Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  3. DILEXI TE!
  4. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  5. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  6. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  7. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  8. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  9. „Sind wir noch katholisch?“
  10. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  11. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  12. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  13. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  14. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex
  15. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus

Die Erfahrung des Heils - Der Weg des Friedens

27. Dezember 2020 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ja, die Frage nach dem Sinn von Weihnachten lässt sich ohne die Gottesfrage nicht beantworten. Hinter Weihnachten steht der Glaube, oder dann mehr oder weniger gar nichts - Gedanken in der Weihnachtsoktav - Von Stefan Fleischer


Linz (kath.net)
Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /
denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten.
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken /
in der Vergebung der Sünden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes /
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen
und im Schatten des Todes, /
und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens. (Lk 1,76-79)


«Wo jeder glaubt, seinen Senf dazu geben zu müssen, wird das Ganze ungeniessbar.» An diesen Aphorismus musste ich denken, als ich die Weihnachtsnummer unserer Zeitung las. Lesen ist zwar übertrieben. Das Blatt strotze nur so von Weihnachten. Aber bei den allermeisten Artikeln wusste man schon nach den ersten Sätzen, dass man sie nicht weiterzulesen brauchte. Bei einigen genügte auch schon der Titel und/oder der Name des Verfassers um zu wissen, aus welcher Ecke der Wind pfeift. Es gab zwar auch einige recht gute Ansätze. Aber bis zum tiefen Sinn von Weihnacht, bis zu dem, was wir an diesem Tag tatsächlich feiern, drang kaum einer vor.

In einem Artikel stellt der Autor zumindest fest, dass die Welt von heute mit diesem Fest eigentlich nichts mehr anzufangen weiss, dass es zu einem gesellschaftlichen Ritual verkommen ist. Ein anderer versuchte über den Begriff der Gemeinschaft, über Familie und ähnlichem diesem vom Kommerz in Beschlag genommenen Tag doch noch einen Sinn zu geben. Wieder ein anderer lag ganz auf der Linie des moralistisch-therapeutischen Deismus: «Dieser Wanderprediger wollte das geistige, emotionale, körperliche und soziale Wohl aller Menschen.» Dass dieser Jesus bisher diesbezüglich wenig bis gar nichts bewirkt hat, das schien ihm zwar irgendwie klar. Und trotzdem forderte er von seinen Anhängern ihre Sitzplätze zu verlassen, sich aufs Spielfeld zu begeben und sich dort zu bewähren. Doch warum sollen wir auf einen «Influencer» hören, der seit zweitausend Jahren tot ist, der also keine Ahnung von unserer heutigen Welt hat? Diese Frage stellte er wohlweislich nicht.

Ja, die Frage nach dem Sinn von Weihnachten lässt sich ohne die Gottesfrage nicht beantworten. Hinter Weihnachten steht der Glaube, oder dann mehr oder weniger gar nichts. Wo Gott im Spiel dieser Welt vom Platz gewiesen wird, da lässt sich dafür kein vernünftiger Sinn finden. Viele Menschen glauben zwar schon noch, dass es so etwas wie einen Gott gibt. Aber das genügt hier nicht. Dieser Gott, an den wir glauben müssen, wenn wir Weihnachten verstehen wollen, ist der dreifaltig eine Gott des Christentums. Nur dann wird aus diesem Kind in der Krippe Gott selbst, Gottes Sohn, unser Herr und Erlöser. Nur dann verstehen wir auch, was der Psalmist verkündete: «Ja, er wird Israel erlösen / von all seinen Sünden.» (Ps 130,8), was der Engel dem Heiligen Josef als Erklärung für die unbegreifliche Situation gab: «Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.» (Mt 1,21) und was dann in unserer Schriftstelle Zacharias in seinem Lobpreis mit den Worten aufnimmt: «Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken / in der Vergebung der Sünden.» Hier spricht Zacharias zwar von Johannes dem Täufer. Doch dürfte ihm klar gewesen sein: «Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?» (Mk 2,7) Deshalb spricht er von der Erfahrung des Heils. Andere Übersetzungen verwenden den Begriff «Erkenntnis des Heils». Man könnte vielleicht auch von der Vermittlung des Heils sprechen und dann den Boden weiter spannen zum Heiligen Busssakrament, in welchem die Priester des neuen Bundes im Auftrag und in der Vollmacht des Herrn die Pönitenten aus ihren Sünden erlösen.

Heil wurde schon oft und wird auch heute immer wieder versprochen. Zu erfahren ist meist sehr wenig davon. Das wahre Heil des Menschen nämlich besteht - und kann nur erfahren werden - in der Erlösung aus der Sünde. Selbstverständlich hätte Gott in seiner Allmacht diese Erlösung mit einem Wort bewirken können, so wie er auch mit einem Wort dieses widerspenstige Geschlecht auslöschen könnte. Weihnacht aber, dieses Kind in der Krippe, zeigt, dass Gott dafür nicht seine Macht ausspielt, sondern seine Liebe, die Ohnmacht seiner Liebe ins Spiel bringt. Gott hat dem Menschen als einzigem irdischen Wesen die Freiheit geschenkt. Er nimmt sie nie zurück. Deshalb kann und will er auch niemanden zwingen, diese Erlösung, die Vergebung der Sünde, anzunehmen.

Wer also die Erfahrung jenes Heils machen will, das Christus uns zu schenken gekommen ist, muss es aus freiem Willen annehmen. Oder anders gesagt, er muss mit seiner Liebe auf diese Liebe Gottes zu uns antworten. Dann, und nur dann, kann und wird er diese unendliche und schliesslich ewig beglückende Erfahrung machen. Das aber ist nur möglich, weil Gott uns in der Menschwerdung, im Leiden und Tod und in der Auferstehung seines Sohnes entgegen gekommen ist und immer wieder entgegen kommt. Das ist dann auch jene Freude, welche der Engel auf den Fluren zu Bethlehem den Hirten verkündet hat: «Ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: «Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.»

«Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.» “Fried ist allweg in Gott, denn Gott ist der Fried.” mahnte der Heilige Bruder Klaus die zerstrittenen Eidgenossen. Wenn wir jetzt auf die Krippe blicken, was heisst das für uns und unsere zerstrittene Welt und Kirche von heute?
 



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. DILEXI TE!
  4. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  5. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  6. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  7. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  8. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  9. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  10. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  11. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  12. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  13. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  14. Goldenstein-Ordensfrauen ergreifen rechtliche Schritte
  15. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz