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Der alte Trick des Feindes

15. Jänner 2021 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
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Langsam, aber sehr sicher wird es zäh, diesen Corona- Zustand auszuhalten, in dem wir uns nun seit bald einem Jahr befinden - Fallen wir in dieser Zeit nicht auf den ältesten Trick des Feindes von Anfang an hinein - BeneDicta am Freitag von Linda Noé


Linz (kath.net)

Gestern, beim Ausmisten meines Fotoarchivs des letzten Jahres, ist mir wieder schmerzlich bewusst geworden, wie sehr ich es vermisse, ab und zu unter Menschen zu sein, auch mal mit Vielen gemeinsam zu beten, Freunde zu umarmen, auf Veranstaltungen und Konzerte zu gehen, einfach all die Dinge, die vor einem Jahr noch so selbstverständlich erschienen. Der Druck der Umstände bringt vieles zum Vorschein in den Menschen. Eine grundsätzliche menschliche Bemühtheit, Zusammenhalt, aber auch Rebellion, Misstrauen gegenüber Verantwortungsträgern, tiefe Ängste, Wut und Hilflosigkeit. Es zeigt sich, dass der Toleranzgedanke unserer (ehemaligen?) Spaß-Gesellschaft, jeder könne einfach immer und überall so leben wie gerade Lust hat, einerseits kurzsichtig und andererseits undurchführbar ist, wenn wir vor gemeinsamen Herausforderungen stehen wie in dieser Pandemie.

Ja- sagen wir, und ich meine, doch auch berechtigt, dass dieses doch endlich die Stunde der Kirche sein könnte, in der sie den Menschen Hoffnung und Kraft spenden und auf eine Realität hinweisen kann, die größer ist als das, was wir mit den Augen sehen können. So besonders strahlend mag das nicht überall spürbar sein, und wir könnten lange darüber diskutieren warum das so ist- an Christus jedenfalls liegt es nicht. Sich über Entscheidungen der Verantwortungsträger aufzuregen und in den sozialen Medien zu schimpfen, hat in jedem Fall selten gute Früchte gebracht. Es bleibt nichts anderes übrig, als mit Gott vor der eigenen Türe zu beginnen und IHM alles zuzutrauen.


Zuhause in der Familie denke ich mir oft, wie leicht es ist, Missstände messerscharf zu erfassen (und sich darüber zu echauffieren). Da sind selbst Kinder bereits Meister darin: „Du hilfst ja nie mit!“ „… hörst mir nicht zu!“ „….bist ein Spielverderber!“ Wir erkennen ein Problem und benennen es, lieblos bis hochemotional oft, gegenüber Kindern und dem Ehepartner. Dabei haben wir inhaltlich gar nicht unrecht, in vielen Fällen. Je nachdem, mit wieviel Angriffshaltung wir kritisieren, ernten wir meistens Verletzung, den passenden Gegendruck und Verteidigungshaltung des Gegenübers- und, worunter viele Mütter im Bezug auf ihre Kinder leiden, auf Dauer eine spürbare Entfernung voneinander. Dadurch wird es schwieriger, sich als Familie, als Team, als Leib zu begreifen, und gemeinsam gegen den wirklichen Feind der Seelen aufzustehen, dessen ureigenste Strategie es immer schon war, Spaltung zu verursachen. Zwischen Gott und den Menschen, und den Menschen untereinander. Corona an sich ist dafür offensichtlich ein hervorragendes Instrument, allein schon durch die physische Trennung der Menschen. Es gibt in diesen Tagen auch besonders viele Aufreger-Themen, die jeden von uns betreffen: vom Impfen übers Maskentragen und Testen bis zu wirklich schmerzhaften Tatsachen, wie die derzeit wieder ausgesetzte Heilige Messen, Gebetstreffen et al. Über all diese Dinge können wir, statt in eine konstruktive Auseinandersetzung, auch in diese oben erwähnte fruchtloser Diskussion geraten, in der wir eigentlich hauptsächlich empört die Tatsachen und Haltungen des Gegenübers kritisieren- oft vom Geist der Angst und Sorge anstatt vom Heiligen Geist motiviert.

Der Glaube, der uns als Christen auszeichnen sollte, ist nicht die Ignoranz oder Abwesenheit von Fakten und Problemen, sondern die Anwesenheit einer noch tieferen Überzeugung. Das heißt für mich auch, dass wir unsere derzeitigen Schwierigkeiten und verschiedenen Ansichten zum Umgang mit der Pandemie nicht ignorieren oder mit (verbaler) Gewalt niederknüppeln müssen, sondern dass wir herausgefordert sind, noch mehr aus dem Glauben zu schöpfen und zu leben.

Die Bibel und die ganze Heilsgeschichte versichern uns, dass unser Schöpfergott vor allem eines, nämlich eine persönliche Beziehung, und deren Widerherstellung, zu uns sucht. Er macht nicht einfach alles alleine, auch wenn es doch so viel einfacher wäre- denken wir. Gott liebt Beziehung, Er ist selbst schon in sich Beziehung. Er liebt unsere Prozesse, kleinen Schritte und Bemühungen. Abraham wurde ein Freund Gottes genannt. „Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden“ (Exodus 33,11). Jesus nennt uns seine Freunde (Johannes 15,14). Wir wissen, dass die Sünde als größtes Problem das Übel der Trennung bewirkt. Wir sind als Menschen für Beziehung erschaffen. Zu Gott und den Menschen. Mut und Hoffnung entstehen aus diesem Verbunden-Sein.

Wenn wir also in diesen Tagen diskutieren, mühen, kämpfen, ums Gebet ringen, uns ärgern oder sorgen, widmen wir unsere Aufmerksamkeit nebst den inhaltlichen Fragen auch unserer Beziehungsebene zu Gott und genau demjenigen, mit dem wir gerade zu tun haben, und zerstören wir diese nicht. Wir brauchen sie, gerade jetzt, mehr denn je. Als Katholiken dürfen wir auch in Ruhe feststellen, dass wir Wahrheit, Dogmen, anerkennen, diese von persönlicher Meinung und dem Ringen auf der Suche unterscheiden können, und mit dieser Sicherheit im Rücken, auch in Freiheit sprechen dürfen. „Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht.“ (Jes 42,1-3)

An Seine Stärke glaube ich, an Seine Gerechtigkeit. Motiviert und getragen nicht von einem lärmenden Geist der Angst und der Verwirrung, sondern vom Heiligen Geist, kann es uns gelingen jedes Übel zu besiegen. Nicht getrennt voneinander, sondern als Sein Leib. Lassen wir uns die Verbindung mit Gott und untereinander, die so stark angegriffen ist, nicht nehmen.

„Wenn einer die Erfahrung der Liebe hat, hat er auch die Erfahrung der Freiheit. In der Liebe überschreitet der Mensch sich selbst, er lässt sich los, weil ihm am anderen liegt, weil er will, dass das Leben des anderen gelingt. So fallen die Schranken der Selbstbezogenheit, und so findet man die Freude am gemeinsamen Einsatz für höhere Ziele.“ (Johannes Paul II)

 


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