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Jetzt liegt es an uns für das Gute zu kämpfen

9. Juli 2022 in Jugend, 1 Lesermeinung
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Er traut uns zu, den richtigen Weg zu gehen. Jetzt liegt es an uns, die Heiligkeit und Helligkeit in dieser Welt voran zu treiben - Die Jugendkolumne von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

Eine Frage, vor der ich mich wiederholt wiederfinde, ist jene: Ist es das wert? Ist all das Gute in der Welt wert, dass es das Leid und das Böse gibt? Ist mein Leben es wert, dass es diese Welt gibt?

Ich denke als Gott die Welt geschaffen hat, hat er nicht wahllos Seelen ins Leben berufen. Ich denke, er hat ganz konkret über jede Seele, über jeden einzelnen Menschen, der je gelebt hat und je leben wird, gedacht: Du bist es wert.

Das ist wohl der Punkt an dem jetzt einige Luft schnappen werden und meiner Überzeugung ein „Ja, aber was ist mit dieser und jener Person, die so viel Ungerechtigkeit verursacht hat?“ entgegnen werden. Und wieder stellt sich die Frage: War es das wert? War das Leben dieser Person wirklich das Risiko von Leid und Schmerz wert, Leid und Schmerz, die sie Anderen zugefügt hat?

Denk an die Person, die Du am meisten liebst und stell Dir vor, diese Liebe wächst noch ins Unermessliche. Es zerreißt Dich beinahe vor Liebe. Liebe, die Du teilen willst, denn Dein Herz ist gefühlt gar nicht groß genug, um all diese Liebe in sich zu halten. So stell ich mir Gott bei der Schaffung des Menschen vor: Ein vor Liebe berstendes Herz. Liebe, die versprengt wird. Liebe, die Seelen sieht, die so viel Gutes und Heiligkeit in die Welt bringen können. Liebe, die Seelen sieht, die sie einfach nur lieben möchte, mit denen sie ihre Liebe teilen will, um ihrer selbst willen. Liebe, die all das gute Potenzial in den Seelen sieht, all das Potenzial diese Liebe noch weiter zu vermehren. Liebe, die geben möchte – immer mehr, mehr und mehr. Liebe, die sich im Übermaß verschenkt.


Und aus dieser Liebe wurden wir ins Leben berufen. Es war der Blick der Liebe, der sagt: Du bist es wert.

Gott wusste, was alles kommen würde. Er wusste, dass sein einziggeborener Sohn, den bitteren Kelch trinken und den Weg ans Kreuz gehen müsste. Aber Gott Vater wusste, dass dieser Gott Sohn sein sich verschenkendes, liebendes Herz in sich trägt. Jenes Herz, dass Dich anblickt und inmitten von Schmerz und Leid sagt: Du bist es wert.

Wenn wir auf Golgotha blicken, sehen wir nicht nur Christus am Kreuz. Wir sehen jenen Gott, der scheinbar nichts mehr zu geben hat, und dann doch noch einmal mehr gibt: Christus, am Kreuz, verschenkt noch immer seine Liebe – er gibt Dir seine Mutter. Weil Du es wert bist von ihr an der Hand genommen und zu ihm geführt zu werden, weil Du es wert bist geliebt zu werden.

All die Dunkelheit in dieser Welt kann man nur schwer schönreden, sollte man vielleicht auch gar nicht. Aber man kann sie zumindest als Hintergrund für all das Gute sehen, so wie der nächtliche Himmel die Sterne sichtbar leuchten lässt.

Vielleicht kennst du das Zitat J. R. R. Tolkiens: „There’s some good in this world and it’s worth fighting for.“ Ich denke Tolkien hat recht und ich denke es liegt an uns, dass die nächtliche Finsternis durch viele Sterne, durch viel Gutes, erhellt wird.

Ob ich es wert bin? Ob Du es wert bist? Tatsächlich müssen wir uns diese Frage eigentlich gar nicht mehr stellen, denn Gott hat sie schon beantwortet, indem er uns ins Leben berufen hat. Er hat ganz klar entschieden, dass es nicht besser wäre, dass es niemanden von uns gäbe, „nur“ damit es keinen Schmerz, kein Leid, auf dieser Welt gäbe. Er hat entschieden, dass unser Potenzial, diese Welt mit Licht, Liebe und Heiligkeit zu füllen, es wert sind das Risiko von Schmerz, Leid und Unrecht in Kauf zu nehmen. Er traut uns zu, den richtigen Weg zu gehen. Jetzt liegt es an uns, die Heiligkeit und Helligkeit in dieser Welt voran zu treiben. Jetzt liegt es an uns für das Gute zu kämpfen.


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