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| ![]() ‚Effata‘ - Öffne dich. Das Ohr, die Zunge, das Herzvor 28 Stunden in Aktuelles, 2 Lesermeinungen Leo XIV.: Heilung der Kommunikation in einer Zeit der Stille. Über das Verstummen der Welt, die stille Nähe Christi und das rechte Wort nach der Heilung. Hören, Sprechen und der Weg des Jüngers durch die Schule der Passion. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) „Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte, und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu ihm: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr verkündeten sie es. Sie staunten über alle Maßen und sagten: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen“ (Mk 7,32-37). Papst Leo XIV. nahm die Generalaudienzen nach der Sommerpause wieder auf - in der Woche der Heilig-Jahr-Feier der Jugendlichen, die am Dienstagabend mit dem Gottesdienst auf dem Petersplatz eröffnet wurde. Nach der Messe hatte der Papst die rund 120.000 jugendlicher Teilnehmer mit einem eigentlich nicht vorgesehenen Besuch und mit einer Fahrt im Papamobil über den Platz überrascht. Am Schluss rief er ihnen zu: „Wir werden uns wieder in Tor Vergata sehen“. Das Jugendfest ist die größte Veranstaltung des Jubiläumsjahres 2025. Am Samstag und am Sonntag finden in Tor Vergata auf dem Gelände des Weltjugendtags im Heiligen Jahr 2000 die Vigil und die Abschlussmesse statt. Eine halbe Million Jugendliche werden erwartet. Die letzte der Mittwochs-Audienzen vor der üblichen Sommerpause hatte am 25. Juni auf dem Petersplatz stattgefunden. Die heutige letzte Betrachtung eines Katechesenzyklus stand im Zeichen des Evangeliums von der Heilung eines Taubstummen (Mk 7,31–37) und markierte den Abschluss eines längeren Weges durch die öffentliche Wirksamkeit Jesu, „gemacht aus Begegnungen, Gleichnissen und Heilungen“. Leo XIV. stellte seine Auslegung unter das Zeichen einer Zeit, die selbst der Heilung bedarf: „Auch dieser Zeit, die wir erleben, bedarf es der Heilung. Unsere Welt ist durchzogen von einem Klima der Gewalt und des Hasses, das die menschliche Würde erniedrigt“. Der Papst verwies auf eine Gesellschaft, die sich krank mache durch eine „Bulimie der Verbindungen in den sozialen Medien“. Der Mensch sei „hypervernetzt, bombardiert von Bildern, bisweilen auch falschen oder verzerrten“. In dieser Überforderung wachse das Bedürfnis, „alles abzuschalten“. Man bevorzuge es vielleicht, „nichts mehr zu hören“. Die Sprache drohe missverständlich zu werden, „und wir können versucht sein, uns in das Schweigen zurückzuziehen, in eine Unkommunikativität, in der wir uns - obwohl nahe - das Einfachste und Tiefste nicht mehr mitteilen können“. Anhand des Evangeliums vom Taubstummen entfaltete Leo XIV. eine geistliche Deutung dieses Zustands der inneren Abkapselung. Die Figur des Kranken erscheine als ein Mensch, „der vielleicht beschlossen hat, nicht mehr zu sprechen, weil er sich nicht verstanden fühlte, und der jede Stimme abgeschaltet hat, weil ihn das Gehörte enttäuscht und verletzt hat“. Es sei auch nicht er selbst, der zu Jesus gehe, sondern andere Menschen führten ihn. In diesen, so der Papst, erkenne die christliche Gemeinde das Bild der Kirche: „die jeden Menschen zu Jesus führt, damit er sein Wort höre“. Die Szene spiele sich in einem heidnischen Gebiet ab - in einem Raum also, „wo andere Stimmen dazu neigen, die Stimme Gottes zu überdecken“. Das Verhalten Jesu sei zunächst irritierend: „Er nimmt diese Person beiseite und führt sie von der Menge weg“. Dies scheine das Gefühl der Isolation noch zu verstärken, doch: „bei genauem Hinsehen hilft es uns zu verstehen, was sich hinter dem Schweigen und der Verschlossenheit dieses Mannes verbirgt“. Jesus erkenne sein Bedürfnis nach Intimität, nach einer stillen Nähe: „Jesus bietet ihm zunächst eine stille Nähe an, durch Gesten, die von einer tiefen Begegnung sprechen: Er berührt die Ohren und die Zunge dieses Mannes“. Worte verwende Jesus kaum. Er sage nur eines: „Effata – Öffne dich!“. Der Papst hob hervor, dass der Evangelist Markus die aramäische Ursprungsform bewahrt, „fast so, als wollte er uns Klang und Atem dieses Wortes hören lassen“. Und er erläuterte die Tiefe dieses einen Ausdrucks: „Es ist, als ob Jesus zu ihm sagte: Öffne dich für diese Welt, die dir Angst macht! Öffne dich für die Beziehungen, die dich enttäuscht haben! Öffne dich für das Leben, das du nicht mehr zu leben wagst!“. Verschlossenheit, so Leo XIV., sei nie eine Lösung. Die Wirkung der Begegnung mit Christus sei eine doppelte: Der Mann spricht wieder, und, so der Evangelist, er redet richtig. Dieser Hinweis habe Gewicht: „Vielleicht hatte dieser Mann aufgehört zu sprechen, weil es ihm schien, dass er die Dinge falsch ausdrücke, vielleicht fühlte er sich nicht geeignet“. Auch dies sei eine Erfahrung vieler: „Wir alle machen die Erfahrung, missverstanden zu werden und uns nicht verstanden zu fühlen“. Daraus folge die geistliche Bitte: „Wir alle müssen den Herrn bitten, unsere Art zu kommunizieren zu heilen - nicht nur, um wirksamer zu sein, sondern auch, um anderen mit unseren Worten nicht zu schaden“. Die neue Sprache nach der Heilung sei jedoch erst der Anfang: „Wieder richtig zu reden ist der Beginn eines Weges, noch nicht das Ziel“. Jesus untersage dem Geheilten, über das Geschehene zu sprechen. Denn: „Um Jesus wirklich zu erkennen, braucht es einen Weg. Man muss mit ihm gehen und auch seine Passion durchleben“. Erst wenn man ihn gedemütigt und leidend sehe, „wenn wir die heilbringende Kraft seines Kreuzes erfahren“, könne man sagen, ihn wirklich erkannt zu haben. Es gebe keine Abkürzungen zur Jüngerschaft. Am Ende der Katechese rief Papst Leo XIV. zum Gebet auf: „Bitten wir den Herrn, dass wir lernen, ehrlich und umsichtig zu kommunizieren. Beten wir für alle, die durch die Worte anderer verletzt worden sind. Beten wir für die Kirche, dass sie nie aufhöre, die Menschen zu Jesus zu führen, damit sie sein Wort hören, geheilt werden und ihrerseits Träger seiner Heilsbotschaft werden“. Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten: Herzlich grüße ich die Pilger deutscher Sprache, insbesondere die zahlreichen jungen Menschen, die anlässlich ihrer Heilig-Jahr-Feier nach Rom gekommen sind. Die Erfahrung der Gemeinschaft dieser Tage erinnert euch daran: Wer glaubt, ist nie allein. Seid immer freudige Zeugen dieses Glaubens an Christus! Foto (c) Vatican Media)
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