Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  2. Eine Treue, die Zukunft schafft!
  3. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  4. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  5. Der ‚gerechte Mann‘ im Heilsplan Gottes
  6. Meinungsfreiheit auf katholisch
  7. THESE: Wir haben Gott vergessen...
  8. Wie genau nimmt es der BR-Rundfunk mit der Wahrheit?
  9. Stille Nacht, Heilige Nacht
  10. 'Vor der heiligen Nacht von Weihnachten denkt an eine Person, mit der ihr Frieden schließen könnt!'
  11. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  12. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  13. In Illo uno unum - Mission und Gemeinschaft als Prüfstein. Die Kurie zwischen Umkehr und Auftrag
  14. Vatikan äußert sich nicht über Themen des Konsistoriums
  15. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!

'Ich glaube, sie haben ihre Aufgabe verraten'

7. Jänner 2021 in Deutschland, 18 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Heribert Prantl von der "Süddeutschen Zeitung" übt Kritik am Verhalten der Kirchen während der Corona-Epidemie: Die öffentlichen kirchlichen Äußerungen "kleinmütig und ziemlich angepasst"


Köln (kath.net)

Heribert Prantl, bekannter Religionsjournalist der "Süddeutschen Zeitung", hat erneut das Verhalten der Kirchen in Deutschland während der Corona-Krise kritisiert und in einem Interview mit dem "Domradio" den Kirchen vorgeworden, den Menschen zu wenig Trost und Halt gegeben zu haben. Der Kirche ist es nicht gelungen, die Menschen zu kräftigen."Die Kirchen waren gekränkt von der Politik, nicht als systemrelevant eingestuft zu werden und versuchten, die Kränkung durch übertriebene Anpassung an die politischen Forderungen und durch vorauseilende Selbstbegrenzung der eigenen Spielräume wettzumachen." Die öffentlichen kirchlichen Äußerungen wirkten für Prantl doch "kleinmütig und ziemlich angepasst". Er habe den Eindruck, dass die ersten Monaten  in der Corona-Krise Ruhe die erste Bischofspflicht war. "Und so fiel z.B. das Osterfest des Jahres 2020 in ein wirklich unheiliges Nichts."


Die Kirchenleitungen haben laut dem Journalisten doch sehr angstgesteuert agiert. "Und etwas, was mir wirklich nicht gefallen hat: Die Religionsgemeinschaften erklärten den Abstand zum Mitmenschen zur neuen Form, und zwar zur ausschließlichen Form der Nächstenliebe. Und das war fatal! Erst in der Vorbereitung auf Weihnachten ab September oder Oktober 2020, haben die Kirchen zu heiliger Kreativität und manchmal zu fast urchristlicher Phantasie zurückgefunden.", erklärt Prantl, der dann den Kirchen vorwirft, in der Covid-Krise nicht an der Seite der Leidenden gestanden zu haben. "Besteht darin die Erquickung, dass man die Vorgaben des Staates möglichst penibel erfüllt und auch noch über-erfüllt? Und wenn man sich in einer Mischung von Vernunft, Angst und Unsicherheit entscheidet, sich den Regeln zu unterwerfen, sollte man – und das ist jetzt wichtig – sollte man da nicht wenigstens beklagen, welche Lieblosigkeit das für die vielen bedeutet, die so allein gelassen werden?"

Prantl wirft den Kirchen vor, dass diese den Abstand zur neuen Form von Liebe umdefiniert,anstatt diesen zu beklagen. "Und das war brutal fatal." Die Kirchen hätten laut über die Härten klagen können und den Betroffenen in den Altersheimen, in den Pflegeheimen, in den Familien mit Kindern, die nicht mehr wissen, wo hinten und vorne ist, eine Stimme zu geben. "Und es ist auch ein Trost, Trostlosigkeit offenzulegen und nicht Pflaster darüber zu kleben. Ich hatte ganz stark den Eindruck und das Gefühl und das Erleben, dass vor allem die kirchlichen Funktionsträger Pflaster darüber geklebt haben." Der Journalist glaubt, dass sich auch die Bischöfe und die kirchlichen Funktionsträger dafür entschuldigen müssten, dass sie so leise waren.  Das Absagen von Gottesdiensten auch zu Weihnachten sieht Prantl sehr kritisch, da diese Feiern auch die Kraft gaben, diese schwierige Zeit durchzustehen. "Daran haben viele, auch die in den Kirchen – aus Symbolgründen – die Gottesdienste absagen wollten, viel zu wenig gedacht. Ich glaube, sie haben ihre Aufgabe verraten."


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  4. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  5. O radix Jesse
  6. O clavis David
  7. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  8. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  9. O Oriens, lucis aeternae
  10. O Rex gentium
  11. O Emmanuel
  12. Meinungsfreiheit auf katholisch
  13. Wie genau nimmt es der BR-Rundfunk mit der Wahrheit?
  14. Eine Treue, die Zukunft schafft!
  15. Oktober 2026 - Kommen Sie mit nach SIZILIEN mit Kaplan Johannes Maria Schwarz!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz