Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  3. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  4. Skandal in München
  5. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  6. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  7. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  11. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  12. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  13. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  14. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

Willkommen in der Realität!

6. Jänner 2024 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Über den Wirklichkeitsverlust der Moderne und ein Gegengewicht zum Virtuellen sprach Johannes Hartl beim MEHR-Glaubensfestival 2024 - Von Petra Knapp


Augsburg (kath.net / pk) „Es kann Situationen geben, wo du das Gefühl hast: Ich bin im falschen Film!“ Mit diesen Worten leitete der deutsche Theologe und Philosoph Johannes Hartl seinen Vortrag am zweiten Tag des MEHR-Glaubensfestivals 2024 in Augsburg ein. Er skizzierte, wie sich in den letzten 250 Jahren unsere Vorstellung von Realität verändert habe.

Ursprünglich sei unser Bild von der Wirklichkeit so konzipiert gewesen, dass diese nicht erst entstehe, indem wir darüber nachdenken, erklärte der Gründer des Gebetshauses Augsburg am Freitagvormittag bei dem christlichen Großevent, zu dem sich 11.000 Menschen versammelten. „Wir erschaffen Realität nicht, sondern finden sie vor. Die Dinge gibt es schon, bevor wir sie wahrnehmen.“ Der Kontakt zur Wirklichkeit sei von Anfang an ein „ethischer“, erläuterte Hartl.

Dieses Bild habe in den letzten 250 Jahren philosophisch an Bedeutung verloren und unsere Gesellschaft sei in Gefahr, „den Kontakt zur Realität zu verlieren“, bemerkte er. An seine Stelle sei die Idee gerückt, dass die Realität bei einem selbst anfange. „Was richtig und falsch ist, das musst du für dich selber herausfinden“, ist ein typischer Satz für heutige Menschen.


Das neue Bild von Realität habe viel Wahres, räumte Hartl ein. Es sei jedoch „tendenziell überfordernd“ für Menschen, alles Wesentliche selbst herauszufinden, vom Sinn des Lebens bis hin zur Auswahl aus 20.000 Studiengängen, die es in Deutschland gäbe. „Vielleicht ist das der Grund, warum wir so eine Burn-Out-Gesellschaft geworden sind“, vermutet der Theologe.

Narzisstische Selbstbespiegelung mache tendenziell unglücklich und traurig, unterstrich er. Es sei elementar wichtig, Kontakt mit seinen Gefühlen zu haben. Als Kompass seien diese jedoch nicht geeignet, denn „unsere Gefühle widersprechen einander und man „komplett falsch liegen“. Früher oder später werde man mit der Realität konfrontiert. „Realität ist die Wand, gegen die du läufst, wenn du einer Illusion gefolgt bist.“

Was also tun? „Je digitaler wir werden, je mehr wir uns in den virtuellen Welten verlieren, desto mehr brauchen wir Zugang zu unserem Leib“, ist Hartls Appell. „Wir brauchen das Analoge, als Gegengewicht zum Virtuellen.“

Unsere Gesellschaft hält er nicht für a-religiös. „Die Moderne hat Gott nicht abgeschafft, sondern einfach das Ich zum Gott erhoben“, stellt er fest. Das Problem: Wenn das „Ich“ der höchste Maßstab ist, „dann muss ich die Realität bekämpfen“. Oder anders formuliert: „Wenn die Realität meinen Gefühlen widerspricht, muss natürlich die Realität nachgeben.“

Der Theologe appellierte daran, sein Herz zu prüfen, anzuerkennen, dass man nicht selbst sei wie Gott. „Erst dann kommt so etwas wie Ordnung in dein Leben.“ Gott aus dem Blick zu verlieren, sei „der Anfang vom Realitätsverlust“. Wer sein Herz an Götzen hänge, etwa an Materielles oder die Meinung der Menschen, stürze langfristig ins Nichts.

„Das Kreisen um uns selbst bewirkt, dass wir uns verrennen in Scham und Illusion, und es ist die liebende Stimme Gottes, die uns herausruft.“ An die 11.000 Teilnehmer der MEHR appellierte Johannes Hartl deswegen: „Willkommen in der Realität, in der Wahrheit, die dich frei macht!“

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Skandal in München
  6. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  11. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  12. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  13. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  14. Konklave: Schwarzer Rauch erst um 21.00 Uhr
  15. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz