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Ein Sakrament stirbt...

2. November 2022 in Kommentar, 45 Lesermeinungen
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Der neue Mainzer „‚Sterbesegen‘ hat keinerlei liturgische Approbation, ist theologisch absolut defizient und geht letztlich vor das Zweite Vatikanische Konzil zurück.“ Gastkommentar von Msgr. Joachim Schroedel, Kairo


Mainz (kath.net) Passend am Allerheiligentag, nachdem ich von einer wundervollen Firmung im Auftrag des Erzbischofs von Freiburg in meine Heimat Rheinhessen zurückkam, fand ich in meiner Post ein (leider undatiertes) Schreiben des „Dezernats Seelsorge“ des Bischöflichen Ordinariats Mainz. Das Schreiben, dem ein Faltblatt „Sterbesegen“ bei lag, zitierte meinen Bischof Peter Kohlgraf.

Er „begrüßt es sehr, dass der Sterbesegen im Bistum Mainz bekannter wird, und er empfiehlt seine Verwendung allen, die Menschen am Lebensende begleiten“.

Nun war ich schon sehr interessiert, denn das Wort „Sterbesegen“ war mir bis dato nicht wirklich bekannt. Wie oft schon durfte ich als Priester die „ultima unctio“ spenden. Heute eher unter dem Namen „Krankensalbung“ bekannt, sah ich es immer als die wundervolle Weise der Verkündigung, dass der Herr bis in die letzte Stunde durch den Dienst der Priester präsent ist. Es ist eben nicht die „Letzte Ölung“, sondern das Gebet für den Sterbenden um Aufrichtung und Heilung – immer, natürlich, nach dem Willen des Herrn.

Nun lese ich von meinem Bischof: „Rituale... können gerade in herausfordernden Situationen eine große Hilfe sein. Der Sterbesegen ist ein ‚Geländer’, an dem Seelsorger und Angehörige sich festhalten können...“. Segen, zur Festigung der Seelsorger und Angehörigen? Ich wurde etwas unruhig.


Ein Segen gilt einem Menschen, und ist kein „Geländer“ für den Segnenden, also quasi: ein Trost. Aber nach wenigen Worten wurde mir gesagt: „Jeder Mensch kann segnen! Daher ist der Sterbesegen nicht nur für hauptamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger gedacht.“.

Im Folgenden wird mit keinem Wort erwähnt, dass es das „Sakrament der Krankensalbung“ gibt, das nicht nur ein „Trost“ ist, sondern selbst sündenvergebend wirkt.

Und ich dachte an das, was ich vom Zweiten Vatikanischen Konzil lernen durfte: „Durch die heilige Krankensalbung und das Gebet des Priesters empfiehlt die ganze Kirche die Kranken dem leidenden und verherrlichten Herrn, dass er sie aufrichte und rette (vgl. Jak 5,14–15 EU), ja sie ermahnt sie, sich aus freien Stücken mit dem Leiden und dem Tode Christi zu vereinigen (vgl. Röm 8,17 EU; Kol 1,24 EU; 2 Tim 2,11–12 EU; 1 Petr 4,13 EU) und so zum Wohle des Gottesvolkes beizutragen.“ (Lumen gentium , Nr. 11)

Sterbesegen? Welche Vergewaltigung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Welche Rückkehr in die vorkonziliare Haltung der „ultima Unctio“, der „Letzten Ölung“!

Im beigefügten Handzettel wird mit keinem Wort die Hoffnung auf Heilung formuliert. Der „Sterbesegen“ (an sich ein „Unwort“!) hat keinerlei liturgische Approbation, ist theologisch absolut defizient und geht letztlich vor das Zweite Vatikanische Konzil zurück.

Ich hätte nie gedacht, dass in meinem Bistum einmal ein seltsamer Doppelschritt geschehen wird.

Zum Einen: Ein Heiliges Sakrament wird mit keinem Wort erwähnt, vielmehr wird so getan, als ob man mit so herzlicher Verbundenheit den Trauernden zu Gute kommen würde.

Zum Andern: Der „Sterbesegen“ (von dem der Bischof sagt, jeder könne ihn spenden, ja: jeder könne überhaupt segnen) geht vor die Reformation des Ritus der Krankensalbung hinweg und zeigt letztlich keinerlei Hoffnung auf Heilung. „Er richte Dich wieder auf“ fehlt in diesen Texten.

Das Zweite Vatikanische Konzil hat uns, auch im Tode, die Perspektive des „Überlebens“ eröffnet. Nicht mehr „Letzte Ölung“, sondern „Krankensalbung“ heißt im Deutschen dieses Sakrament.

Nun sind Bistümer (Mainz sagt Dank dem Bistum Speyer für die Texte!) bereit, einen „Sterbesegen“(!) zu spenden. Natürlich von Laien, denn „Jeder Mensch kann segnen“ (Bischof Kohlgraf in diesem undatierten Schreiben). Eine „Sterbesegnung“ wäre aber nichts anderes als eine unliturgisch-profanisierte „letzte Ölung“.

Diese Entwicklungen verunsichern mich zutiefst. Dem Sakrament der Krankensalbung wird Lebewohl gesagt (vielleicht im Hinblick auf die Zukunft, in der es ohnedies kaum mehr Priester geben wird), es wird ein „Sterbesegen“ geschaffen, der ohne jede Tradition ist (und natürlich auch „von allen“ gespendet werden kann), und man geht vor die Neuformulierung der Krankensalbung der Liturgie nach den Zweiten Vatikanischen Konzils zurück, indem man jede Hoffnungsperspektive in diesem „Segen“ streicht.

Die Krankensalbung, eines der Sieben Sakramente der Kirche, wird mit keinem Wort erwähnt. Das ist wohl das Schlimmste, das man feststellen muss. Das Sakrament wird gestrichen. Priester, die dieses Sakrament spenden, sind infolge auch nicht wirklich nötig.

Wem will man dabei dienen? Ich sehe nur eine Antwort: Nach dieser „bischöflichen Entscheidung“ können (endlich!) alle, Männer wie Frauen (!) Segen spenden und Seelsorger*innen sein! Priestertum? Das scheint so oder so bald zuende. Und um Priesternachwuchs zu beten? Das ist ja wohl mehr als „konservativ“ (das Schimpfwort aller modernen „neuen Wege“).

Foto (c) Bistum Mainz/Homepage/Screenshot


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Lesermeinungen

 modernchrist 6. November 2022 
 

Die positive und heilende Wirkung des Sakramentes

wird hier in eindrucksvollen Beispielen dargelegt. Danke dafür! Wie wäre es, wenn man nicht neue Rituale erfinden würde, sondern das klare Sakrament der Krankensalbung mal mit sorgfältigen Katechesen verkünden und erklären würde? Dass man eben schon zuhause, bevor man zu einer lebensgefährlichen Operation in die Klinik geht, den Priester ruft und sich stärken lässt? Dann ist später bei Todesgefahr und Koma nicht alles so bedauerlich, wenn nicht zügig ein Priester zu dem Kranken kommen und mit ihm nicht sprechen kann. Das Sakrament heißt Krankensalbung und nicht Todessalbung. Als es noch letzte Ölung hieß, da waren die Leute sterbend zuhause, die Verwandten holten rechtzeitig den Priester. In der Klinik ist es oft recht spät und fremd. Ebenso ist es nötig, die Trauung besser zu erklären: Gott kommt als Dritter in den Bund hinein, repräsentiert durch den Priester! Durch diese absolute Treue und Hilfe Gottes ist die Ehe unauflöslich! Das können keine Pastis und Pastillen.


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 Zeitzeuge 3. November 2022 
 

@derfromme und Holunder: Danke für Ihre Replika;

der CIC fußt bzgl. der Leitungsfunktion des Priesters auf der hierarchischen Verfassung unserer hl.
kath. Kirche, die jure divino ist. Ein Nichtprie-
ster kann nicht Christus repräsentieren, vgl. Link.
Natürlich könnnen nicht spezifisch priesterliche
Aufgaben von mithelfenden Laien übernommen werden,
wie in dem vorhin verlinkten vat. Dokument beschrieben.

Ihre Kritik, Holunder, ist klar berechtigt.
Die Seel-Sorge muß zusammen und mit der hl. Messe
absoluten Vorrang für jeden Priester vor anderen
Dingen haben, z.B. hl. Messe, Beichte, Sterbe-
sakramente.

Das ist unendlich wichtiger als z.B. die Teilnahme
an einer Priesterratssitzung ......!

www.leopoldinum.at/der-priester-identitat-und-wesen/


1
 
 Derfromme 3. November 2022 
 

@Zeitzeuge

Vielen Dank für die korrekte kirchenrechtliche Einordnung der Gemeindeleitung.Es bleibt nur das Problem, daß die Priester sich nicht teilen können. Das Thema wird dann durch Grossgemeinden umgangen, wo zwar oben noch ein Priester steht, darunter in Seelsorgeeinrichtungen aber ales möglich ist. Das kann ja auch keine Lösung sein.


2
 
 Holunder 3. November 2022 
 

@Zeitzeuge

"Wir haben keinen Priestermangel, sondern einen Gläubigen-Mangel" hört man immer wieder und wurde in ähnliche Form zum Beispiel vor kurzem von P. Karl Wallner gesagt. Wenn das so ist, warum kommt dann kein Priester zu einem sterbenden Menschen, wenn man ihn ruft? Ständig wird beklagt, dass die Priester und die Sakramente nicht mehr wertgeschätzt werden. Auf der anderen Seite muss man aber geradezu darum kämpfen, damit man die Sakramente überhaupt empfangen kann. Das fängt ja schon einmal bei den nicht mehr stattfinden Sonntagsmessen an. Wenn man beichten möchte, muss man weit fahren. Wenn man die Sterbesakramente empfangen möchte, muss man Connections haben. Da stimmt doch etwas im System nicht.


1
 
 Tante Ottilie 3. November 2022 
 

@lakota

Danke der Nachfrage. Das war damals wahrscheinlich ein fieses Experiment, was man an mir an einem Wochenende mit einem neuartigen Medikament, das übrigens später ganz vom Markt genommen wurde, machte.
Erst nach 2 Tagen ließ sich ein Arzt blicken und ordnete ein Gegenmittel als Ergänzung an, worauf dann auch ganz schnell die Beschwerden bei mir verschwanden.
Habe das alles - die Zusammenhänge - erst viel später verstanden.
Möchte das alles nicht wieder erleben, aber in gewisser Weise ist solch eine Erfahrung wichtig - ich verstehe so, was z.B. manchen christlichen Dissidenten in der Sowjetunion widerfahren ist.


1
 
 Zeitzeuge 3. November 2022 
 

Die Leitung einer Pfarrei kann nur von einem geweihten Priester

wahrgenommen werden; Laien können bei bestimmten

Aufgaben helfen, z.B. im Verwaltungsrat.

Die tiefsinnige sakramententheologische Begründung

ist unten verlinkt in dem Dokument der Klerus-

kongregation, das von Papst Johannes-Paul II.

approbiert wurde!

Darauf fußt natürlich auch das Kirchenrecht.

www.vatican.va/roman_curia/congregations/cclergy/documents/rc_con_cclergy_doc_20020804_istruzione-presbitero_ge.html


1
 
 Derfromme 3. November 2022 
 

@Chris2

Ein Beispiel aus dem Uniklinikum Tübingen. Dort erreichte man keinen katholischen Priester und die Pastoralreferentin darf ja nicht. Am Ende kam eine evangelische Pastorin, die zudem mit einem wohlriechenden Öl der Patiententin noch ein Kreuz auf die Stirn machte. Die Pastorin macht das regelmäßig.


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 Derfromme 3. November 2022 
 

Wir werden uns entscheiden müssen

für was wir unsere Priester einsetzen möchten.Als Seelsorger oder Gemeindemanager? Für mich ist die Entscheidung klar, die Sakramente und die pastorale Seelsorge haben vorrang. Damit muß ich aber auch akzeptieren, daß die administrative Gemeindeleitung nicht mehr auf den Schultern der Geweihten liegt. Beides wird nicht gehen.


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 lesa 3. November 2022 

Eine Verkürzung auf das wellness - Denken darf nicht sein. Es geht um das Ganze!

Liebe@scientia humana: Wie schon gesagt, Ihr Anliegen bedarf dringend der Aufmerksamkeit, aufgrund der Engführung in die dem Ziel des Sakraments entgegengesetzte Richtung.
Allerdings, dass der Katechismus mit dieser Formulierung den Zugang zum Sakrament offen hält für schwer Kranke, entspricht m.E. der geistgewirkten Lehrüberlieferung und nicht dem "sola scriptura" Prinzip. Der Herr hat ja auch viele Kranke geheilt, die nach der leiblichen Heilung zum Glauben gefunden haben. Die einseitige Festlegung dieses Sakraments auf die Todesstunde war m.E. nicht evangeliumsgemäß. Aber wo das ewige Seelenheil vergessen wird, läuft es falsch. Und in unserer Zeit ist die Gefahr groß, dass auch Schöpfung, Sakramente und das Heilige manipuliert und ohne Ehrfurcht vor ihrer geoffenbarten Wirklichkeit dem menschlichen Zugriff, gemäß dem Eigenwillen Einzelner gehandhabt und so der Wirksamkeit beraubt werden. Es braucht die Unterscheidung der Geister und viel Gebet um den Heiligen Geist.


1
 
 lakota 3. November 2022 
 

@Tante Ottilie

Liebe Tante Ottilie, vielen Dank, ja ich habe es gelesen.
Weiß nicht, woran es liegt, aber manchmal kommen meine Kommentare nicht durch.

Ich hoffe, Sie haben das überwunden und es geht Ihnen jetzt gut!


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 scientia humana 3. November 2022 
 

Danke werter @Zeitzeuge

Eigentlich sollte es eine der vornehmsten Aufgaben eines Priesters sein, Sterbenden mit den Sakramenten der Kirche beizustehen. Vermutlich ist das ein Grund, warum die "Krankensalbung" eine "extrema unctio" wurde in der lat. Kirche: Die Priester zu den Sterbenden zu bringen.

Wird dieser Gedanke auch von denen bedacht, die die rückläufige Bewegung "Krankensalbung" ohne Todesgefahr preisen und gar fördern?

N.B. Da die Todesgefahr im Jakobusbrief nicht auftaucht, klingt es fast nach dem "sola scriptura" Prinzip, die Todesgefahr wegzulassen (obwohl Luther den Jakobusbrief für eine stroherne Epistel hielt ...)


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 lesa 3. November 2022 

"Ohne mich könnt ihr nichts tun" (vgl Joh 15)

Buchempfehlung: "Georg May. "Das Priestertum in der nachkonziliaren Kirche." Erweiterte Form eines Vortrags, der am 8. November in Düsseldorf gehalten wurde. Una Voce Deutschland e.V.1993.
Das Kapitel "der Dienst an den Seelen" zeigt die Gefahr auf, die schon damals schon ausgeprägt erkennbar war: "Die Praxis, immer mehr Nichtgeweihte in der Seelsorge zu verwenden, könnte daher mißverstanden werden als daß die Prägung und die Ausrüstung sakramentaler Art, die die Weihe vermittelt, für die Ausübung des Dienstes an den Seelen grundsätzlich entbehrlich sei."
Und dass mehr und mehr Einrichtungen gefüllt wurden mit Mitarbeitern, die die sittlichen Anforderungen der Kirche nicht entsprechen. Auch sie können viel Gutes tun, das im Sinne des Evangeliums is, eine Frage! Dennoch muss man dieses heiße Eisen ebenfalls anfassen. Denn durch diesen Umstand wurde wohl der synodalen Irrweg mit veranlasst, einfach die Gebote abschaffen zu wollen.


1
 
 Chris2 2. November 2022 
 

@Michelangelo1

Es ist sehr lobenswert, dass die Pastoralreferentin kam, mit dem Kranken gebetet hat und vor allem auch die ganze Nacht geblieben ist. Aber es ist leider so, dass sie ebensowenig wie z.B. ich die Krankensalbung spenden, einen Segen jenseits des ganz normalen Segenswunsches (z.B. das Kreuzerl auf die Stirn eines Kindes durch die Mutter) spenden oder gar Sünden nachlassen kann. Andererseits ist unser Herr gnädig und heilt unverschuldete Mängel: Denn wer z.B. bereut und beichten will, aber keinen Priester erreicht, hat ja bereut und guten Willen gezeigt...


3
 
 Tante Ottilie 2. November 2022 
 

Liebe lakota,

ich habe nochmal abschließend im u.gen. Link ein Posting für Sie abgesetzt - haben Sie es gelesen?

www.kath.net/news/79808


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 Holunder 2. November 2022 
 

@michelangelo

Qualifizierte Laien sind in der Kirche wichtig, aber nicht, wenn es darum geht, Aufgaben der Priester zu übernehmen. Die Sakramente sind in der katholischen Kirche elementar und Aufgabe der Priester. (Darum sind auch die Priester elementar.) Ich erlebe unsere Priester aber so, dass sie sich sehr zurückziehen und für die Gläubigen nicht erreichbar sind. Da ist es kein Wunder, wenn die Gläubigen sich lieber an die hauptamtlichen Laien wenden.


2
 
 Zeitzeuge 2. November 2022 
 

Mehr über den Apostolischen Segen und den Sterbeablaß, die

Sakramentalien sind und die Bedingungen für einen
fruchtbaren Empfang im Link!

www.marienschwestern-vorau.at/chronik/das-sterben-des-christen/


2
 
 Zeitzeuge 2. November 2022 
 

werter scientia humana, mir liegt ein Expl. der letzten Aufl. (1961)

der kath. Moraltheologie von Jone vor, u.a. auf
S. 516-17 wird der Empfang der heiligen Ölung
(Jone vermeidet den Begriff "letzte Ölung") behandelt. Es wäre zu umfangreich, diese Seiten voll-
ständig zu zitieren, daher versuche ich eine "Kurzfassung".
Zum Empfang muß die Krankheit so schwer sein, daß
man vernünftigerweise den Tod fürchten kann.
Ohne Todesgefahr kann wohl die hl. Wegzehrung,
nicht aber die hl. Ölung empfangen werden.
Während der selben Todesgefahr, die nicht eine
unmittelbare sein muß, kann die hl. Ölung nur einmal empfangen werden. In derselben Krankheit kann
das Sakrament wiederholt werden, wenn der Kranke
zunächst außer Todesgefahr warinfolge Besserung.
Vielleicht konnte ich ein wenig zur Klärung Ihrer
Frage beitragen.


0
 
 scientia humana 2. November 2022 
 

Liebe @Iesa,

Sie haben Recht bezüglich der Wiederholung der Krankensalbung im neuen Katechismus, Danke für den Hinweis. Habe ich meinen Katechismus früher gelernt? War das einmals anders?


0
 
 lesa 2. November 2022 

@scientia humana: Der Grundgedanke Ihres Kommentars scheint in unserer Zeit sehr bedenkenswert. Allerdings darf die Krankensalbung öfters empfangen werden: Im Katechismus steht:

1514 Die Krankensalbung „ist nicht nur das Sakrament derer, die sich in äußerster Lebensgefahr befinden. Daher ist der rechte Augenblick für ihren Empfang sicher schon gegeben, wenn der Gläubige beginnt, wegen Krankheit oder Altersschwäche in Lebensgefahr zu geraten" (SC 73) [Vgl. CIC, cann. 1004, § 1; 1005; 1007; CCEO, can. 738].

1515 Wenn ein Kranker, der die Salbung empfangen hat, wieder gesund wird, kann er, falls er wiederum schwer erkrankt, dieses Sakrament von neuem empfangen. Im Laufe der gleichen Krankheit darf dieses Sakrament wiederholt werden, wenn der Zustand sich verschlimmert. Es ist angebracht, die Krankensalbung zu empfangen, wenn man vor einer schweren Operation steht. Das gleiche gilt für Betagte, deren Kräfte zu versagen beginnen.


2
 
 scientia humana 2. November 2022 
 

@ Msgr. Schlegl

Entschuldigen Sie das zweite "e", das fiel mir auch auf, als ich den Post las, Ihr Name ist mir geläufig.

Wenn ich es richtig sehe, war das Viaticum ein Teil der extrema unctio im alten Ritus, erstaunlicherweise nicht die Beichte, die heute Teil ist, aber nicht die Kommunion. Wieso? Ein anderes Narrativ ist, Sakramente nicht zu akkumulieren (z.B. während einer Messe zu beichten). Besteht ein Zusammenhang?


0
 
 Katholik 2. November 2022 

Sterbesegen - Apostolischer Segen in der Todesstunde

Bei "Sterbesegen" habe ich an den Apostolischen Segen gedacht, der vom Priester in der Todesstunde erteilt werden kann und der mit einem vollkommenen Ablass verbunden ist.

Kirchenrecht, Can. 530 — Dem Pfarrer in besonderer Weise aufgetragene Amtshandlungen sind folgende:
[...]
3° die Spendung der Wegzehrung sowie der Krankensalbung, unbeschadet der Vorschrift des can. 1003, §§ 2 und 3, und die Erteilung des Apostolischen Segens; [...]

Die Formulierung lautet (vgl. "Kleines Rituale"):
Priester: Auf Grund der mir vom Apostolischen Stuhl verliehenen Vollmacht
gewähre ich dir vollkommenen Ablass
und Vergebung aller Sünden
im Namen des Vaters
und des Sohnes + und des Heiligen Geistes.
A.: Amen


2
 
 Michelangelo1 2. November 2022 
 

Ein Sakrament stirbt... @Holunder das kenne ich auch ..

Wir haben das auch erlebt in der Familie. Es gibt zwar eine zentrale Notruf-Nummer für einen Pfarrer hier, der in der Woche Notdienst hat. Aber als wir einen Pfarrer für eine Sterbende über diese Nummer zu erreichen versuchten, kam die Mailbox. Mein Mann hatte die Nummer der Pastoralreferentin die für das Krankenhaus zuständig ist. Schnell auf der Handynummer angerufen und innerhalb kürzerster Zeit war die Dame bei uns und hat gebetet und gesegnet und ist ohne Zeitdruck die ganze Nacht mit uns am Bett geblieben. Auch danach hat sie uns beigestanden als es um die Formalitäten ging. Bei der Beisetzung war sie neben dem Pfarrer auch anwesend. Es war für uns in dem Momenet einfach gut, dass jemand der Sterbenden religiösen Beistand gab. So ist sie dann später friedlich eingeschlafen. Hätten wir den Pfarrer ereicht, ist es unklar ob er die ganze Nacht mit uns am Sterbebett geblieben wäre. Von daher sind qualifizierte Laien unbezahlbar.


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 SalvatoreMio 2. November 2022 
 

Wo spürt man Christi Wirken, seine Zusage mehr als im Sakrament der Krankensalbung?

Meine Erfahrung als seelsorgliche "Vorarbeiterin" im Seniorenheim: durch Gespräche mit Einzelnen, durch Predigten des Priesters in der hl. Messe, hat sich eine gesunde Haltung zur Krankensalbung entwickelt. Die Angst, dann "zum Tode verurteilt zu sein", existiert kaum noch." Christi Wirken ist oft mit Händen zu greifen: ein Mann kam neu ins Heim. Er klagte, dass er "immer weinen müsse". Ich erzählte, dass Christus durch die Krankensalbung helfe. Er war bereit, den Priester zu empfangen; ließ sich salben und war wie umgewandelt. - Ein anderer war dem Sterben nahe, konnte aber einfach nicht sterben. Mit Absprache seines Sohnes kam der Priester, spendete die Krankensalbung, und kurz darauf hatte der Herr seinen Frieden gefunden. - Andere wiederum, von denen man glaubte, sie würden keinen Tag mehr auf der Erde sein, wurden so gestärkt, dass sie plötzlich wieder auf den Beinen waren. Sicherlich können viele Priester selber wunderbare Beispiele berichten.


1
 
 Tante Ottilie 2. November 2022 
 

Statt berechtigter Kritik auch von mir ein Zeugnis für den Segen der Krankensalbung

Mein Vater lag vor 32 Jahren nach einem 2. unerkannten Herzinfarkt im Krankenhaus, ließ uns am Sonntagmittag rufen und als wir eintrafen, sagte er uns voller Angst, dass er sterben müsse. Der hinzugezogen diensthabende Arzt sah nach aktueller Untersuchung keine akute  Lebensgefahr, aber ich rief sofort in unserer Heimatpfarrei an, dass der Pfarrer kommen solle mit der Krankensalbung. Der war nicht, mir wurde aber versprochen, dass er in Krkhs kommen würde. Wir blieben denkenden Nachmittag bis zum Abend bei meinem Vater der sich allmählich beruhigte und  uns letzte Wünsche mitteilte. Am Abend erschien dann wirklich noch der örtliche Pfarrer, der ihm die Krankensalbung und die Hl. Kommunion spendete. Es war sehr ergreifend und mein Vater und wir wurden danach ganz ruhig. Mein Vater entließ uns dann und meinte, er wolle die Nacht noch durchstehen, was auch eintraf. Am nächsten Vormittag ist mein Vater dann für die Ärzte völlig überraschend gegen Mittag plötzlich entschlafen.


4
 
 J. Rückert 2. November 2022 
 

Bischöfliche Homöopathie

Da werden Sakramente homöopathisch titriert bis auf "Hahnemann Dil D12" (in 10 ml Lösung kein einziges spezifisches Molekül mehr) - oder Absenkung des Glaubens auf 10° Kelvin?

Mittelalterlicher Reisesegen an manche Bischöfe:
Ich Euch nachsehe
Ich Euch nachsende
Mit meinen 5 Fingerlein
55 Engelein
Gute Reise!


0
 
 SCHLEGL 2. November 2022 
 

@scientia humana

Also mein Familienname ist Schlegl, Sie haben mir ein "e" zu viel gegeben.
Die Bezeichnung "Letzten Ölung" ist nicht deshalb unglücklich, weil der Patient möglicherweise danach bald stirbt.
Sie ist deshalb unglücklich, weil nicht selten die Angehörigen, oder der Patient, den Priester erst viel zu spät geholt haben, also der Patient bereits fast bewusstlos war.
Nicht selten (Spitalsärzte haben es mir bestätigt) hat eine frühere Spendung des Sakramentes auch positive Wirkung auf die Genesung.Genau- so sagt es der Jakobusbrief und zeigt es die Praxis der Ostkirchen. Das eigentliche Sterbesakrament ist nämlich das "viatikum" = die heilige Kommunion am Ende des Lebens.


2
 
 MarinaH 2. November 2022 
 

@Lakota

Das ist der größte Trost für gläubige Christen, zu wissen, dass die lieben Angehörigen GUT VERSEHEN in die ewige Heimat gegangen sind. Das ging mir bei meinem Vater genauso.
Wunderbar dass der Priester bei Ihrer Mutter auch an den vollkommenen Sterbeablass gedacht hat.
Wo hört man heutzutage noch so etwas?
Und gerade jetzt in der Oktav nach Allerheiligen / Allerseelen, gibt es die Gelegenheiten vollkommene Ablässe für die Verstorbenen zu erlangen und ihnen unschätzbare Hilfen zukommen zu lassen.


3
 
 MarinaH 2. November 2022 
 

Sündenvergebung -

Ich habe kein Problem damit, dass die Krankensalbung als "letzte Ölung" gerade auch für Sterbende äußerst wichtig ist. Es ist ja nicht nur wichtig für Kranke zur "Aufrichtung" und "Heilung", nicht nur ein „Trost“, sondern der Kern ist, dass sie eben SÜNDENVERGEBEND für den Sterbenden wirkt. Und das kann keine Pastoralreferentin. Auch wenn sie die ganze Nacht am Sterbebett bleibt und den Angehörigen eine Unterstützung ist.

Früher war es den Priestern viel wichtiger und sie kämpften (im Gebet) darum, alle ihre Schäfchen in der letzten Stunde "versehen" in die Ewigkeit entlassen zu dürfen. Wie viele wurden, in Verbindung mit der Sündenvergebung noch in letzter Minute "gerettet". Was für Chancen werden heute verpasst, wenn ein Laie als Krankenhausseelsorger eingesetzt wird, der im Notfall nicht den Priester ruft, sondern meint alles selber machen zu können.


4
 
 SCHLEGL 2. November 2022 
 

@Uwe Lay

Da Sie, glaube ich, aus einer Gemeinschaft der Reformation kommen, muss ich Ihnen erklären, dass das Sakrament der Krankensalbung im 1. Jahrtausend auch in östlichen Kirchen " euchelaion" = Gebetsöl genannt wurde und bei allen möglichen Erkrankungen gespendet wurde (bei den Byzantinern sogar von 7 Priestern, die gleichzeitig anwesend waren).
Die "Letzte Ölung"(=extrema unctio) wie die Lateiner sie ab dem späten Mittelalter genannt haben ( vorher "unctio infirmorum"), zeigt eine gewisse Engführung, die genau jene Angst und Sorge ausgelöst hat, von der ich berichtet habe.
Ihr Angriff auf das II. Vatikanum ist daher unberechtigt, weil die lateinische Kirche sich gerade hier wieder auf die gemeinsame Tradition von West-und Ostkirche besonnen hat.
Jedenfalls habe ich bei griech.-kath. Ukrainern niemals Angst vor diesem Sakrament erlebt,im Gegensatz zu vielen Lateinern, besonders auf dem Lande.
Daher empfehle ich immer einen größeren Überblick über die gesamte Tradition der Kirche zu suchen.


2
 
 scientia humana 2. November 2022 
 

Mir kommt das Wort von den "nützlichen Idioten" in den Sinn,

und ich folge eher @Uwe Lay (selten der Fall), als Ihnen, lieber Msgr. @Schlegel (auch selten der Fall) -- bitte entschuldigen Sie die Offenheit:

Es gibt m.E. viele fromm anmutende und oft wiederholte Narrative, z.B. das vom 'unglückselige[n] Name[n] "LETZTE ÖLUNG"'. Ungkück, weil es auf den Tod verweist, den wir so gerne ausklammern? Ist der Tod für Christen nicht das Tor zum Leben? Sollte es für Christen keine Salbung, wie des Herrn in Bethanien, die, wie er sagte, zu seinem Begräbnis geschah, geben?

Ich denke, "letzte Ölung" ist ein hervorragender Name, sie darf ja auch nur für jede Krankeit einmal gespendet werden, sie ist also im strikten Sinne eine "letzte" Ölung.

Es gibt leider viele Narrative, die ohne es zu merken, "vorkonziliare" Frömmigkeit madig machen. Ist dieses Narrativ der Anfang der Abschaffung der "letzten Ölung" über dem Umweg zur "Krankensalbung", den wir gerade beklagen?


3
 
 lesa 2. November 2022 

Christus erlöst aus dem Unheilszusammenhang von Krankheit, Sünde und Tod

@Uwe Lay: Laut Jakobusbrief geht es auch um Heilung von Krankheit. Aber Sie wollen wohl sagen: Es geht um das Seelenheil. Ja! Zum Sakrament der Krankensalbung gehört darum auch die Sündenvergebung. Unser Retter Jesus Christus hat unsere Krankheit schon getragen. Und als der Auferstandene, dessen Wunden verklärt sind, schenkt er dem Kranken im Glauben die Gewissheit: „Ich liebe dich. Ich habe für dich gelitten und bin für dich gestorben und auferstanden. Nun bin ich in deiner Ohnmacht, in deinem Leiden und Sterben bei dir, in dir. Du bist für immer in meinen Händen geborgen. Ich werde dich zum Heil, zu neuem Leben führen, dich auferwecken.“ Dieses Heil kann entweder so sein, dass der Kranke leiblich wieder gesund wird oder in der Gestalt, dass er „aufgerichtet“ wird zum Ertragen der Not von Krankheit oder Tod.


1
 
 JuergenPb 2. November 2022 

vor dem Konzil

Wenn man mal einen Blick in die alten Bücher wirft (habe hier gerade die "collectio rituum" aus Paderborn vor mir, so findet man vor und nach dem Ritus der Krankensalbung jeweils Gebete auf Deutsch für den Empfänger der Salbung, in denen durchaus auch der Aspekt der Heilung drin ist.
"…verleihe mit Gedult und Ergebung in meinen Leidem; lindere meine Schmerzen und Ängste und schenke mir die Gesundheit wieder, wenn es zu deiner Ehre und meinem Heile gerecht.…"
Es ist also nicht so, daß das früher gar keine Rolle spielte.


2
 
 Michelangelo1 2. November 2022 
 

@Holunder das kenne ich auch ..

Wir haben das auch erlebt in der Familie. Es gibt zwar eine zentrale Notruf-Nummer für einen Pfarrer hier, der in der Woche Notdienst hat. Aber als wir einen Pfarrer für eine Sterbende über diese Nummer zu erreichen versuchten, kam die Mailbox. Mein Mann hatte die Nummer der Pastoralreferentin die für das Krankenhaus zuständig ist. Schnell auf der Handynummer angerufen und innerhalb kürzerster Zeit war die Dame bei uns und hat gebetet und gesegnet und ist ohne Zeitdruck die ganze Nacht mit uns am Bett geblieben. Auch danach hat sie uns beigestanden als es um die Formalitäten ging. Bei der Beisetzung war sie neben dem Pfarrer auch anwesend. Es war für uns in dem Momenet einfach gut, dass jemand der Sterbenden religiösen Beistand gab. So ist sie dann später friedlich eingeschlafen. Hätten wir den Pfarrer ereicht, ist es unklar ob er die ganze Nacht mit uns am Sterbebett geblieben wäre. Von daher sind qualifizierte Laien unbezahlbar.


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 lesa 2. November 2022 

Ohne Priester kein Sakrament. Ohne Sakrament kein Erlösungswirken

Danke für die Einwände v. Msgr. Schroedel! Solche Äußerungen von Kirchenvertretern, wie er sie kritisiert, leisten der Aushöhlung des Glaubens Vorschub. Gewiss braucht es in einer säkularisierten Welt auch sogenannte "niederschwellige" Angebote. Aber häufig wird die pastorale Situation instrumentalisiert für das Bestreben von Laien, die Priester auszuschalten. Wenn hie und da solche Segnungen angeboten werden, soll man sie deswegen nicht um ihrer selbst willen verbreiten auf Kosten des Sakramentes der Krankensalbung. Das Wort "letzte Ölung“ wurde Gott sei Dank ersetzt mit "Krankensalbung". Es war auch nicht schlimmer als das Wort "Sterbesegen". Und das kostbare Sakrament der Krankensalbung hintanzusetzen, wäre ein großer Verlust. Es bewirkt noch unvergleichlich Tieferes als ein „Segen“, Die Laien sind nicht weniger wert im Leib Christi als die Priester. Aber wenn sie sich wichtiger nehmen als das Wirken des Herrn im Sakrament fehlt es noch an Glaubensverständnis.


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 Uwe Lay 2. November 2022 
 

Ein fataler Irrtum!

Die Abschaffung des Sakramentes der "Letzten Ölung" durch die sog. "Krankensalbung" war wohl eine der größten Fehlleistungen des Konziles: Solange Menschen nur "krank" sind, hoffen sie auf die Medizin, sterben sie, dann brauchen sie die "Krankensalbung" nicht mehr- und so schaffte die Kirche dies Sakrament faktisch selbst ab!
Uwe Lay Theol Blogspot


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 Holunder 2. November 2022 
 

Es ist leider...

gar nicht so leicht, einen Priester zu erreichen, wenn ein Mensch im Sterben liegt.Als meine Oma starb, rief ich im Krankenhaus an, damit ein Priester geholt wird. Die Antwort der Krankenschwester am Telefon war: "Ich schaue mal..." Und es kam kein Priester. Unseren Pfarrer kann ich nur über das Pfarrbüro erreichen. D.h., wenn das Pfarrbüro nicht besetzt ist, gibt es keine Krankensalbung. Unsere Pastoralreferentin kann ich jederzeit per Telefon oder WhatsApp erreichen.


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 Taubenbohl 2. November 2022 
 

Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.

Eindeutig Sakrament und aus persönliche Erfahrung hat es die Wirkung gehabt wie SCHLEGL auch erwähnt.

Segen ist was anderes..genau wie Segensfeiern für Paare keine Eheschliessungen sind.


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 lakota 2. November 2022 
 

Was auch immer Laien

demnächst tun dürfen - Taufe, Sterbesegen (was das auch sein soll) -
ich bin froh und dankbar, daß kurz bevor meine Mutter gestorben ist, unser Pfarrer ihr die Krankensalbung gespendet und in Vollmacht seines Priesteramtes, einen vollkommenen Ablaß zugesagt hat.
Mit welcher Ruhe und Zuversicht ist sie gestorben!

Mag ein Laie noch so gut und gläubig sein - ein Priester ist viel mehr - auch wenn das viele heute nicht mehr sehen können.


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 ThomasR 2. November 2022 
 

Sterbende werden in Kurze zu keinen Kirchensteuerzahlern

damit sind sie zu keiner Zielgruppe der Kirche/Seelesorge
UNtergang der Seelesorge auf dem LAnde wird begleitet durch den Untergang der Seelesorge in den Krankenhäusern (es gibt Bistümer wo über 50% der Pfarren auf dem Lande ohne Priester auskommen muss und trotzdem wenigstens in einem Bistum in Süddeutschland jahrelang Bewerber (mehrere Bewerber!) vom Priesterseminar, da z.B. zu fromm abgewiesen wurden)

In manchen großen Kranknehäusern Münchens , wo noch vor 10-15 Jahren die Heilige Messe täglich gelesen wurde und wo täglich ein Priester für die Beichte und Krankensalbung für Kranke und für Personal (Personalseelsorge ist auch ein Thema )zur Verfügung stand (so z.B. Krankenhaus Schwabing) gibt es inzwischen keine Priesterstelle und monatelang keine Heilige Messe (in manchen Monaten nur 1x evangelsiche Abendmahlfeier)

Es kann nur in Vertiefung des Untergangs und in Mehrung der Kirchenaustritte münden. Eine Kirche die sich um Kranke und Sterbende kaum kümmert hat keine Zukunft


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 winthir 2. November 2022 

Danke, landpfarrer, für die kundigen Hinweise!

Und, daß jeder Mensch segnen kann (ich spüre gerade das Kreuzzeichen auf der Stirn, mit dem meine Frau mich segnete), ist nun auch nicht gerade eine Neuigkeit.


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 Michelangelo1 2. November 2022 
 

Sterbesegen. Noch nie gehört ..

Aber wenn gewünscht, warum nicht. Ich habe vor ganz vielen vielen Jahren die Krankensalbung bei meinem Großvater das erste mal gesehen und man hatte das Gefühl, als ob jetzt alles aus ist und der Tod kommt. Es war für uns nicht auszuhalten was der alte Pfarrer da vor sich hin „Brummelte“. Großmutter konnte sich das, wie sie sagte „Theater“ nicht ansehen und ist vor die Tür bis der Pfarrer raus ist. Diese Aktion hat uns allen das Gefühl gegeben, Als ob hier keine Unterstützung zur Genesung gegeben wird, sondern alles auf das Sterben hin ging. Aus Respekt vor Großvater und dem Pfarrer (gute 85 und vollkommen unsympathisch) bin ich geblieben. Großmutter hat uns das Versprechen abgenommen, das bei ihr nicht so zu machen. Ich kann mir vorstellen, dass ein Segen ihr sicher gut gefallen hätte


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 landpfarrer 2. November 2022 
 

Herr Confrater !

Wahrscheinlich haben Sie durch ihre auslandsbedingte Abwesenheit nicht mitbekommen, dass der "Sterbesegen" bereits in etlichen Diözesen approbiert und angewendet wird. Mir liegt ein liturgisches Buch des Bistums Würzburg vor wo erwähnt wird, dass der Impuls dazu aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart stammt und man kleinere Aenderungen und Ergänzungen im Formular vorgenommen habe (mir liegt 5. überarneitete Auflage 2018, die oberhirtliche Approbation ist von 2014). Des Weiteren habe ich hier ein Buch des Bistums Regensburg der ebenfalls die Liturgie des Sterbesegens enthält. Approbiert 2018 vom Regensburger Bischof. Letztes Buch ist wie ein Rituale aufgebaut und enthält auch andere sakramentale und nichtsakramentale Feiern "im Umfeld des Sterbens".


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 SCHLEGL 2. November 2022 
 

Das Problem der Krankensalbung

Schon im berühmten Bühnenstück "Professor Bernardi"wird das Problem dargestellt. Schuld ist auch der unglückselige Name "LETZTE ÖLUNG".Dadurch entstand der Eindruck der Patient stünde unmittelbar vor dem Sterben.Wenn der Priester kommt, dann ist das Ende nahe! Der Einsetzungstext im Jakobusbrief spricht aber nicht davon, sondern sogar von Heilung und Sündenvergebung.
Ich habe in den langen Jahren nicht selten einen anderen Weg gewählt. Ich habe schwerkranken Personen das Sakrament der Buße und der Krankenkommunion angeboten, was meistens gerne angenommen wurde.Gar nicht so selten wurde dann auch die Krankensalbung erbeten. Natürlich haben auch Todkranke von sich aus die Krankensalbung erbeten, jedenfalls hatte ich einige Fälle,wo Patienten,die praktisch aufgegeben waren, erstaunlicherweise (auch für die Ärzte im Spital) wieder gesund geworden sind.
Bei griech.-kath. Gläubigen gab es dieses Problem nie,weil sie die Krankensalbung (wörtlich "ÖLWEIHE")nicht als Sterbesakrament empfinden.


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 Stefan Fleischer 2. November 2022 

Sind nicht alle Sakramente

heute irgendwie am Sterben. Wer von den einfachen Gläubigen (und TheologInnen?) weiss heute noch, dass ein Sakrament nicht einfach ein Ritual ist und nicht jedes Ritual schon ein Sakrament? Beispiele könnte man duzende finden. z.B. nur beim Sakrament der Taufe, welches vielerorts zum reinen "Aufnahmeritual" in diesen Verein, Kirche genannt, verkommen ist. Wer spricht heute noch von der "einen Taufe zur Vergebung der Sünden" wie es im grossen Credo heisst?
Sicher, es gibt vieles zu tun zum Heil des Menschen hier und jetzt. Aber es gibt noch viel mehr zu tun mit Blick auf das ewige Heil der unsterblichen Seelen.


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 ottokar 2. November 2022 
 

Ein weiterer Schritt der Glaubensmanipulation

Natürlich,denn nur mit knapper Mehrheit gelang es den Syodalen den berufenen Priester (nicht Priesterberuf!) zu erhalten.Aber immer mehr seiner von Christus selbst eingesetzen Pflichten und Weihekräfte werden ihm derzeit genommen.


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