Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Maria - Causa Salutis
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  12. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  13. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  14. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  15. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"

Weltsynode: Bei „Umstürzlern“ wie Bischof Kräutler breitet sich Resignation aus

22. Juni 2023 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kräutler „möchte nicht pessimistisch sein“, doch es falle ihm „schwer zu glauben, dass Papst Franziskus ... mit mehr als 86 Jahren den Mut aufbringt, bsp. den Pflichtzölibat aufzuheben“. Was ist davon zu halten? kath.net-Kommentar von Petra Lorleberg


Freiburg i.Br. (kath.net/pl) „Ich möchte nicht pessimistisch sein, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass Papst Franziskus nun schon mit mehr als 86 Jahren den Mut aufbringt, beispielsweise den Pflichtzölibat aufzuheben.“ Das schreibt der emeritierte Bischof Erwin Kräutler (83) in der „Herder Korrespondenz“ in seinem Beitrag „Eiskalte Dusche“, der auch online veröffentlicht wurde. Der Österreicher war 1981 bis 2015 Bischof von Xingu im Amazonasgebiet gewesen und erlangte durch seine zeitgeistigen Positionen viel Presseaufmerksamkeit, gerade auch seitens der „offiziell-katholischen“ (sprich direkt kirchenfinanzierten) Medien.

Kräutler zentriert seine Fragen an die aktuellen binnenkirchlichen Entwicklungen direkt auf die Rolle von Papst Franziskus: „Warum hat sich Papst Franziskus geweigert, die mit mehr als einer Zweidrittelmehrheit von der Synode verabschiedeten Vorschläge zu approbieren, wenn auch noch nicht für die gesamte Weltkirche, so doch wenigstens für die Kirchen in Amazonien?“ Pathetisch fragt der Bischof weiter: Warum habe Franziskus zunächst „eine panamazonische Synode als Forum einberufen, um ‚neue Wege für die Kirche‘ zu suchen und dann plötzlich einen Riegel vorgeschoben? Warum wollte er von Anfang an ‚mutige Vorschläge‘ seitens der Bischöfe Amazoniens? Es ist wohl leichter über eine ‚ganzheitliche Ökologie‘ zu debattieren als über Strukturveränderungen innerhalb der Kirche! Warum hatten bei der Synode Kurienkardinäle und andere Kardinäle und Bischöfe, die Amazonien und seine Probleme gar nicht kennen, Stimmrecht, während den an der Synode teilnehmenden Frauen aus Amazonien bis zuletzt das Stimmrecht versagt blieb?“


Allerdings bleibt Kräutler die Antworten schuldig. Sonst hätte der gern als „Amazonas-Bischof“ von der Presse gehypte Kleriker nämlich darauf hinweisen müssen,
1. dass es bei den einschlägigen Änderungswünschen schon längst nicht mehr um einzelne Feinjustierungen und Anpassungen innerhalb einer gesunden kirchlichen Lehre und Struktur geht - sondern es um eine völlige Umwälzung der katholischen Kirche von innen her.
2. dass die katholische Kirche wegen genau dieser von Kräutler eifrig nickend bejahten Positionen aktuell direkt am Rand des Schismas steht und dass diese ungesunden Polarisierungen ausgerechnet gerade von den gern als „progressiv“ betitelten kirchlichen Kräften vorangetrieben werden.

Die Resignation, die Kräutler dankenswerterweise zu Papier gebracht hat, steht in einem sehr gesunden Verhältnis zur wachsenden Erkenntnis bei Papst Franziskus, dass ein weiteres Schisma weder der katholischen Kirche noch den Armen in strukturell entsetzlich benachteiligten Lebenssituationen wirklich helfen wird.

Zur Aussage Kräutlers, es falle ihm schwer zu glauben „dass Papst Franziskus nun schon mit mehr als 86 Jahren den Mut aufbringt“, ist außerdem zu fragen: Sollte dies ein Wink Kräutlers mit dem Zaunpfahl sein, dass Papst Franziskus zurücktreten möge? Das wäre nicht nur eine Unverschämtheit eines Bischofs, sondern es wäre obendrein eine eklatante Realitätsferne. Weiß Kräutler ernsthaft nicht, dass die Verantwortung, die katholische Kirche in ein neues Schisma zu führen, auch keiner der Nachfolger von Papst Franziskus leichtfertig auf sich nehmen können wird? Immerhin ist ein Schisma ein Thema, aus dem man für Päpste jeglicher inhaltlichen Grundrichtung hocheffektiv Alpträume gestalten kann.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  5. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  6. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  7. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  8. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  9. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  10. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  11. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  12. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  13. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  14. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  15. Maria - Causa Salutis

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz