Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  3. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  4. Maria - Causa Salutis
  5. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  9. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  10. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  11. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  12. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  13. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  14. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  15. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr

Opfersprecher: Missbrauchsaufarbeitung scheint beim Synodalen Weg „nur Mittel zum Zweck zu sein“

27. März 2023 in Deutschland, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Grundsatzkritik von Missbrauchsopfer Matthias Wimmer (Sprecher des Betroffenenbeirats des Bistums Würzburg) – „Mir sträuben sich bei der Aussage eines Verantwortlichen des BDKJ ‚Liebe kann niemals Sünde sein‘ die Haare“


Bonn (kath.net) Grundsatzkritik äußerte das Missbrauchsopfer Matthias Wimmer (Sprecher des Betroffenenbeirats des Bistums Würzburg) an der Missbrauchsaufarbeitung durch den Synodalen Weg. Im Interview mit „Maria 1.0“ stellte er wörtlich fest: „Die aktuelle Berichterstattung spiegelt sehr deutlich, worum es im Eigentlichen ging: um Selbstdarstellung, Machtverschiebung und um Diskutieren um des Diskutierens willen. Das Thema Missbrauch wird in der Berichterstattung nur am Rande erwähnt und so war es meinem Empfinden nach auch bei den jeweiligen Sitzungen. Konkret die Segnung von „Paaren, die sich lieben“ wird ja als toller Fortschritt bejubelt, mit Missbrauchsprävention hat das aber leider gar nichts zu tun. Im Gegenteil, mir sträuben sich bei der Aussage eines Verantwortlichen des BDKJ ‚Liebe kann niemals Sünde sein‘ die Haare. Womöglich dachte sich das der Pfarrer, der mich missbrauchte, damals auch. Ähnliches gilt für die übrigen Themen, für die der Missbrauch nur Mittel zum Zweck zu sein schien.“


Wimmer war als achtjähriger Junge über einen Zeitraum von zwei Jahren von einem Priester missbraucht worden. Er schildert, dass ihm und seiner Familie einerseits „zur Tatzeit vor ziemlich genau 40 Jahren übel mitgespielt“ wurde. „Die Offiziellen des Bistums hüllten sich in Schweigen und versuchten, das Ganze abzutun. Die Pfarrei vor Ort spaltete sich in zwei Gruppen: Die einen glaubten den Erzählungen der Kinder (denn ich war ja kein Einzelfall), die anderen verteidigten den Täter vehement und taten alles als Hirngespinste ab.“ Doch sei es andererseits „Anfang 2000 dann doch zu Äußerungen der kirchlichen Verantwortlichen“ gekommen, „aus denen man ablesen konnte, dass ein Umdenken stattgefunden hatte. V.a. seit dem Beginn der sog. Missbrauchskrise versucht man offensiv gegen Missbrauch vorzugehen und die Vergangenheit aufzuarbeiten. Dies nehme ich zunächst einmal positiv zur Kenntnis. Inwieweit diese Bemühungen ein echtes und ehrliches Bedürfnis oder nur auf Drängen der Öffentlichkeit ein notwendiges Übel sind, das abgearbeitet werden muss, ist mir noch nicht ganz klar.“

Er fordert, dass Gläubige den Missbrauchsskandal ernst nehmen müssten. „Opfer müssen gehört werden und das Vertrauen in die Kirche gegebenenfalls erst wieder finden. Dies kann nur geschehen mit einer Aufarbeitung in Wahrheit. Verbrechen müssen konsequent geahndet werden – natürlich auch unter Zuziehen der weltlichen Strafverfolgungsbehörden – wer auch immer der Beschuldigte sein mag.“ Es verbiete sich, Verbrechen zu verniedlichen und zu vertuschen, „da sich die Täter nicht nur am Menschen, der als Objekt des Täters missbraucht wird, versündigen, sondern auch an der Kirche und ihrem Gründer. Heilung und Versöhnung kann also nur geschehen, wenn die Täter und Vergehen benannt und ohne Wenn und Aber bestraft werden.“

Wimmer betonte eigens: „Nicht das Missbrauchsopfer schädigt die Kirche im Sinne, sondern ganz alleine der Täter und seine Helfer!“

Link zum Maria 1.0-Interview in voller Länge.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  4. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  5. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  6. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  7. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  8. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  9. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  10. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacre Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  11. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  12. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  13. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  14. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  15. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz