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Mediziner warnt vor "geistigem Virus des assistierten Suizids"

20. September 2021 in Prolife, 1 Lesermeinung
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Intensivmediziner und Vizepräsident der Kärntner Katholischen Aktion, Likar: "Wenn wir als Gesellschaft funktionieren, dann wird der assistierte Suizid die Ausnahme bleiben"


Klagenfurt (kath.net/KAP) "Wie wir jetzt versuchen, den Menschen vor dem biologischen Virus zu schützen, müssen wir versuchen, die vulnerablen Gruppen vor dem geistigen Virus des assistierten Suizids zu schützen." Das hat der Mediziner Rudolf Likar, Primar im Klinikum Klagenfurt und Vizepräsident der Katholischen Aktion Kärnten, am Donnerstag im Interview mit der "Woche Kärnten" eingemahnt. Anlass war das am Freitag erscheinende Buch "Es lebe der Tod", das Likar gemeinsam mit Kollegen geschrieben hat und das sich mit dem "Tabuthema Tod" auseinandersetzt.

Das Buch beschäftigt sich auch mit dem Thema des assistierten Suizids: "Wenn wir als Gesellschaft funktionieren, dann wird der assistierte Suizid die Ausnahme bleiben", zeigte sich Likar überzeugt. "Uns ist es ein Anliegen, den Tod nicht zu anonymisieren. Der Tod ist mitten unter uns. Man kann nur sterben, wenn man gelebt hat", skizzierte Likar die Beweggründe, sich in einem Buch mit dem Thema Tod zu beschäftigen: "Ich bin über Jahrzehnte mit dem Ende des Lebens konfrontiert. Sowohl als ehemaliger Notarzt und jetzt im intensivmedizinischen und im palliativen Bereich. Uns ist es ein Anliegen, den Tod nicht zu anonymisieren."


"Tabuthema Tod"

"Das reale Sterben ist verdrängt worden", so Likar, man finde es nur noch in brutalen Filmen oder Videospielen, "aber das hat mit dem realen Sterben nichts zu tun. Ein Großteil der Menschen stirbt im Krankenhaus und in Pflegeheimen. 95 Prozent der Menschen wünschen sich jedoch, zu Hause zu sterben." Mit den Angehörigen werde zu wenig über den Tod gesprochen. "Sterben sollte man überall können", viele Menschen würden normal einschlafen, wenn sie nicht ins Krankenhaus kommen, so Likar. Das Problem sei, dass man den Tod zu einer "medizinischen Diagnose" gemacht habe, als ob man immer einen Arzt beim Sterben brauche. Aber, "in vielen Situationen, wo mein Leben erschöpft ist, brauche ich keinen Arzt, da kann ich einfach einschlafen".

Angehörige vorbereiten

"Weil die Angehörigen Angst haben, schicken sie die Menschen in der letzten Phase des Lebens ins Krankenhaus, anstatt zu akzeptieren, dass man auch zu Hause einschlafen kann", sagte Likar. Deshalb müsse man in erster Linie den Angehörigen Mut zusprechen und ihnen sagen, "dass der Mensch sterben kann und sie nichts falsch machen können".

Jeder Hausarzt habe die Aufgabe, mit den Angehörigen zu reden: "Wenn jemand alt ist, dann kann er auch zu Hause einschlafen", denn wenn man sterbenskrank ist, könne man den Menschen auf der Intensivstation auch nicht mehr retten, "weil es kein Therapieziel mehr gibt". Er sage den Angehörigen dann: "Das Einzige, das sie machen können, ist, den Lebenswunsch ihres Angehörigen zu erfüllen. Wenn man mit ihnen alle Dinge besprochen hat, die Ängste nimmt, dann schlafen sie friedlich ein."

Ob Spiritualität bei der Sterbevorbereitung helfe, müsse jeder für sich entscheiden: "Ich bin überzeugt, dass es so einen Übergang gibt, die Seele weiterleben wird. Jeder sollte bewusst seinen Fußabdruck hinterlassen", so der KA-Vizepräsident.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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Lesermeinungen

 Veneter 20. September 2021 
 

Volle Zustimmung

zu Hause sterben, das funktioniert heute nicht. Ich kenne noch die Zeiten, als in meinem Heimatort die Leute zu Hause starben und zu Hause aufgebahrt wurden. Und als Messdiener stand ich am offenen Sarg, manchmal minutenlang alleine, (weil der Priester im anderen Raum erstmal noch mit der Familie sprach), als der Verstorbene vom Priester persönlich von zu Hause sozusagen "abgeholt" wurde. Heute gibt's so was gar nicht.
Was ich sagen will, ist, damals gehörte der Tod noch zum Leben. Heute will keiner was davon hören.


1
 

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