
Passionspiele Erl: Erzbischof Lackner als Darsteller mit dabeivor 7 Stunden in Kultur, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Salzburger Erzbischof trägt für Bühnenrolle am kommenden Sonntag Vollbart.
Salzburg (kath.net/ KAP)
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner trägt seit neuestem Vollbart. Damit kommt er nicht etwa einem Modetrend nach, vielmehr ist der Bart für ein Vorhaben am kommenden Wochenende ein Muss, wie die "Salzburger Nachrichten" (Donnerstag) berichten: Lackner tritt am Sonntag, 27. Juli, bei einer Vorstellung der Passionsspiele in Erl auf. Er übernimmt dabei die Rolle des Dieners eines Pharisäers.
Spielleiter Peter Esterl berichtete in der Zeitung, wie es zum Engagement des Erzbischofs gekommen ist. Die beiden trafen demnach im November 2024 aufeinander, als Lackner Esterl die "Missio canonica" für Religionslehrer in Salzburg überreichte. Damals sei man im persönlichen Gespräch auch auf die Passionsspiele zu sprechen gekommen.
Der Erzbischof sei sehr interessiert gewesen und habe erstmals die Idee einer Teilnahme an den Passionsspielen geäußert. Zwar hatte Lackner das damals eigentlich nur scherzhaft gemeint, bei einem erneuten Treffen der beiden Anfang März im Rahmen in Wörgl habe man dann aber gemeinsam "Nägel mit Köpfen" gemacht. "Wir haben dann den 27. Juli als Datum für seinen Auftritt fixiert", so Esterl. 
Lackner wird in dem Stück als Diener eines Pharisäers eine kleine Rolle übernehmen und inmitten einer großen Anzahl von Darstellern auf der Bühne stehen. "Ich freue mich darauf, doch einmal als Statist bei diesem großen Geschehen dabei zu sein. Nicht als neutraler Beobachter, sondern als einer, der mittendrin in diesem menschlich-göttlichen Ereignis ist", so der Salzburger Erzbischof.
Bei manchen Szenen sind gleichzeitig zwischen 450 und 500 Menschen auf der Bühne. Insgesamt sind sogar 600 Laiendarsteller dabei, das ist rund ein Drittel der Gemeindebürger von Erl. Das fasziniere auch den Erzbischof immer wieder aufs Neue, wie er bekennt: "Wenn mir das vor Augen geführt wird, rührt es mich zu Tränen."
Ein paar Tage vor seinem Auftritt sei das Lampenfieber bereits deutlich spürbar, so Lackner: "Natürlich bin ich nervös! Und das finde ich auch gut, denn so bleibt die Ursprünglichkeit der Erfahrung erhalten. Es wird eine wirkliche Premiere für mich, jetzt, wo ich das 70. Lebensjahr betreten habe. Ich habe noch nie geschauspielert."
Der Vollbart ist quasi Voraussetzung für den Auftritt. "Wir werden sehen, ob der auch nach dem Auftritt noch Zukunft hat", so Lackner gegenüber den "Salzburger Nachrichten".
Erzbischof würdigt Passionsspiele
Lackner war am 25. Mai bereits dem Eröffnungsgottesdienst zur heurigen Spielzeit vorgestanden und Anfang Juli war er schon als Zuseher im Publikum. In einem Grußwort, veröffentlicht im Programmheft der Passionsspiele, dankt der Erzbischof den Verantwortlichen und den zahlreichen Laienschauspielerinnen und -schauspielern aus dem "schönen Erl". Er freue sich, dass die jahrhundertealte Tradition weiterlebt und die Gemeinde Erl dazu "mit ganzem Einsatz für das würdige Schauspiel zusammenkommt, um die Passion unseres Herrn in Erinnerung zu rufen", so Lackner.
Das religiöse Schauspiel in der Tiroler Gemeinde Erl wird seit dem Jahr 1613 alle sechs Jahre aufgeführt und ist damit das älteste Passionsspiel im deutschsprachigen Raum. Aufführungsort ist das eigens dafür errichtete Passionsspielhaus. Aufführungen finden noch bis 4. Oktober statt. An der Spielstätte ist Platz für 1.500 Besucher. (Infos: www.passionsspiele.at)
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Foto: Erzbischof Lackner (C) Kathpress, Paul Wuthe
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