Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Taylor sei mit Euch

Die Segnung der Lämmer am Festtag der heiligen Agnes

21. Jänner 2013 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Wolle, aus der die Pallien gewoben werden, und die ‚Logik des Kreuzes’. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am heutigen Festtag der heiligen Agnes, Jungfrau und Märtyrerin, segnete Papst Benedikt XVI. der Tradition entsprechend in der „Cappella Urbano VIII“ im Apostolischen Palast zwei Lämmer, deren Wolle zur Fertigung der heiligen Pallien dienen wird. Die Tiere stammen aus dem römischen Kloster der Trappistenmönche, Tre Fontane. Nach der traditionellen Zeremonie wurden die Tiere von zwei „Sediari“ und deren Dekan den Schwestern des Klosters von Santa Cecilia übergeben. Die Ordensfrauen stellen die Pallien in Handarbeit her.

Seit dem vierten Jahrhundert tragen die Bischöfe von Rom das Pallium, um so ihre besondere Jurisdiktion symbolhaft zum Ausdruck zu bringen. Das Pallium, das ursprünglich dem Nachfolger Petri vorbehalten war, wurde dann als Zeichen der besonderen Verbundenheit mit dem Papst den Metropoliten verliehen. Die Stola ist mit fünf (sechs) gestickten schwarzen oder purpurnen Kreuzen – Symbol der fünf Wundmale Christi – geziert. Papst Symmachus gewährte dieses Privileg zum ersten Mal dem Bischof von Arles Caesarion im Jahr 513.

In seiner Predigt zur Amtsübernahme vom 24. Mai 2005 erklärte Benedikt XVI. den mit dem Pallium verbundenen Symbolismus: Das Pallium sei Zeichen des „Joches Christi“, das „Joch Gottes“ sei. Konkret deute es auf die Arbeit des Hirten hin: Es stelle das „verirrte Lamm oder auch das kranke und schwache Lamm“ dar, „das der Hirt auf seine Schultern nimmt und zu den Wassern des Lebens trägt“.


Das Pallium, so der Papst damals, „sagt uns zuallererst, dass wir alle von Christus getragen werden. Aber er fordert uns zugleich auf, einander zu tragen. So wird das Pallium zum Sinnbild für die Sendung des Hirten.“

Die Wurzeln der antiken Tradition der Lämmerweihe sind eng mit dem Martyrium der heiligen Agnes verbunden. Agnes war ein römisches Mädchen, das wahrscheinlich während der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian (zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert) getötet worden ist. In einer Zeit, in der viele den Glauben verleugneten, um ihr Leben zu retten, hatte sie nicht darauf verzichten können, ihr Zeugnis für Christus abzulegen. Als Christin wurde Agnes wegen Lästerung der Götter angeklagt und zum Dienst in einem „lupanar" (Bordell) verurteilt. Doch sie bewahrte auch an diesem Ort ihre Unschuld. Sie wurde dem Feuer überantwortet, die Flammen konnten ihr jedoch nichts anhaben. Im Alter von gerade 12 Jahren wurde sie dann durch einen Schwerthieb am Hals in der Weise getötet, wie dies mit Lämmern geschah. Aus diesem Grund wird die heilige Agnes oft zusammen mit einem Lamm dargestellt, dem Symbol Christi, der sein Leben für das Heil der Menschheit hingegeben hat. Als Ort des Martyriums gilt der Circus Agonalis, das Stadion des Kaisers Domitian. Über der Stätte ihrer Hinrichtung erhebt sich heute die Basilika Sant’Agnese in Agone bei der Piazza Navona.

Der heilige Ambrosius lobt in seiner Schrift „De virginibus“ das Martyrium der jungen Christin mit den folgenden Worten: „Freudigen Schrittes, eilenden Fußes schritt sie zur Richtstätte, nicht mit künstlichen Haarschmuck das Haupt geziert, sondern mit Christus, nicht mit Blumen bekränzt, sondern mit Tugenden. Alles weint, ihr hingegen kommt keine Träne ins Auge ... So habt ihr denn in einem Opfer ein zweifaches Martyrium, das der Jungfräulichkeit und das der Gottesverehrung. Jungfrau blieb sie, die Märtyrerkrone erlangte sie“.

Die Liturgie des heutigen Festtages ruft in Erinnerung, dass Gott in den Schwachen seine Macht offenbart und den Hilflosen die Kraft zum Martyrium schenkt. Gerade in diesem Handeln Gottes offenbart sich der „Skandal des Kreuzes“: „Das ‚Ärgernis’ und die ‚Torheit’ des Kreuzes liegen eben darin, dass gerade dort, wo es nur Scheitern, Schmerz, Niederlage zu geben scheint, die ganze Macht der unendlichen Liebe Gottes ist, weil das Kreuz Ausdruck der Liebe und die Liebe die wahre Macht ist, die sich gerade in dieser scheinbaren Schwäche offenbart“ (Benedikt XVI., Katechese zur Generalaudienz, 28.10.2008).

Daher „nimmt [der christliche Märtyrer den Tod] von innen her an und verwandelt ihn in eine Tat der Liebe. Was von außen her brutale Gewalt ist […], wird von innen her ein Akt der Liebe, die sich selber schenkt, ganz und gar. […] Gewalt wird in Liebe umgewandelt und so Tod in Leben (Predigt auf dem Marienfeld, Köln, 21.8.2005).

Die Segnung der Lämmer 2013 - Lambs raised for pallium ceremony presented to Pope (Rome Reports)



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Benedikt XVI.

  1. Gänswein leitet Messe im Petersdom zum Gedenken an Benedikt XVI.
  2. Die Eucharistiefeier, ein Werk des »Christus totus«
  3. Jesus geht in die Nacht hinaus
  4. Was war das Problem bei der „Regensburger Rede“?
  5. "Papa Benedetto, was tröstet Sie?“ - „Dass Gott alles in der Hand behält.“
  6. Gedenkbriefmarke für Benedikt XVI. herausgegeben
  7. Papst Benedikt XVI. warnte vor ‚homosexuellen Clubs’ in Priesterseminaren
  8. Benedikt hielt Mahlfeier mit Protestanten für theologisch unmöglich
  9. "Signore, ti amo" - "Herr, ich liebe dich – Die neue Erinnerungspostkarte von Papst Benedikt
  10. Papst Benedikt XVI. – ein Kirchenlehrer?







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  6. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  7. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  8. Taylor sei mit Euch
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  12. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  13. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz