Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Skandal in München
  5. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  6. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  7. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  11. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  12. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  13. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  14. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

Argentinien: Bischof em. Zanchetta wegen sexuellen Missbrauchs zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt

5. März 2022 in Aktuelles, 33 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Spiegel“: „Papst-Vertrauter verurteilt“ - Zanchetta erlangte als „Nacktselfie-Bischof“ unrühmliche Bekanntheit – Arbeitete nach Suspendierung als Bischof in vatikanischer Güterverwaltung auf eigens für ihn geschaffener Stelle, wohnte in Santa Marta


Buenos Aires (kath.net) Nach der Urteilsverkündung wurde der argentinische emeritierte Bischof Gustavo Oscar Zanchetta (Archivfoto) sofort festgenommen. Dies gab das Gericht der argentinischen Provinz Salta gestern bekannt. Zanchetta, der als „Nacktselfie-Bischof“ unrühmliche Berühmtheit erlangt hatte, wurde in der nichtöffentlichen Verhandlung von Zeugen vorgeworfen, dass er während seiner Zeit als Bischof von Oran zwei Seminaristen wiederholt sexuell belästigt habe. Außerdem habe er öffentliche Gelder veruntreut, genauer Zuweisungen der Provinzregierung Salta für Gelegenheiten, die nie stattfanden: die Renovierung eines Pfarrhauses und eine Vortragsreihe im Priesterseminar. Der Bischofs selbst verteidigte stets seine Unschuld und vertrat, dass er Opfer einer Rachekampagne sei. Sobald das Urteil rechtskräftig ist, wird Zanchetta „in der genetischen Datenbank“ registriert. Bisher ist Zanchetta kirchlicherseits nicht laisiert, unbekannt ist, ob ein Laisierungsverfahren läuft.

Die Journalistin Silvia Noviatsky veröffentlichte auf Twitter ein Foto, auf dem sie kommentiert, dass "die Angehörigen und Freunde der Seminaristen vor" dem Gericht weinen, weil das Urteil gegen Zanchetta "sehr gering war relativ für den Schaden, den er angerichtet hat", berichtete der italienische Vatikanist Marco Tosatti auf seinem Blog "Stylum curiae".


Der Vorfall wirft in den Augen der Öffentlichkeit wohl auch einen Schatten auf das Pontifikat von Papst Franziskus. So titelte das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ nach dem Urteil: „Papst-Vertrauter wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt“. Denn Zanchetta war nicht nur in der Zeit von Papst Franziskus als Erzbischof von Buenos Aires jahrelang Beichtkind des Papstes gewesen und von ihm 2013 zum Bischof von Oran berufen worden. Schwerer wiegt dann die weitere Entwicklung: Ein früherer Generalvikar des Bischofs hatte bereits 2015 persönlich den Verdacht auf sexuelle Belästigung von Seminaristen durch ihren Bischof an den Vatikan gemeldet, auch eindeutige digitale Selfies des Bischofs an den Vatikan gesandt. Die Rede war auch von Schwulenpornos auf dem Bischofshandy, die junge Leute beim Sex zeigten. 2016 folgte dann ein offizieller Beschwerdebrief von fünf kirchlichen Leitungspersönlichkeiten Argentiniens im Jahr 2016 beschwert, darunter inzwischen zwei früheren Generalvikaren und der Rektor des Priesterseminars von Oran (siehe Link zur Veröffentlichung mit Fotos des spanischsprachigen Originaldokuments in der argentinischen Zeitung „El Tribuno“). Der Beschwerdebrief beschreibt eigens Zanchettas problematisches Verhalten gegenüber Priesteramtskandidaten im Seminar. So sei er nachts mit einer Taschenlampe durch die Zimmer der Seminaristen spaziert und habe sie um „Massagen“ gebeten. Morgens weckte er die Seminaristen auf, dabei saß er auf ihre Betten. Er forderte die Seminaristen dazu auf, Alkohol zu trinken. Seine „obsessive Omnipräsenz“ im Priesterseminar hätte in den jungen Männern Erstickungsgefühle ausgelöst.

Trotz dieses Beschwerdebriefes, dessen Absender nicht einfach beiseite gewischt werden konnten, wurde Zanchetta zunächst nicht einmal suspendiert. Erst über ein Jahr später – 2017 – schied er aus dem Amt, er hatte Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten. Der Öffentlichkeit war als Grund „gesundheitliche Probleme“ genannt worden. Der erst 54-Jährige bekam nach seinem Rücktritt eine eigens für ihn kreierte Arbeitsstelle in der päpstlichen Güterverwaltung und Wohnmöglichkeit im Gästehaus des Vatikans, Santa Marta, also unter einem Dach mit dem Papst. Nach Aussagen des Vatikansprechers Gisotti noch Anfang Januar 2019 sei dem Bischof zwar autoritäres Verhalten vorgeworfen worden, aber es habe „keine einzige Anschuldigung sexuellen Missbrauchs“ gegeben. Zanchettas Nachfolger als Bischof von Oran hat dann gegen seinen Vorgänger ein kanonisches Verfahren wegen Verdachtes auf sexuellen Missbrauch begonnen.

kath.net hat über den Fall des Bischofs Zanchetta bereits mehrfach berichtet, siehe Link.

Archivfoto: Papst Franziskus und Bischof Zanchetta


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Skandal in München
  6. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  11. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  12. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  13. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  14. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  15. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz