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Volker Kauder kritisiert EKD-Position zur starken Liberalisierung der Abtreibungsgesetzgebung

31. Oktober 2023 in Deutschland, 11 Lesermeinungen
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Vieljähriger CDU-Spitzenpolitiker: er nehme auch von der römisch-katholischen Kirche keinen wirklichen Widerstand gegen eine Liberalisierung der Abtreibungsgesetzgebung wahr!


Landau (kath.net) Die schwankende Haltung der beiden großen Kirchen in zentralen ethischen Fragen macht es christlichen Politikern schwer, ihre Positionen zu verteidigen. Darauf wies Prof. Volker Kauder in einer Profilkonferenz des „Netzwerks bekennender Christen – Pfalz“ hin, wie die Evangelische Nachrichtenagentur „idea“ berichtete. Kauder kritisierte die jüngste Stellungnahme des Rates der EKD zur vorgeburtlichen Kindstötung und ihre Bejahung der Liberalisierung der deutschen Abtreibungsgesetzgebung. Dass die EKD möchte, dass Abtreibungen teilweise bis zur 22. Schwangerschaftswoche sogar außerhalb des Strafrechts geregelt werden könnten, nannte Kauder wörtlich „irrsinnig“. Eine derart späte Abtreibung widerspreche dem Willen Gottes, so der Jurist. Kauder war vieljährig Bundestagsabgeordneter und von 2005 bis 2018 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, heute ist er CDU-Ehrenmitglied. Kauder ist evangelischer Christ, fühlt sich bei der Evangelischen Allianz wohl, erhielt 2009 eine Privataudienz bei Papst Benedikt XVI. und wurde 2014 wegen seines Einsatzes für verfolgte Christen von Papst Franziskus mit dem Päpstlichen Gregoriusorden ausgezeichnet.

Kauder erläuterte in seinem Vortrag weiter, er nehme von der römisch-katholischen Kirche keinen wirklichen Widerstand gegen eine Liberalisierung der Abtreibungsgesetzgebung wahr. Dabei zog er die Parallele zur Einführung der sogenannten „Ehe für alle“ im Jahr 2017. Dort hätten zwar Vertreter der Evangelischen Allianz ihm gegenüber vorher Kritik geäußert, aber die katholische Kirche habe keine klare Position bezogen, die evangelische habe sich sogar für die Ehe für alle ausgesprochen. Er habe deshalb seinerzeit als Fraktionsvorsitzender die Mehrheit für die Ehe für alle nicht verhindern können. Kauder führte nach Angaben von „idea“ weiter aus, dass wenn aus den Kirchen unterschiedliche Botschaften kämen, man danach nicht mehr erwarten könne, dass die christlichen Politiker im Bundestag zu einer einheitlichen Position fänden.


Im Blick auf die gastgebende Gemeinde „Er-lebt“ und die öffentliche Kritik an ihrer Position zur praktizierten Homosexualität erläuterte er, dass Christen zu ihren Positionen stehen sollten, selbst dann, wenn sie damit in der Minderheit seien. Wer der Auffassung sei, dass die Bibel praktizierte Homosexualität als Sünde bezeichne, der müsse dies sagen und müsse „dann auch mit den Konsequenzen leben“. Immerhin habe auch Jesus Christus angekündigt, dass seine Nachfolger um seinetwillen geschmäht, ja verfolgt würden. Dennoch käme es gleichzeitig darauf an, immer deutlich zu machen, dass Christen alle Menschen liebten.

Er nehme gleichzeitig wahr, dass in den christlichen Gemeinden über das Thema Homosexualität viel gestritten würden, sich die Evangelisch-methodistische Kirche darüber inzwischen sogar schon gespalten habe. Gleichzeitig würde er sich allerdings wünschen, dass Christen in der Öffentlichkeit weniger wegen ihrer Haltung zur praktizierten Homosexualität wahrgenommen würden als wegen ihres Bekenntnisses zu Jesus Christus.

„Ich bin kein Theologe, aber überzeugter Christ.“ So beginnt Kauder am Folgetag sein frei gehaltene Predigt in der „Er-lebt Gemeinde“ (Video zur Predigt siehe unten)

Kauder betont, dass im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland die Religionsfreiheit festgeschrieben ist und „dass dieses Grundrecht nicht beschränkt, nicht begrenzt ist, sondern so wie es steht, Glaubensfreiheit ist, natürlich eingebettet in alle anderen Grundrechte wie Achtung der Person, Meinungsfreiheit, aber es gibt kein anderes Grundrecht außer Artikel 1 und 2 – „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – das so stark formuliert ist wie das Grundrecht auf Religionsfreiheit. „Niemand in der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik“ habe das Recht, „in die innere Angelegenheit einer Kirche, einer Religionsgemeinschaft einzugreifen, wenn nicht grundlegende andere Rechte (z b. Recht auf Leben und einige andere) betroffen sind.“ Später im Verlauf seiner Predigt bezeichnete er die Religionsfreiheit sogar als „das bedeutendste Menschenrecht überhaupt, denn dort, wo es keine Religionsfreiheit gibt, gibt es überhaupt keine Freiheit“. „Wenn wir in der Welt eine Gesellschaft anschauen wollen, ob sie frei oder nichtfrei ist, ob sie demokratisch ist oder nicht, dann brauche ich nur auf die Situation von Religionen – meistens von Christinnen und Christen – zu schauen.“

Dann führte Kauder in bemerkenswerten Worten aus: „Ich weiß, dass ich natürlich bei meinen Vorträgen immer wieder auch darin überprüft werde, ob ich mich selbst politisch korrekt verhalte. Dann sage ich immer nur: ‚Die Wahrheit ist immer politisch korrekt‘.“

Kauder ging in seiner Predigt auch intensiv auf die Situation verfolgter Christen weltweit ein, ein Thema, für die er sich schon lange intensiv engagiert.

Die Landauer „Er-lebt Gemeinde“ ist seit Mai 2023 Mitglied des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Sie erlebt aktuell wegen ihren christlichen Haltungen (pro klassische Ehe und gegen Abtreibung), dass sie innerstädtisch ausgegrenzt wird. In der Nacht vor der Predigt Kauders wurde ein Farbanschlag auf das Gebäude der Gemeinde verübt. Es wurden mit roter Farbe Parolen wie „My body, my choice“ oder „Kein Gott, kein Staat“ aufgebracht, außerdem Schmähungen gegen Volker Kauder, wie die Evangelische Nachrichtenagentur „idea“ berichtet. Polizei musste verhinderte außerdem verhindern, dass etwa ein Dutzend Demonstranten vor und während des Gottesdienstes, das Gelände der Gemeinde zu betreten. „idea“ schreibt weiter: „Der Landauer Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) hatte im Mai die Zusammenarbeit der Stadt mit der Gemeinde aufgekündigt. Als Grund nannte er deren Position zu praktizierter Homosexualität.“

Archivfoto Prof. Kauder (c) Volker Kauder

Die Predigt in voller Länge:

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