Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas

Genderzid: Millionen Mädchen werden wegen „falschen Geschlechts“ abgetrieben

5. Juni 2021 in Prolife, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


IMABE: Wo bestimmten Personengruppen das Lebensrecht entzogen wird, entstehen gefährliche Machtgefälle


Wien (kath.net/Kirchliches IMABE-Institut) Indikation „Mädchen“, Therapie „Abtreibung“: In Indien und China führt die selektive Abtreibung von Mädchen zu massiven demographischen und sozioökonomischen Problemen. Laut dem State of the World Population 2020 der UNO fehlten im Jahr 2020 in China 72 Millionen Frauen, in Indien knapp 46 Millionen und weltweit 140 Millionen Frauen aufgrund vorgeburtlicher oder späterer Kindestötung.

Alleine zwischen 1987 und 2016 sollen in Indien bis zu 22 Millionen Mädchen wegen ihres „falschen“ Geschlechts abgetrieben worden sein. Das geht aus einer aktuellen in The Global Lancet Health (2021: 9, ISSUE 6, e813-e821 DOI: https://doi.org/10.1016/S2214-109X(21)00094-2) publizierten Studie hervor. Die Autoren warnen vor dramatischen demographischen Auswirkungen in den kommenden Jahrzehnten, sollte es zu keiner Reduktion der geschlechtsbedingten Abtreibungen kommen.

Laut Prognose einer internationalen Demographie-Forschergruppe unter österreichischer Beteiligung (vgl. PLoS ONE (15(8): e0236673. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0236673) werden in Indien wegen gezielter Abtreibungen von Mädchen zwischen 2017 und 2030 knapp sieben Millionen weniger weibliche Babys geboren werden. Indien liegt mit 1,3-Milliarden-Einwohner als Nummer zwei nach China. Der Überschuss an heiratsfähigen Männern ist bereits jetzt ein destabilisierender Faktor für die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Gewalt an Frauen und geopolitischer Nationalismus steigen (vgl. Chatham House, 2.4.2021).


„Es ist wichtig, dass Gesetze weltweit die diskriminierende Praxis der geschlechtsselektiven Abtreibung verbieten", betont die Wiener Ethikerin Susanne Kummer (IMABE). Indirekt werden diese Bemühungen laut Kummer aber derzeit konterkariert. „Es stellt sich die Frage, wie wir erreichen können, dass Frauen und Ungeborene effektiv geholfen und ein kulturelles lebensbejahendes Umdenken eingeleitet wird, gleichzeitig aber eine Anerkennung von 'Abtreibung als Menschenrecht' propagiert wird“, gibt die Ethikerin zu bedenken.

Wenn ein Schwangerschaftsabbruch rechtlich gesehen nur unter bestimmten Bedingungen straffrei ist, dann deshalb, weil vor dem Recht alle Menschen gleiche Würde und Schutz genießen. Das ist die Grundlage der Demokratie. „Wo immer eine Personengruppe sich herausnimmt, einer anderen Personengruppe das Grundrecht auf Leben abzusprechen, kommen wir als Gesellschaft in eine gefährliche Schieflage“, so die Ethikerin.

Auch China kämpft seit Jahren mit einem eklatanten Frauenmangel. Ein normales Geschlechterverhältnis liegt laut WHO im Schnitt bei 105 (zwischen 103 und 106 Buben) zu 100 Mädchen. In Indien liegt sie bei 111,6, in China bei 111,9. Aus Kostengründen bekommen viele Chinesen immer noch nur ein Kind – und dann einen Buben –, obwohl die staatliche Ein-Kind-Politik 2016 aufgehoben wurde. In der Volksrepublik bleiben jährlich rund 1,2 Millionen Männer auf dem Heiratsmarkt übrig.

In Europa ist der sog. Genderzid ebenfalls ein Problem. In der Schweiz hat 2018 der Bundesrat im Rahmen der Novellierung des Bundesgesetz über genetische Untersuchungen beim Menschen (GUMG) verboten, das Geschlecht vor der 12. SSW mitzuteilen bzw. im Falle der Gefahr von Abtreibung nur wegen des Geschlechts (vgl. Bioethik aktuell, 9.10.2017). In Norwegen, Schweden und Großbritannien gibt es bei Einwanderern aus asiatischen Kulturkreisen vor allem beim zweiten oder dritten Kind eine erkennbar bubenlastige Geburtenquote, was als typisches Indiz für eine vorgeburtliche Geschlechtsauswahl gilt.

In den Balkanstaaten ist die Tötung von ungeborenen Mädchen ebenfalls signifikant hoch: Im Kosovo werden 110,7 Buben pro 100 Mädchen geboren, in Albanien sind es 108,9, in Mazedonien 110,4 und in Montenegro 108,8. Das berichtete der Demograph Christophe Z. Guilmoto, Direktor des Forschungsinstitut für Bevölkerung und Entwicklung kürzlich in Paris (vgl. UNFPA, 12.3.2021 Konferenz Gender biased Sex Selection). „In Ländern von Albanien bis China gibt es in der Gesellschaft eine sehr starke Präferenz für Söhne. Wer nur eine kleine Familie haben will oder darf, muss wählen und entscheiden. Und wenn die Technologie zur Verfügung steht, werden sich viele für eine Selektion entscheiden, wenn das erste oder zweite Kind nicht ein Junge war“, so der Demographie-Forscher.

Der Genderzid macht Frauen aller Altersgruppen zu Opfern: von Mädchen, die nicht leben dürfen, bis hin zu Frauen und Müttern, die indirekt unter den Folgen der Geschlechterungleichheit leiden, betont Ethikerin Kummer. „Wo ungeborenen Kindern generell das Lebensrecht entzogen wird, entstehen gefährliche Machtgefälle, dass Demokratie und Menschenrechte in ihren Fundamenten aushöhlt“. Kummer bezieht sich dabei kritisch auf den aktuellen Matic-Report (21-05-2021 A9-0169/2021). Unter Federführung des kroatischen Sozialisten Pdreag Fred Matic soll darin in der EU Abtreibung zum Menschenrecht erklärt und die Gewissensfreiheit von Ärzten untergraben werden. Am 23. Juni 2021 soll im Plenum des EU-Parlaments über den Matic-Report abgestimmt werden.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 lesa 6. Juni 2021 

Unsachgemäße Überschrift

Warum wird dieser Ausdruck "Genderzid" verweindet? Gender bedeutet "das soziale Geschlecht", eben gerade nicht Mädchen oder Buben. Es geht bei "Gender" nicht um "Geschlechtergerechtigkeit, sondern um Abschaffung des Geschlechts? Aber die Genderideologie arbeitet eben mit solchen Verwischungen. Sowieso schalten viele den Denkapparat aus, sobald es ums Gendern geht. Immer noch, dabei wird es langsam altmodisch.
Mit dieser Kritik soll aber nicht der Ernst des Inhalts in Zweifel gezogen werden.


2
 
 Chris2 5. Juni 2021 
 

Sicherlich gibt es das auch bei uns,

wenngleich nicht so systematisch und einseitig gegen Mädchen gerichtet wie in Indien und China, wo der Männerüberhang bereits schwere Verwerfungen in der Gesellschaft verursacht hat. Den gibt in den jüngeren Jahrgängen ja auch in Deutschland, was aber andere Gründe hat, wie @girsberg74 schon feststellte. Und wenn alle wüssten, welche Folgen er täglich hat (vgl. den Pressespiegel politikversagen.net), gäbe es wohl selbst in Deutschland eine Revolution. So aber wird der Wähler zur Behebung unserer Probleme im Herbst genau jede Parteien wiederwählen, die dieses Schlamassel ausgedacht ("Grüne") oder umgesetzt (CDU, SPD) haben...


1
 
 girsberg74 5. Juni 2021 
 

Keiner sagt etwas,

doch der Bericht sollte nicht als bloße Information durchgehen.

Solange wir mit unseren Menschenrechtsvorstellungen dort kein effizientes Umdenken bewirken und solange solche Gesellschaften unter sich bleiben, kann man den Standpunkt vertreten, dass diese an sich selbst leiden und sich so begrenzen mögen. Diese Rechnung dürfte aber nicht aufgehen.

Eine Überzahl an Männern, so diese nicht verkümmert sind, wird sich einen Ausweg suchen, wie wir in Deutschland durch eine unbedachte Einwanderung punktuell schon erlebt haben.

Vielleicht nicht ein Schwerpunkt in diesem Forum, dennoch an Anfrage an jeden von uns, wie er als Christ auf die Politik Einfluss nehmen will; planloses pseudo-ethisches Fahrenlassen führt uns schon jetzt an eine Grenze.


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  8. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  9. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  10. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  11. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  12. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  15. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz