Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
  6. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  7. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  8. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  14. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Nigerianischer Bischof: Religion nicht instrumentalisieren

2. Juni 2010 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischof Onaiyekan: Um die vorkommenden Kämpfe zwischen Christen und Muslimen einzudämmen, bedürfe es eines interreligiösen Dialogs des gegenseitigen Respekts. Prälat Obiora Ike: Religion meist nicht Ursache für Streit


Abuja (kath.net/KIN) Mit Blick auf die wiederholt auftretenden gewalttätigen Konflikte zwischen Christen und Muslimen in seinem Land hat der Erzbischof der zentralnigerianischen Stadt Abuja, John Onaiyekan, vor einer Instrumentalisierung der Religion gewarnt. Bei einer Veranstaltung des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ in der Akademie Klausenhof in Hamminkeln-Dingden (Kreis Wesel) sagte er, dass das bürgerliche Strafrecht für alle Nigerianer gleich gelte und darüber hinaus in bestimmten Regionen des Landes kein weiteres bestehen sollte.

Nach Angaben von „Kirche in Not“ ist in zwölf Bundesstaaten im Norden Nigerias die Scharia, das religiös begründete Gesetz des Islam, eingeführt worden. Der Bischof sagte, dass die nigerianische Bischofskonferenz die Einführung der Scharia zwar als Gewohnheitsrecht respektiere, aber als eine allgemeingültige Gesetzgebung für alle Einwohner Nigerias ablehne.


Der Anteil der christlichen und muslimischen Gläubigen in dem afrikanischen Land ist laut „Kirche in Not“ mit jeweils 70 Millionen ähnlich groß. Aufgrund der hohen Geburtenrate im Land wachsen sowohl das Christentum als auch der Islam.

Während der vergleichsweise wohlhabende Süden Nigerias mehrheitlich christlich geprägt ist, leben Muslime vor allem im Norden des Landes. In Zukunft müsse man daher an einem starken, gemeinsamen Nigeria arbeiten, betonte Erzbischof Onaiyekan. Er verglich die Situation mit siamesischen Zwillingen: Wenn man sie gewaltsam voneinander trenne, stürben beide.

Um die immer wieder vorkommenden teilweise gewalttätigen Kämpfe zwischen beiden Religionsgruppen einzudämmen, bedürfe es eines interreligiösen Dialogs des gegenseitigen Respekts. Erzbischof Onaiyekan berichtete, dass dieser höchste Priorität in Nigeria habe, da es in keinem anderen Land der Welt eine ähnliche Situation mit fast gleich großen christlichen und muslimischen Bevölkerungsanteilen gebe. In der Ausbildung von Priestern und Katecheten werde daher besonders auf die Information über die anderen Religionen geachtet. Seit neun Jahren gebe es auch einen interreligiösen Rat, in dem Christen und Muslime über gemeinsame Ziele diskutierten.

Auch wenn man bereits vieles erreicht habe, sei man weiterhin auf die Hilfe der internationalen Gesellschaft und Hilfswerke angewiesen, betonte Prälat Prof. Obiora Ike aus der südnigerianischen Stadt Enugu. Trotz des Erdölreichtums im Land gebe es viele arme Menschen. Man brauche weiterhin die Unterstützung vor allem beim Aufbau der Entwicklungshilfe und Infrastruktur sowie bei Gesprächen zur sozialen Gerechtigkeit.

Prälat Ike kritisierte die teilweise nicht korrekt wiedergegebene Berichterstattung der westlichen Medien über das Verhältnis von Muslimen und Christen in Nigeria. Ein oft aus privaten Gründen entstandener Streit zwischen Gläubigen beider Religionen werde zu einem Religionskonflikt hochstilisiert. In Wirklichkeit sei das Verhältnis der Gläubigen beider Weltreligionen im Alltag überwiegend friedlich. "Es geht nicht um eine religiöse Identität, sondern um die Menschen insgesamt", sagte Ike. Schließlich sei auch dem Islam die Achtung des Menschen und der Gerechtigkeit sowie der Respekt für die Schöpfung wichtig.

In den vergangenen Monaten kam es wiederholt zu heftigen, oft blutigen Konflikten zwischen Christen und Muslimen, vor allem rund um die zentralnigerianische Stadt Jos. Dabei kamen bereits mehrere hundert Menschen ums Leben.

Nigeria ist mit 150 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Christen und Muslime bilden etwa gleich große Bevölkerungsgruppen. Etwa vierzig Prozent der 70 Millionen Christen sind katholisch.

Foto: (c) Kirche in Not


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Afrika

  1. Papst im Kongo eingetroffen
  2. 20 Tote bei islamistischem Terror-Angriff auf christliches Dorf in Nigeria
  3. Terrorismus breitet sich im Norden Mosambiks aus
  4. Kein Ende im orthodoxen Kirchenstreit um Afrika
  5. Äthiopien: Kämpfe um Tigray eskalieren
  6. Mosambik: Katechet rettet „Schatz“ seiner Pfarrei vor einem Terroranschlag
  7. Afrikanischer Kardinal: Christen sollen gegen ‚Homo-Ehe’ rebellieren
  8. Nigeria: 17-Jährige seit drei Jahren verschleppt
  9. Demokratische Republik Kongo: „Massaker folgt auf Massaker“
  10. Mosambik: Vermisste Ordensfrauen und Gläubige „gesund und sicher“ zurück






Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  3. Roma locuta - causa (non) finita?
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  6. Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  12. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  13. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz