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Inquisition: Papst bekräftigt Vergebungsbitte

16. Juni 2004 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Der Vatikan veröffentlichte die Ergebnisse eines internationalen Symposions als Buch. Kardinal Cottier: Beten für die Vergebung der Sünden, "die nicht ich begangen habe".


Vatikan (www.kath.net / VIS / RV) Der Vatikan hat am Dienstag eine Studie über die Inquisition veröffentlicht. Die Kardinäle Roger Etchegaray, Jean-Louis Tauran und George Cottier stellten den Band mit dem Titel „Die Inquisition“ bei einer Pressekonferenz vor. Die Studie dokumentiert die Ergebnisse eines Internationalen Symposions im Vatikan vom Oktober 1998, das die Historisch-Theologische Kommission des Jubeljahrkomitees organisierte. KATH.NET hat berichtet.

Der Herausgeber des Bandes, Professor Agostino Borromeo, bezog sich in seiner Rede auf das Symposion, an dem 1998 mehr als 30 internationale Wissenschaftler teilnahmen: „Sie erörterten Begebenheiten, die im 13. Jahrhundert zur Inquisition führten, ihre Aktivitäten an den Orten, wo die Häresie blühte und ihre Vorgehensweise. In Bezug auf die moderne Geschichte dieser Institution wurden die einzelnen Berichte in zwei Kategorien geteilt, in eine geografische und eine thematische.“

Bei den kirchlichen Gerichten habe es sehr viel weniger Fälle von Folter und Todesurteilen gegeben als früher angenommen, sagte Borromeo laut Bericht von Radio Vatikan: „Die Literatur gegen die Inquisition entsteht im 16. Jahrhundert im protestantischen Umkreis. Ein Text zitiert den anderen, und so geht das weiter bis ins 19. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert finden einige katholische Autoren, dass sie diese Gemeinplätze zurechtrücken müssen - und ab da entsteht eine Literatur, die einerseits polemisch, andererseits verherrlichend ist.“

Er nannte als Beispiel den Autor Juan Antonio Llorente, der selber Funktionär der spanischen Inquisition war. Er habe „eine Zahl verbreitet, die bis vor kurzem in der Literatur kolportiert wurde, demnach soll die spanische Inquisition rund 100.000 Menschen zum Tod verurteilt haben. Heute wissen wir - wenig mehr als 100.000 sind alle Prozesse.“

Papst Johannes Paul II. bekräftigte anlässlich der Veröffentlichung des Bandes die Vergebungsbitte der katholischen Kirche für die Verfehlungen bei der Inquisition. Die Kirche dürfe nie mit Gewalt und Zwang verkündigen, sondern allein aus der Kraft der Wahrheit heraus, schreibt Johannes Paul II. in einer Botschaft.

Das Symposion habe auf einen Wunsch geantwortet, den er im Apostolischen Schreiben „Tertio Millennio Adveniente“ von 1994 ausgedrückt habe: „Jetzt, wo das zweite Jahrtausend des Christentum sich dem Ende neigt, ist es angebracht, dass sich die Kirche der Sünden ihrer Söhne und Töchter noch bewusster wird.“ Man müsse die Umstände durch die Geschichte bedenken, in denen sie „vom Geist Christi und seines Evangeliums abwichen. Sie boten Wege des Denkens und Handels an, die wahre Formen von Gegenzeugnissen und Skandalen waren, und nicht Zeugnisse eines Lebens inspiriert von den Werten des Glaubens.“

Gegenüber Radio Vatikan meinte der Schweizer Kardinal Georges Cottier: „Wenn wir um Verzeihung bitten, dann verdammen wir nicht. Die Idee des Verzeihens geht an die Grundlage unseres Glaubens: Es gibt eine Solidarität zwischen allen Mitgliedern der Kirche. Wenn also ein Bruder oder eine Schwester sündigt, dann betrifft das auch mich. Ich muss also beten für das Verzeihen der Sünden, die nicht ich begangen habe.“



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