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Französische Bischofskonferenz beschließt Seligsprechungsverfahren für Kardinal Henri de Lubac

2. April 2023 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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De Lubac war prägend für drei Päpste - Wichtiger Theologe des II. Vatikanischen Konzils - Französische Bischöfe wollen sein Seligsprechungsverfahrung in die Wege leiten - Auch Regensburger Bischof Voderholzer hatte sich intensiv mit ihm beschäftigt


Paris (kath.net/pl) Der französische Jesuit Henri de Lubac (1896-1991) hatte theologischen Einfluss auf drei Päpste, darunter Benedikt XVI. in dessen Zeit als junger Theologe. Am 31. März 2023 gaben die zur Vollversammlung in Lourdes versammelten Bischöfe Frankreichs bekannt, dass sie für die Eröffnung seines Seligsprechungsverfahrens gestimmt hatten, berichtete das internationale katholische Portal „Aleteia“. Lubac gilt als einer der Vordenker der sogenannten „Nouvelle Theologie“.

Henri de Lubac war 1896 in Cambrai in Nordfrankreich geboren worden. In seiner Jugend waren Ordensgemeinschaften aus Frankreich vertrieben worde, deshalb trat er 1913 in England der Gesellschaft Jesu bei. Er wurde 1915 eingezogen und an der Front schwer am Kopf verwundet. Seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg prägten ihn bleibend.

Lubac wurde 1927 zum Priester geweiht, danach lehrte er in Lyon Theologie. 1938 wurde er nach der Veröffentlichung seines Buches „Catholicisme“ (deutscher Titel: „Katholizismus als Gemeinschaft“) zu einer anerkannten Persönlichkeit in der intellektuellen Welt und legte die Grundlagen einer Theologie, die für den interreligiösen Dialog und für eine entschlossene, aber respektvolle Auseinandersetzung mit dem Atheismus offen ist. Zusammen P. Jean Daniélou gründete er1941 die Buchreihe „Sources chrétiennes“.


Lubac wandte sich entschieden gegen Antisemitismus und Nationalsozialismus. In der Nachkriegszeit erwies sich seine Theologie in einer Zeit, die von einer gewissen Versteifung geprägt war, als zu gewagt, 1950 beurlaubte ihn der General der Jesuiten für acht Jahre.

Erst das Zweite Vatikanische Konzil war für ihn eine Form der Rehabilitation, schildert „Aleteia“ weiter. Seine Teilnahme als Experte an der Arbeit des Konzils führte zu seiner Ernennung durch Paul VI. zum Mitglied der Sekretariate für nichtkatholische Christen und für Nichtchristen.

1983, also acht Jahre vor Lubacs Tod 1991, ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum nicht wählbaren Kardinal. Noch 1969 hatte de Lubac seine Erhebung zum Kardinal abgelehnt.

Papst Franziskus, der zur Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jesuitenorden seine eigene theologische Ausbildung durchlief, las seine Werke auf Französisch und zitierte ihn später häufig, insbesondere in Bezug auf seine Vision der „Kirche als Mutter“.

Auch die Lehre Benedikts XVI. über eine „Hermeneutik der Kontinuität“ in der Auslegung des Zweiten Vatikanischen Konzils stützte sich stark auf Henri de Lubac. Der letzte zu Lebzeiten des emeritierten Papstes Benedikt XVI. verliehene Ratzinger-Preis ging 2022 an den französischen Jesuit Michel Fédou, einen Spezialisten für die Arbeit seines berühmten Kollegen in der Gesellschaft Jesu.

Allerdings hatte die sogenannte „nachkonziliare Krise“ Lubac dann dazu veranlasst, wieder spürbarer zugunsten der Tradition zu argumentieren. So diagnostizierte er 1968  in seinem Buch „Krise zum Heil: Eine Stellungnahme zur nachkonziliaren Traditionsvergessenheit“: „Die Tradition der Kirche wird verkannt und nur noch als Last empfunden. (…) Dieser Tradition, die glaubend empfangen und im Glauben weitergeführt wird, stellt man vermessen die eigene persönliche ‚Reflexion‘ entgegen.“

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer „hat sich wissenschaftlich intensiv mit de Lubac beschäftigt“, informierte das Bistum Regensburg bereits vor einiger Zeit auf seiner Homepage. Das Bistum charakterisierte de Lubac als „einen der großen Impulsgeber für eine Erneuerung der katholischen Kirche im 20. Jahrhundert“. Er hatte in seiner Zeit als Theologieprofessor an der Universität Trier über ihn geschrieben: „Galt de Lubac noch zu Beginn der 1960‐er Jahre als ein Progressiver, musste er sich nur ein paar Jahre später als konservativ verdächtigen lassen. Doch nicht er hatte sich gewandelt, sondern die öffentliche Wahrnehmung, in der zunehmend profane Wissenschaften wie Soziologie und Psychologie in den Rang von Leitwissenschaften aufstiegen und die Theologie zu dominieren begannen. Schon 1968 warnt er in dem Buch ‚Krise zum Heil?‘ (dt. 1969, ²2001) vor einer die Kirche in ihrem Kern bedrohenden Traditionsvergessenheit.“ Voderholzer erinnerte in seinem Beitrag zuvor auch darauf hingewiesen, dass Lubacs unmittelbare Mitwirkung am Zweiten Vatikanischen Konzil „am deutlichsten beim sogenannten ‚Schema 13‘ festzustellen“ sei, „aus dem dann die Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute Gaudium et spes hervorgegangen ist. Zusammen mit dem damaligen Erzbischof von Krakau, Karol Wojtyla, arbeitete er an den Passagen über den Atheismus mit. Die Artikel 19‐22 von Gaudium et spes erinnern in vieler Hinsicht an de Lubac. Der französische Jesuit und der spätere Papst kannten und schätzten sich seit dieser Zeit sehr.“

Archivfoto: links: de Lubac – rechts: Papst Johannes Paul II. erhebt de Lubac 1983 zum Kardinal


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