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Vom Mikrokosmos zum Makrokosmos - Gedächtnis – Barmherzigkeit – Verheißung

5. Februar 2025 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus: das Magnifikat - Maria besingt die Gnade der Vergangenheit, aber sie ist die Frau der Gegenwart, die die Zukunft im Schoß trägt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes“ (Lk 1,39-42).

Vom Mikrokosmos zum Makrokosmos - Gedächtnis – Barmherzigkeit – Verheißung. Fünfte Generalaudienz des Jahres 2025. Papst Franziskus setzte seinen Zyklus von Katechesen zum Heiligen Jahr 2025 fort, der sich mit „Jesus Christus, unsere Hoffnung“ auseinandersetzt. Die vierte Katechese widmete der Papst dem Thema „Mariä Heimsuchung und das Magnifikat“. Aufgrund seiner Erkältung konnte Franziskus die Katechese nicht selbst lesen.

Nachdem „die Jungfrau Maria die Botschaft des Engels vernommen hatte, eilte sie zu ihrer ebenfalls schwangeren Verwandten Elisabet, um ihr beizustehen und gewiss auch, um sich mit ihr über das wunderbare Wirken Gottes auszutauschen, dass sie beide erfahren hatten“.

Die prophetische Regung des Kindes in ihrem Leib lasse Elisabet erkennen, dass sie die Mutter des verheißenen Messias vor sich habe. Maria wiederum stimme voll Hoffnung und Freude einen Lobgesang auf die Größe Gottes an – mit vielen Anklängen an die Heilsgeschichte und die überlieferten Gebete ihres Volkes.

Denn: „Maria versteht das Große, das der Herr an ihr in der Gegenwart getan hat, aus der Erinnerung an seine großen Heilstaten in der Vergangenheit, die nun in ihrem Sohn für alle Zeiten zur Vollendung gelangen“.

***

Heute betrachtete der Papst die Schönheit Jesu Christi, unserer Hoffnung, im Geheimnis der Heimsuchung. Die Jungfrau Maria besuche die heilige Elisabet. Aber es sei vor allem Jesus im Schoß seiner Mutter, der sein Volk besuche, wie Zacharias in seinem Lobgesang sage.


Nach dem Staunen und der Verwunderung über das, was ihr vom Engel verkündet worden sei, „steht Maria auf und macht sich auf den Weg, wie alle Berufenen der Bibel, denn ‚die einzige Antwort, die der Mensch dem sich offenbarenden Gott geben kann, ist die uneingeschränkte Bereitschaft‘ (vgl. H.U. von Balthasar). Diese junge Tochter Israels ziehe es nicht vor, sich vor der Welt zu schützen, sie fürchte keine Gefahren und keine Urteile anderer, sondern gehe auf die Menschen zu.

Wenn man sich geliebt fühle, erfahre man eine Kraft, die Liebe in Bewegung setzt. So sage der Apostel Paulus: „Die Liebe Christi drängt uns" (2 Kor 5,14), sie treibe uns an und bewege uns. Maria spüre den Antrieb der Liebe und eile, einer Frau zu helfen, die ihre Verwandte sei, aber auch eine ältere Frau, die nach langer Wartezeit eine unerwartete Schwangerschaft erlebe, die in ihrem Alter schwer zu bewältigen sei. Die Jungfrau Maria „geht jedoch auch zu Elisabet, um den Glauben an den Gott des Unmöglichen und die Hoffnung auf die Erfüllung seiner Verheißungen zu teilen“.

Das Treffen der beiden Frauen habe eine überraschende Wirkung: Die Stimme der „Gnadenreichen“, die Elisabet begrüße, rufe eine prophetische Reaktion bei dem Kind im Schoß der Älteren hervor und löse in ihr einen doppelten Segen aus: „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!“ (Lk 1,42). Und auch eine Seligpreisung: „Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“ (Lk 1,45).

Angesichts der Anerkennung der messianischen Identität ihres Sohnes und ihrer Berufung als Mutter spreche Maria nicht von sich selbst, sondern von Gott und erhebe ein Lob voll Glauben, Hoffnung und Freude – einen Gesang, der jeden Tag im Abendgebet der Kirche erklinge: das Magnificat (Lk 1,46-55).

Dieses Lob des rettenden Gottes, das aus dem Herzen seiner demütigen Magd fließe, sei ein feierliches Gedächtnis, das das Gebet Israels zusammenfasse und vollende. Es sei durchzogen von biblischen Anklängen, ein Zeichen dafür, dass Maria nicht „aus dem Chor singen“ wolle, sondern sich mit den Vätern im Einklang befindet und das Mitgefühl Gottes für die Demütigen preise – jene Kleinen, die Jesus in seiner Predigt als „selig“ bezeichnen werde (vgl. Mt 5,1-12).

Das starke Oster-Motiv mache das Magnificat auch zu einem Lied der Erlösung, das vor dem Hintergrund der Befreiung Israels aus Ägypten erklinge: „Die Verben stehen alle in der Vergangenheit, durchdrungen von einer Erinnerung an die Liebe Gottes, die den Glauben für die Gegenwart stärkt und die Zukunft mit Hoffnung erleuchtet: Maria besingt die Gnade der Vergangenheit, aber sie ist die Frau der Gegenwart, die die Zukunft im Schoß trägt“.

Der erste Teil dieses Gesangs preise das Wirken Gottes in Maria, „dem Mikrokosmos des Gottesvolkes, das sich vollständig dem Bund anschließt“. Der zweite Teil weite sich auf das Wirken des Vaters im Makrokosmos der Geschichte seiner Kinder aus, durch drei Schlüsselworte: Gedächtnis – Barmherzigkeit – Verheißung.

Der Herr, der sich der kleinen Maria zugewandt habe, um in ihr „Großes zu tun“ und sie zur Mutter des Herrn zu machen, habe begonnen, sein Volk zu retten, beginnend mit dem Exodus, und er erinnere sich an den universalen Segen, den er Abraham versprochen habe. Der Herr, der für immer treue Gott, habe einen ununterbrochenen Strom barmherziger Liebe „von Generation zu Generation“ (Lk 1,50) über das Volk fließen lassen, das dem Bund treu geblieben sei. Nun offenbare er die Fülle des Heils in seinem Sohn, der gesandt worden sei, um das Volk von seinen Sünden zu retten. Von Abraham über Jesus Christus bis hin zur Gemeinschaft der Gläubigen „erscheint das Ostergeheimnis als die hermeneutische Kategorie, um jede spätere Befreiung zu verstehen, bis hin zu der, die der Messias in der Fülle der Zeiten verwirklicht hat“.

So rief der Papst abschließend dazu auf, heute den Herrn um die Gnade, zu bitten auf die Erfüllung jeder seiner Verheißungen warten zu können, und darum, dass er uns helfe, die Gegenwart Marias in unserem Leben aufzunehmen: „Wenn wir uns in ihre Schule begeben, können wir alle entdecken, dass jede Seele, die glaubt und hofft, ‚das Wort Gottes empfängt und hervorbringt‘ (Ambrosius, Auslegung des Evangeliums nach Lukas 2,26)“.

Die Pilger und Besucher aus den Ländern Deutscher Sprache grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, nach dem Beispiel Marias wollen auch wir Christus zu den Menschen unserer Zeit bringen und in ihnen die Hoffnung und Freude wecken, die Elisabet und ihr Kind bei dieser Begegnung erfüllte. Denken wir an das Große, das der Herr auch an uns tun möchte!

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die polnischen Pilger. Ich möchte euch ermutigen, für die Priester und geweihten Männer und Frauen zu beten, die ihren Dienst in armen und kriegsgebeutelten Ländern verrichten, insbesondere in der Ukraine, im Nahen Osten und in der Demokratischen Republik Kongo. Für viele ist diese Präsenz ein Beweis dafür, dass Gott immer an sie denkt. Ich segne euch von Herzen!

Foto (c) Vatican Media

 


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