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Vatikan: Wahrheit und Glaubwürdigkeit im Web wichtiger als Klicks

vor 30 Stunden in Jugend, keine Lesermeinung
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"Jesus"-Darsteller Jonathan Roumie - "Ihr wisst nie, wessen Leben sich verändert, nur weil ihr einen Funken Hoffnung geteilt habt. Eure Gegenwart online - authentisch, freudvoll, betend - ist Teil von Gottes Plan"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Bedeutung einer glaubwürdigen und menschenfreundlichen Präsenz in sozialen Netzwerken hat der Vatikan im Rahmen des "Jubiläums der digitalen Missionare und katholischen Influencer" hervorgehoben. Die Kirche solle die Herausforderungen der digitalen Welt annehmen, ohne Angst und ohne sich der Logik reiner Reichweite zu unterwerfen, sagte der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für Kommunikation, Paolo Ruffini, bei dem noch bis Dienstag dauernden ersten Großereignis dieser Art. Nicht die Klickzahlen oder Follower, sondern die Tiefe und Wahrheit der geteilten Inhalte sollten das entscheidende Kriterium sein, sagte Ruffini. Es gehe darum, die sozialen Medien menschlicher zu gestalten und die Schönheit echter Beziehungen auch im digitalen Raum sichtbar zu machen. "Wir sind alle Missionare - auch im digitalen Zeitalter", unterstrich der Präfekt.

Das Jubiläum bringt anlässlich des Heiligen Jahres 2025 rund 1.000 katholische Influencer, Content-Schaffende und Medienakteure aus aller Welt zusammen. Ziel des zweitägigen Treffens, das in das offiziell am Dienstagabend beginnende "Jubiläum der Jugend" fließend übergeht, ist laut Ruffini, den digitalen Raum nicht als Gegensatz zur realen Welt zu begreifen, sondern als einen Teil von ihr. Der Auftrag dabei laute, dort als Christen glaubwürdig Zeugnis abzulegen. Die Kirche dürfe sich weder vor der digitalen Welt verschließen noch sich ihr unkritisch anpassen, so Ruffini weiter. Vielmehr sei ein bewusster, verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Werkzeugen nötig, getragen von der Überzeugung, dass wahre Kommunikation über Technik hinausgehe: "Was zählt, ist nicht die Verbindung, sondern die Gemeinschaft."


Menschen Gott erkennen lassen

Im Rahmen eines Panels über Influencer Gottes hatte der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in den USA, Roger J. Landry, in einem Vortrag über die Glaubwürdigkeit im Netz gesprochen. Die wirksamsten digitalen Verkünder seien nicht unbedingt die technisch versiertesten oder prominentesten, sondern jene, deren Leben die Wahrheit des Evangeliums authentisch widerspiegelt, erklärte der Geistliche. Auf geistlicher Tiefe und ein heiligmäßiges Lebenszeugnis komme es auch bei der Online-Verkündigung an. Landry verwies auf frühere und heutige Glaubenszeugen wie Carlo Acutis, Chiara Corbella Petrillo und Pier Giorgio Frassati - alle drei Italiener - sowie die irländische Ordensfrau Sr. Clare Crockett. Diese hätten auf ganz unterschiedliche Weise gezeigt, wie ein einfaches, glaubensgeprägtes Leben tiefgreifenden Einfluss auf ihre Umgebung haben könne, auch jenseits Sozialer Medien. "Die eigentlichen Influencer Gottes sind nicht diejenigen mit den meisten Followern, sondern jene, in denen andere Menschen Gott erkennen können", so der Vortragende.

In seiner Ansprache zitierte Landry auch den früheren Papst Benedikt XVI., der betonte, dass die überzeugendsten Argumente für den christlichen Glauben die Heiligkeit der Heiligen und die Schönheit kirchlicher Kunst seien. Digitale Missionare müssten sich daher fragen, wie sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln - Websites, Podcasts, soziale Netzwerke - nicht sich selbst, sondern Christus in den Mittelpunkt stellen könnten.

Landry erinnerte an den großen Medienpionier Erzbischof Fulton J. Sheen, der den katholischen Glauben im 20. Jahrhundert mit Radiopredigten und Fernsehsendungen einem Millionenpublikum nahebrachte. Auch seine Wirkkraft habe nicht in Technik oder Eloquenz gelegen, sondern in der Glaubwürdigkeit seines Zeugnisses. "Warum sollten wir heute nicht tun können, was Heilige früherer Zeiten ohne unsere Mittel getan haben?", so Landry mit Blick auf die heutigen Möglichkeiten der digitalen Evangelisierung. Die zentrale Herausforderung bleibe, das Evangelium nicht nur zu verbreiten, sondern es sichtbar zu leben.

Web als "Raum der Gnade" sehen

Auch die Gefahr einer übermäßigen Selbstbezogenheit in sozialen Netzwerken wurde bei dem Treffen angesprochen - vom Madrider Erzbischof von Madrid José Cobo Cano. Bei einer Eucharistischen Anbetung am Montagabend im Petersdom betonte der Kardinal, dass der Wert einer Person nicht anhand von Klickzahlen oder Likes gemessen werden dürfe. Die digitale Welt berge Risiken wie Eitelkeit und Vereinzelung, könne jedoch auch ein Raum der Gnade sein - vorausgesetzt, sie werde verantwortungsvoll und im Dienst des Evangeliums genutzt. Cobo rief dazu auf, digitale Präsenz nicht als Selbstdarstellung, sondern als Form der Mitverantwortung für das Gemeinwohl zu verstehen. Influencer im kirchlichen Umfeld sollten sich als "Stimme für die Stimmlosen" begreifen - insbesondere für die Armen, die Opfer von Gewalt und all jene, die in der öffentlichen Debatte kaum Gehör finden. Evangelisierung bedeute nicht, makellose Inhalte zu verbreiten, sondern ansprechbar zu sein für Menschen, die nach Orientierung und Sinn suchen. Mit Blick auf die digitale Mission forderte der Kardinal ein stärkeres Miteinander und warnte vor Individualismus.

Der synodale Weg gelte auch im Netz: Austausch, Korrektur und Zusammenarbeit seien notwendig, um glaubwürdig zu bleiben. Die Kirche brauche keine Einzelkämpfer, sondern verlässliche Akteure, die ihre Kompetenzen in den Dienst einer gemeinsamen Aufgabe stellen. Ziel sei es, nicht Debatten zu dominieren, sondern auf nüchterne, verbindliche und menschennahe Weise den Raum für das Evangelium zu öffnen. Jonathan Roumie: Hoffnung teilen

Per Videobotschaft war auch der US-amerikanische Schauspieler Jonathan Roumie bei der Jubiläumsfeier präsent.  Der Jesus-Darsteller der Serie "The Chosen" rief die Influencer dazu auf, ihre digitale Präsenz als aktiven Verkündigungsdienst und als "konkrete Form von Evangelisierung in unserer Zeit" zu sehen. "Ihr seid mit dem Herzen Christi in diesen digitalen Räumen unterwegs - nicht um zu predigen, sondern um wirklich zuzuhören, zu begegnen, Gespräche zu führen, die zählen", sagte er. Reels, Postings, Kommentare und Livestreams könnten "Menschen dort erreichen, wo sie sind - ganz gleich, was sie glauben oder nicht glauben".

Roumie, selbst aktiver Nutzer von sozialen Netzwerken mit über 2,5 Millionen Followern auf Instagram, hatte während der COVID-19-Pandemie mit täglichen Gebeten über Livestreams viele Menschen erreicht. Er rief die Teilnehmenden in Rom dazu auf, nicht müde zu werden. Die Wirkung ihrer Beiträge sei oft unsichtbar, aber dennoch real. "Ihr wisst nie, wessen Leben sich verändert, nur weil ihr einen Funken Hoffnung geteilt habt. Eure Gegenwart online - authentisch, freudvoll, betend - ist Teil von Gottes Plan", so der Schauspieler.

 

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