Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  3. Kein Platz für überzeugte AfD-Anhänger in der evangelischen Diakonie
  4. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  5. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  6. Papst an Pfarrer: "Die Kirche könnte ohne euer Engagement und euren Dienst nicht fortbestehen"
  7. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  8. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  9. Erzbischof Lackner zu Austrofaschismus: Kirchliches Versagen einbekennen
  10. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  11. Mehrheit der Deutschen hat Angst, Minderheit im eigenen Land zu werden
  12. Links schwenkt, Marsch!
  13. ,Selbstaufgabe am Rande des Fatalismus‘
  14. Linzer Präsidentin der Jüdischen Kultusgemeinde warnt vor Antisemitismus bei 'Pax Christi'
  15. Deutschland: Rekord-Austritte bei der evangelischen Kirche

Kindsein in der Postmoderne

6. April 2006 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vortrag der Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz bei einer internationalen Fachtagung zum Thema "Kindheit".


Wien (www.kath.net / zenit)
Wir veröffentlichen den Vortrag, den die deutsche Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz während einer internationalen Fachtagung zum Thema „Kindheit“ gehalten hat. Die vom Internationalen Theologischen Institut für Studien zur Ehe und Familie (ITI) organisierte Veranstaltung fand vom 31. März bis zum 2. April auf dem Sonntagberg in Niederösterreich statt.

Kurzer Einstieg in die Postmoderne

Der vieldeutige, schillernde Begriff Postmoderne ist in einer notgedrungen kurzen Skizze zu umreißen, um damit ein Verstehen heutiger, vielfach unbewußt bleibender Vorgänge zu ermöglichen. Nach dem Schöpfer des Wortes, Jean-Francois Lyotard (1), meint Postmoderne eine Radikalisierung und damit Überwindung der Moderne, nämlich Radikalisierung und Überwindung der Aufklärung.

Insofern ist Postmoderne eine Reaktion auf das mörderische 20. Jahrhundert, dessen totalitäre Systeme (roter und brauner Variante) trotz der Aufklärung und teilweise wegen ihr (z. B. in der Verbindung von Vernunft und Technik) in die größte bis dahin geschichtlich erlebte Unmenschlichkeit abglitten. Der Sache nach ist das bereits von Adorno nach dem Zweiten Weltkrieg in der Dialektik der Aufklärung (2) thematisiert worden.

Postmodern sind damit eine Reihe von Post-Phänomenen, welche die bisherigen „großen Erzählungen“ (méta-récits) von Vernunft, Menschenbild, Sinn, Ziel aufbrechen sollen, insbesondere die europäischen „Großmythen“ von einem „Wesen“ des Menschen, der Welt, Gottes. Zu diesen „großen Erzählern“ gehören nach Lyotard Homer, Platon, die Bibel, Dante, Goethe mit dem Faust, aber auch Kant, Hegel, Heidegger – all jene, die aus dem „Einen“ heraus denken, auf welches das Viele, Bunte, Chaotische hinzuordnen sei.

Insofern sind Theologie und Philosophie gleichermaßen selbst auch „große Erzählungen“ – es lebe statt der „Einfalt“ die „Vielfalt“ (3). Alle Mono-Loge sind zu beenden, auch der Mono-Theismus der drei großen Religionen. Alltäglich gesprochen bedeutet das die „Abwesenheit“ (absence) von Sinn, von Gott, von leitender Tradition, von verbindlichen Wertungen – allerdings nicht ihre Nicht-Existenz, sondern (nur) ihre Nicht-Aussagbarkeit, ihre Nicht-Erkennbarkeit. Niemand kann und darf jemand auf etwas verpflichten, was über das Minimum an sozialem Verhalten hinausgeht.

Die Post-Phänomene sind leicht aufzuzählen; sie sprengen jeweils die bisherigen Grenzen des Einverständnisses, wenn auch zum Teil nur spielerisch: post-traditionell, post-national (4), post-geschlechtlich (gender), post-feministisch, post-moralisch, post-ästhetisch, post-human (5) – was die mögliche Kreuzung von Mensch und Tier oder Mensch und Maschine angeht, post-kirchlich, allerdings auch post-säkular.

Grenzsprengungen sind immer auch Gestaltsprengungen. Daraus stammt die erlebbare Ratlosigkeit und Wortlosigkeit vieler Menschen gegenüber heutigen „Auflösungen“, die als ungut und unrichtig empfunden werden, ohne dass „man etwas dagegen sagen darf“ – auch weil die bisherigen Argumente als nicht mehr gültig angesehen werden.

In diesem vielfach gestaltlosen Raum – vorwiegend in Europa, das mit sich selbst abrechnet – vollzieht sich heute Kindheit. Kinder „gibt es“ nicht einfach mehr. „Es gibt“ drückt ja eine Gabe und einen Geber, auch die Überraschung des Beschenkten aus. Stattdessen sind Kinder geplant und mit großer Selbstverständlichkeit „gemacht“ (6): Ein bis zwei Prozent werden im Labor extrakorporal hergestellt, jedes dritte bis vierte Kind wird in den Industriestaaten abgetrieben, die nicht gezeugten, verhüteten Kinder lagern „wie eine Wolke“ (7) über dem Land.

Viele von den verbleibenden werden frühzeitig „gescreent“, auf Mängel untersucht, die Eltern werden – aus ärztlicher Vorsicht – über prozentual mögliche Missbildungen des Fötus aufgeklärt, sodass sich die gute Hoffnung schon in den ersten Wochen nachhaltig trübt und jeder Arzttermin als neue Drohung anstelle von Erwartung steht. Elternschaft wird nach biologischer und sozialer Elternschaft getrennt (was möglich ist); Kinder können zwei Väter (einen biologischen, einen sozialen) und keine Mutter (oder auch mehrere) erleben usw. Oder die Frau „braucht“ ein Kind, um ihr Instinkte auszuleben (8), aber keinen Mann dazu und bedient sich einer anonymen Samenbank.

In dieser Dichte sind die Konstatierungen erschreckend. Dem stehen natürlich Eltern und Kinder gegenüber, die sich immer noch als Gabe begreifen, als lebendige Überraschung annehmen. Denken wir zunächst über die Hindernisse nach, die sich dem entgegenstellen, bewusst oder unbewusst, und zwar zunächst am schwierigsten Fall, dem nicht gesunden Kind.

Die Scheu vor dem „Leidwesen Mensch“

Unterschwellig schwingt in der Erwartung der Eltern, an der „Perfektion“ des gewünschten Kindes technisch mitarbeiten zu können, meist etwas Unausgesprochenes mit. Zum Beispiel ist die weithin geübte vorgeburtliche Diagnostik Ausdruck einer Unruhe, die in Gewissheit übergehen will, und von dort in eine Reaktion: bei negativem Ergebnis nämlich in eine instinktmäßige Gegenwehr – eine Mentalität, die der Neuzeit grundsätzlich eignet.

Der Dürer-Freund Joachim Camerarius (1500-1574) hatte die einprägsame Frage formuliert, wer sei denn schon „geboren und nicht vielmehr gemacht“? (9). Darin lässt sich die genaue Umdrehung des Artikels aus dem Credo hören: Der Sohn sei „gezeugt und nicht gemacht“. Gemeint ist die einleuchtende Wahrheit, dass der Mensch nicht „fertig“ sei, sondern wesentlich von den anderen mitbestimmt und erzogen werde, wie es zeitgleich auch Erasmus von Rotterdam (1466-1536) einprägt: „Bäume entstehen vielleicht [...], Pferde werden geboren [...]; doch Menschen, glaube mir, werden nicht geboren, sondern gemacht“ (10).

Wenn sich diese Einsicht aber verselbständigt, das meint, aus dem Zusammenhang notwendiger Erziehung löst und den Menschen nur noch als rudis massa (11), als Rohstoff eigener Zwecke sieht, wird sie tatsächlich zu einer selbstsüchtigen Mentalität. Das „von mir nicht Gemachte“ löst dann eine Interessenabwägung bei den Beteiligten aus (allerdings nicht beim Kind). Abwägung überhaupt spiegelt einen inneren Vorbehalt wider (die klassische restrictio mentalis), was im Zweifelsfall das Kind das Leben kostet.

Es handelt sich im – meist durchaus unklaren – Empfinden der Betroffenen um ein ganzes Konfliktfeld, um mehrere „Schichten“ in den vorbewussten Denkvorgaben der gegenwärtigen Lebenswelt. Zwei Konflikte lassen sich unschwer ausmachen, doch liegt wohl noch eine tiefere und mühsamer herauszuarbeitende Vorentscheidung zugrunde, die einen unausgestandenen menschlichen Konflikt durch vorgeburtliche Diagnostik lösen will.

Am klarsten auf der Hand liegt zum ersten der Konflikt zwischen dem Lebensrecht des Kindes und dem unbedingten Wunsch der Mutter nach einem gesunden Kind. Es ist abstrakter betrachtet der Konflikt zwischen dem Defensivrecht des gezeugten Kindes auf Leben und dem ganz anders ansetzenden Anspruch der Mutter auf ihre eigene „Lebensqualität“ und zumutbare Mühe beim Aufziehen des Kindes. Ist dies aber nur ein Konflikt zwischen Mutter und (krankem) Kind?

Zum zweiten lässt sich nämlich vermuten, dass der mütterliche Konflikt selbst die Ausprägung eines tieferen gesellschaftlichen Zwiespalts ist, ja dadurch verdichtet und für ein ichschwaches oder wehrloses elterliches Bewusstsein gleichsam unentrinnbar wird. Was „alle“ denken, überrollt sozusagen mentalitätsmäßig das Individuum, sofern es sich nicht ausdrücklich dagegen wappnet.

Was aber heute „alle“ zeitgeistig empfinden, ist der Konflikt zwischen einer unbearbeitbaren, sich allen Fortschritten der Medizin verschließenden Krankheit und der von technischen Meisterleistungen verwöhnten Welt. Es ist der Konflikt von gegensätzlichen menschlichen Haltungen: der Zwiespalt zwischen Annehmen und Verweigern des Ungeplanten, zwischen Austragen und Verändern des Unerträglichen, zwischen Erleiden und Abschaffen.

In den chassidischen Gleichnissen steht auch die Erinnerung an die Fronarbeit des Volkes Israel in Ägypten: Dort hätten die schwangeren Frauen bis zur Stunde der Geburt auf den Feldern der Fronherren arbeiten müssen und das neugeborene Kind dann gleich zur Weiterverwendung (recycling) mit in den Lehm eingestampft. Aus solchen Lehmziegeln hätten nämlich die Ägypter besonders feste Häuser gebaut. Fronarbeit heißt hier, dass sich das unerwartet Neue, das Kind, in die verplante, aktive Arbeitswelt „einbauen“ lassen müsse.

So betrachtet handelt es sich unausgesprochen um das Aufbrechen des alten Konfliktes zwischen passivem Zulassen des Unveränderlichen und aktivem Tun, der mittlerweile vielfach zugunsten des Tuns entschieden scheint. Und wahrhaftig, es ist ein wirklicher und ernstzunehmender Konflikt, denn warum sollte nicht verändert, besser gemacht werden? Wer hätte nicht den Wunsch, bei einer festgestellten Schädigung des Kindes diesen Schaden aktiv beheben zu können? Wer würde schon leichter Hand oder auch heuchlerischen Sinnes zum Leiden raten wollen?

Bedrängend wird die Frage aber dann, wenn im Zuge solchen Mitleids, ja unter Berufung auf das Mitleid nicht das Leiden, sondern der Leidende abgeschafft wird. Und eben dies bahnt sich heute ausgesprochen an, unter der Frage nämlich: Darf man einem kranken Kind sein eingeschränktes Leben zumuten? Muss man nicht aus Humanität einem Behinderten seine Behinderung ersparen? Übrigens auch einem Sterbenden sein Sterben? Einem Trauernden seine Tränen, einem Dürstenden seinen Durst, so könnte man fortfahren... Sind Trauer, Durst, Leiden nicht sinnlos?

Hier tut sich eine verwickelte psychische Lage auf, die nicht uneigennützig das Argument des Mitleids nutzt. Es tut sich sogar ein versteckter narzisstischer Boden auf. „Mitleid, das nicht zum wirklichen Mitsein mit dem Leidenden ethisch kultiviert wird, kann zu einer Reaktion der Abwehr und Projektion der eigenen Leidens- und Todesangst auf den leidenden Menschen werden.

Dieser ist dann doppelt beladen mit seiner eigenen Not und den verworrenen Gefühlen der Abwehr durch den anderen. Mitleid und Brutalität liegen nur zu oft nahe beisammen. Im Extremfall kann dieser Abwehrmechanismus, der hinter dem Mitleid steckt, sich zum Wunsch auswachsen, die eigene unerträgliche Konfrontation mit dem Leiden und Sterben dadurch zu beenden, dass das Leben des Leidenden beendet wird“ (12).

Schließlich lässt sich unter einer solchen zeitgeistigen Mitleidsargumentation eine weitere gleichsam anthropologisch-archäologische Schicht freilegen (bei der „Höhlenforschung“ des Anthropologen im Höhlenlabyrinth des menschlichen Geistes [13]). Bei tieferem Schürfen tritt zutage der menschliche Konflikt zwischen der Erfahrung der Endlichkeit und ihren hässlichen, kleinmachenden Eigenschaften und dem Wunsch nach schönem, gesunden, erfüllten Dasein.

Eduard Seidler sprach in diesem Zusammenhang von der Furcht des Menschen vor seiner eigenen Ungestalt (mit Verweis auf die ungestalten Wasserspeier an den gotischen Kathedralen, die Beschwörungscharakter hätten); „Mängelwesen Mensch“ hieß es nüchterner bei Arnold Gehlen. Anders: Die Anthropologie trifft auf den eingewurzelten menschlichen Konflikt zwischen dem krummen und dem geraden Wuchs, wie Nietzsche es nennen würde, der einer der Verkünder des „prachtvollen Tieres“ als Material des Menschen war.

„Adler und Panther“ stehen bei ihm als Vorbild des gelungenen Menschen, und die Schwächlichen und Verletzten, dem Leben nicht Gewachsenen seien dessen Beleidigung. „Nicht nur fort sollst du dich pflanzen, sondern hinauf“ (14) – das ist einer der markigen Sätze jener Lebensphilosophie Nietzsches, die einen geradezu archetypischen Instinkt anrühren und ohne Zweifel auch nicht einfach Unrecht haben, sondern etwas „Normales“ ausdrücken: dass es besser ist, gesund als krank zu sein, oder um es mit dem gängigen Slogan auszudrücken: besser reich und schön als arm und hässlich.

Hinter dem Konflikt also die ewig wurmende Frage: Warum ist das menschliche Leben so defizitär angelegt? Und wenn es schon so ist, sollte man ihm nicht entrinnen dürfen? „Leidwesen Mensch“ nennt der Bochumer Biochemiker Herbert Schriefers diese Grundbefindlichkeit, unter streng naturwissenschaftlicher Betrachtung der Endlichkeit.

Schwer wird es, darauf die gemäße Antwort zu geben, und sie leitet sich nicht aus der „Herstellung und Selektion gesunden Lebens“ ab. Wie weit ist es möglich, eine Kultur zu entwickeln aus dem „halb zögernden, halb beschwörenden Gedanken, dass wir vielleicht in Zusammenhängen leben, wo die erlittene Sinnlosigkeit mehr Sinn hat als alle rundum anerkannten Ziele und Zwecke“? (15).

Verlassen wir aber den Sonderfall des kranken Kindes und fragen wir nach dem grundsätzlichen Zulassen des Kindes in diese postmoderne Gesellschaft.

„Gezeugt, nicht gemacht“

Denn: Ist das Kind nur eine Funktion seiner Eltern, zweckhaft an ihre Interessen gebunden, und sei es als „Wunschkind“? Natürlich ist ein solches interessegeleitetes Denken und Wünschen nicht illegitim, und natürlich ist jeder Mensch nicht einfach hin außerhalb der Interessen anderer zu sehen. Relation gehört überhaupt zum Leben, und damit ist der Blick auf ein anderes Leben immer auch selbstbezogen oder eben zweckhaft. Im Blick auf ein Kind lauten die zweckbestimmten Fragen: Kann man oder frau es jetzt oder erst später oder gar nicht brauchen, wie weit passt es in den Rahmen des eigenen Lebensentwurfs? Gibt es nicht sogar ein „Recht auf ein Kind“ – wie in der Diskussion um geistig Behinderten zu hören ist?

Das zweckliche Fragen ist jedoch zu vordergründig, ja vielleicht ist nichts so gefährdet wie ein „Wunschkind“, denn der Wünschende „fällt unerbittlich in eine Haltung der Anmaßung gegenüber dem Kind und beginnt zweifellos unter dem Anschein von Sorge einen wahren Kampf mit dem Kind, um aus ihm das zu machen, was er sich selbst als Modell und Ideal gedacht hat. [...] da behandelt der Mächtige den schwachen Menschen als ein Wesen ohne Recht, weil er dort selbst der Gesetzgeber ist und das Schicksal der Untergebenen bestimmt“ (16).

Schon die alteuropäische philosophische Ethik hat zur Klärung solcher nicht von außen festgelegter Würde das Wort „Sinn“ entwickelt im Unterschied zum Zweck: zwecklos, aber sinnvoll sind die Grundvollzüge menschlichen Daseins. Zwecklos: weil nicht einzig, ja im Entscheidenden nicht von der Zielbestimmung anderer abhängig; sinnvoll, weil in sich selbst stimmig, auch wenn niemand anderem mit diesem Leben „genutzt“ ist. Dies ist ein Boden, den die Zweckrationalität vermeidet, da sie hier an ein plus ultra des Daseins rührt.

Dieses plus ultra lässt sich zumindest durch eine Frage aufhellen: Sind es denn die Eltern, die Kette unbekannter Vorväter und Vormütter, die das Kind gewollt und ihrem Willen entsprechend „gemacht“ haben? Tatsächlich ist es so, dass die Eltern selbst dem Kind zwar die leiblichen und seelischen Vorgaben, den Genotyp, mitgeben, aber keineswegs im Sinne bewusster Formung.

Weder kennen sie das Kind im Vorhinein, noch bestimmen sie (bisher) sein Geschlecht oder seine Anlagen; ihre Aufgabe ist viel mehr es kennen zu lernen, als es zu erschaffen. Bestimmt sich aber das Kind selbst später, wenn es sein mitgegebenes Potential gestaltet, sich die eigene Form erarbeitet? So gefragt, lässt sich der Satz bejahen, allerdings bleibt nach wie vor jede Mitgift als datum bestehen.

Daher müssen auch Eltern das Kind erst als Unbekanntes annehmen, ja, das Kind selbst muss sich später im Reifungsvorgang annehmen, seine Grenze und sein Nichtvermögen ebenso wie seine Mitte und sein Können. Es ist sich ja auch selbst durch seine Geburt „voraus“, und nicht nur ist das Leben mit Heidegger als ein „Vorlaufen in den Tod“ zu kennzeichnen, sondern umgekehrt ist Geburt ein „Vorlaufen in das Leben“. Können wir diesen geheimnisvollen Anfang beleuchten?

Geheimnis des Anfangs

Zum Charakter des wirklichen Geheimnisses gehört im Unterschied zum Rätsel, daß es nicht aufgelöst wird und nicht mit der Lösung verschwindet. Vielmehr wird es erhellt und bleibt gerade in seiner Helle von großer Wirkung. „Hier ist nicht Rätsel, sondern Geheimnis. Geheimnis aber ist Übermaß von Wahrheit; Wahrheit, die größer ist als unsere Kraft“ (17). Alles Grundlose aber ist Geheimnis, und das Kind gehört in dieses Geheimnis wie die Quelle, wie der Same, wie alles vorher nicht Dagewesene, das plötzlich winzig erscheint und zu einem Großen wird. „Das ist ja doch das Geheimnis des Kindes: Anfangstiefe, Fülle der Zukunft, Gabe und Beginn der Lebensleistung zugleich“ (18).

Tasten wir uns in diese Anfangstiefe hinein. Was ist Anfang? Anfang ist mehr als ein Startpunkt, der sofort verlassen wird. Schon das ist dem alltäglichen Denken nicht selbstverständlich. Freilich gibt es einen Anfang, der sofort versinkt, wenn er getan ist: Ihn nennen die Lateiner initium, den zeitlichen Start. Aber den zweiten, wichtigeren Anfang nennen sie principium, der gegen alle Veränderung standhält und das Kommende beherrscht. Dieser prinzipielle Anfang stammt aus einem Bereich, in dem die Existenz an ihr eigentliches Geheimnis stößt.

Denn für den Anfang eines Menschen sind nur in geringem Maße seine Eltern entscheidend. Vielmehr ist der eigne Ursprung ein großes Geheimnis. Ein Märchen wie der Fundevogel macht deutlich, dass das gefundene Kind ein königliches ist und die höchste Abstammung sein eigen nennt. Diese königliche Herkunft wird durch ein Gewand, eine Goldkette, ein Erkennungszeichen angemerkt: Kinder sind Findlinge aus hohem Hause.

Solcher Anfang markiert das Dasein selbst als Findlingsdasein. Die Mythen wissen vom Paradies als dem wahren Ursprungsort des Menschen. Weisheit weiß vom göttlichen Eden als dem Ausgang der Existenz. „Im Anfang war der Garten. Die Kindheit war der Garten. Ohne Anfang und Ende, ohne Zaun und Grenze, ein Rauschen und Rascheln, golden in der Sonne, lichtgrün im Schatten, tausend Stockwerke hoch – vom Heidekraut bis zu den Kiefernwipfeln; im Süden der Brunnen mit den Kröten, im Norden weiße Rosen und Pilze, im Westen mückendurchsirrtes Himbeergestrüpp, im Osten Heidelbeeren, Hummeln, das Steilufer, der See, die Stege“ (19).

Was hier sichtbarer, sinnlicher Garten ist, ist zugleich Paradies; und nicht die Eltern setzen das Kind hinein; ihre Aufgabe im Märchen ist eher, es auf den Umwegen eigner Schuld, boshafter Verblendung mühselig zu finden, es endlich als ihres gnadenhaft zu erkennen. Häufig ist es ja so, dass das Unbegabte oder das Ungewollte oder das früh Hinausgeworfene zum Träger des großen Glückes wird.

Der Anfang des Menschen ist ein wundervoller Anruf. Von diesem sieghaften Gewolltsein gegen alle menschlichen Widerstände spricht die Schrift. Denn es ruft ein Wille, nicht einfach eine gestaltlose Urmacht oder eine dumpfe, unbewusste Allnatur. Ein ungeheurer Wille schafft mich rufend, wie ich bin, selig, dass ich bin. Dieser Wille ist Glück, unerhörte Seligkeit. Dasein lebt aus der Seligkeit gewollt zu sein – als Geschenk, grundlos „umsonst“, gratis e con amore. Solches Glück ist unerschöpflich, endlos kraftvoll. Daraus beziehen die Frauen, Männer, Kinder des Märchens, ob niedrig oder hochgeboren, ob arm, töricht, gescheit oder reich, ihre Kraft – vom Glück des Anfangs her wittern sie das Glück des Ausgangs, das unzerstörbare Gelingen.

Daraus hebt immer wieder alles neue Beginnen an, das nicht zu Entmutigende trotz aller Rückschläge, der Verkennungen, der Arbeiten in Küche und Stall, unter den Schlägen der Stiefmutter und des bösen Vaters. Sogar die selbstverschuldeten Fehler sind Anlass, sich weiter ins Bestehen des Abenteuers hineinzuwerfen. Alle wüsten Pelzhüllen löschen das Sternen-, Mond- und Sonnenkleid-Allerleihrauhs nicht aus; die königliche Existenz des Menschen wahrt bleibend den königlichen Anfang.

Die Kinder sind Träger dieses „währenden Anfangs“ (20), Kinder der Gnade. Aus ihrer Endlosigkeit stammt alles neue Beginnen, ihre Kraft macht das Leben möglich. Jeder neue Morgen hebt an aus derselben Kraft – überhaupt wo Neuheit ist, Überraschendes, Einbruch, Aufwecken, lebt es aus dem ersten, unvergänglichen Anfang (21).

Umgekehrt: Wo immer Zukunft als das nicht zu Berechnende verplant wird, wo Kinder als Symbol der Zukunft verstoßen, ausgesetzt, gar ermordet werden, ist die Gnade dieses Anfangs für die Erwachsenen unwirksam, sie wird als erste, alles tragende, alles wollende Kraft ausgeschlossen. Und Verschließung ist möglich. Niemand kann sich gegen die Urtatsache wehren, sich geschenkt zu sein – und doch wird eben das versucht, von jeder Person seit Adam. Warum das so ist, wie das sein kann, gehört in den unentschlüsselbaren Bereich des Bösen. Es ist in seinem Urbestand „empörte Endlichkeit“ (22).

Empörung gegen das Geschenktsein nämlich, Empörung gegen den Dank. Daraus aber die Preisgabe, das Verworfensein, die Angst. Guardini hat immer der Angst als „Existential“ des Menschen widersprochen, wie es der Existentialismus in der Nachfolge Heideggers als Urangst des Geworfenseins behauptete. Angst ist vielmehr ein Zweites, nach der Verweigerung des Geliebtseins nämlich; aber das Erste ist Geliebtsein und Wiederlieben. „(Liebe) ist die Macht des Anfangs schlechthin“ (23), heißt es wörtlich.

Alle Angst, alle Trauer über die Endlichkeit sind Ausdruck des verlorenen Ersten, das wir mit dem Wort „Paradies“ eher zudecken als erhellen. Verlust der ersten Liebe – ihr Grundgefühl ist Schwermut. „In gewissem Sinn kann man sagen, dass das Paradies in unserem Leben mitgegeben ist, aber als verlorenes. Daraus entspringt der tiefe Strom der Schwermut, der durch die Geschichte fließt: dass an ihrem Anfang kein nur natürlicher Beginn steht, der sich dann entfaltete; keine einfache Kindheit, die zur Reife heranwüchse, sondern eine verlorene, göttlich-große Möglichkeit. Hier liegt die Wurzel der Tragik unseres Daseins“ (24). Hier liegt die Tragik auch der Kindheit; sie ist noch Nähe zum Ursprung. „Mein Blick in die Augen Gottes“ (25) ist noch unvergessen, aber die Selbstverschließung wirkt bereits. Kindheit ist nicht einfachhin Glück. Sie ist sogar umso mehr Unglück, je näher sie dem reinen Anfang war. Es scheint Kindheiten zu geben, in denen der noch unbewusste Schmerz über ein unbekanntes Verlorenes stärker wirkt als die ebenso unbewusste Freude am Geliebtsein, oder wo sich zumindest beides untrennbar durchdringt – Zeichen der Nähe und Ferne zum Göttlichen.

All das meint „Geheimnis des Anfangs“: Seligkeit, Verlorenheit, Neubeginn, Voll-Endung aus währender, unversieglicher göttlicher Anfangskraft. Heimisch werden in diesem Geheimnis und nicht in Ort und Zeit – das ist die lebenslange Spannung.

Kindsein als Gabe und Aufgabe

Die tiefe Bestimmung des Menschen heißt Sich-Gegeben-Sein. In diesem Dasein ist niemand Kopie, Sklave, ersetzbar von Tausenden. sondern selbst in seiner Grenze frei und einzig, wesentlich sogar sich selber „freigegeben“. Dieses Urgeschenk, da zu sein, verbindet sofort das Glück des Daseins mit der Grenze des Soseins. In dieser Endlichkeit, in bestimmter und damit begrenzter Gestalt sich vorzufinden, fordert gute wie selbstzerstörerische Versuche heraus, sich selber anders und gegen die Grenze zu gestalten.

Die menschliche Plastizität hat sich in dem Wort „Autonomie“ eine eher täuschende Formel geschaffen. Wird diese Autonomie als Macht verstanden, Endlichkeit und datum/Gabe überhaupt nicht anzuerkennen, dann wird die Freiheit des Geschenktseins aufgehoben, in eine Verschlossensein gegenüber dem Geber und sich selbst umgewandelt (26).

Nochmals: Wir sind nicht nur ein „factum“, von irgendjemandem gemacht oder wieder abgeschafft, sondern „genitum“, gezeugt. Gezeugt von wem? Emmanuel Levinas: „Der Sohn ist nicht einfach hin mein Werk, wie ein Gedicht oder wie ein fabrizierter Gegenstand; er ist auch nicht mein Eigentum. Weder die Kategorien des Könnens noch die des Habens können das Verhältnis zum Kind anzeigen. Weder der Begriff der Ursache noch der Begriff des Eigentums erlauben es, die Tatsache der Fruchtbarkeit zu erfassen“ (27).

Maria Montessori, die große Pädagogin, erläutert dies mit Hilfe einer Sprachwendung: Dass die Eltern „das Kind 'zum Licht der Welt' gebracht haben, [...] ist eine tiefere Grundlage [...] für das klare Bewusstsein, dass die Eltern sich verantwortlich fühlen gegenüber Gott für das Kind, das er ihnen anvertraut hat. [...so] ist das Bewusstsein lebendig, dass sie nur einen unbedeutenden Anteil haben am Prozess der Empfängnis und der Geburt, verglichen mit dem Anteil, den die Natur daran hat.

Wirklich werden die Keimzellen, aus denen das Kind sich entwickelt, nicht ins Leben gerufen durch einen Willensakt des Menschen. [...] Es ist nicht die Mutter, welche dann das Wachstum des Kindes in ihrem Schoß vollbringt. Das Kind vollbringt es durch die Kraft des Wesens, das in ihm erschaffen ist. Es ist nicht die Mutter, welche den Akt der Geburt des kleinen Kindes vollbringt; dieser wunderbare Akt wird von der Natur vollzogen, und von der Mutter wird er nur unterstützt. [...] So fühlen die Eltern einen solchen natürlichen Respekt gegenüber dem Kind, das auf so wunderbare Weise bei ihnen angekommen ist“ (28).

Von daher zeigt sich die sachhafte Verbindung der „Kultur des Lebens“ mit dem theologisch gewendeten Gedanken des göttlichen Ursprungs eines jeden. Kindsein zeigt nicht nur beispielhaft die unleugbare menschliche Bedürftigkeit einer Annahme durch andere, die sich in Geburt und später wieder bei Krankheit und Sterben meldet. Kindsein zeigt auch die „theologische, ewige Bedeutung des Geborenwerdens [...], die endgültige Seligkeit des Herseins aus einem zeugend-gebärenden Schoߓ (29).

Mit dem frühchristlichen Apologeten Justinus (+ um 165) gesprochen: „Bei unserer Geburt sind wir, ohne darum zu wissen und ungefragt, bei der Verbindung der Eltern aus feuchtem Samen geboren worden [...] Doch wir sollten nicht Kinder der Notwendigkeit und der Unwissenheit bleiben. Vielmehr sollten wir Kinder der Erwählung und der Erkenntnis werden“ (30). Das „Voraus“ unserer Geburt, das Geschenk, das wir sind, können wir dadurch einholen, dass wir anderen dieselbe Geburt gönnen, die eigene Erwählung ins Leben einräumen. Das ist vorbehaltloser Umgang mit dem Urgeschenk: Da zu sein.

Selbstverständlich ist zu fragen, ob mit dem vorgeburtlichen Leben behebbare oder linderbare Schäden verbunden sind, die behandelt werden sollen. Aber nicht ist das Kind selbst ein Schaden – dass andere es als solches betrachten, berührt das Datum seines Daseins nicht. Wo Zukunft nur durch Machen oder Abschaffen festgelegt wird, ist sie nicht mehr zukünftig. Tatsächlich ist die vielbeschworene Hoffnung Blochs auf die durch Machen (und nur durch Machen) hergestellte Zukunft leer, denn, so wörtlich, „da vorne kommt niemand auf uns zu; in der Zukunft wartet niemand auf uns“.

Weit entfernt ist solches Denken der Leere, die nur durch willentliche Planarbeit aufgefüllt werden könne, vom Denken ungeschuldeter, außerhalb aller Planung liegender Fruchtbarkeit. „Das Wunder, das den Lauf der Welt und den Gang menschlicher Dinge immer wieder unterbricht und von dem Verderben rettet, das als Keim in ihm sitzt und als 'Gesetz' seine Bewegung bestimmt, ist schließlich die Tatsache der Natalität, das Geborensein“, formuliert Hannah Arendt gegen Bloch (31).

„Freiheit, Gnade und Leben sind tief miteinander verwandt. Sie haben den gemeinsamen Nenner: 'zwecklos, unverdient, unentgeltlich geschenkt zu sein' (Ch. Péguy). [...] Deshalb schläft die Hoffnung, schläft das Kind, ohne den Schlaf als Brücke zwischen Arbeit und Arbeit einzuplanen“ (32). Arbeit heißt Labor im Lateinischen.

Das Kind lebt jenseits der Arbeit und stammt nicht aus Arbeit; es ist aus seinem Dasein heraus gerechtfertigt, unbeschadet seiner möglichen Versehrtheit, unbeschadet seiner „Zwecklosigkeit“. Das Kind ist unschuldiger Spiegel eigener, unangenehmer, unangenommener Versehrtheit, die wir scheuen, obwohl sie durchgängiges Kennzeichen der jetzigen Existenz ist. So wird gerade der Umgang mit dem Kind zum Maßstab einer Kultur: Kennt sie, übernimmt sie dessen „allgerechtfertigtes“ Dasein?

Anmerkungen:
(1) Jean-Francois Lyotard, La condition postmoderne, 1979; dt. Die postmoderne Lage, Frankfurt 1982.
(2) Theodor W. Adorno/Max Horkheimer, Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt 1947.
(3) Odo Marquard, Lob des Polytheismus. Über Monomythie und Polymythie, in: Marquard, Abschied vom Prinzipiellen. Philosophische Studien, Stuttgart 1981, 91-116; hier: 110.
(4) Vgl. Jürgen Habermas, Die postnationale Konstellation, Frankfurt 1989.
(5) Vgl. Jürgen Habermas, Die Zukunft der menschlichen Natur. auf dem Weg zu einer liberalen Eugenik?, Frankfurt 2001, 43.
(6) „Gemacht“ werden Kinder heute so selbstverständlich, dass die norwegische Stadt Otta Ende März 1999 eine „erotische Woche“ mit Sonderkonditionen anbot, um ein Kind mit dem Geburtsdatum 1.1.2000 zu zeugen. Siehe Meldung der FAZ vom 10.3.1999.
(7) Botho Strauß.
(8) So Martina Nawratilowa in einem Interview nach Beendigung ihrer Tenniskarriere.
(9) Joachim Camerarius, Disputatio de imitatione, Basileae 1538, 20: „Quis est enim peritus ullius rei, natus, non factus?“
(10) De pueris statim ac liberaliter instituendis (1529), in: Desiderii Erasmi Roterodami Opera omnia, Lugduni Batavorum 1703 (Nachdruck Hildesheim 1961), I, 493 B: „Arbores fortasse nascuntur [...], equi nascuntur [...]; at homines mihi crede, non nascuntur, sed finguntur.“
(11) Ebd., 493 E.
(12) Günter Virt, Ms. des Vortrags vom 4.11.1994 in Salzburg.
(13) Gustav René Hocke, Manierismus in der Literatur. Sprach-Alchemie und esoterische Kombinationskunst, Reinbek 1959, 11.
(14) Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra. Von Kind und Ehe, 86.
(15) Peter von Matt, FAZ vom 17.5.1997, Tiefdruckbeilage.
(16) Maria Montessori, Gott und das Kind, Freiburg (Herder) 1995, 28. Von daher wäre schon die Zeugung eines Kindes in vitro als technische Verifikation von Planung anzufragen.
(17) Romano Guardini, Der Anfang aller Dinge. Meditationen über Genesis, Kapitel I – III, Würzburg 1961, 17.
(18) Romano Guardini, „Anfang“. Eine Meditation, Privatdruck 1962, 5.
(19) Tatjana Tolstoja, Stelldichein mit einem Vogel, Frankfurt 1989, 7.
(20) Guardini, „Anfang“, 16.
(21)Daher die Wichtigkeit des Morgens bei Guardini, dem sich diese Gedankenführung verdankt.
(22) Romano Guardini, Die Annahme seiner selbst, Würzburg 1953, 19.
(23) Guardini, „Anfang“, 9.
(24) Guardini, Der Anfang aller Dinge, 121.
(25) Ebd., 11.
(26) Dazu die großartige Studie von Ferdinand Ulrich, Der Mensch als Anfang. Zur philosophischen Anthropologie des Kindes, Einsiedeln (Johannes) 1970. Vgl. Florian Pischl, „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder...“ Ferdinand Ulrichs Philosophische Anthropologie der Kindheit im Gespräch mit Wertvorstellungen am Ende der Moderne, in: IKZ Communio 24 (1995), 50-60.
(27) Emmanuel Levinas, Die Zeit und der Andere, übers. v. Ludwig Wenzler, Hamburg (Meiner) 1989, 62.
(28) Montessori, 26f.
(29) Hans Urs von Balthasar, Homo creatus est. Skizzen zur Theologie V, Einsiedeln (Johannes) 1986, 173.
(30) Justinus Martyr, I. Apologia 61.
(31) Hannah Arendt, Vita activa oder Vom tätigen Leben, München (Piper) 1981, 243.
(32) Ulrich, Der Mensch als Anfang, 146.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kinder

  1. Nach Elternprotesten: Katholischer Kindergarten stoppt ‚sexualpädagogisches Konzept’
  2. Weltweite Aktion lädt Kinder zum Rosenkranzgebet für den Frieden
  3. Nach Geburt in der 24. Schwangerschaftswoche: britischem Baby geht es besser
  4. Kinder gestalteten Meditationen für Papst-Kreuzweg am Karfreitag
  5. Als Frühgeburt gaben ihm die Ärzte keine Chance, jetzt feiert er 3. Geburtstag
  6. Eine Million Kinder, die den Rosenkranz beten, können die Welt verändern
  7. Die verlassene Generation – Leseprobe 5
  8. Die verlassene Generation – Leseprobe 4
  9. Die verlassene Generation – Leseprobe 2
  10. Die verlassene Generation – Leseprobe 1







Top-15

meist-gelesen

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  3. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  4. Links schwenkt, Marsch!
  5. Wort zum Sonntag/ARD: Evangelische Pastorin wirbt für „Entkriminalisierung“ von Kindstötungen
  6. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  7. Salesianer-Oberer kündigt bei seiner Bischofsweihe Rücktritt an
  8. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  9. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  10. ,Was für eine schöne Zeit, in der wir leben!‘
  11. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  12. ,Selbstaufgabe am Rande des Fatalismus‘
  13. Vier Dinge, die Katholiken vor der heiligen Messe tun sollen
  14. Die Kirche des 2016 von Terroristen ermordeten Pfarrers Jacques Hamel wird immer stärker besucht
  15. ,Ich will nicht wie Yoda klingen…‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz