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Die Verkündigung gerade angesichts des ‚Turmbaus zu Babel‘ für das Heute

29. November 2023 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus: Gott verwirrte die Sprachen, er stellt die Unterschiede wieder her, er schafft die Bedingungen für die Entwicklung der Einzigartigkeit neu, belebt das Vielfältige, wo die Ideologie das Einzigartige aufzwingen möchte. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Heiligt in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt; antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen, damit jene, die euren rechtschaffenen Lebenswandel in Christus in schlechten Ruf bringen, wegen ihrer Verleumdungen beschämt werden“ (1Petr 3,15-16).

Fünfunddreißigste Generalaudienz 2023. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Thema „Die Leidenschaft für die Evangelisierung: der apostolische Eifer des Gläubigen“ fort. In der achtundzwanzigsten Katechese unterstrich der Papst die Verkündigung unter den großen Herausforderungen der Gegenwart. Aufgrund seiner gesundheitlichenn Probleme sprach der Papst nicht selbst, sondern ließ die Katechese von einem Mirarbeiter des Staatssekretariats verlesen.

Diese Herausforderungen gäben vielfach Anlass zur Sorge. Der rasante technische Fortschritt, das menschliche Streben nach immer mehr Macht und schließlich die größenwahnsinnige Versuchung, eine Zivilisation und Gesellschaft ohne Gott zu errichten, könne einen an die Geschichte des Turmbaus zu Babel (Gen 11,1-9) erinnern. „Wie sollen wir darauf reagieren?“, fragte Franziskus.

Das Apostolische Schreiben „Evangelii gaudium“ lade in dieser Hinsicht zu einer Verkündigung des Evangeliums ein, „welche die neuen Formen, mit Gott, mit den anderen und mit der Umgebung in Beziehung zu treten, erleuchtet und die grundlegenden Werte wachruft. Es ist notwendig, dorthin zu gelangen, wo die neuen Geschichten und Paradigmen entstehen und mit dem Wort Jesu den innersten Kern der der Seele der Städte zu erreichen“ (EG 74).

„Haben wir keine Angst vor diesem Dialog“, so der Papst, „lassen wir uns ein auf die Kultur unserer Zeit, die zu einer ‚Zeit der Gnade’ werden kann. Gehen wir also ganz bewusst dorthin, wo sich das Leben abspielt, dorthin, wo man leidet, arbeitet, studiert und nach dem Sinn des Lebens sucht“. Gerade auch da, wo dieser Dialog schwierig ist, biete sich die Chance, den Glauben zu vertiefen und seine Bedeutung für die Menschen unserer Tage neu zu erschließen.


Fast immer höre man also Schlechtes über die heutige Zeit. Gewiss, zwischen Kriegen, Klimawandel, planetarischer Ungerechtigkeit und Migration, Familien- und Hoffnungskrisen mangle nicht an Anlass zur Sorge. Generell scheine heute eine Kultur zu herrschen, die das Individuum über alles stelle und die Technik mit ihrer Fähigkeit, viele Probleme zu lösen, und ihren gigantischen Fortschritten auf so vielen Gebieten in den Mittelpunkt stelle.

Gleichzeitig aber führe diese Kultur des technisch-individuellen Fortschritts zur Bejahung einer Freiheit, die sich selbst keine Grenzen setzen wolle und gleichgültig gegenüber denjenigen sei, die zurückblieben. So überlasse sie die großen menschlichen Bestrebungen der oft gefräßigen Logik der Wirtschaft, mit einer Vision des Lebens, die diejenigen ausschließe, die nicht produzieren, und Mühe habe, über das Immanente hinauszusehen. Man könnte sogar sagen, dass wir uns in der ersten Zivilisation der Geschichte befänden, die global versuchte eine menschliche Gesellschaft ohne die Gegenwart Gottes zu organisieren, indem sie sich in riesigen Städten konzentriere, die trotz ihrer schwindelerregenden Wolkenkratzer „horizontal“ blieben.

In der Geschichte von der Stadt Babel und ihrem Turm werde ein soziales Projekt erzählt, bei dem jede Individualität der Effizienz des Kollektivs geopfert werde. Die Menschheit spricht nur eine Sprache - man könnte sagen, sie habe ein „Einheitsdenken“ -, sie sei wie von einer Art allgemeinem Bann umgeben, der die Einzigartigkeit eines jeden in einer Blase der Uniformität aufsaugt. cc.

Der Herr lenke die Menschheit auch von ihrem Allmachtswahn ab: „Wir wollen uns einen Namen machen“, sagten die überheblichen Bewohner von Babel (V. 4), die bis zum Himmel hinaufreichen wollten, um sich an die Stelle Gottes zu setzen. Aber das seien gefährliche, entfremdende, zerstörerische Ambitionen. Der Herr, der diese Erwartungen durchkreuze, schütze die Menschheit und verhindere eine angekündigte Katastrophe.

Diese Geschichte scheine wirklich aktuell zu sein: „Auch heute beruht der Zusammenhalt statt auf Brüderlichkeit und Frieden oft auf Ehrgeiz, Nationalismus, Homologisierung und techno-ökonomischen Strukturen, die die Überzeugung vermitteln, dass Gott unbedeutend und nutzlos ist: nicht so sehr, weil man nach mehr Wissen strebt, sondern vor allem, um mehr Macht zu erlangen“. Es sei dies eine Versuchung, die die großen Herausforderungen der heutigen Kultur durchdringe.

Mit anderen Worten: „man kann Jesus nur verkünden, wenn man in der Kultur seiner Zeit lebt und immer die Worte des Apostels Paulus über die heutige Zeit im Herzen trägt: „Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade habe ich dich erhört, / am Tag der Rettung habe ich dir geholfen. Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da, der Tag der Rettung“ (2 Kor 6,2). Es sei daher nicht nötig, die heutige Zeit mit alternativen Visionen aus der Vergangenheit zu vergleichen. Es reiche auch nicht aus, nur erworbene religiöse Überzeugungen zu wiederholen, die, so wahr sie auch sein mögen, im Laufe der Zeit abstrakt würden: „Eine Wahrheit wird nicht glaubwürdiger, wenn man sie mit lauter Stimme verkündet, sondern wenn sie durch das eigene Leben bezeugt wird“.

Der apostolische Eifer sei niemals bloße Wiederholung eines erlernten Stils, sondern ein Zeugnis dafür, dass das Evangelium hier und heute für uns lebendig sei. In diesem Bewusstsein sollten wir unsere Zeit und unsere Kultur als Geschenk betrachten. Sie gehörten uns, und sie zu evangelisieren bedeute nicht, sie aus der Ferne zu beurteilen, nicht einmal auf einem Balkon zu stehen und den Namen Jesu zu rufen, sondern auf die Straße zu gehen, dorthin, wo die Menschen lebten, die Räume aufzusuchen, in denen die Menschen litten, arbeiteten, studierten und nachdächten, die Kreuzungspunkte zu bewohnen, an denen die Menschen sich darüber austauschten, was für ihr Leben sinnvoll sei.

Es bedeute, als Kirche „Sauerteig des Dialogs, der Begegnung und der Einheit“ zu sein. Schließlich seien die Formulierungen unseres Glaubens selbst die Frucht des Dialogs und der Begegnung zwischen verschiedenen Kulturen, Gemeinschaften und Instanzen. Wir dürften keine Angst vor dem Dialog haben: Im Gegenteil, gerade die Konfrontation und die Kritik würden uns helfen, die Theologie davor zu bewahren, zur Ideologie zu werden.

Es sei notwendig, an den Kreuzungen des Heute zu stehen. Sie zu verlassen, würde das Evangelium verarmen lassen und die Kirche auf eine Sekte reduzieren. Sie zu aufzusuchen, helfe uns Christen hingegen, die Gründe unserer Hoffnung neu zu verstehen, aus dem Schatz des Glaubens „Neues und Altes“ zu schöpfen und zu teilen.

Kurz gesagt, mehr als die Welt von heute bekehren zu wollen, „müssen wir die Seelsorge neu ausrichten, damit sie das Evangelium in der heutigen Zeit besser verkörpert“ (vgl. EG 25).

„Machen wir uns den Wunsch Jesu zu eigen“, so Franziskus abschließend: „den Reisegefährten zu helfen, ihre Sehnsucht nach Gott nicht zu verlieren, ihr Herz für ihn zu öffnen und den Einen zu finden, der dem Menschen heute und immer Frieden und Freude schenkt“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, die Lesungen der letzten Woche des Kirchenjahres laden uns dazu ein, angesichts der Heimsuchungen dieser Welt niemals zu verzagen, sondern auf den Herrn zu hoffen und zu vertrauen, der uns seine beständige Nähe verheißen hat.

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die Polen ganz herzlich. In wenigen Tagen werden wir das Kirchenjahr abschließen und einen neuen Advent in unserem Leben beginnen. Möge diese spirituell starke Zeit für euch und eure Familien eine fruchtbare Gelegenheit der Vorbereitung auf die Geburt des Erlösers sein. Öffnet euch für Christus, der sich in den Gesichtern der Traurigen, Einsamen und Hungrigen verbirgt. Erlaubt den Bedürftigen, dem liebenden Gott in euren Häusern zu begegnen. Ich segne euch von Herzen.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

 Wilolf 29. November 2023 
 

Ich verstehe auch nur Bahnhof

Die Ideologie möchte das Einzigartige aufzwingen??? Da passt höchstens das Aufzwingen zur Ideologie, aber sonst nichts.


0
 
 J. Rückert 29. November 2023 
 

Neues Narrativ: Wir müssen Babylon lieben

Der Papst hat die Geschichte ordentlich aktualisiert.
Ein Herrscher Babylons zwang Frauen zur Tempelprostitution, denn er wollte dadurch ein vielfältiges, ein mächtiges Volk züchten. Der Begriff „Babylonische Hure“ hat seinen Grund. Sollte uns das heute Vorbild sein? Noch nie hatte ein Babylon bestand und der Zerfall war immer blutig.
Der Turmbau zu Babel hat für mich ein altes, ein unangenehmes Muster: Der Gott da oben verwirrt die Sprache der Menschen, damit sie ihm nicht bedrohlich werden (könnten seinen Olymp wie die Titanen stürmen; wenn sie sich nicht mehr verstehen, halten sie sich gegenseitig in Schach).


0
 
 Kostadinov 29. November 2023 

vielleicht liegt's an der Übersetzung...

...aber schon der Einleitungsblock liest sich für mich maximal verwirrend


2
 

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