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Gutachten: Bei Woelki keine Pflichtverletzung feststellbar! - Schwaderlapp bietet Rücktritt an

18. März 2021 in Deutschland, 68 Lesermeinungen
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Rechtsgutachten zum Umgang des Bistums mit sexualisierter Gewalt vorgestellt: Strafrechtler Gercke sieht bei Kardinal Woelki keine Fehler - Hamburger Erzbischof Heße wird massiv belastet - UPDATE: Weihbischof Schwaderlapp bietet Rücktritt an! - VIDEO


Köln (kath.net)

Der Strafrechtler Björn Gercke hat in seinem heute veröffentlichten Gutachten zum Umgang des Erzbistums Köln mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs keine Pflichtverletzungen bem Kölner Erzbischof Rainer Kardinal Woelki festgestellt. Laut Gercke soll es insgesamt 202 Fälle sexueller Gewalt geben. Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße wird in dem Gutachten hingegen massiv belastet. Dem ehemaligen Kölner Generalvikar werden insgesamt elf Pflichtverletzungen vorgeworfen. Heße habe mehrfach gegen seine Aufklärungs- und Meldepflicht verstoßen. Pflichtverletzungen werden im Gutachten auch beim früheren Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner (inzwischen verstorben) und dem Kölner Weihbischof Dominik Schwaderlapp festgestellt.

Die Opfer waren laut dem Gutachten mehrheitlich Jungen. Bei 63 Prozent der Beschuldigten handele es sich um Priester. Bei 32 Prozent der Fälle habe es sich um sexuellen Missbrauch gehandelt, in gut 15 Prozent um schweren sexuellen Missbrauch.  Gercke hat mit seinem Team die Kirchenakten von 1975 bis 2018 ausgewertet. 

Kardinal Woelki hat nach der Pressekonferenz angekündigt, den Kölner Weihbischof Schwaderlapp und Offizial Günter Assenmacher mit sofortiger Wirkung vorläufig von ihren Aufgaben zu entbinden. Dann müsse laut Woelki alles weiter geklärt werden. "Höchste Verantwortungsträger, auch meine Vorgänger haben sich vielfach klar schuldig gemacht", so der Kardinal. Weihbischof Schwaderlapp hat heute zu Mittag Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten - (PFD-Dokument - Das Schreiben von Bischof Schwaderlapp)


UPDATE: Link zur Homepage des Erzbistums Köln mit drei pdf-Dateien zum heutigen Gutachen

Pressemeldung des Erzbistums Köln in voller Länge:

Kardinal Woelki stellt im Gutachten genannte Verantwortungsträger frei
Unabhängige Untersuchung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln vorgestellt

Köln. Die Kölner Strafrechtsexperten Prof. Dr. Björn Gercke und Frau Dr. Kerstin Stirner haben in einer Pressekonferenz die vom Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in Auftrag gegebene „Unabhängige Untersuchung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln“ vorgestellt. Das Gutachten behandelt den Zeitraum von 1975 bis 2018 und untersucht 236 Aktenvorgänge im Detail mit dem Ziel, etwa bestehende Defizite und Rechtsverstöße sowie die hierfür Verantwortlichen möglichst konkret zu benennen.

Als erste Reaktion stellte Kardinal Woelki die dabei genannten Personen von ihren Aufgaben vorläufig frei: Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp und Offizial Dr. Günter Assenmacher.

Wie Kardinal Woelki im Voraus mehrfach angekündigt hatte, ging und geht es ihm bei der Aufarbeitung vor allem darum, für die Betroffenen sexuellen Missbrauchs Klarheit und – soweit das möglich ist – Gerechtigkeit zu schaffen. Im Anschluss an die Vorstellung des Gutachtens durch die Anwälte erhielt Kardinal Woelki ein Exemplar des Gutachtens. Ein weiteres übergaben die Gutachter an Peter Bringmann-Henselder vom Betroffenenbeirat des Erzbistums, der sich dazu äußerte: „Auf diesen wichtigen Schritt der Aufklärung mussten wir lange, zu lange als Betroffene warten. Aber ich bin heute froh, dass zumindest dieses erste Versprechen gehalten wurde.“

Nach der Übergabe des Gutachtens nahm Kardinal Woelki zu den präsentierten Ergebnissen wie folgt Stellung: „Die von Professor Gercke genannten Vorfälle und Vorgänge treffen mich zutiefst. Geistliche haben sich schuldig gemacht, indem sie ihnen anvertrauten Menschen Gewalt zugefügt haben. Und das in vielen Fällen ohne dafür bestraft zu werden und – umso schlimmer – ohne dass die von dieser Gewalt Betroffenen ernst genommen und geschützt wurden. Das ist Vertuschung. […] Eine erste Zusage ist damit aber endlich eingelöst: Aufzudecken was war und was ist. Vertuschung aufzuklären und die Namen der Verantwortlichen zu nennen.”

Die Freistellungen erfolgten auf Basis der von Prof. Gercke zusammengefassten Einschätzungen und Auswertungen. In den nächsten Tagen folgen Personalgespräche, um die sich aus dem Gutachten ergebenden Konsequenzen für die genannten Verantwortungsträger zu klären.

In der Pressekonferenz stellte Professor Gercke die Methodik und den Aufbau des über 800 Seiten langen Gutachtens vor. Seine Bilanz über den Umgang mit Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln innerhalb dieses Zeitraums: „Wir sind auf ein System der Unzuständigkeit, der fehlenden Rechtsklarheit, der fehlenden Kontrollmöglichkeiten und der Intransparenz gestoßen, das Geheimhaltung jedenfalls begünstigte und an dem viele Beteiligte mitwirkten, auch außerhalb des Erzbistums Köln. Dementsprechend dürfte nicht von „systematischer Vertuschung“ durch Verantwortungsträger des Erzbistums Köln zu sprechen sein, wohl aber von „systembedingter oder systeminhärenter Vertuschung“

Die Mitglieder des Betroffenenbeirats erhielten als erste das Gutachten. Ab heute 13 Uhr wird das Gutachten dann auf der Website des Erzbistums für die Öffentlichkeit vollständig zugänglich gemacht.

Am 23. März gibt es, nach der Lektüre und Auswertung des Gutachtens, eine zweite Pressekonferenz, bei der weitere Konsequenzen vorgestellt werden, vor allem in den Bereichen weitere Aufarbeitung, Intervention und Prävention. Dann wird Kardinal Woelki, der das Gutachten heute erhalten hat, gemeinsam mit seinem Generalvikar Dr. Markus Hofmann detaillierter zu den Inhalten und Konsequenzen des Gutachtens Stellung nehmen können. Diese Vorgehensweise war schon bei der Beauftragung so vereinbart, um Interessenskonflikte und eine Einflussnahme zu verhindern. Eine Einladung zur Pressekonferenz am 23. März erfolgt gesondert.

VIDEO - Pressekonferenz: Gutachten zur sexualisierten Gewalt im Erzbistum Köln

Mehr dazu auf kathtube:


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Lesermeinungen

 physicus 20. März 2021 
 

@zeitgeist2 Bitte keine Fake News

Weder war es ein Parteigutachten, noch der Rechtsanwalt von Kardinal Woelki, noch war Kardinal Woelki in den gleichen Ämtern tätig wie die genannten Personen. Bitte informieren Sie sich, bevor Sie unsaubere Gerüchte streuen.

Bitte bedenken Sie auch 2. Mose 23, 1: "Du sollst kein leeres Gerücht verbreiten. Biete deine Hand nicht dem, der Unrecht hat, indem du als falscher Zeuge auftrittst."


1
 
 zeitgeist2 20. März 2021 
 

Beauftragung

Bei dem durch Bischof Woelki in Auftrag gegebenen Parteigutachten seines Rechtsanwalts wurde keine juristische Schuld bei Bischof Woelki festgestellt. Bei den in den gleichen Ämtern tätigen Mitbrüdern Heße, Schwaderlapp und Puff gleichwohl schon...


1
 
 Zeitzeuge 20. März 2021 
 

Sehr geehrter discipulus, 3. Antwortversuch!

Danke für Ihre Rückantwort!

Wir sind uns bestimmt darüber einig, daß weder

ein Kleinreden etc., noch eine kirchen- bzw.

doktrinfeindliche Intrumentalisierung der

feststehenden, himmelschreienden Schandtaten

zu rechtfertigen ist.

So im Gebet verbunden
Ihr Zeitzeuge


2
 
 Di.Laurentius 19. März 2021 
 

Das ändert nichts! (TEIL 1)

Kardinal Woelki ist also juristisch durch das Kölner Gutachten nicht belastet – das passt vielen nicht ins Bild. Sogar das Münchener Gutachten belastet Woelki nicht – dass passt erst recht nicht ins Bild – hat der Kardinal die Veröffentlichung dieses Gutachten doch verhindert – vertuscht. Warum verhindert man denn so etwas – klar, weil man darin belastet wird.
Und nun – muss man deshalb sein eigenes Reden über ihn überdenken, sich für Rücktrittsforderungen entschuldigen? Nein! Dann ist dieses Gutachten eben nicht „gut“ – es muss weitergeforscht werden – mit anderen Mitteln, aus anderen Blickwinkeln usw.
All die Reaktionen, die nun veröffentlicht werden vom ZdK (Sternberg oder AKK) oder anderen Bistümern – wo bleibt die Anerkennung für dieses gründliche Gutachten und für die harten Konsequenzen?


0
 
 Di.Laurentius 19. März 2021 
 

Das ändert nichts! (TEIL 1)

Kardinal Woelki ist also juristisch durch das Kölner Gutachten nicht belastet – das passt vielen nicht ins Bild. Sogar das Münchener Gutachten belastet Woelki nicht – dass passt erst recht nicht ins Bild – hat der Kardinal die Veröffentlichung dieses Gutachten doch verhindert – vertuscht. Warum verhindert man denn so etwas – klar, weil man darin belastet wird.
Und nun – muss man deshalb sein eigenes Reden über ihn überdenken, sich für Rücktrittsforderungen entschuldigen? Nein! Dann ist dieses Gutachten eben nicht „gut“ – es muss weitergeforscht werden – mit anderen Mitteln, aus anderen Blickwinkeln usw.
All die Reaktionen, die nun veröffentlicht werden vom ZdK (Sternberg oder AKK) oder anderen Bistümern – wo bleibt die Anerkennung für dieses gründliche Gutachten und für die harten Konsequenzen?


3
 
 Di.Laurentius 19. März 2021 
 

Das ändert nichts! (Teil 3)

Es tut mir leid, aber ich muss einfach für mich erkennen, es gibt viele, die wollen nicht katholisch sein – vielleicht wissen sie auch gar nicht was das ist, dass das mehr ist als ein selbstgebasteltes Jesusbild ab und zu ins Leben zu lassen. Sie akzeptieren nicht, dass die Kirche keine „Volkspartei“ ist, die ihr Fähnlein nach der sog. öffentlichen Meinung dreht und wendet. Waren es früher vielleicht vereinzelte Laien oder auch mehr, so sind es nun (öffentlich) Priester, Generalvikare und Bischöfe die sich von der Kirche – von Rom entfernen (wollen), die auf der anderen Seite allerdings an den gut gefüllten Fleischtöpfen der (deutschen) Kirche bleiben wollen.
Ich bete für die Weltkirche, die Kirche in Deutschland – für unseren Papst und die Bischöfe – insbesondere für die in Köln.


5
 
 Di.Laurentius 19. März 2021 
 

Das ändert nichts! (Teil 2)

Wo sind diejenigen, die nun die gleiche Vorgehensweise in ihren Bistümern planen oder fordern? Fehlanzeige! In Köln soll weitergearbeitet werden – in Köln sind die Zustände ja schrecklich … das ist „Fremdschämen“ – und ablenken.
Es darf nicht sein, dass der Kölner Erzbischof nun rehabilitiert und in moralisch, aufklärerisch gestärkter Form zurück auf die synodale Bühne kommt – nein, das darf nicht sein – ist er doch dort der Anführer der Bremser.
Menschen, die sich aussuchen, was sie von den Verlautbarungen der Glaubenskongregation und vom Papst annehmen/anerkennen und was nicht, die offen zu Widerstand aufrufen, wenn ihnen solche Klarstellungen aus Rom nicht passen – die lassen sich nicht umstimmen, nur weil zwei Gutachten Woelki „freisprechen“ – nein die suchen weiter, machen schlecht – ohne Beweise, lenken ab durch andere Themen.


4
 
 discipulus 19. März 2021 
 

Werter Zeitzeuge, (3. Versuch)

zweimal habe ich versucht, auf Ihre gestrigen Beitrag zu antworten, jetzt gehe ich direkt auf Ihren heutigen ein.

Ich stimme da in allem zu: natürlich hat der Christ die Pflicht, innerweltlich auf die Schöpfungsordnung zu verweisen und für deren Erhalt zu kämpfen. Und natürlich sollen wir innerkirchlich für die Einhaltung der liturgischen und doktrinären Disziplin eintreten. Beides mache ich in meinem Alltag immer wieder und ecke oft damit an. Aber beides muß man m.E. nicht unmittelbar im Kontext des innerkirchlichen Mißbrauchsskandals tun. Es gibt wirklich genug andere Anlässe dafür, in diesem Kontext hat es m.E. einfach oft (nicht bei Ihnen) das "Geschmäckle", dieses Skandalon kleinreden oder von ihm ablenken zu wollen.


2
 
 Zeitzeuge 19. März 2021 
 

Sehr geehrter discipulus, Ihre Ausführungen an mich habe ich mit Interesse

zur Kenntnis genommen und möchte kurz antworten:

Jegliche Instrumentalisierung der unbestreitbaren
innerkath. Verfehlungen hinsichtl. feststehender
sexueller Missbräuche ist abzulehnen, vgl. Link!
Wenn best. Menschen versuchen, auch mit Hilfe
der Medien, die verbindl. kath. Sexualmoral zu
demontieren, muß das klar abgewiesen werden.

Meiner Meinung nach gehört auch die Anklage von
innerweltl. Verfehlungen gegen die Schöpfungsordnung Gottes zu den Aufgaben des
gläubigen Katholiken, z.B. Protest gegen
"Homoehe", Abtreibung, Selbstmordbeihilfe,
Genderideologie, Sexualunterricht, Verwendung
fetaler Zelllinien in der Impfstoffindustrie,
aber auch unaufgearbeitete sexuelle Missbräuche
z.B. in Schulen u. Sportvereinen usw.! Das kann
uns doch alles nicht gleichgültig sein, Schweigen
ist hier doch wohl nicht angebracht.

Der Christ in der Welt sollte Zeugnis geben, daß
er die widergöttlichen Handlungsweisen der reinen
Weltmenschen ablehnt, denn diese richten sich
gegen GOTT und die Menschen!

www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/maria-20-war-fuer-uns-keine-unterstuetzung;art4874,216797


4
 
 jabberwocky 19. März 2021 

Das 8. Gebot: Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen

Nun wurde S.E. Kardinal Woelki von der zweiten renommierten Anwaltskanzlei in Folge entlastet, und was geschieht?
Ich habe bis jetzt von keinem, der mit Dreck warf, eine Entschuldigung vernommen. Die ganzen Hyänen. Der Pöbel. Die selbsternannten Reformer, die sich zum Sprecher des katholischen Volkes aufgeworfen haben. Die Journalisten, die den Ruf des Erzbischofs besudelt haben. Die bischöflichen „Mitbrüder“ (man sträubt sich, hier von Brüdern zu sprechen), die auf ihn losgegangen sind….die Marx, Bätzing, Sternberg, ZDKler….von niemandem habe ich ein versöhnliches Wort gelesen, so öffentlich verkündet wie vorher die Anklagen und Verdächtigungen, mit der Bitte um Verzeihung…. So etwas wie: "Tut mir leid, Herr Kardinal". Nichts. Mann, ich kann gar nicht sagen, wie abstoßend ich diese Leute finde.


9
 
 Sputnik 19. März 2021 
 

@discipulus

Schon mal was vom Bußsakrament gehört? Und die entsprechenden Jesus-Worte in der Bibel überlesen? Ein Bichof, aber auch jeder Priester, hat dem bußfertigen Sünder die Absolution zu erteilen und ihm die Chance für einen Neuanfang zu geben.


3
 
 discipulus 19. März 2021 
 

@Sputnik

Dieses Thema nur aus juristischer Sicht zu bewerten, scheint mir ein grundsätzlicher Fehler. Ein Priester, der sich an Kindern vergeht, ist nicht als Hirte, sondern als reißender Wolf unterwegs. Um das zu erkennen, braucht man kein Strafrecht, sondern allein das Evangelium und die kirchliche Sexuallehre. Das war auch schon vor 50 oder 100 Jahren klar. Ein Bischof, der einen solchen Wolf in seiner Herde beläßt (ob nun aus Nachlässigkeit, Standesdünkel, falsch verstandener Barmherzigkeit, Berücksichtigung der "Humanwissenschaften", eigener Verstrickung, ...) hat sich m.E. seines Amtes für unfähig erwiesen und sollte daher die Führung der Herde einem anderen überlassen - unabhängig davon, ob ihm nun von juristischer (bzw. kanonistischer) Sicht aus eine Schuld zukommt oder nicht.


7
 
 mphc 19. März 2021 

Aber in der Tageszeitung

geht es weiterhin gehässig gegen Woelki


6
 
 golden 19. März 2021 
 

Bitten wir am Schrein der Hl. 3 Könige,

dass Gottes Reich komme; es ist der gerichtsreife Zustand im öffentlichen Bewußtsein so, dass eine unbussfertige Welt Christen( via Gutachten,durchgesehen Personalakten)zur Busse zwingt/zwingen will.Georg May kann ich nur immer wieder zustimmen,wenn er die Beichte als "Verlorenes Sakrament" bezeichnet hat.Und die unbussfertige Welt will sich selbst damit rechtfertigen,dass sie Christen beim Sündigen ertappt zu haben meint,die ebensolche Entdeckung der eigenen Sündhaftigkeit aber eben damit vermeidet, bzw. brüsk zurückweist.


4
 
 Diadochus 19. März 2021 
 

@chriseeb74

Das Zitat, das Sie gebracht haben, kann ich nur unterstreichen. Ich weiß selbst aus eigener Erfahrung, wie in der katholischen Kirche in meinem Bereich gelogen und vertuscht wurde und wie da vorgegangen wird. Ich empfinde es nun als eine kleine Genugtuung, wie der Fliegenschwarm aufscheucht und zerstiebt. Ich hatte mich damals gegen die Kirche aufgelehnt und nur Demütigungen und Lügen erfahren, dabei ging es nicht um einen Missbrauchsfall. Ich bin Prof. Gercke dankbar. Er hat ohne ein Ansehen der Person sein Gutachten erstellt.


1
 
 Philipp Neri 19. März 2021 

Frage

Mich würde einmal interessieren, ob in dem genannten Zeitraum 1975-2018 überhaupt keine Missbrauchsfälle vom Erzbistum Köln nach Rom gemeldet wurden, oder aber nur bestimmte? Gibt das Gutachten darauf Antworten und führt es an, wieviele Fälle nach Rom im gleichen Zeitraum gemeldet wurden?


3
 
 si enim fallor, sum 18. März 2021 
 

@ Zeitzeuge

Danke für die Information.
Ich dachte dieses Problem mit dem Sakrament der Büße würde es nur bei den (normalen) Gläubigen vorkommen, nicht bei den Priestern und Diakonen.
Bei den Gemeindereferenten und Pastoralassistenten hätte ich keinen so großen Prozentsatz erwartet.


3
 
 discipulus 18. März 2021 
 

Werter Zeitzeuge, (Forts.)

vom Märtyrer Alfred Delp gibt es einen sehr schönen Text von 1938 "Warum sie sich ärgern über uns", in dem er davon spricht, daß die Kirche immer in zweierlei Weise zum Stein des Anstoßes wird: Einmal, weil sie von Christus als Zeichen in die Welt gesetzt ist, das Widerspruch hervorruft, aber eben auch, weil sie in ihren Gliedern immer wieder hinter dem Anspruch Christi zurückbleibt. Dort, wo dies zweite der Fall ist, müssen wir dankbar sein, wenn die Welt uns an unseren Maßstäben mißt und nicht an den ihren, weil auch dies ein Akt der Reinigung des Winzers an seinem Weinstock ist. Davon sollten wir uns nicht ablenken lassen, indem wir darauf hinweisen, daß auch die Welt nicht unseren Maßstäben entspricht und auch nicht den ihren: das ist zum einen nicht verwunderlich und zum anderen, denke ich, nicht primär unsere Sache.


5
 
 gloriosa 18. März 2021 
 

Die Tatsa,che


0
 
 Zeitzeuge 18. März 2021 
 

Entschuldigung, hier der Link bzgl. Defizite bei der Beichte von Priestern etc.!

kath.net/news/50442


1
 
 Sputnik 18. März 2021 
 

@discipulus und Andere

Bei allem, was kirchlichen Verantwortungsträgern, u.a. im Gercke-Gutachten, vorgeworfen wird, geht es doch nicht darum, daß die Beschuldigten die Taten der Missetäter, d.h. deren Sünden gebilligt hätten! Was man ihnen vorwirft, ist, daß sie die Täter nicht so bestraften, wie man das heute möchte und daß sie deren Opfer nicht so betreuten, wie das heute erwartet wird. Diese Klarstellung ist mir sehr wichtig, denn bei der weitverbreiteten, wohlfeilen Kritik - auch hier - könnte sonst der Eindruck entstehen, die im Gutachten Beschuldigten hätten diese Übergriffe persönlich getan. Vielleicht sollten wir alle uns mehr an das Jesuswort halten: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.


11
 
 stephanus2 18. März 2021 
 

@chriseeb74

Sie erwähnen den Satz aus dem Gutachten, dass sich offensichtlich jahrzehntelang niemand getraut hat, solche Fälle zur Anzeige zu bringen. Ich weiß nicht, ob damit Anzeige bei der Polizei oder innerkirchliche Anzeige gemeint ist. Verstanden habe ich aber spontan, dass sexueller Missbrauch durch einen geweihten Priester etwas wahrhaft Ungeheuerliches war/ist, dass man sich lange einfach nicht vorstellen konnte oder auch wollte. Auch ist die Kirche sehr hierarchisch und man hatte vllt als kleines Licht Angst, sich mit Oberen anzulegen, wie auch immer. Sehr, sehr traurig, der ganze Schlamassel jetzt hätte nicht sein müssen. Ich bin aber überzeugt, dass die Feinde der Kirche dann etwas anderes gefunden hätten, um zu versuchen, die Kirche in ihren Grundfesten zu erschüttern.


4
 
 Zeitzeuge 18. März 2021 
 

Werte(r) Si enim fallor, sum!

Sie haben Recht, gerade auch für die heutigen kath.
Geistlichen besteht die Gefahr, das spirituelle
Leben, z.B. tägliche Betrachtung, zu vernachlässigen.

Hierzu gehört aber auch die regelmäßige hl. Beichte, leider wird diese aber oft vernachlässigt, siehe Link!

Dabei ist gerade eine gute Beichte, am besten
monatlich, überaus wichtig für das Frömmigkeits-
leben im Dienst des Herrn mit seinen besonderen
Ansprüchen - und sicher auch Versuchungen!

Gesegnete, gute Nacht!


9
 
 si enim fallor, sum 18. März 2021 
 

Über die Kirche aus dem Katechismus der katholischen Kirche:

„Die Kirche ... wird erst in der himmlischen Herrlichkeit vollendet werden" (LG 48), bei der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit. Bis dahin „schreitet die Kirche auf ihrer Pilgerschaft dahin zwischen Verfolgungen der Welt und Tröstungen Gottes" (Augustinus, civ. 18,51).


Alle Glieder der Kirche, auch ihre Amtsträger, müssen bekennen, daß sie Sünder sind [Vgl. 1 Joh 1.8-10]. In allen wächst zwischen der guten Saat des Evangeliums bis zum Ende der Zeiten auch das Unkraut der Sünde [Vgl. Mt 13, 24-30]. Die Kirche vereint sündige Menschen, die zwar vom Heil Christi erfaßt, aber noch immer erst auf dem Weg zur Heiligkeit sind.


3
 
 si enim fallor, sum 18. März 2021 
 

1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! 2 Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden. 3 Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? 4 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und siehe, in deinem Auge steckt ein Balken! 5 Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!

///

“Der französiche Literatur-Nobelpreisträger Andre Gide sagte, dass er als Mitglied eines Geschworenengerichtes stets an dieses Wort Christi gedacht habe”
(…)
“Wer sich anmaßt zu richten, soll nicht vergessen, daß auch er vor Gott und den Menschen schuldig geworden ist. Wir sind alle in Schuld verstrickt und darum auf die göttliche Barmherzigkeit angewiesen”
(Diese zwei letzte Texte sind Kommentare von Joachim Gnilka)


5
 
 Zeitzeuge 18. März 2021 
 

Sehr geehrter discipulus,

selbstverständlich ist sexueller Missbrauch, der durch kath. Geistliche geschieht, besonders schrecklich und jeder Fall ist eine himmelschreiende Todsünde, weshalb natürlich alles, was möglich ist,
getan werden muß bzgl. Prävention und die Aufarbeitung der traurigen Altfälle, sofern die
Täter zweifelsfrei feststehen, unverzichtbar!

Aber es sollte Katholiken nicht verboten sein,
auch auf die Opfer u.d. nicht aufgearbeiteten
Taten aus anderen Bereichen unserer Gesellschaft
hinzuweisen.

Es gibt auch Missbrauch mit dem Missbrauch, sogar
innerkirchlich, z.B. als Vorwand für die Aufhebung
des Pflichtzölibats.

Auch dürfen wir die zahlreichen anderen, inner-
kirchlichen Missbräuche, z.B. der Missio canonica,
in der hl. Liturgie, ich erinnere auch an die
schwere, alltägl. Sünde des Ehemissbrauchs, nicht
in Vergessenheit geraten.

Gesegnete, gute Nacht!


12
 
 si enim fallor, sum 18. März 2021 
 

Lieber @discipulus - Zu Sünder in der Kirche

„Die Kirche ... wird erst in der himmlischen Herrlichkeit vollendet werden" (LG 48), bei der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit. Bis dahin „schreitet die Kirche auf ihrer Pilgerschaft dahin zwischen Verfolgungen der Welt und Tröstungen Gottes" (Augustinus, civ. 18,51)

Alle Glieder der Kirche, auch ihre Amtsträger, müssen bekennen, daß sie SÜNDER sind [Vgl. 1 Joh 1.8-10]. In allen wächst zwischen der guten Saat des Evangeliums bis zum Ende der Zeiten auch das UNKRAUT DER SÜNDE [Vgl. Mt 13, 24-30]. Die Kirche vereint sündige Menschen, die zwar vom Heil Christi erfaßt, aber noch immer erst auf dem Weg zur Heiligkeit sind:
„Die Kirche ist HEILIG, auch wenn sich in ihrer Mitte SÜNDER befinden; denn sie lebt kein anderes Leben als das der GNADE. Wo die Glieder der Kirche an diesem Leben teilhaben, werden sie geheiligt, wo sie aber dieses Leben preisgeben, verfallen sie der Sünde und Unordnung..."


2
 
 SalvatoreMio 18. März 2021 
 

Wer vergibt "rote Daumen"?

@chriseeb74: darüber rätselt hier jeder mal und kommt nicht immer dahinter! Aber eines ist klar: hier äußern sich Personen ganz verschiedener Denkrichtungen. Ich bin mir z. B. ziemlich sicher: es gibt nicht wenige Leute, die sehnlichst gehofft haben, nun über Kardinal Woelki herfallen zu können. Er war doch allüberall vorverurteilt worden - und nun?


10
 
 si enim fallor, sum 18. März 2021 
 

II Betrachtendes Gebet

2705 Das betrachtende Gebet, die Meditation, ist vor allem ein Suchen. Der Geist sucht das Warum und das Wie des christlichen Lebens zu erfassen, um dem, was der Herr verlangt, zustimmen und antworten zu können. Dazu bedarf es der Aufmerksamkeit, die sich aber nur schwer beherrschen läßt. Man nimmt gewöhnlich ein Buch zu Hilfe. Die christliche Überlieferung bietet eine reiche Auswahl: die Heilige Schrift, besonders die Evangelien, Ikonen, die für den Tag vorgesehenen liturgischen Texte, die Schriften der geistlichen Väter, das geistliche Schrifttum, das große Buch der Schöpfung und jenes der Geschichte, besonders die Seite, die heute aufgeschlagen ist.

www.vatican.va/archive/DEU0035/_P9R.HTM


2
 
 discipulus 18. März 2021 
 

Werter Zeitzeuge,

in gewisser Weise teile ich natürlich Ihre Spannung, ob in anderen Bereichen der Gesellschaft Missbrauch ebenso entschieden aufgearbeitet werden wird.

Aber ich frage mich doch, warum diese indirekte Frage so häufig von konservativen Katholiken gestellt wird, wenn es um die Aufarbeitung des Mißbrauchs in der Kirche geht. Gelten nicht für die Kirche, die der mystische Leib Christi ist, grundsätzlich höhere Maßstäbe als für andere Vereine? Sollte es nicht das genuine Anliegen der Kirche sein, daß Mißbrauch innerhalb der Kirche so weit wie möglich verhindert und wo dies nicht gelingt kompromißlos aufgearbeitet wird? Ist es nicht die große Tragik, daß dies so lange unzureichend geschehen ist, gerade auch weil die Kirche so nicht glaubwürdig eintreten kann für die vielen Oper, die es in anderen Bereichen gibt? Sollten wir nicht unsere Hausaufgaben machen und es anderen überlassen, dies für andere Bereiche der Gesellschaft einzufordern?


7
 
 lesa 18. März 2021 

Jeder von uns ...

Werter@chorbisch: Danke, dass Sie auf die Differenzierung eingegangen sind!
Lieber@Zeitzeuge: Danke für Ihre Ausführungen! Selbst wenn ihm hier Fehler unterlaufen wären, würde Weihb. Schwaderlapp für mich nichts an Glaubwürdigkeit in seine charakterliche Integrität und Vertrauenswürdigkeit verlieren.
Werter@wedlerg: Sie haben die Komplexität und Verwickeltheit m.E. sehr anschaulich aufgezeigt. Vielen Dank!
Im übrigen scheint es m.E. die Hauptsache, dass jeder von uns selber, dort, wo er lebt, so gut als möglich seiner Verantwortung als Christ nachkommt.
Vor allem viel beten. Möge die Kirche wieder einen Weg authentischer, ungekürzter Verkündigung finden inklusive Moral - und der Niedergang, der jetzt regelrecht betrieben wird, ein Ende finden.


10
 
 Zeitzeuge 18. März 2021 
 

Liebe lesa, werter Chorbisch,

der letzte Satz meiner Mitteilung muß natürlich

lauten "...bei deren Fehlverhalten durchführen

werden."

Da gibt es noch viel aufzuarbeiten, vgl. Link!


Natürlich ist jeder sexuelle Missbrauch, bei

dem ein kath. Geistlicher als Täter feststeht,

besonders schrecklich für die Opfer und diese

Priester leben, bis zu einer reumütigen Beichte

in Todsünde und dürften z.B. keine hl. Messe

mehr zelebrieren, denn das wäre eine neue Tod-

sünde!

Wir sollten für die feststehenden Opfer, aber

auch für die Bekehrung der noch lebenden Täter

beten!

www.zdf.de/nachrichten/panorama/sexueller-missbrauch-sportverein-frontal-21-100.html


7
 
 Zeitzeuge 18. März 2021 
 

Liebe lesa, werter Chorbisch, 4. bzw. 2. Versuch!

Im Link die Kurzfassung des Gutachtens!

Auf Seite 14 steht u.a. auch, daß kein

vorsätzliches Fehlverhalten von Verantwortungs-

trägern behauptet wird.


Natürlich muß bei solchen Missbrauch- Vorwürfen

immer alles,

was möglich ist getan werden, um die Wahrheit

zu ermitteln, z.B. Gegenüberstellung, Vernehmung

des Beschuldigten durch eine fachlich kompetente

Person, aber eben auch eine Glaubhaftigkeits-

prüfung des Beschuldigers.

Die Unschuldsvermutung ist ein Rechtsgut und

gilt auch für kath. Priester!

Bis gespannt, ob andere Konfessionen, oder
z.B. Schulen und Sportvereine eine genauso
akribische Aufarbeitung, also über Jahrzehnte
zurück mit Nennung von Namen verantwortlicher
Vorgesetzter bei deren Fehlverhalten.

mam.erzbistum-koeln.de/m/63c68e67d53608ee/original/Vortrag-Gercke-Pressekonferenz-Unabhangige-Untersuchung-Sprechfassung.pdf


9
 
 grumpycath. 18. März 2021 
 

@wedlerg - Ich sehe das anders als Sie

Durch Erzbischof Heßes seinerzeitiges "Veto" liegt jetzt ein offenbar rechtlich-handwerklich hieb- und stichfestes Gutachten im Erzbistum Köln vor.

Das war als Betroffener legitim vom Hamburger Erubischof, auch wenn sich dadurch eine Zeitverzögerung bzgl. der Gutachtenpräsentation ergab.

Dass Erzbischof Heße nicht an seinem Hamburger ischofsstuhl klebt, beweist ja wohl sein heutiges Angebot an den amtierenden Papst auf sofortige Aussetzung seines Amtes als Hamburger Erzbischof bis hin zu möglicher Abberufung von diesem Posten.

Was wollen Sie also mehr?

Ich als Diasporakatholik habe jedenfalls große Hochachtung und Respekt für diese Haltung meines Erzbischofs Stefan Heße und warte auf die Entscheidung Roms.


4
 
 si enim fallor, sum 18. März 2021 
 

Strukturen haben kein Gewissen, Menschen doch.

Menschen sind nicht von Natur aus gut und perfekt, wir sind vom Natur aus sündig. Es sind nicht die Strukturen die uns Böse machen. Die Last tragen wir selbst als Mensch seit der Vertreibung.

Es geht darum, keine Angst zu haben solche Skandale sofort zu melden und aufzuklären und das hängt vom persönlichen Verhalten der Verantwortlichen und eine klare rechtliche Lage.
Nicht um sich an die schuldigen zu rächen, sondern um die Opfer zu schützen und zu helfen und die Verbreitung der "Krankheit" zu stoppen.
Die sofortige Reaktion würde auch bewirken, dass die Schwierigkeiten bei der Bewertung der tatsächlichen Geschehenisse viel kleiner wären.


4
 
 wedlerg 18. März 2021 
 

@grumpycath.: Ihr Wort in Gottes Ohr

Ich hoffe, Sie haben recht.

Allerdings: Bischof Heße war maßgeblich an der Verzögerung in Köln beiteligt, weil er schon juristische Schritte angekündigt hatte, falls man über ihn etwas unrechtmäßig publiziert.

Seltsamerweise hat die Medien das nciht interessiert.

Und Kardinal Marx wird ob seiner groben Verfehlungen in Trier auch nicht medial hervor gehoben.

Zweierlei Maß hätte nur Woelki getroffen, wenn er einmal einen Bleistift falsch gespitzt hätte. dementsprechend groß ist die mediale Enttäuschung heute.


11
 
 chriseeb74 18. März 2021 
 

@alle

Irgend jemand hat meinen unten stehenden Beitrag negativ bewertet.
Sehr merkwürdig: Dies bedeutet, dass der- oder diejenige es gut heißt, dass entweder vertuscht worden ist oder dass ich es positiv finde, dass der Kardinal entlastet wurde...mehr habe ich nicht geschrieben!


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 wedlerg 18. März 2021 
 

@chorbisch : sehr problematisch

In einem Rechtsstaat gilt zu recht die Unschuldsvermutung bis zum Beweis der Schuld. Wenn man (zu recht) rechtlich saubere Maßstäbe an die Aufarbeitung anlegen will, dann muss dieser wichtigste Rechtsgrundsatz (in dubio pro reo folgt daraus) auch gelten.

Zweites Problem ist, dass hier moralische und rechtliche Verfehlungen, unbewusste und bewusste Verfehlungen munter durcheinander geworfen werden und sich alle präventiv auch für Dinge entschuldigen, die es nicht gab oder die ungeklärt sind.

Schon die ganze Debatte so zu führen, als ginge es hier ausschließlich um Gewalt sexueller Art an kleinen Kindern (Kindesvergewaltigung), ist deplaziert. Da werden Beleidigungen oder Schläge in Heimen in die Statistik eingepflegt, ebenso wie (zu recht) Sex mit 15-17jährigen Teenagern. Aber letztere Fälle werden nur hier in dieser Diskussion negativ behandelt. Ansonsten war es für die modernen synodalen Protagonisten ganz toll, dass die jungen Leute "Wärme" ausprobiert haben, auch mit Erwachsenen.


8
 
 PeterMaria 18. März 2021 
 

In den Akten finden sich 202 Beschuldigte für sexuelles Fehlverhalten an Unter-16-jährigen oder Schutzbefohlenen, deren Fälle im Zeitraum 1975-2018 der Kirche bekannt geworden sind. 63% sind Priester, also 127.
Das Erzbistum Köln hat heute 378 Priester im aktiven Dienst. hochgerechnet auf den Zeitraum 1945 bis heute sollte es also 1500 - 2000 Priester gewesen sein.
Das bedeutet, das 1 von 12 bis 1 von 16 Priestern sich an Schutzbefohlenen oder Untrer-16-jährigen vergangen hat. Dabei hat die Kanzlei Gercke betont, dass sie nach Aktenlage ausgewertet haben, und dass die Akten nicht vollständig sind. Es gibt also eine Dunkelziffer.
In der Pressekonferenz heute wurden einige Maßnahmen empfohlen, wie Akten ordentlich zu führen sind, Berichtspflichten, Schulung der Verantwortlichen. Das sollte umgesetzt werden, auch in anderen Bistümern, um diesen Sumpf trockenzulegen.


4
 
 chorbisch 18. März 2021 
 

@ lesa; Zeitzeuge

Verehrte lesa, Sie haben Recht, meine Formulierung war zu pauschal, allerdings wurde in den Medien, jüngst auch in der FAZ, über Fälle berichtet, die diesen Schluß zulassen.

@ Verehrter Zeitzeuge: Warum sollen sich nur die, wie Sie es nennen, "Beschuldiger" einer solchen Untersuchung unterziehen, warum nicht auch die Beschuldigten?
Die Zeiten, wo man ein solches Ansinnen überzeugt mit dem Hinweis ablehnen konnte, daß Priester so etwas nicht tun, sind leider vorbei, also kann nicht ausgeschlossen werden, daß der Beschuldigte lügt, wenn er die Tat bestreitet.
Und haben Sie sich mal Gedanken darüber gemacht, wie ein solches Ansinnen auf die tatsächlichen Opfer wirkt?
Ein so pauschales "Wir glauben Dir erst einmal nicht!", kann sich die Kirche heute nicht mehr erlauben.
Aber ich bin mir bewußt, daß die Wahrheitsfindung sehr schwer ist und was falsche Beschuldigungen anrichten können.


8
 
 Zeitzeuge 18. März 2021 
 

Liebe lesa,

Weihbischof Schwaderlapp geniest weiterhin mein
Vertrauen, im Gegensatz zu den meisten seiner
Bischofskollegen innerhalb der DBK!

In der Kurzfassung des Gutachtens steht auf S. 15,
daß der Begriff "Betroffene" gleichermaßen verwendet wird für
nachweisbare und angebliche Opfer.

Auf S. 14 steht, daß keine strafbare Handlung von
verantwortlichen Vorgesetzten gegen weltliches
Recht festgestellt wurde.

Auf S. 27 steht, daß keine erkennb. Absicht fest-
gestellt wurde, Täter ein Bestrafung zu entziehen
oder sogar weiteren Missbrauch zu ermöglichen.

Bzgl. Missbrauch ist zu unterscheiden in sexuellen
Missbrauch, sexualisierte Gewalt (dazu gehören
z.B. auch anzügl. Bemerkungen) und Grenzverletzungen, die natürl. alle sündhaft
bis schwer sündhaft sind.

Ich gebe Ihnen Recht, daß Beschuldiger immer
einer fachl. Glaubhaftigkeitsprüfung unterzogen
werden sollten um rufschädigende Falschbeschuldi-
gungen möglichst zu enttarnen.

Ob and. Institutionen genauso gründl.
vorgehen werden, z.B. Schulen?


18
 
 chriseeb74 18. März 2021 
 

Leider kann ich hier nicht ganz so positiv kommentieren

Gott sei Dank ist Kardinal Woelki durch das Gutachten entlastet worden.
Viel problematischer halte ich aber die Aussage von
Prof. Gercke, dass
laut Gutachter wichtige Akten fehlten. Gercke kritisierte bei der Vorstellung seines Gutachtens die Aktenführung des Bistums als äußerst mangelhaft. "Wir haben erhebliche Mängel im Hinblick auf die Organisation des Aktenbestands sowie der Aktenführung im Erzbistum festgestellt. Wir haben bei einigen Akten den Eindruck gewonnen, dass Aktenbestandteile fehlten, da die Verfahrensführung nicht nachvollziehbar war", sagte er. Die Auswertung der Akten habe unter anderem ergeben, "dass sich Jahrzehnte offenbar niemand getraut hat, solche Fälle zur Anzeige zu bringen".
Da bleibt für mich ein sehr bitterer Nachgeschmack!


9
 
 lesa 18. März 2021 

@chorbisch: Teilweise Zustimmung. Nur Ihren letzte Feststellung (Nur Täter in Schutz nehmen) ist eine Unterstellung. Soll man im Gegenzug behaupten, Sie würden nur drauf aus sein, Rufmord zu betreiben? , Nein!
Aber: "Bei ihrem Bemühungen Fehler der Vergangenheit in Sachen Missbrauch aufzuklären, sollt die katholische Kirche die lebenszerstörenden Folgen falscher Verdächtigungen nicht aus den Augen verlieren. Die Aussagepsychologie ist hier unverzichtbar." (Max Steller)


12
 
 chorbisch 18. März 2021 
 

@ lesa und andere

Ich denke, mit seinem Rücktrittangebot hat Weihbischof Schwaderlapp auch den Papst in gewisser Weise entlastet.

Der kann jetzt die Vorwürfe in Ruhe prüfen (lassen) und steht nicht so stark unter Druck, sofort handeln, sprich den Weibischof entlassen zu müssen.
Ich zweifle auch nicht an dessen guten Absichten, aber wenn er zwingend vorgeschriebene Maßnahmen nicht veranlasst hat, muß er sich dafür verantworten. Und es geht hier um das schwere Verbrechen des sexuellen Mißbrauchs, nicht um eine Lappalie.

Allerdings scheinen sich die "guten Absichten" in der Vergangenheit immer auf den Schutz der möglichen Täter und den Ruf der Kirche beschränkt zu haben, weniger auf die Interessen der möglichen Opfer.


10
 
 grumpycath. 18. März 2021 
 

@wedlerg

Dass der Hamburger Erzbischof Stefan Heße keine Konsequenzen zu erwarten hat, sehe ich keineswegs als ausgemacht an.

Die seinerzeit in der Öffentlichkeit bis dahin hoch angesehene ev. Bischöfin von Hamburg, Maria Jebsen, musste auch ihr Amt vorzeitig aufgeben, als man ihr Versäumnisse in der Verfolgung eines schweren kirchl. Missbrauchsfalles nachwies.

EB Heße hat am vergangenen Sonntag gerade sein 6jähriges Bischofsjubiläum begehen können.

Er ist in den vergangenen Jahren vor große Probleme mit der desolaten Finanzsituation des Erzbistum Hamburg gestellt worden, die ihm der Vorgänger EB Werner Thissen hinterlassen hat, und er ist u. a. wegen einiger daraus resultierender Schulschließungen kath. Schulen bei weitem nicht mehr so beliebt in HH wie in seinen Anfangsjahren.

Ich habe als kath. Laienchrist im Erzbistum Hamburg u. a. immer auch gerade für Dr. Stefan Heße als meinen Erzbischof gebetet und werde das auch weiterhin tun.


8
 
 SpatzInDerHand 18. März 2021 

@a.schwartz: "jenen Weihbischof Schwaderlapp" schätze ich sehr,

und das letzte Kapitel in dieser Geschichte ist noch nicht geschrieben. Auch Woelki hatte vor einigen Monaten dem Papst den Rücktritt angeboten.

Zugegeben, Schwaderlapp hatte offenbar Grund, sich zu entschuldigen. Aber zunächst einmal müssen die Verantwortlichkeiten geklärt werden. Auch ein Generalvikar hat nämlich nicht unendliche Möglichkeiten, wenn ein Erzbischof und Kardinal zu ihm sagt: das regeln wir im Stillen.


13
 
 a.schwartz 18. März 2021 
 

So täuscht sich mancher

Eben jener Weihbischof Schwaderlapp, der heute von Kardinal Woelki von seinen Aufgaben entbunden wurde, und der daraufhin seinen Rücktritt angeboten hat, wurde hier im Forum noch vor wenigen Wochen als möglicher Nachfolger von Woelki empfohlen.
https://kath.net/news/74447


7
 
 lesa 18. März 2021 

Ungerecht

Wbischof Schwaderlapp arbeitet stets nur an de Vorbeugung der ganzen Misere: Er verkündigt liebevoll, aufrichtigt und gut verständlich die Wahrheit - gelegen und ungelegen.
Hoffentlich wird der Rücktritt nicht angenommen - den er aufgrund einer Lage anbietet, die nicht er angerichtet hat, mit der zurandezukommen wohl jeden vor eine Überforderung stellt - und die bösartig instrumentalisiert wird aus kirchenploitischen Gründen - und Neigungen...


19
 
 Cejazar 18. März 2021 
 

Mal gucken, was da noch kommt

Das positive ist, dass sich anscheinden Kardinal Woelki keiner Verfehlung schuldig gemacht hat.

Prof. Gercke hat aber in der Pressekonferenz darauf hingewiesen, dass es auch Hinweise zu Verdachtsfälle in anderen Bistümern - insbesondere Suffraganbistümern gab. Zum Erzbistum Köln gehört beispielsweise das Bistum Trier, dessen Bischof ja auch für einige Jahre auch Kardinal Marx war. Ich hoffe, er hat mit seiner unchristlichen Kritik an seinem Amtsbruder nicht den Mund zu voll genommen und hat eine ebenso reine Weste wie Woelki. Zumindest müsste er sich bei Woelki für seine Aussagen entschuldigen.


16
 
 Citeaux 18. März 2021 
 

Ein Pyrrhussieg?

Ich habe das Gutachten nicht gelesen, so dass ich nicht beurteilen kann, was an den Vorwürfen gegen die anderen Genannten wirklich dran ist. Aber die Folgen sind klar: Kardinal Woelki ist noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen (mal sehen wie lange das hält), dafür sind gleich zwei andere aufrechte Bischöfe weg vom Fenster: Kardinal Meisner (und damit sein Vermächtnis) ist diskreditiert, und Bischof Schwaderlapp auch (der einzige deutsche Bischof, der konsequenterweise beim synodalen Weg ausgestiegen ist ...) Der Zug wird jedenfalls mit noch mehr Dampf weitergehen.


10
 
 proelio 18. März 2021 
 

Das Reinemachen hat begonnen!

Wenn diese Vorgehensweise mit den rechtlichen Gutachten, und sie ist nach meinem Dafürhalten nicht zu beanstanden, jetzt zum Vorbild für alle Bistümer in ganz Deutschland wird, dann kann man sich leicht vorstellen, welche jetzigen Würdenträger noch bei der nächsten Vollversammlung teilnehmen. Der Druck auf die Herren Bätzing, Marx und Co. ist nun gewaltig gewachsen. Nach ihrer Kritik an Kardinal Woelki hat sich nun das Blatt total gewendet und nun müssen die erwähnten Herren selbst liefern, was sie bisher noch in keinster Weise entsprechend dem Kölner Beispiel getan haben. Persönliches Fehlverhalten in Bezug auf Missbrauch ist Kardinal Marx bereits längst aus seiner Zeit als Bischof von Trier nachgewiesen. Und Herr Kardinal, was jetzt?


18
 
 nicodemus 18. März 2021 
 

Ich aber bin gespannt!

Da werden aber einige leitende Bischöfe bald sehr still werden. Die am meisten mit eigenem Dreck auf Kardinal Wölki geworfen haben, und nur, weil er diesen blödsinnigen Synodalen Quatsch nicht mittragen wollte.
Überschrift: Brüder untereinander,wie Hund und Katze!


15
 
 Lämmchen 18. März 2021 
 

@Wedlberg

ich habe mir die ganze Pressekonferenz angesehen. Da ich eine juristische Grundbildung habe, wage ich zu behaupten, dass die Vorgehensweise der Kanzlei Gercke schlüssig und vorbildlich war. Die Vorstellung und Erläuterungen zu den Klassifizierungen waren hilfreich, das Gutachten zu verstehen. Ich denke, Sie müssen es in Ruhe ganz lesen, dann lösen sich die vermeintlichen Widersprüche, die Sie in Ihren Bemerkungen äußern auf.


11
 
 leonina01 18. März 2021 
 

Kardinal Woelki hat alles richtig gemacht, ein großes Lob an ihn.Für meinen Geschmack auch die vorläufige Beurlaubung der genannten Personen.
Solche Dinge geschehen, wenn man die Pastoral über das geltende Kirchenrecht stellt.Zu sehenauch
an der Reaktion führender Kleriker im Hinblick auf die Antwort Romsdie Segnung Homosexueller betreffend."Wir machen weiter ".Ja, geht's denn eigentlich noch?


17
 
 antonius25 18. März 2021 
 

Bischöfe haben Täter der Strafverfolgung entzogen

Sagt Bischof Ackermann. Aber stimmt das? Wie haben sie das gemacht? Haben sie den Staatsanwalt bedroht? Oder die Opfer? Oder haben sie die Täter versteckt? Und warum liest man in keinem Bericht davon?

Die Studie wird ab heute Nachmittag angeblich online gestellt auf der Seite des Erzbistums. Da bin ich gespannt.


7
 
 a.schwartz 18. März 2021 
 

Eben der Umstand, den man hier auch im Forum sieht, wie: das traue ich dem Priester x, dem GV y oder dem Bischof z nicht zu, das sind doch integere Männer, eben diese Bauchgefühle ohne Kenntnis der tatsächlichen Fakten zu urteilen, das sind Umstände, die die Vertuschung von Missbrauch begünstigen.


12
 
 Stephaninus 18. März 2021 
 

Entwarnung: wohl nicht ganz

Sehr erfreulich ist, dass Kardinal Woelki, der in den letzten Wochen niedergemacht wurde, entlastet wird. Allerdings wird das prominente Führungspersonal Kölns der letzten Jahrzehnte wiederum belastet - auch der verstorbene Kardinal Meisner. Ich denke, nicht der böse Wille hat zu dieser Problematik geführt, sondern eher Überforderung und Mängel in der Organisation - vielleicht auch Naivität. Ich hoffe, dass diese Personen nun nicht vorschnell im Sinne von Stellvertreteropfer verurteilt werden. Und das muss ganz unabhängig meiner kirchenpolitischen Sympathien gelten.


4
 
 girsberg74 18. März 2021 
 

Das Allerpositivste bei der Pressekonferenz

war der persönliche Auftritt von Kardinal Woelki nach der Übernahme des Berichts.


13
 
 Schlicht Josef 18. März 2021 
 

Klarstellung

Kardinal Rainer Maria Woelki wurde nicht Vertuschung o.ä. unterstellt, sondern nur die Vorgehensweise beim ersten Gutachten.


2
 
 wedlerg 18. März 2021 
 

@physicus: schmerzhaft ist eher der Murx

Mir zeigt sich beim Lesen der ersten Berichte, dass hier bei hohen Amtsträgern erfreulich wenig falsch gemacht wurde, was über Rechtsunkenntnis und Aktenführungsversäumnisse hinausging.

Das Auflisten der Zahl und Art von Pflichtverletzungen kann wohl nur so verstanden werden, dass es eben keine Skandale gab, bei denen Generalvikare Täter gedeckt haben o.ä.

Äußerdem sind 45 bestätigt Fälle in 43 Jahren erfreulich geringe Fallzahlen. An der Odenwaldschule gabs in der Zeit alleine ein Vielfaches.

Dass die Hälfte der Fälle nicht aufgeklärt werden konnte, zeigt das eigentliche Dilemma: die Wahrheit ist schwer greifbar. Solange man allerdings jedem, der behauptet Opfer zu sein, horrende Geldbeträge zahlt, wird die Wahrheit nicht ans Licht kommen.

All diese Gutachten bringen nichts, solange man an der Wahrheit nicht interessiert ist. Solche bürokratischen und rechtlichen Statistiken werden zur Wahrheitsfindung jedenfalls wenig beitragen.


16
 
 borromeo 18. März 2021 

Ich bin nach wie vor der Ansicht,

daß Weihbischof Schwaderlapp ein ganz hervorragender Bischof ist, der sein Bischofsamt absolut treu und auf dem Boden des Katholischen ausführt.

Ich weiß noch nicht, was genau ihm vorgeworfen wird, aber ich bin überzeugt, daß er nicht absichtlich und wissentlich jemandem Schaden zugefügt oder er vorsätzlich gegen seine Amtspflichten verstoßen hat. Und ich bleibe bei dieser Auffassung, solange nicht das Gegenteil belegt wird.


27
 
 antonius25 18. März 2021 
 

Was wird Schwaderlapp und Meisner vorgeworfen?

In der BILD liest man auch nur Andeutungen. Offensichtlich gab es Akte über Missbrauchsgerüchte, die (meiner Meinung nach zu Recht) separat von den Personalakten geführt wurden. Diese Fälle wurden dann (überwiegend?) vom Bistum nicht zur Anzeige gebracht. Aber warum nicht? Weil die Opfer bereits Anzeige erstatteten? Oder weil die Opfer nicht Anzeige erstatteten und man es deshalb nicht für ausreichend glaubwürdig fand? Oder tatsächlich aus Bosheit oder Gleichgültigkeit?


9
 
 physicus 18. März 2021 
 

Schmerzhafte Heilung

Dieses Gutachten ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Heilung und legt die Latte für andere innerhalb und außerhalb der Kirche zurecht hoch.

Die Vorwürfe gegen Kardinal Woelki sind wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Sogar im ersten Gutachen wurde keine Pflichtverletzung festgestellt. Trotzdem hat Kardinal Woelki die mediale Welle über sich ergehen lassen.

Erwähnt werden sollte z.B. bzgl. Weihbischof Schwaderlapp, dass das Erzbistum in jener Zeit von einer Welle an Fallmeldungen quasi überflutet wurde. Das Gutachten stellt eine Art Überforderung und Rechtsunkenntnis für die Beteiligten fest, die für diese Aufgaben keinerlei Schulung hatten. Insofern mag es der Start einer schmerzhaften Heilung sein.


18
 
 wedlerg 18. März 2021 
 

eine Farce

Das ganze Gutachten ist eine Farce. Wenn man die Details beim domradio nachliest, dann merkt man dass hier vieles durcheinandergeht. Einerseits heißt es dass Fälle zwischen 197 und 2018 ausgewertet wurden, dann aber, dass 1/3 der Opfer sich auf Altfälle vor 1975 beziehen. Es wird nicht zwischen den rechtlichen Rahmenbedingungen unterschieden, etc.:

"Das Team um Gercke wertete 254 Verdachtsfälle zwischen 1975 und 2018 aus.

In den meisten der 254 Fälle, nämlich in 117, wurde der Verdacht nicht aufgeklärt, wie es hieß. In 45 habe sich der Verdacht bestätig, in 15 ließ er sich entkräften, hieß es. In 68 Fällen war der Beschuldigte bereits verstorben.

Die meisten der Opfer (112 von 314) berichten von Übergriffen im Zeitraum vor 1975."

Außer Medienwirksamkeit scheint hier wenig herauszukommen.

www.domradio.de/themen/erzbistum-koeln/2021-03-18/keine-pflichtverletzungen-von-kardinal-woelki-juristen-stellen-missbrauchsgutachten-des-erzbistums


5
 
 Franzfreund 18. März 2021 
 

Erschütternd

neben der oberflächlichen Frage wer wieviel Schuld auf sich geladen hat ist es doch erschütternd, daß eine externe Anwaltskanzlei nun die Kirche begutachtet und Bewertungen mit eventuell massiven Folgen trifft. Warum hat das "Immunsystem" unserer Kirche so gründlich und dauerhaft versagt? Die Mißbrauchsfälle stellen schwerste Sünden durch die Täter dar, brauchen wir dafür wirklich eine weltliche Anwaltskanzlei, um dies festzustellen ?


9
 
 wedlerg 18. März 2021 
 

Erzbischof Stefan Heße wird nichts passieren

Er ist gut mit der Homolobby vernetzt und synodal ganze vorne dabei.

Wenn nur 32% der Fälle Missbrauchsfälle betreffen, dann fragt man sich schon, warum man die anderen 68% der Fälle (also 138 Fälle) in der Statistik führt. Blieben nur 64 Fälle übrig, wären das weniger als in fürheren Untersuchungen.


12
 
 mphc 18. März 2021 

Jetzt müssen sich die Gegner Woelkis

eine andere Strategie ausdenken.


17
 
 KatzeLisa 18. März 2021 
 

Gottseidank

Wie schön, daß Kardinal Woelki vom Vorwurf der Vertuschung entlastet worden ist, nachdem er viele Wochen lang durch die Medien und seine Gegner vorverurteilt wurde. Ich bin sehr froh darüber.
Traurig machen mich die Vorwürfe gegenüber Weihbischof Schwaderlapp. Ich habe ihn als sehr den Menschen zugetanen Geistlichen erlebt. Er hat einen guten Kontakt zu Jugendlichen und Ehepaaren. Erst vor wenigen Tagen hat er die Exequien für unseren ehemaligen Pastor gehalten. Man konnte sehen, daß es ihm nicht gut ging. Ich mache mir Sorgen um ihn.


25
 

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