Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  2. Papst Pi
  3. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  4. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  5. Erzbischof Lackner zur Amoktat in Graz: "Tief betroffen und sprachlos"
  6. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?
  7. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  8. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  9. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  10. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  11. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  12. Priesterweihen 2025: Mehr Jungpriester als Spätberufene
  13. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  14. „Iran ist das einzige UN-Mitglied, das offen Vernichtung eines anderen Staates fordert – Israels“
  15. Deutsche Gesundheitsministerin will Grill- und Alkoholverbot bei öffentlichen Sportveranstaltungen

Die reguläre Tauferlaubnis für Laien und das „mangelnde ökumenische Fingerspitzengefühl“

3. November 2022 in Kommentar, 49 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Durch eine neue Regelung in deutschen Diözesen würde völlig unnötig ein Konflikt mit den orthodoxen und altorientalischen Kirchen entstehen.“ Gastkommentar von Msgr. Erzpr. Mag. Franz Schlegl


Wien (kath.net) Aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart wird berichtet, dass in Zukunft auch Laien (Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen) regulär Taufen spenden sollen. Es scheint allerdings schwer vorstellbar, dass bei einer nicht allzu großen Anzahl von Taufen, es nicht möglich sein sollte einen Priester dafür aufzutreiben.

Abgesehen davon würde eine solche Entscheidung mehrfache Probleme bringen. Die katholische Kirche ist Weltkirche mit über 1,3 Milliarden Mitgliedern. Es kann nicht in einer Diözese (oder in einigen Diözesen) etwas eingeführt werden, was in anderen Diözesen anderer Länder absolut undenkbar ist! Es entsteht der Eindruck durch eine Hintertür das "Frauenpriestertum", welches durch die endgültige Entscheidung von Papst Johannes Paul II. unmöglich ist, einführen zu wollen. Ganz ähnlich gab es ja den Wunsch von Pastoralassistenten/Pastoralassistentinnen, die in Spitälern Krankenseelsorge durchführen, auch die Vollmacht zur Spendung der Krankensalbung zu erhalten, welche nach gängiger Lehre in West-und Ostkirche nur dem Priester vorbehalten ist. Mit dem Dichter könnte man sagen: "Man erkennt die Absicht und man ist verstimmt!"


Abgesehen davon würde eine Erlaubnis zur regulären Taufe durch Laien ein nicht unbeträchtliches ökumenisches Problem mit den Orientalischen Kirchen entstehen.

Sollte zum Beispiel ein Katholik, der auf diese Weise getauft worden ist, zur orthodoxen Kirche übertreten, würde er als ungetauft gelten und sowohl Taufe, als auch die Firmung (Myronsalbung) würde erneut gespendet. Weder die orthodoxe, noch die griechisch-katholische Kirche kennt eine Spendung der Taufe durch Laien (die griechisch katholische Kirche akzeptiert, weil mit Rom in Kommuniongemeinschaft, die Nottaufe durch Laien).

Nicht einmal der Diakon darf in der orthodoxen oder griechisch-katholischen Kirche allein die Taufe halten (nicht einmal ein Begräbnis, weil er nicht den Segen spenden kann!). Durch eine neue Regelung in der genannten deutschen Diözese würde völlig unnötig einen Konflikt mit den orthodoxen und altorientalischen Kirchen entstehen. Die katholischen Ostkirchen kämen in dem Fall in eine schwierige Situation, weil von ihnen verlangt würde etwas zu akzeptieren, was der gesamten orientalischen Tradition widerspricht!

Es hat sogar in der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche eine Diskussion darüber gegeben, ob man Kindern des lateinischen Ritus, die noch nicht die Firmung empfangen haben, in einer Liturgie des byzantinischen Ritus überhaupt die Kommunion erteilen dürfte! In allen ORIENTALISCHEN Riten, gleichgültig, ob mit Rom verbunden, oder getrennt, wird die Firmung (= Myronsalbung) unmittelbar nach der Taufe durch den Priester gespendet, weshalb eben kein Diakon taufen kann.

Es entsteht in den östlichen Kirchen (durchaus auch bei der lateinischen Katholiken Osteuropas) der Eindruck einer gewissen "Salamitaktik“, sozusagen scheibchenweise das Weihepriestertum auszuhebeln und auch das "Frauenpriestertum" schmackhaft zu machen. Am Ende wäre ein Schisma!

Übrigens könnte es sogar nach einer solchen Taufe Probleme bei einer Trauung geben, wenn nämlich ein so getaufter Katholik einen Orthodoxen oder Altorientalen heiraten möchte. Da kann der lateinische Bischof nämlich eine Dispens von der katholischen Formpflicht geben, und dem orientalische Priester die Trauung überlassen. Für den orientalischen Priester wäre aber der "katholische Partner" ungetauft, damit aber eine Trauung unmöglich. Griechisch-katholische Priester wären in diesem Fall in einem Loyalitätskonflikt, zwischen ihrer Gemeinschaft mit Rom und ihrer eigenen orientalische Tradition.

Sind solche Konflikte wirklich notwendig? Könnte es nicht auch sein, dass durch solche Aktionen in Westeuropa gläubige Katholiken zu traditionalistischen Gruppen, die nicht in voller Gemeinschaft mit der gesamten katholischen Kirche stehen, getrieben werden? Muss das sein? Im Hinblick auf die Gesamtkirche ist nur zu hoffen, dass dieses Vorhaben nicht umgesetzt wird.

Monsignore Erzpriester Franz Schlegl (siehe Link) (rit.lat./rit.byz.ukr.) ist Priester der Erzdiözese Wien

Symbolbild: Orthodoxes Mädchen empfängt die Hl. Kommunion


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  2. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  3. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  4. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  5. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  6. Papst Pi
  7. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  8. Gymnasiasten in Essen wollten Abifeier mit Geschlechtertrennung
  9. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  10. Papst Leo räumt auf! - Mosaike von Pater Rupnik verschwinden von der Website von Vatican News
  11. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  12. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  13. Kardinal Kasper: Papst Leo „ist ein Mann der Mitte“
  14. "Duftend wie Weihrauch, der einen ganzen Raum erfüllt, obwohl er dabei verbrennt"
  15. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz