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| ![]() Wenn Dornen sich zu Rosen wandeln10. Oktober 2020 in Spirituelles, 4 Lesermeinungen Geschichte einer Bekehrung - Von Maria-Bernadette Kell / VISION2000 Wien (kath.net/http://vision2000.at) Aus tiefem, unfassbar schwerem, beinahe aussichtslosem Leiden kann neues Leben erblühen, wenn Jesus dort eintritt. Im Folgenden das Zeugnis einer von klein auf misshandelten Frau. Ich wurde 1981 als Kind deutscher Eltern in Berlin geboren und habe in frühester Kindheit die schwerste Form sexueller Gewalt an Kindern erfahren. Bereits als Säugling und Kleinkind wurde ich sexuell von meinem Vater missbraucht. Ich hatte also keine unbeschwerte Kindheit und erkrankte als vierjähriges Mädchen an einem Waschzwang, wie es bei Kindern die schon in jüngsten Jahren Opfer von sexueller Gewalt werden, oft vorkommt. Diese Kinder fühlen sich oft dreckig und beschmutzt. Sie wollen sich den „Dreck“, die leidvolle Erfahrung von der Seele waschen, um sich besser zu fühlen.
Ich erkrankte schwer an ADS, der Aufmerksamkeits-Defizit-Störung. In der Schule war ich eine Außenseiterin, hatte Ängste und war verhaltensgestört. Wegen ADS konnte ich mich nie auf den Schulunterricht konzentrieren, war trotz guter Intelligenz eine schlechte Schülerin, wurde gehänselt und glaubte, ich sei eine Versagerin. Nur bei meiner Tante Andrea fand ich Trost, denn sie übernahm die Mutterrolle.
Mein Grundschullehrer hielt mich für nicht intelligent und schickte mich auf eine Hauptschule. Dort bat ich im Alter von 16 Jahren eine Lehrerin, die ich verehrte, um Hilfe. Zutiefst hätte ich mir eine Freundschaft zu ihr gewünscht, doch sie schrie mich an und beschimpfte meine Mutter am Telefon, ich solle sie in Ruhe lassen. Sie beschuldigte mich, ich würde nur Aufmerksamkeit erregen und anderen meinen Willen aufzwingen wollen. Ich dachte danach ernsthaft daran, mir das Leben zu nehmen!
Auf der Suche nach Hilfe fand ich diese in der christlichen Religion, begann mich mit dem Leidensweg von Jesus Christus zu beschäftigen, las die Bibel.
Meine Mutter erkrankte an Brustkrebs und starb zwei Jahre später, was mir das Herz brach, denn ich liebte meine Mutter trotz allem. Mein Vater begann daraufhin, viel Alkohol zu trinken und erlitt einen Schlaganfall. Auch er tat mir leid, und ich begann, für ihn zu beten.
Mehrere Versuche, eine Berufsausbildung zu absolvieren, scheiterten an meiner Erkrankung, ich bestand die Prüfungen nicht, brach ab. Mit 24 Jahren ging ich meine erste Partnerschaft ein, doch es kam öfters zu Streit, auch wegen des Themas Verhütung. Trotzdem wollte ich heiraten. Später trennten wir uns. Das Medikament Clozapin gegen meine Psychose vertrug ich plötzlich nicht mehr und lebensbedrohliche Kreislaufzusammenbrüche stellten sich ein.
Ich musste es absetzen und ging in das Berliner Vivantes Wenckebach-Klinikum zur Medikamentenumstellung. Dort bekam ich so lange kein anderes Medikament verordnet, bis es zu spät war und ich an einer schweren Form von Absetzungspsychose erkrankt war. Ihre Symptome: Panikattacken, entsetzliche Ängste und Wahnvorstellungen. Ein Jahr wurde ich auf der geschlossenen Station festgehalten und es wurde eine rechtliche Betreuung eingerichtet. Ich wurde immer verwirrter, erlitt seelische Folterqualen.
Wieder hatte ich die fast übermenschliche Kraft zu überleben und suchte als Ausweg in der christlichen Religion nach Erlösung und Erleuchtung, als ich eines morgens eine Marienerscheinung hatte, eine Art göttliche Vision, die mich und mein Leben für immer verändern sollte. Die Frau trug ein dunkelblaues Gewand, das auch ihre Haare verdeckte. Um sie herum leuchtete ein Glorienschein und das blaue Licht ihres Mantels schimmerte in einer Farbe, wie ich sie auf Erden noch nie gesehen hatte.
Von da an änderte sich mein Leben. Ich wollte fortan christliche Nächstenliebe leben, armen und kranken Menschen Wertschätzung, Liebe und Zuwendung schenken. So begann ich, anderen leidenden Menschen im Krankenhaus zu helfen, denn vorher war ich egoistisch und egozentrisch, wollte als Jugendliche Schauspielerin und Model werden. Doch Gott hatte einen anderen Weg für mich vorgesehen.
Aus dem Wenckebach-Klinikum kam ich jedoch erst nach einem Jahr in ein therapeutisches Übergangswohnheim, wo ich zum ersten Mal im Leben gut behandelt wurde. Ich stabilisierte mich durch liebevolle Fürsorge. Jesus, der barmherzige Samariter, hatte Seine Mutter Maria als Gnadenvermittlerin gesandt. Infolge der Marienerscheinung wurde mir bewusst, dass ich nicht unintelligent und wertlos bin, denn so werden viele seelisch erkrankte Menschen von einem großen Teil der Gesellschaft angesehen, und auch ich war immer nur abgewertet worden. Jetzt aber wuchs mein Selbstwertgefühl und mit therapeutischer Hilfe konnte ich viele Traumata der Vergangenheit aufarbeiten.
Meine Psychose begann zu schwinden. Ich wusste auf einmal, warum ich lebte, dass Gott eine Mission für mich hat, dass Er wollte, dass ich christliche Nächstenliebe lebe und armen, kranken, außgestoßenen Menschen helfe und Zeugnis ablege von der Würde des Menschen. Mit jedem Tag erkannte ich meinen Auftrag besser. Zu einem Mitbewohner im Übergangswohnheim, dem es selbst krankheitsbedingt schlecht ging, ging ich eine innige Freundschaft ein betreute und pflegte ihn, wodurch auch er sich so stabilisierte, dass dies von seiner Ärztin als Wunder bezeichnet wurde. Immer wenn es mir noch etwas schlecht ging, brachte ich dem Herrn Jesus Christus es als Sühneopfer dar. Oft war ich depressiv und litt an Weinkrämpfen, doch im Gebet kehrte Friede in mein Herz ein, und ich erlebte wahres Glück.
Zur Zeit absolviere ich ein Bibelstudium. Dabei habe ich eine andere Sichtweise auf das Leiden gewonnen: Im Grunde genommen war dieses Leid eine besondere Gnade, denn es hat mich zum Herrn Jesus Christus geführt. Extremes Leid zu erleben, bringt uns näher zu Christus und macht uns Ihm ähnlich. Und die Schwestern der Mutter Teresa verdeutlichten mir, in jedem armen leidenden Menschen Christus zu sehen. Auch dies war heilsam für meine geschundene Seele.
Immer jedoch, wenn es Rückschritte gab und es mir an manchen Tagen im Übergangswohnheim nicht gut ging, weil die Erinnerung an die Gewalterfahrungen hochkamen, bezog ich eine gewaltige Kraft aus meinem Glauben. Wenn ich litt und weinte, offenbarte sich mir der Herr in Visionen, bei denen ich den Herrn am Kreuz schauen durfte. Dies ist wohl die größte Gnade für mich.
Jetzt lese ich täglich in der Bibel und bete den Rosenkranz. Es geht es mir gut, ich habe keinerlei Symptome einer Psychose mehr, lebe in einer Wohngemeinschaft, arbeite in Berlin und kann sagen, in meinem Leben haben die Dornen Rosen getragen! Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zu | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-gelesen
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