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24. August 2006 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Kardinal Schönborn zum bevorstehenden Treffen des Ratzinger-Schülerkreises mit dem Papst zum Thema "Schöpfung und Evolution" in Castel Gandolfo


Rom (www.kath.net / zenit) Auf einer Pressekonferenz äußerte sich Christoph Kardinal Schönborn am 23. August unmittelbar nach seinem Vortrag beim „Meeting für die Freundschaft der Völker“ in Rimini zum bevorstehenden Treffen des „Ratzinger-Schülerkreises“ in Castel Gandolfo vom 1. bis 3. September.

Papst Benedikt XVI. stellte die diesjährige Begegnung unter das Thema „Schöpfung und Evolution“. Bereits in seinem Vortrag war der Wiener Kardinal ausführlich auf die seit einem Jahr heiß geführte Auseinandersetzung zwischen „Schöpfungslehre“, „Kreationismus“ und Evolutionismus eingegangen.

Kardinal Schönborn berichtete vor der internationalen Presse von der Entstehung und den Tätigkeiten des Schülerkreises des heutigen Papstes und sagte: „Professor Ratzinger hatte eine große Anzahl von Studenten, die ihn zum Doktorvater hatten. Als er Erzbischof von München wurde, gab es einige, die ihre Arbeit noch nicht beendet hatten. Sie baten ihn darum, ihn auch weiterhin als Professor aufsuchen zu können. So entstand die Idee eines jährlichen Treffens von Ratzinger und seinen Doktoranden.“

Der Wiener Erzbischof war bei diesen Treffen von Anfang an dabei. Bereits im Jahr 1973 sei er Gast im Kreis der Doktoranden gewesen. „Seither wurde ich zu dieser Gruppe eingeladen, die sich seit mehr als 25 Jahren regelmäßig trifft“, erzählte der Kardinal.

Die zwei- bis dreitägigen Seminare fanden in der Regel in Bayern statt. Kardinal Ratzinger habe mit seinen Schülern die großen thematischen Linien der Glaubenskongregation geteilt. Für das Jahr 2005 sei bereits ein Treffen im August festgesetzt gewesen. Dann war es zum Konklave gekommen, aus dem Kardinal Joseph Ratzinger als Papst Benedikt XVI. hervorging. „In seiner ersten Audienz“, so erinnerte sich Kardinal Schönborn, „sagte der Heilige Vater einem aus dem Kreis, dass wir uns in Castel Gandolfo sehen würden.“

Das Treffen des Jahres 2005 war dem Thema Islam gewidmet gewesen. Für 2006 wählte der Papst das Thema der Schöpfung und der Evolution. Jedes Jahr sei ein anderes Thema behandelt worden, und zur akademischen Diskussion habe man Professoren eingeladen, berichtete der Wiener Erzbischof.

Zum diesjährigen Thema meinte Kardinal Schönborn, dass „die Debatte der letzten Monate die Wahl des Heiligen Vaters mitbestimmt hat“. Betrachte man jedoch die Fülle seiner wissenschaftlichen Werke, werde schnell klar, dass sich der Papst mit dieser Thematik schon seit langem und oft auseinandergesetzt habe.

„Er war einer der deutschen Theologen, die bereits in den 70er Jahren stark die Notwendigkeit hervorgehoben hatten, wieder auf die Thematik der Evolution einzugehen, zu einer Zeit, als die Theologen nicht davon sprachen.“ Für Benedikt XVI. handle es sich um eine sehr wichtige Problematik innerhalb seines theologischen Werkes. So sei die Wahl des Heiligen Vaters nicht verwunderlich.

Seit seiner Wahl wies Benedikt XVI. mehrmals auf die Frage der Evolution hin, zum ersten Mal in der Predigt der Messe zur Amtseinführung am 24. April 2005. Dort sagte der Papst: „Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder ist gebraucht.“

Am 6. April 2006 ging Benedikt XVI. erneut auf dieses Thema ein. Bei der Begegnung mit den Jugendlichen der Diözese Rom anlässlich der Vorbereitung des 21. Weltjugendtages sagte der Papst: „Die Wissenschaft setzt eine verlässliche und intelligente Struktur der Materie voraus, einen ,Plan’ der Schöpfung.“

Am Treffen in Castel Gandolfo werden neben Kardinal Schönborn auch der Philosoph Paul Elbrich SJ (München), der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Peter Schuster, sowie der Philosoph Robert Spaemann teilnehmen.



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