Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  3. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  6. Die Wende? - Papst will über sogenannte "Alte Messe" neu beraten
  7. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  8. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  9. Brötchentüten für die Demokratie
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  12. 92 Prozent Taufscheinkatholiken in Österreich oder immer weniger Katholiken, aber immer mehr Geld!
  13. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  14. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

Corona: Grazer Theologen sehen Impfpflicht "problematisch"

2. Dezember 2020 in Österreich, 75 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Skepsis von Impfgegnern sei verständlich, wenn man sich vor Augen halte, dass die Entwicklung eines Serums "sehr schnell passiert" sei. Erteilte Genehmigungen seien deshalb sehr transparent darzulegen.


Graz (kath.net/KAP) Eine Impfpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist "überaus problematisch", auch wenn bei ethisch relevanten Entscheidungen stets an den Nächsten gedacht werden sollte. Zu dieser Einschätzung in einer derzeit viel diskutierten gesundheitspolitischen Frage kommen zwei an der Grazer Katholisch-Theologischen Fakultät lehrenden Wissenschaftler, die Medizinethikerin Martina Schmidhuber und der Ethiker Thomas Gremsl. Auf der Website der Uni Graz nehmen beide zu der Frage Stellung, ob Impfen angesichts der akuten Krise ein "Pflichtprogramm" sei, und versuchen Antworten darauf zu geben - "ohne Emotion, mit Vernunft".

Schmidhuber, Professorin für Health Care Ethics am Institut für Moraltheologie, sieht die Selbstbestimmung in der Gesellschaft "als hohes Gut verankert". "Ich trete stark für die Eigenverantwortung ein." Warum es damit angesichts hoher Infektionszahlen nicht so recht klappt, begründete die Ethikerin mit dem "Grundproblem", dass vieles reglementiert und "eigenverantwortliches Denken und Handeln deshalb gar nicht mehr erlernt" werde.


Im Gesundheitsbereich steht die Expertin einer Impfung weniger kritisch gegenüber, da es dort besonders vulnerable Personen zu schützen gelte. Generell sei zu fragen, ob es Alternativen gebe, um andere nicht zu gefährden - etwa mithilfe von regelmäßigen Tests, digitaler Kommunikation oder Hygienevorschriften. Überlegungen, eine Impfung zum Beispiel in Betrieben als Arbeitsbedingung zu verlangen, erteilte Schmidhuber eine Absage.

Die Skepsis von Impfgegnern sei verständlich, wenn man sich vor Augen halte, dass die Entwicklung eines Serums "sehr schnell passiert" sei. Erteilte Genehmigungen seien deshalb sehr transparent darzulegen. Wenn nachvollziehbar dargelegt werden könne, dass die Entwicklung des Impfstoffs ordnungsgemäß stattgefunden hat, wirke dies der Skepsis sicher entgegen, ist die Medizinethikerin zuversichtlich.

Zwischen Eigen- und Gemeinwohlverantwortung

Ähnlich sieht dies auch ihr Kollege am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre, Thomas Gremsl: "Als Menschen sind wir zugleich Individual- und Sozialwesen und agieren als solche immer in einem gesellschaftlichen Spannungsfeld zwischen individueller Selbstbestimmung und institutioneller Regulierung. Es ist wichtig, dass wir als Menschen die Freiheit haben, eigenverantwortlich zu handeln." Darin sei eine "Gemeinwohlverantwortung" inkludiert, so Gremsl.

Eine Gesellschaft müsse die Ängste ihrer Mitglieder ernst nehmen. Pauschalisierende Schwarzweiß-Debatten, wie sie aktuell vor allem in sozialen Medien geführt werden, bringen laut dem Theologen keine Lösungen, sondern "führen nur zur weiteren Verhärtung der Fronten". Die Debatte sei auf der Sachebene zu führen, damit Menschen die Möglichkeit hätten, "aufgrund faktenbasierter Argumente für sich selbst eine Entscheidung zu treffen". Die Grund- und Menschenrechte dürften auch in so außergewöhnlichen Zeiten "nicht einfach zur Disposition stehen", betonte Gremsl. Auch einseitiger "Druck von oben" oder Gruppenegoismen könnten zur Gefährdung des Gemeinwohls beitragen. (Link: https://news.uni-graz.at/de/detail/article/pflichtprogramm)

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Papst will Sexual-Lehre der Kirche nicht ändern
  3. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  4. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  5. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  6. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  7. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  8. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  11. Die Wende? - Papst will über sogenannte "Alte Messe" neu beraten
  12. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  13. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. Brötchentüten für die Demokratie

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz