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‚Unser Anteil und Erbe ist im Himmel’

25. Mai 2006 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Predigt von Josef Spindelböck zu Christi Himmelfahrt.


Kleinhain (www.kath.net/stjosef.at)
Im Folgenden die Predigt zu Christi Himmelfahrt im Wortlaut:

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Als Menschen sind wir von der Erfahrung unserer Sinne in grundlegender Weise abhängig. Kann der Geist des Menschen nur das erfassen, was er vorher durch die Sinne wahrnimmt und aufnimmt? In gewisser Weise wird das stimmen, und doch ist dies noch nicht die ganze Wirklichkeit unseres Erkenntnisvermögens.

Denn es ist nötig, dass der Mensch in seinem Denken und in seinen geistigen Vollzügen insgesamt über das hinaus schreitet, was er sinnlich wahrnimmt. Nur bei dem stehen zu bleiben, was unsere Augen sehen, unsere Ohren hören, was wir tasten, riechen und schmecken können, wäre eine Verkürzung des Menschseins auf ein bloßes Sinnenwesen.

Wir würden uns dann kaum mehr von den Tieren unterscheiden. Der Mensch aber ist eine Einheit aus dem mit Sinnen ausgestatteten sterblichen Leib und einer unsterblichen, geistigen Seele.

Jesus Christus, der Erlöser der Menschen, wusste, wie sehr wir Menschen von dem abhängig sind, was wir durch die Sinne wahrnehmen. Um Seine Zuhörer zu höheren Wahrheiten zu führen, benutzte Er daher häufig Gleichnisse. Diese nehmen ein Bild aus der erfahrenen Wirklichkeit auf und geben ihm einen neuen Sinn im Hinblick auf das Reich Gottes.

Auf diese Weise soll das Herz des Menschen vom Irdischen zum Himmlischen erhoben werden; der menschliche Geist kann sich lösen von der Anhänglichkeit an das bloß Materielle und frei werden für Gottes Ruf und Pläne. Der Heilige Geist erfüllt das Herz des Menschen und beschenkt es mit der Liebe Gottes, sodass wir unsere Lebensaufgabe begreifen: Wir sind nur Gast auf Erden, unsere Heimat aber ist im Himmel!

Jesus Christus, der Herr, wollte den Menschen Seine Auferstehung und Himmelfahrt möglichst anschaulich und zugänglich machen, obwohl es sich um Ereignisse handelt, die in ihrem Wesen jeder irdischen Wahrnehmung entzogen sind. Durch das Sichtbare sollten wir zum Unsichtbaren hingeführt werden. Darum erschien Er als Auferstandener den Seinen und zeigte sich ihnen in einer Weise, dass sie die wahre Auferweckung seines Leibes erkannten.

Er aß und trank mit ihnen und ließ sich von ihnen berühren. Zugleich entzog er ihnen seine sichtbare Gegenwart immer wieder, damit sie begriffen, dass er in eine neue Seinsweise eingegangen war. Sein Leib konnte nun nicht mehr sterben, Er war verherrlicht und vollendet.

Auch die Himmelfahrt Jesu vor den Augen seiner Jünger am 40. Tag nach Ostern ist ein sichtbares Zeichen, das über die unmittelbare Wahrnehmung der Sinne hinausweist. Jesus Christus entzieht sich den Blicken der Jünger und bleibt doch bei ihnen. Er geht zum Vater im Himmel, um ihnen dort eine Wohnung zu bereiten.

So sollen ihre Herzen zum Himmel hin gelenkt werden. Dieser Himmel ist nicht einfach der Wolkenhimmel, den die Jünger sehen, und doch ist das, was wir mit unseren Augen als den Himmel über uns wahrnehmen das am nächsten liegende Bild, um die noch unsichtbare Wirklichkeit des Himmels zum Ausdruck zu bringen. Der Himmel ist die „Wohnstätte“ Gottes, wobei Gott über alles erhaben ist, sodass Ihn Himmel und Erde nicht fassen können!

In diesem Sinn dürfen wir sagen: Wer in der ewigen Gemeinschaft mit Gott ist und die Vollendung in der Anschauung seiner Herrlichkeit erlangt hat, ist im Himmel.

Gott möchte uns Menschen in der himmlischen Herrlichkeit vollenden. Jesus Christus ist uns dorthin vorausgegangen: Als Gott und Mensch ist Er dort. In Seiner Himmelfahrt wurde Seine menschliche Natur mit erhoben zu der Herrlichkeit, die Er als Gott seit Ewigkeit hatte.

Mit Jesus Christus, dem „Erstgeborenen unter vielen Brüdern“, wurden auch wir gleichsam „hinaufgezogen“ in die himmlische Herrlichkeit. Wir können sagen: Unser Anteil und Erbe ist im Himmel, wo wir die wahre Heimat finden.

Unser Leben hier auf Erden wird dadurch nicht unwichtig oder nebensächlich, ganz im Gegenteil! Hier sollen wir uns bewähren, hier nimmt das Große, das Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben, bereits seinen Anfang.

Mit Jesus Christus, Ihrem Sohn, darf auch Maria, die Gottesmutter, bereits mit Leib und Seele teilhaben an der himmlischen Herrlichkeit. Die übrigen Heiligen sind vorerst nur der Seele nach mit Gott vereint, bis auch ihr Leib am Ende der Welt auferweckt wird, wenn Christus wiederkommt, um zu richten die Toten und die Lebenden.

Ja, wir glauben daran, dass wir nicht für die Vergänglichkeit und den Tod geschaffen sind, sondern für das ewige und selige Leben bei Gott! Erweisen wir uns dessen würdig und schenken wir Gott unser ganzes Vertrauen. Der Heilige Geist möge uns mit seinen Gaben erfüllen, dass wir fähig werden an Gottes Verheißungen zu glauben, ihre Erfüllung hoffnungsvoll zu erwarten und einst das Glück seliger Liebe für immer zu genießen! Amen.

Dr. theol. Josef Spindelböck ist Gastprofessor für Moraltheologie und Ethik am International Theological Institute (ITI) in Gaming und Dozent für Ethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Diözese St. Pölten.



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