Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Facebook-Reaktion zu Bodes fehlendem Rücktritt: „Bei Woelki würden alle den Rücktritt fordern“

23. September 2022 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Aussagen mit klarer Kante: „Denen muss doch allen die Düse gehen. Solange nichts öffentlich vorliegt, kein Sterbenswörtchen zu hören… Feiglinge seid ihr, hoffend und bangend, dass möglichst nichts rauskommt.“– Blütenlese von Petra Lorleberg


Osnabrück (kath.net/pl) Überraschung, ja Unverständnis zieht die Entscheidung des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode nach sich, der gestern in einer Pressekonferenz öffentlich gemacht hatte, dass er trotz des ihn persönlich belastenden Missbrauchsberichts nicht zurücktreten werde. Nicht wenig hatten erwartet, dass Bode Konsequenzen aus seinem öffentlich gewordenen Versagen ziehen würde, siehe dazu auch den kath.net-Artikel (Link). Nebenbei: zumindest bisher ist auch nicht bekannt, dass er sich aus seinen Verantwortungen als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und als stellvertretender Vorsitzender des „Synodalen Wegs“ zurückziehen würde – aber was sagt dies aus, dass ein stark belasteter Bischof solche Leitungsverantwortungen weiter ausüben darf?

Der – moderat– kritischer Artikel „Sexualisierte Gewalt: Die Lernkurve des Franz-Josef Bode“ von Roland Jochem für die katholische Nachrichtenagentur (KNA), der tunlichst Bodes Leitungspositionen bei DBK und Synodalem Weg verschweigt, wurde beim „offiziell nichtoffiziellen Nachrichtenportal“ der deutschen katholischen Kirche abgedruckt. Auf Facebook findet sich dazu beim katholisch.de-Auftritt neben etwas Zustimmung vor allem erhebliche Kritik an Bode. kath.net hat sich die Reaktionen näher angeschaut:

-    „Denen muss doch allen dermaßen die Düse gehen. Solange nichts öffentlich vorliegt, kein Sterbenswörtchen zu hören. Später dann immer dasselbe Blabla. Da gibt man sich dann blind oder taub oder was sonst noch. Feiglinge seid ihr, hoffend und bangend, dass möglichst nichts rauskommt.“


-    Jemand macht auf die Situation von Missbrauchsopfern aufmerksam: „Die bittere Erkenntnis als Betroffener ist: Wir sind nicht nur den Bistumsleitungen egal, sondern auch den ach so kritischen Journalist:innen.“ Das erläutert der Schreiber des Posts folgendermaßen: „Ich finde es erschreckend, dass der Autor dieses Artikels, der bei der Pressekonferenz dabei wahr, sich über Fragen des Umgangs mit Betroffenen auslässt, aber genau wie seine Kolleg:innen im Raum nicht ein einziges Mal aufgesehen und durch den Raum geblickt hat, um dann den Bischof zu fragen: ‚Wo sind eigentlich die Betroffenen, deren mangelnde Präsenz und fehlende Aufmerksamkeit man ihnen vorwirft, heute? Wenn Sie sogar einen Betroffenenrat in Ihrem Bistum haben, Herr Bischof, wo sind die Vertreter:innen, die mal aus ihrer Perspektive dazu was sagen? Warum fahren Sie eine Kohorte von Expert:innen aus Ihrem Bistum auf, aber holen sich keine Expertise von denjenigen, um die es hier eigentlich gehen müsste?‘“

-    Ein Facebook-Nutzer fragt: „Nachdem alles an der Öffentlichkeit war macht er Fortschritte. Was hat er davor Positives gemacht?“, worauf eine andere Person antwortet: „Gehofft, dass es nicht auffliegt.“

-    „Eilmeldung: Kardinal Woelki tritt für seine Kollegen zurück“

-    Jemand schreibt: „Bei Woelki würden alle den Rücktritt fordern“, eine andere Person antwortet: „Nein, nicht ‚würden‘. Es fordern so gut wie alle seinen Rücktritt. Und so ist es bei Herrn Bode auch.“

-    „Sexueller Missbrauch, das Versagen im Leitungsamt aber auch das Wegsehen muss verantwortet werden von denjenigen, die ihre Aufsichtspflicht persönlich verletzt haben. Der 600-seitige Zwischenbericht der Universität Osnabrück, der sich speziell den Pflichtverletzungen der Bistumsleitung widmet, hat schwere, jahrzehntelange Versäumnisse insbesondere durch Bischof Franz-Josef Bode ermittelt. Eine Selbstanzeige bei der Polizei und sofortiger Rücktritt sind die einzig logische Konsequenz… Man stelle sich vor, ein Schulleiter deckt über Jahre die Übergriffe und Missbräuche seiner Lehrer und sagt, als er auffliegt: ‚Oh nein. Ich war ja so blind. Wie konnte ich das nur nicht sehen? Wie fahrlässig von mir. Das tut mir ja auch wirklich leid und ich ziehe aber lieber keinerlei Konsequenzen für mich und bleibe schön hier. Schließlich habe ich ja auch Entschuldigung gesagt.‘ Wo leben wir eigentlich? Warum werden diese Männer nicht wegen Beihilfe angeklagt und in Gefängnisse gesteckt? In den USA wird systematische Vertuschung als organisierte Kriminalität gewertet. Die Bischöfe Bode und Bätzing und Kardinal Marx sind durch Gutachten schwer belastet worden. Sofortiger Rücktritt.“

-    Ein anderer Leser bringt noch einen anderen Aspekt zur Sprache: „Ein Bischof der römisch-katholischen Kirche kann nicht selbst von seinem Amt zurücktreten. Laut Kirchenrecht kann er dem Papst lediglich seinen Amtsverzicht anbieten. Und selbst wenn das Gesuch vom Heiligen Vater angenommen wird, behält der Betreffende den Titel eines Bischofs… Bischof Bode hat dem Heiligen Vater keinen Amtsverzicht angeboten und angetragen. Nach dem Kirchenrecht ist das nicht ‚sein Bier alleine‘. Der Amtsverzicht des Münchners (und Freisingers) fand nicht die Zustimmungen des Heiligen Vaters.“

Fazit: Mit der Causa Bode ist die Glaubwürdigkeit der deutschen katholischen Kirche weiter belastet. Und der Ball liegt mittig im Feld der Dissenzkatholiken, denn Bode ist ein Motor für kirchliche Grundsatzveränderungen. Da hilft alle Kritik am Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nichts: Denn sogar Woelkis Gegner können gegen ihn nur erheblich geringere Vorwürfe machen als nun gegen Bode im Raum stehen.

Obendrein ist es spannend zu beobachten, wie sich die Mainstreampresse (einschließlich der katholischen Mainstreampresse) gegenüber Bode verhält: denn auch die Glaubwürdigkeit der Presse könnte an der Causa Bode erheblichen Schaden nehmen. Man sollte nun mal nicht bei dem einen übersehen, was man beim anderen überbordend tadelt. Gleich mehrere der oben zitierten FB-Posts nehmen genau diesen Umstand aufs Korn.

Doch die allerwichtigste Frage ist: Was sollen eigentlich Missbrauchsopfer im Umfeld des Bischofs fühlen, wenn ein solcher Bischof weiter in Amt und Würden bleibt? Missbrauchsopfer eventuell jener Priester etc., die Bischof Bode hätte viel früher maßregeln, effektiv ausbremsen und zur Anzeige bringen müssen?


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Fällt die CDU erneut um?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz