Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  9. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  12. Die Hoffnung berühren – und leben. Die Kraft, die aus Christus kommt
  13. Die christliche Minderheit in Syrien wurde erneut Ziel extremistischer Gewalt
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. US-Repräsentantenhaus untersucht möglichen Missbrauch von Steuergeld durch Planned Parenthood

Vatikan setzt Pfarr-Reformen Grenzen

20. Juli 2020 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Neue Instruktion der Kleruskongregation als Antwort auf Fragen zu Strukturreformen in Zeiten von Priestermangel stärkt Rolle von Pfarrern - Keine letztverantwortliche Gemeindeleitung durch Laien


Vatikanstadt  (kath.net/KAP) Vor dem Hintergrund von Reformbestrebungen in vielen Diözesen hat der Vatikan die traditionelle Ordnung von Pfarren und die Position von Pfarrern bekräftigt. Laut einer von der Kleruskongregation am Montag veröffentlichten Instruktion können Laien zwar "an der Ausübung der Hirtensorge" in einer Pfarre "beteiligt" werden und auch der notwendigen Zusammenarbeit des Pfarrers mit geschultem Personal beispielsweise in Bereichen wie Vermögensverwaltung, Gemeindekatechese oder Caritas steht nichts im Wege.

 

Von der letztverantwortlichen Gemeindeleitung bleiben Laien aber ausgeschlossen. Für die Aufhebung oder Zusammenlegung von Pfarren, wie sie vielerorts geplant werden, verlangt das Schreiben, das sich gleichzeitig auch gegen eine "Klerikalisierung der Pastoral" wendet, jeweils begründete Einzelfallentscheidungen von den Bischöfen. Das auch auf Deutsch veröffentlichte und von Papst Franziskus gebilligte Dokument trägt dem Titel "Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche". Als Instruktion klärt es als eine Art Verwaltungsanweisung die Anwendung kirchenrechtlicher Normen.

 

Gleichzeitig präzisiert das Schreiben das Thema der Erneuerung von Pfarren im missionarischen Sinn. So betont die Instruktion ausdrücklich die Pfarre als Ort, um "durch die Verkündigung des Glaubens und die Spendung der Sakramente das Evangelium den Menschen zu bringen" und die Bedeutung eines pastoralen Handelns, "das durch eine wirkliche und vitale Zusammenarbeit zwischen Priestern, Diakonen, Gottgeweihten und Laien" geprägt ist. Pfarre dürfe als Institution "nicht in der Unbeweglichkeit oder in einer Besorgnis erregenden pastoralen Monotonie gefangen" bleiben, sondern müsse eine "missionarische Dynamik" verwirklichen. "Wenn die Pfarre nicht die der Evangelisierung innewohnende spirituelle Dynamik lebt, läuft sie Gefahr, selbstbezogen zu werden und zu verkalken", heißt es.


 

Gleichzeitig solle die Pfarre über das Merkmal der missionarischen Ausrichtung hinaus zwei weitere Charakteristika aufweisen, wie der Untersekretär der Kleruskongregation, Andrea Ripa, in einem Begleitschreiben betont: "Sie will alle erreichen und einschließen, und sie ist auf die Armen bedacht", verweist Ripa auf eine Passage der Instruktion, in der die Pfarre wörtlich als "'Heiligtum', das allen offensteht" bezeichnet wird, das daran erinnern soll, "dass die Armen und die Ausgeschlossenen im Herzen der Kirche immer einen bevorzugten Platz haben müssen". Rolle von Pfarrern betont Als Zweck des elf Kapitel umfassenden Schreibens nennt der Vatikan eine Antwort auf Strukturreformen, die "wegen tiefgehender sozialer und kultureller Veränderungen in nicht wenigen Diözesen vorbereitet werden oder durchgeführt worden sind".

 

Ausdrücklich stärkt der Text Pfarrer, wenn es um die Frage von Herabstufungen oder Entpflichtungen im Zusammenhang mit Pfarrzusammenschlüssen bzw. der Errichtung größerer "pastoraler Einheiten" geht. Die Wahrung ihrer Zukunftsperspektiven dürfe "nicht mit der Berufung auf unumgängliche Reformnotwendigkeiten oder gar mit dem Verweis auf den priesterlichen Gehorsam abgetan werden", heißt es in dem Begleitschreiben Ripas. Wegen ihres Hirtendienstes seien Pfarrer und andere Priester zusammen mit dem Bischof "an erster Stelle der grundlegende Bezugspunkt für die Pfarrgemeinde", betont die Instruktion. Gleichwohl wird erinnert, "dass der Pfarrer der Pfarrei dient und nicht umgekehrt sie ihm".

 

Kein "Leitungsteam" möglich Weiterhin könne im Rahmen von strukturellen Veränderungen die Hirtensorge für eine oder verschiedene Pfarren gemäß geltendem Kirchenrecht zugleich mehreren Priestern solidarisch übertragen werden, bekräftigt die Instruktion. Einer aus der Priestergruppe agiert bei einem solchen Modell als Moderator und "primus inter pares". Ist es wegen Priestermangels nicht möglich, einen Pfarrer oder Pfarradministrator zu ernennen, kann der jeweilige Diözesanbischof zudem einen Diakon, einen Gottgeweihten oder einen Laien oder auch eine Gemeinschaft von Personen beauftragen, "um das christliche Leben zu stützen und um die missionarische Sendung der Gemeinde fortzusetzen", hält die Instruktion fest.

 

Sie müssen aber durch einen Priester als "Moderator der Hirtensorge" koordiniert und geleitet werden, der die Rechte und Pflichten eines Pfarrers ausübt. Laien dürfen also "auch nicht im Falle des Priestermangels" den Titel oder Funktionen eines Pfarrers annehmen. Auch auf Bezeichnungen wie "Leitungsteam", die eine kollegiale Leitung der Pfarre zum Ausdruck bringen, ist zu verzichten, betont das Schreiben die Bedeutung der Terminologie. Stattdessen seien für Laien Bezeichnungen wie "Koordinator für ... (einen pastoralen Teilbereich)", "pastoraler Mitarbeiter", "pastoraler Assistent" und "Beauftragter für ... (einen pastoralen Teilbereich)" passender. Behutsame Reformen In einer weiteren Passage drängt das Dokument darauf, die Neuorganisation von Pfarrgemeinden und Diözesen "flexibel und behutsam durchzuführen"; die Verantwortlichen sollten dabei nichts "überstürzen".

 

Unter anderem gelte es, "Vorgehensweisen und Modelle zu fördern, durch die alle Getauften kraft der Gabe des Heiligen Geistes und der empfangenen Charismen sich aktiv, dem Stil und der Weise einer organischen Gemeinschaft entsprechend" einbringen können. "Da die Kirche nicht nur Hierarchie, sondern Volk Gottes ist, ist die gesamte Gemeinschaft für ihre Sendung verantwortlich", wird festgehalten. Weitere Kapitel der Instruktion sind u.a. Organen kirchlicher Mitverantwortung in Pfarren wie dem Vermögensverwaltungsrat oder dem Pastoralrat einer Pfarre gewidmet. Unbeschadet legitimer regionaler Regelungen wird hierzu betont, dass beide Räte Beratungsgremien sind, die den Pfarrer, der den Vorsitz innehat, in der Leitung der Pfarre maßgeblich unterstützen.

 

TEIL 1http://www.kath.net/news/72304

 

TEIL 2: http://www.kath.net/news/72305

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  7. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  8. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  9. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  10. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  11. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  12. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz