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Der Papst im Spital und das lange Schweigen des Vatikans

7. Juni 2023 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Papst Franziskus und seine Gesundheit: Kaum ein Thema im Vatikan weckt größere Aufmerksamkeit Grund dafür sind mitunter wilde Spekulationen der Medien, aber auch die Kommunikation aus dem Vatikan - Von Kathpress-Korrespondentin Severina Bartonitschek


Vatikanstadt/Rom (kath.net/KAP) Der Papst war am Dienstag im Krankenhaus. Schon wieder. Das berichtete zuerst die italienische Nachrichtenagentur "Ansa" unter Berufung auf "zuverlässige Quellen". Demnach soll er um 10.40 Uhr in die Abteilung für Altersmedizin der römischen Gemelli-Klinik eingeliefert worden sein. Der Grund: Kontrolluntersuchungen. Vor 12 Uhr soll er das Spital dann wieder verlassen haben. Aufgrund von Journalistenanfragen bestätigte der Vatikan den Spitalsaufenthalt am Nachmittag.

Obwohl diesmal alles zusammenzupassen scheint, weckt der Grund des Aufenthalts im Krankenhaus negative Erinnerungen. Ende März verbrachte Franziskus schon einmal drei Tage in der Gemelli-Klinik. Als damals seine Einlieferung bekannt wurde, sprach der Vatikan zunächst von "geplanten Untersuchungen". Italienische Medien berichteten hingegen von einer Krankenwagenfahrt Richtung kardiologische Abteilung, gar von einem Herzinfarkt war die Rede.


Vatikansprecher Matteo Bruni korrigierte daraufhin seine erste Mitteilung. Franziskus habe eine Atemwegsinfektion, "die einige Tage lang eine angemessene medizinische Behandlung im Krankenhaus erfordern wird". Es solle sich weder um eine Lungenentzündung noch um eine Coronainfektion handeln.

Obwohl Bruni diese Informationen vermutlich auf Anweisung herausgegeben hatte, ließ ihn sein oberster Chef kurze Zeit später auflaufen. Vor versammelter Journalistenschar erzählte Franziskus freimütig von einer Lungenentzündung. Er habe sich schlecht gefühlt und hohes Fieber bekommen und sei dann in das Krankenhaus eingeliefert worden, berichtete der Papst auf seiner Rückreise aus Ungarn. Also doch keine Bronchitis?

"Vaticanisti" vermissen offizielle Informationen

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, lautet ein bekanntes Sprichwort. Das beschreibt derzeit treffend die Beziehung zwischen Journalisten und Vatikan-Presseamt. Alteingesessene "Vaticanisti" erinnern sich wehmütig an die Zeiten von Papstsprecher Joaquin Navarro-Valls: Knapp zwei Jahrzehnte lang begleitete der Spanier Papst Johannes Paul II. - bis zu dessen Tod 2005.

Der polnische Papst verbrachte zum Ende seines Lebens viel Zeit in der Gemelli-Klinik. Wegen seiner häufigen Aufenthalte dort bezeichnete er das Krankenhaus einmal scherzhaft als eine Art Nebenvatikan. Navarro-Valls begleitete seinen Chef in den eigenen Papsttrakt des Spitals. Und er versorgte Medienvertreter mit Informationen. Regelmäßig klärte der Pressesprecher, selbst Mediziner, Journalisten über den Zustand des Papstes auf - proaktiv.

Stundenlanges Warten auf Erklärungen

Die Kommunikationsstrategie des Vatikans heute ist das exakte Gegenteil. Statt mögliche Spekulationen im Voraus zu vermeiden und offen über Vorgänge zu kommunizieren, passiert erst einmal nichts. Getrieben von zahlreichen Medienanfragen folgt erst Stunden später eine kurze Mitteilung. Deklariert ist sie als Erklärung von Pressedirektor Bruni. Zuvor dürfte sie wohl schon durch viele Hände innerhalb der Kommunikationsbehörde und mitunter des Staatssekretariats gegangen sein. Das könnte die lange Reaktionszeit erklären.

Das Alter des Papstes, sein schon angeschlagener Gesundheitszustand, der Kontakt mit vielen Menschen und das enorme Arbeitspensum bedingen Erkrankungen. Für den auch als Sturkopf bekannten Franziskus ist "Kürzer treten" offenbar keine Option, weitere Gesundheitsprobleme werden sich kaum vermeiden lassen. Nach dem kürzlichen Kommunikationsdesaster war die Hoffnung auf eine geänderte vatikanische Medienstrategie bei diesem Thema groß - aktuell lässt sie noch auf sich warten.

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